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DFX 29.12.2010 19:42

Zitat:

Zitat von chabbs (Beitrag 652292)
Der Staat verdient Geld an der Ausgabe von Münzen, das muss man im Hinterkopf behalten.

Je günstiger die Münzen hergestellt werden, umso höher ist der Gewinn des Staates.

Gute Bemerkung!

Aber auch die günstigste Münze, die die BB prägt/prägen lässt kostet etwas...

Frage: Wer trägt diese Kosten?

Wie werden die in der Volkswirtschaft eigentlich bilanziert?

Bitte nur qualifizierte Antworten.;)

Ab Freitag habe ich mehr Zeit und kann zum Thema recherchieren.

M.

ODAS 29.12.2010 22:27

Zitat:

Zitat von chabbs (Beitrag 652292)

Danke für den Link, war sehr interessant der Artikel.

Gruß,
ODAS

chabbs 29.12.2010 23:09

Tja, wer bezahlt... Wenn Du das Recht hast, Geld zu prägen, wirst Du immer versuchen, die Prägekosten niedriger zu halten, als das Nominal.

Dadurch verdienst Du Geld.

Ist also das Vertrauen beim "Kunden" (Bürger etc.) so groß, dass er Dein Geld annimmt, kannst Du selber damit bezahlen und das Geld so in den Umlauf bringen.

Damit hast Du Deinen Gewinn ja gemacht, und bist Dein Produkt los.

In der Geschichte (vor allem der lokalen Münzprägung) gibt es einige Beispiele, wo das Geld nicht mehr voll in den Umlauf kam, weil es einfach nicht mehr angenommen worden ist. Dein Geld ist dann nichts mehr wert und Du findest niemanden, der Dir Deine geprägten Münzen bezahlt.

Der freie Markt funktioniert dann so: Du lässt billiger prägen, und entwertest Deine Münze und kannst hoffen, dass Dein neues Produkt zu einem günstigeren Preis angenommen wird.

Bis 2005 kontrollierte in der BRD das Bundesamt für Finanzen den Umlauf der Geldmenge in Teilen: http://www.bundesbank.de/download/ba...nzpraegung.pdf

Die Bundesbank bestimmte, wieviel gedruckt/geprägt wurde und die Bundesdruckerei musste die Maschinen anwerfen.

Heute ist es die Europäische Zentralbank, die die Kontrollfunktion ausübt und die tatsächliche Geldumlaufenge beschränkt (oder heraufsetzt, den einige Staaten sparen sich ja schon wieder in die Deflation;))

Insgesamt ist der Prozess sehr, sehr intransparent und für Laien (also auch für mich!!) schwer nachzuvollziehen!.

Der eigentliche Prozess ist angeblich (!) politikunabhängig.

http://de.wikipedia.org/wiki/Geldpolitik

Wie ich es nun beschrieben habe, darf es eigentlich nicht sein... auch der Staat oder eine Eurozone darf nur Geld ausgeben, dass er erwirtschaftet hat. Oder er nimmt es verzinst am Kapitalmarkt auf. Darauf gründen unsere Schulden.

Jetzt wird es zu kompliziert... denn wir haben seit Jahren eine europaweite Inflation, mäßig... um die 2%.


Also, wer bezahlt die Münzprägung...

Der, der sie in Auftrag gibt (bei den Druckereien etc.)

Und wie verdient er daran?

Indem das Produkt durch Wertschöpfung veredelt wird.

Beispiel Silbermünze 10 Euro:

Silberpreis heute: 74 Cent/ Gramm
Gewicht der 10 Euro Münze: 18 g/ 16, irgendwas Silberanteil

Da leuchten die Alarmglocken... die Münze ist jetzt schon teurer als das Nominal.

Wir senken also das Gewicht: 16 Gramm/ 10 Gramm Silberanteil.

Pro Münze also nur noch ein Silberpreis von 7,4 Euro. Rechne noch 1- 2 Cent Herstellung drauf. Dann noch 5 Cent für die anderen Materialien. 2 Cent Vertrieb etc.

8 Euro und ein paar kaputte kostet Dein Produkt. Du verkaufst sie aber für 10. Zwei Euro wurden "erfunden".

Das sind fiktive Preise... ich denke, der Gewinn wird höher liegen, weil das Silber billiger eingekauft wurde, Materialien günstiger sind, etc.

Rechne das Ganze mal 1,5 Millionen und Du weißt, was an einer Ausgabeserie verdient werden kann.

Es ist klar, dass mit Scheidemünzen und Scheinen weitaus mehr Kohle gescheffelt werden kann.

laure165 29.12.2010 23:22

vieleicht ist es ja gewollt das die so schnell vergammeln
wenn dann jedes jahr in ganz deutschland vieleicht einige millionen (vergammeln)
kann man sie nachprägen weil es sie nie gegeben hat
entweder für privat oder den staatshauhalt
nur mal so als anstoss für unseren finanzminister
ist auf jeden fall so gewollt!!!!
gruss

salfadur 29.12.2010 23:51

Zitat:

Zitat von laure165 (Beitrag 652414)
vieleicht ist es ja gewollt das die so schnell vergammeln
wenn dann jedes jahr in ganz deutschland vieleicht einige millionen (vergammeln)
kann man sie nachprägen weil es sie nie gegeben hat
entweder für privat oder den staatshauhalt
nur mal so als anstoss für unseren finanzminister
ist auf jeden fall so gewollt!!!!
gruss

Es ist ja nun auch nicht so, dass wir alle unser Geld unter der Erde lagern :) Dadurch ist ja der Verfall auch schon nicht so extrem. Außerdem sind es ja für die Bundesbank / EZB entstehende Kosten, wenn sie recht häufig neue Münzen prägen muss.
LG sal

Sokram 30.12.2010 01:21

Die Antwort auf alles in meinen Augen ..."hätten wir mal die D-Mark behalten" ...Stabil,einfach....und son 1,2,5 Mark stück sieht auch nach 50 jahren noch schick aus...Aber naja,
so wie unsere Kultur vor die Hunde geht,geht auch alles andere vor die Hunde

chabbs 30.12.2010 06:36

Zitat:

Zitat von Sokram (Beitrag 652420)
Aber naja,
so wie unsere Kultur vor die Hunde geht,geht auch alles andere vor die Hunde


Dann lies meinen Artikel noch mal aufmerksam... zwei weiter oben.

Es gab nur wenige Münzensorten die den Lauf der Geschichte durchgehalten haben... oder die länger als 100 Jahre überlebt haben.

Man muss sich eben zyklisch mit neuem Geld abfinden lernen. Das Alte verliert an Glaubwürdigkeit, weil keine Währung stabil ist.

Und dann muss man sich ein neues Produkt ausdenken... Der Euro hat wahrscheinlich eher einen kurzen Zyklus.

Abgesehen davon, idealisieren wir jetzt die D-Mark. Genauso wie wir die Kultur vor 30, 50 oder eben 70 oder mehr Jahren idealisieren.

Ich denke, auf dem Kulturstand auf dem wir uns bewegen, dürftest DU nicht mal einen Bruchteil dessen wahrnehmen, was es als Angebot gibt.

Klassikkonzerte an jeder Ecke, oder eben das Rockkonzert. Lesungen, Millionen erschwinglicher Bücher und Zeitschriften, die größtenteils unzensiert sind. Politische Debatten, Podiumsdiskussionen, Streitschlichterrunden...und so vieles mehr.

Ich denke, vor 70 Jahren hatten wir weit weniger Kultur. Und die hatten auch Schei*-Münzen.


Und, egal welche Währung wir haben, es wird immer gemeckert werden, es sei zu wenig in der Patte.

hopfenhof 30.12.2010 09:42

Wie sich solch ein Tread entwickeln kann ,ist schon erstaunlich ...und recht lehrreich.

Zeckensucher 30.12.2010 11:46

Was wir für eine Kultur in den neunzigern oder insbesondere in diesem Jahrzehnt hatten ist mir allerdings auch schleierhaft.

Man erinnert sich gerne an die Swinging Sixties, an Flower Power, Punk und Disco in den 70ern oder gar die "Neue deutsche Welle" in den 80igern.

Was hatte man für eine Kultur in den letzten zwei Jahrzehnten? Man konsumierte Kultur, aber man lebte sie nicht.


Gruß

sirente63 30.12.2010 12:11

Hallo
Wo ist ein ersichtlicher Verfall der 1Euromünzen auf dem Foto zu erkennen?
Die Münzen sind ein wenig angelaufen,ansonsten in einem guten Zustand!
D-Mark Stücke kommen auch nicht glänzend aus dem Boden,und sehen ungesäubert auch nicht besser aus.Über diese gut erhaltenen Fundmünzen sollte man sich eher freuen.........


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