Tino Walz und die Rettung der graphische Sammlung der Veste Coburg

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  • BOBO
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    • 04.07.2001
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    #1

    Tino Walz und die Rettung der graphische Sammlung der Veste Coburg

    Der aus Zürich stammende Tino Walz (1913 – 2008) studierte in den 1930er Jahren in München Architektur. Von 1942 bis 1949 war er als leitender Architekt der Münchner Residenz bei der Staatlichen Verwaltung der bayerischen Schlösser, Gärten und Seen angestellt. Er dokumentierte die Residenz fotografisch sowohl vor wie nach ihrer Zerstörung durch alliierte Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs. Der größte Teil der Sammlung zeigt die unmittelbar nach Kriegsende aufgenommene erste Wiederaufbauphase der fast vollständig zerstörten Residenz. 1949 verließ Walz die Residenzbauverwaltung und machte sich selbständig.

    Tino Walz war es auf abenteuerliche Art und Weise gelungen, den Kronschatz der Wittelsbacher und die Graphische Sammlung der Veste Coburg vor dem Zugriff durch die Nationalsozialisten zu retten. Diese Aktionen sind in eindrucksvollen Bildern festgehalten.

    Am 23. April 1945 holte er auf seinem Opel Kadett den Kronschatz der Wittelsbacher, aus dem nicht mehr sicheren Versteck in Kelheim und transportierte ihn mit Flagge mit dem Schweizerkreuz, erst ins Schloss Neuschwanstein, dann zum Tegernsee. Dort versteckte er den Schatz im Kartoffelkeller eines Bauernhofs. Die grafische Sammlung der Veste Coburg liess er in wasserdichte Zinkkisten einschweissen und versenkte sie im Tegernsee. Erst nach Kriegsende, als feststand, dass die Kunstschätze in bayrischem Besitz bleiben würden, gab er die Verstecke bekannt.
    Auszug aus Wiki

    Leider finde ich den Zeitungsartikel der "Neuen Presse Coburg" nicht mehr.
    War so um 2000 rum, als dieser in der Zeitung erschien. Darin berichtete Walz, wie er die Teile der Kunstsammlung der Veste Coburg sicherte und diese im Tegernsee versenkte, später dann wieder geborgen hatte und zurück auf die Veste Coburg brachte. Ich war damals mal kurz an der Geschichte dran.
    Denn das komische war dabei, das jene Sachen von der Veste Coburg (schon in Kisten verpackt), welche Walz angeblich auf sein Fahrzeug geladen hatte, zu diesem Zeitpunkt sich längst im Kloster Banz im Depot des ERR befanden. Zu der ganzen Aktion gab es auch Bilder, wie Walz mit seinem PKW und den Kisten auf dem Dach im Hof der Veste steht.

    Wenn ich mal wieder die Zeit finde, werde ich der Sache noch mal genauer auf den Zahn fühlen. In anderen Foren hatte ich damals hierzu schon zahlreiche Threads eröffnet.

    Coburg und speziell das Schloss Callenberg (damals als Sammel- und Verteilpunkt für Kunst- & Kulturgutverlagerungen) spielt auch eine wesentlich wichtige Rolle bei der Spur des Bernsteinzimmers nach R. G. Reuth und K. Hänsel.

    Hänsel (R.I.P. conny ) und ich teilten/teilen die Meinung, das an Walz seiner Geschichte bzgl. der Veste Coburg irgendetwas "faul" war Auch Günther Grundmann, welcher eine Rolle bei der Kunst- & Kulturgutverlagerung im Dritten Reich spielte, war ja nach dem Krieg Leiter der Kunstsammlung der Veste Coburg zeitweilig.
    Vielleicht stolpert der Eine oder Andere bei seinen Recherchen über weiterführenden Hinweisen.

    Anbei mal ein Link zum Fotoarchiv Tino Walz | bavarikon

    image.pngimage.png
    Bildquelle siehe oben,
    MfG BOBO

    Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde
  • BOBO
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    • 04.07.2001
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    #2
    P.S.: ... klar wird mein erster Anlaufpunkt für weitere Recherchen mal ein Besuch beim heutigen Leiter der Kunstsammlung der Veste Coburg sein.
    Evtl. hat ja jemand noch Tipps, wie man weiter bei der Recherche vorgehen könnte.
    Speziell die Bergung der Kisten nach dem Krieg aus dem Tegernsee muss sich doch in irgendwelchen Beständen div. Archive wieder spiegeln. War bestimmt keine "One Man Show".
    MfG BOBO

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    • Sorgnix
      Admin

      • 30.05.2000
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      #3
      => Du hast hier schon vor fast 20 Jahren dazu ...

      aber wohl ohne Erfolg.
      Aber zumindest mit TV-Hinweis. Vielleicht findet sich ja was im Archiv.

      Ansonsten:
      Der hat als PRIVATmann damals das Zeug in Zinkkisten eingeschweißt und im Teich versenkt??
      Wo kam die Werkstatt her, die Helfer, das Material???
      Also so ganz ohne "offiziell" kann ich mir das jetzt nicht vorstellen.
      Der war doch "dabei" ...
      Neben dem Umstand der Bergung ...
      Den Kram wiederfinden, die Ortung. Wie TIEF lag der Kram ...
      Waren die Kisten in z.B. 10 m Tiefe auch dicht?? Dauerhaft?
      Was, wenn da der Inhalt "abgesoffen", Schaden genommen hat/hätte ...
      Da mutiert man schnell mal vom Helden zum Deppen ...

      Wenn das "so einfach" war, dann haben das am Ende auch andere Leute so gemacht?
      Wer weiß, was da dann nicht noch alles verschwunden ist ...

      Interessantes Thema. Warten wir mal als erstes auf den Film.

      Gruß
      Jörg
      Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
      zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

      (Heiner Geißler)

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      • BOBO
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        • 04.07.2001
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        #4
        Ja, da stellen sich so einige Fragen zu dem Hergang, sowohl dem Abtransport, als auch der Rückführung.
        Gern würde ich an den Film ran kommen.
        Und ja, wie viele vergleichbare Aktionen wird es noch gegeben haben. Ganz abgesehen davon, auf Staatsebene?

        Gibt anscheinend auch ein Buch dazu: Münchner Bücher - Untergang und Neubeginn - Walz Tino
        Müsste man mal schauen, wo dieses zu finden ist.
        Mit seinem Opel Kadett macht er sich auf den Weg nach Kelheim, wohin der Wit-telsbacher Kronschatz aus Sicherheitsgründen ausgelagert worden war. Um sich vor Kontrollen und Luftangriffen zu schützen, kennzeichnet er seinen völlig überladenen Opel mit der Schweizer Flagge. Vor Schloß Neuschwanstein, das nach sicheren Informationen nicht bombardiert werden sollte, begegnet er einem Konvoi des berüchtigten »Rosenberg-Kommandos«, das Kunstgegenstände aus ganz Europa für das Führermuseum in Linz raubte. Er ändert seinen Plan und verbringt die mit Juwelen besetzten Machtinsignien in Richtung Tegernsee, wo er sie im Kartoffelkeller der Scheune eines einsamen Bauernhofs versteckt.
        In einer anderen spektakulären Aktion gelingt es ihm überdies, die berühmte graphische Sammlung aus der unsicher gewordenen Veste Coburg - mit einer bedeutenden Sammlung von Dürer-Graphiken und unersetzbaren Gemälden von Lu-kas Cranach u.a. - zu retten. Er läßt diese in wasserdichte Zinkkisten einschweißen und im Tegernsee versenken.​
        Quelle siehe oben.

        Da kommt ein Schweizer und übernimmt einfach so Juwelen von einem Rosenberg-Kommando? Einfach so, ohne Befehl von weiter oben? Doch sehr fraglich
        Weiter stellt sich die Frage, wie kommt er ausgerechnet auf Coburg - welchen Bezug hatte er zu Coburg?

        Gerade noch was in eBay gefunden - werde ich morgen vermutlich gleich bestellen. Wie schon geschrieben - es stellen sich mehr Fragen, als das seine erzählte Geschichte beantwortet.

        walz.jpg
        MfG BOBO

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        • BOBO
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          #5
          So, das Buch von Tino Walz ist auf den Weg zu mir
          image.png
          Quelle: Amazon.com
          MfG BOBO

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          • pitpit
            Bürger


            • 24.02.2004
            • 116
            • Franken

            #6
            Hi BOBO
            Und, gibt es neue Erkentnisse aus dem Buch? Is ja echt ne schillernde Persönlichkeit. Denke nicht, dass der so mir nichts dir nichts als Privatmann das Ganze geplant und durchgezogen hat. Da ist doch mehr.

            In Wiki finde ich nur ne Eintrag im Münchenwiki und das ist sehr dünn. Er war bei der Schweizer Aufklärung, denke also geheimdienstlich unterwegs. Und scheinbar nicht in der deutschen Wehrmacht, hat ja beim schweizer Militär gedient....

            Mysteriöse Person, scheinbar zu Geld gekommen, da er ja 2000 eine Stiftung gegründet hat...

            Grüße
            pitpit

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            • BOBO
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              #7
              Das Buch liegt bereit ... wollte mir den Schinken auf der nächsten Montage abends im Hotel mal zu Gemüte führen.
              MfG BOBO

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