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BastiSDL 17.06.2013 19:38

Zitat:

Zitat von Preussengold (Beitrag 776730)
Die Volksgruppenbezeichnung „Sclavi“ kann nicht gemeint gewesen sein, zumal der Begriff dafür – so wie wir ihn heute kennen – erst im 18. Jahrhundert durch einen Schreibfehler bei der Übersetzung des deutschen Historikers August-Ludwig Schlözer (1735-1809) entstanden ist. Schlözer hat bei „Sclavi“ einfach das „c“ vergessen und ist damit zum Erfinder der „Slawen“ geworden. Ein Partizipant an diesem kardinalen Mißverständnis war der deutsche Philosoph Johann-Gottfried Herder, der darum sein „Slawenkapitel“ entwickelte und die Legende von den Slawen wissenschaftlich absicherte. Das war es auch schon mit den "Slawen".

Mit welchem Namen die Volksgruppen zusammengefasst worden sind bzw. ein Schreibfehler vorliegt ist völlig irrelevant. Die Slawen stellen eine eigene Kulturgruppe dar - wichtigstes Unterscheidungsmerkmal gegenüber germanischen Stämmen war die Sprache! Der wichtigste Träger von Kultur ist die Sprache - diese grenzt sich nun mal klar von der germanischen Sprachfamilie ab. Denk an die Orts- und Flurnamen, die bis heute slawisch geprägt sind!


Zitat:

Zitat von Preussengold (Beitrag 776730)
Die Räumungstheorie (Germanen zogen ab, Slaven kamen ins Land) ist gar nicht nachweisbar (auch nicht archäologisch

Ist sie wohl. Es sagt übrigens niemand, dass alle Germanen das Land verließen. Die Slawen gewannen in fast allen Gebieten östlich der Elbe irgendwann die kulturelle Oberhand. Die einheimische Bevölkerung ist einfach in den slawischen Stämmen aufgegangen.
Archäologisch sind die Slawen ein Faktum (Siedlungswesen, Bestattungssitten, Tracht- und Schmuckgegenstände, Keramik).

Zitat:

Zitat von Preussengold (Beitrag 776730)
Woher kommen den Sagen vom Wilden Jäger “Wode”, wenn Germanen weggezogen waren und "Slawen" hier lebten? Die kannten Wodan doch angeblich gar nicht.

Siehe oben: Eine germanische Restbevölkerung war selbstverständlich noch da. Vielleicht haben selbst die Slawen diese Geschichten in ihren Sagenschatz übernommen - in den Gegenden entlang der Elbe lebten Germanen und Slawen in friedlicher Koexistenz. Hochmittelalterliche deutsche) Siedler haben viele Siedlungen sogar nach dem Namen der slawischen Vorgängeransiedlung benannt...

BastiSDL 17.06.2013 19:39

Wir warten noch auf Fotos! :rolleyes:

insurgent 17.06.2013 20:24

Zitat:

Zitat von BastiSDL (Beitrag 776790)
....Eine germanische Restbevölkerung war selbstverständlich noch da. Vielleicht haben selbst die Slawen diese Geschichten in ihren Sagenschatz übernommen - in den Gegenden entlang der Elbe lebten Germanen und Slawen in friedlicher Koexistenz. Hochmittelalterliche deutsche) Siedler haben viele Siedlungen sogar nach dem Namen der slawischen Vorgängeransiedlung benannt...

Das ist vollkommen richtig. Die Slawen haben selbstverständlich mit der germanischen Restbevölkerung kommuniziert und viele Dinge übernommen wie es schon immer üblich war. Einige Dinge sind dann deutlich anderes (Germanische Stämme haben alle Fibeln, Slawen nicht)

Auch später gab es keine "scharfen" Grenzen, wie noch zu Zeit des kalten Krieges propagierten Limes Saxoniae oder ethnische. Auch die sogenannte „lex Kossinna“, wonach es scharfe Kulturgrenzen gibt ist durch neue Forschungen völlig überholt und hat sich als falsch erwiesen.

Wenn man natürlich alles ganz weit zurück bestimmen will, sind wir alle Afrikaner:D :clap

rhaselow1 17.06.2013 20:49

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Hier die Bilder,unverzierte Randstücke.Anhang 252590

Anhang 252591

rhaselow1 17.06.2013 20:51

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
...Verziehrungen...???Anhang 252593

BastiSDL 17.06.2013 21:28

Danke für die Bilder! :yeap
Wenn sie Dir vor Ort als slawisch bestimmt worden sind stimmt das sicher.
Nur anhand der Bilder bleib ich dabei, von Jastorf bis slawisch könnte das alles sein...

Preussengold 17.06.2013 21:42

Denk an die Orts- und Flurnamen, die bis heute slawisch geprägt sind!

++Ach so, alle Orte die auf "ow" enden? So wie z.B. Glasgow? Mumpitz.
Die sog. “slavischen” Stammesnamen entpuppen sich bei genauerer Untersuchung als reine Siedlungsnamen. Etwa “Circipanen” (lat. Circus = Kreis, Panen = Peene: Kreis Peene), Warnower (an der Warnow), Redarier (um Rethra), Obodriten bzw. Abodriten (die Abgetretenen), Sorben (um Zörbig), Ukranen (die Ranen an der Ucker, Ranen sind die germ. Raner oder Runer), Heveller (an der Havel) usw. Z.B. polnisch, in Polen wurde noch unter König Jagel weder im amtlichen Verkehr noch in der Literatur die polnische Sprache gebraucht. Dennoch lassen viele polnische Worte noch die ursprüngliche germanische Herkunft erkennen: Garbarz = Gerber, Malarz = Maler, Slusarz = Schlosser, glattki = glatt, krotki = kurz, uregulowac = regeln, falszowac = fälschen, Ratusz = Rathaus usw. Wo also sind deine Beweise?
Die Sprache dieser ,Sclavi‘ genannten germ. Volksgruppen waren vielfältige örtlich unterschiedliche Mundarten mit althochdeutschen oder altniederdeutschen Idiomen als Kultus und Kultursprache, so daß es keine überlieferten Sprachschwierigkeiten gab, sie wurde jedoch aus klerikaler Sicht ,sclavonica lingua/verba‘ genannt. Die Siedlungsgebiete der Heiden in der Germaniae provincia nannte man analog ,sclavianiae regiones‘”. Alles nur Deutungen, verstehst du?!


Die Slawen gewannen in fast allen Gebieten östlich der Elbe irgendwann die kulturelle Oberhand.

++Welche Kultur, welcher Beweis und Oberhand? Ich denke die Germanen sind alle weggewesen,wie könne sie da die Oberhand gewinnen? Ein Raum der leer ist hat keine "Oberhand"


Die einheimische Bevölkerung ist einfach in den slawischen Stämmen aufgegangen.


++Das klingt logisch. Die alten, seit Jahrhunderten ansässigen Stämme nehmen alle Nachrungs und Siedlungskonkurenten mit offenen Armen auf und weil die so nett sind werfen sie alle Traditionen über Bord und übernehmen die von den "Neuen". Ja also das leuchtet mir echt ein:clap


Archäologisch sind die Slawen ein Faktum (Siedlungswesen, Bestattungssitten, Tracht- und Schmuckgegenstände, Keramik).


++Ahh, ein "Faktum". Hmm, meiner Meinung nach Bedarf es für einen Fakt eines Beweises der nicht zu erbringen ist im Fall der sog "Slawen". Es gibt Deutungen, Auslegungen oder schlicht Irrtümer. Beschäftige dich einfach mal mit nordischer Geschichte, an der UNI Greiffswald gibts einen guten dänischen Proffessor Dr. Jens Olessen, der lacht sich regelmäßig schlapp über die deutschen Deutungen zu "Slawen". Die skandinavischen Geschichtsforschungen sind nicht so sehr beeinflußt von panslawistischen Einflüssen und halten sich streng an echte Fakten, keine Behauptungen.

Zum Beispiel Der Wikingerkönig Bolsleib der Kühne (992 bis 1025) aus dem Geschlecht der Dagoner/Daglinger ist keineswegs polnischer Herkunft. Bolsleib der Kühne (polonisiert: “Boleslaw Chrobry”) weitete sein Reich nach Westen bis zu den Grenzen der Ottonen und nach Osten zu den Grenzen des Reichs der Kiewer Rus aus. Das geschah in Nachfolge seines Vaters, der nach schlauer und listiger Wikingerart mit der Annahme des römisch-katholischen Glaubens als Heide einer Zwangschristianisierung zuvorkam, nun aber ab 967 seinerseits dem christlichen Auftrag gemäß alle alle umgebenden Heiden dem Glauben zuführte.

966 unterstellte Dago Mesico I. sein Reich dem Stuhle Petri als “Terra Petri” (daher rührt das besondere Verhältnis der Polen zum Vatikan) und machte es gleichzeitig unabhängig von West und Ost. Es war kein “Lehen”. Die Hauptstadt des Mesico-Reiches war Posen, die Bischofsstadt Gnesen, wo ja auch die Gebeine der Dagonen ruhen, von Polen sinnigerweise umgefälscht in “Jagellonen”.

Die Schwestern Bolsleib des Kühnen hießen Gunhild, Geira und Astrid und heirateten norwegische, dänische und schwedische Könige. Was wohl diese Nationen zu ihren “polnischen” Vorfahren sagen? Ich bin darauf gespannt, nach wieviel Jahren Friedrich der Große als polnischer Vorfahr auftaucht.
Wo sind da jetzt deine "Slawen"?





deutsche) Siedler haben viele Siedlungen sogar nach dem Namen der slawischen Vorgängeransiedlung benannt...


++Natürlich, den vorher kannten Germanen gar keine Namen, sicher auch keine Sprache oder irgend etwas. Kann es nicht sein das die von dir als "Slawen" bezeichneten die namen benutzten die Orte und Burgen schon vorhe r hatten? So wie Stettin heute Szszezzin oder so heißt?Oder Danzig Gdansk? Wenn du etwas selber drüber nachdenkst, kommst selber auf die richtigen Antworten;)



So, in diesem Sinn,
Schönen Abend

Crysagon 17.06.2013 21:56

Und wieso die Slawen Geschichten übernommen haben wo ein Wodan vorkam ? Naja....bestes Beispiel ...Halloween und Deutschland .....

Reden, erzählen, Brauchtum, Nutzen, Benutzen, Adaptieren .....

insurgent 17.06.2013 21:57

Zitat:

Zitat von Preussengold (Beitrag 776826)
.....

.....

++Ahh, ein "Faktum". Hmm, meiner Meinung nach Bedarf es für einen Fakt eines Beweises der nicht zu erbringen ist im Fall der sog "Slawen". Es gibt Deutungen, Auslegungen oder schlicht Irrtümer. .
.......

++Natürlich, den vorher kannten Germanen gar keine Namen, sicher auch keine Sprache oder irgend etwas. Kann es nicht sein das die von dir als "Slawen" bezeichneten die namen benutzten die Orte und Burgen schon vorhe r hatten?

Sorry, aber Du behauptest Dinge, die alle längst überholt sind.:sleep

Zur Tracht, alle "germanischen" Stämme hatten Fibeln, Slawen kennen keine Fibeln.

Und wenn man so weit zurückgeht, dass Fibeln noch nicht bekannt waren, sind wir fast in Afrika:D

Und im Ernst, die Unterschiede in der materiellen Kultur, Tracht, Siedlungswesen, Bestattungsrieten etc. sind zu 100% zu groß um die Slawen auch nur 1/1000.000 einem germanischen, was auch immer, zuordnen zu können.

Und Historiker sind auch keine Archäologen:rolleyes:

Crysagon 17.06.2013 22:03

Zitat:

Zitat von Preussengold (Beitrag 776826)
Denk an die Orts- und Flurnamen, die bis heute slawisch geprägt sind!

++Ach so, alle Orte die auf "ow" enden? So wie z.B. Glasgow? Mumpitz.

Man mache sich mal schlau .....im Gaelischen nennt es sich Glaschu und im Scots Sprachdialekt Glesga


Und ansonsten sage ich mal ....Alles Kacke watt nich preussisch oder germanisch ist, oder ?

Diesen Beigeschmack habe ich leider bei jedem deiner Postings PG.

Hier irgendwelche Texte aus anderen Quellen rumzukopieren, einzufügen oder leicht abzuwandeln ist nur öd und fad.


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