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neetro 24.05.2017 12:15

Ein schönes, leider englisches Video über die spanische Münzprägung in den Kolonien gibts hier: https://www.youtube.com/watch?v=Ffz1pQU1E4g

In Kürze: Das Silber wurde zu Stangen verarbeitet und dann immer ein Stück an Ende heruntergeschnitten, wie ein Stück Wurst. Auf diesen Münzrohling wurde dann mit einem Stempel die Prägung eingeschlagen und zwar per Hand, daher ist das ganze auch nicht immer schön in der Mitte. Dadurch wurde die Münze natürlich auch deformiert. Damit das Gewicht jeder einzelnen Münze stimmte, wurden dann auch noch Teile abgezwickt, bevor sie in Umlauf kam.

Woher der Rand bei deiner Münze kommt, ist mir auch nicht klar.

schebels 24.05.2017 15:31

Nachdem hier jetzt eine wirklich interessante Diskussion losgetreten wurde, habe ich mir den Rand nochmal genauer angeschaut. Zwar sieht es auf den ersten Blick wirklich so aus, als ob da eine Einfassung drum gemacht wurde, aber offenbar sieht es wirklich nur so aus.

Man kann zwar an einigen Stellen eine richtige "Kante" erfühlen, aber für eine Einfassung ist es einfach viel zu unregelmäßig gearbeitet. Die Stärke des Randes variiert so stark, dass ich das für ausgeschlossen halte.

Eine Möglichkeit wäre, dass es wirklich eine Fälschung ist, die mit einem extra unförmig gearbeitetem Stempel geschlagen wurde. Dann wäre der jetzt sichtbare "Rand" einfach nur das Material, das nicht mehr vom Stempel gedeckt wurde... Es erscheint mir zwar äußerst unlogisch eine Münze in so schlechter Erhaltung zu fälschen, aber man hat ja schon Pferde kotzen sehen...

Was mir ebenfals aufgefallen ist: Die Münze "singt" nicht. Normalerweise haben Silbermünzen einen glockenartigen Klang, wenn man sie anschlägt. Diese hier klingt quasi überhaupt nicht. Wie ein Stück Blei... Allerdings weiß ich auch nicht in welcher Qualität und Reinheit diese Art Münzen geschlagen wurden... Und anfeilen für einen Test möchte ich sie nicht...

dcag99 24.05.2017 16:26

Die Anteil des Silbers sollte im Normalfall bei um die 92-94% liegen.

Die Methode der Silbergewinnung war in Südamerika aufgrund des geringen Brennholzbestandes der sogenannte "Patio-Prozeß". ein amalgamierungsverfahren, das nur im letzten Schritt Brennholz benötigte.

Aufgrund der verwendeten Technik hat diese Art des Silbers (analog den römischen Münzen) einen 1-2% Bleigehalt.

Infwiefern dies für die Beschaffenheit deiner Münze interessant ist, ist eine andere Frage.


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