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Zardoz 14.05.2020 21:41

M1796 oder M1811 wären möglich......das "light cavalry trooper´s sword 1796 pattern" wurde von den Preussen importiert, in Preußen auch als Kavallerie-Säbel engl./Form bezeichnet.
Dieses Säbelmodell wurde dann in Preussen nachgebaut, wobei das gesamte Gefäß, der Bügel und die Parierstange kräftiger ausgebildet wurden, auch sitzen die Grifflappen mehr in der Mitte des Griffes. Das Eisengefäß ist von der Parierstange aus rechtwinklig aufgebogen und dann nach vorne als Griffbügel ausgebaucht, mit Langschlitz für Faustriemen, Kreuzstück mit halbrunden Parierlappen, Griffkappe mit Lappen unten im Griffring gehalten, Hülse beledert. Die im Rücken eckige Klinge verjüngt sich bis zum vorderen Drittel um 4 mm, um kurz vor dem im Rücken liegenden Ort wieder die volle Breite von 39 mm aufzubringen. Die Scheide ist aus Eisen mit Schlepper und zwei beweglichen Ringen an Bändern.
Er wurde als "Kavalleriesäbel M 1811", oder später mit dem Ehrentitel als "Blüchersäbel" und 1857 nach Einführung des neuen Säbels als Kavalleriesäbel A/A bezeichnet. ;)

Die gesamte Entwicklungslinie der preußischen Säbel nach „Blücher-Art„ lässt sich auf die forcierte Waffenlieferung aus dem Vereinigten Königreich zurückführen. Die Niederlage der preußischen Armee bei Auerstedt und Jena im Jahr 1806 brachte hohe Verluste an Mensch und Material mit sich. Da die eigene Industrie das verlorene Material nicht ersetzen konnte, importierte man aus England das „light cavalry trooper´s sword 1796 pattern„, den Säbel M 1796. 1807 wurden über Kolberg 6000 Stück des englischen Modells geliefert. Die Festungsstadt Kolberg war zu dieser Zeit der letzte in preußischer Hand verbliebene Hochseehafen und bereits von den vorstoßenden französischen Truppen belagert. Das Freicorps des Oberst von Schill operierte damals im Raum Kolberg und erhielt als erste Einheit die neuen englischen Säbel. Es folgte die Ausrüstung des Pommerschen Husarenregiments Nr. 5, das unter Generalleutnant von Blücher in Stralsund lagerte.
Auch in den Jahren 1813/14 wurden über Colberg nochmals 10000 Stück von England geliefert.

Französisch.... Nein !!! :rolleyes:

Da braucht es aber noch mehr Detailbilder !!!
Bitte gerade von oben ablichten....Terz und Quartseite des Griffes, Griffkappe von oben (Vernietung ?).
Wenn möglich versuchen zu reinigen, vielleicht lassen sich Herstellerpunzen oder Militärfiskalische Abnahmestempel finden :rolleyes:

@wobo
Das Eisen-Bügelgefäss mit Faustriemenschlitz ist leider keine Garantie für eine ID.
Es gibt diverse Säbel und Degenmodelle mit sowie ohne Faustriemenschlitz.
Aber deine Einschätzung M1811 bzw. M1796 :yeap

Gruß
Zardoz

Miko 15.05.2020 10:44

Danke für die Hinweise von Wobo und Zardoz. Werde es reinigen und dann mal sehen ob ich ein Stempel erkennen kann. Bodenfund? Ja so wurde mir das erzählt vom Landwirt. Ich könnte mir auch vorstellen das der Säbel vorm Einmarsch der Amerikaner 1945 versteckt worden ist, und 15 Jahre später wiedergefunden wurde. Gruß

Miko 15.05.2020 21:27

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Zardoz 22.05.2020 12:38

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Ich bleibe bei "M1796 / M1811".
Zur 100% ID braucht es Abnahme bzw. Herstellerpunzen !!

Gruß
Zardoz
P.s.
Zum Vergleich: Bild 1 M1811 Preussen, Bild 2 M1811 Britisch (aus meiner Sammlung)


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