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corsa 08.03.2006 16:43

So, mal kurz zur Farbdiskussion.

Laut Guenther68 ist das Fahrzeug gruen, war aber mal grau. Zu checken waer mal, ob sich vielleicht das Gelb tatsaechlich nicht haelt und gruen wird?

Dass irgendwer die Elektroautos auf Riefenstahl Filmen gesehen hat, kann man vermutlich ausschliessen, zu dieser Zeit sind sie meines Erachtens schon nicht mehr in Betrieb gewesen. Auch ein Einsatz im Fernsehfunkwesen oder im Radiowesen ist eher unwahrscheinlich, obwohl die ersten Fernseh/Rundfunkwagen tatsaechlich auch solche Kastenwagen waren, vgl.
http://www.br-online.de/br-intern/75...g/uewagenb.jpg

Aber der Batteriebetrieb "unseres" Wagens (ein Elektroauto) liess nur einen Einsatz im Nahbereich zu (also als Postauto auf festen Strecken zwischen zwei Ladestationen wars okay) ich denk mal, dass es daher eher nichts fuers Fernsehen war, wenn schon irgendwas technisches dann vielleicht ein Wartungfahrzeug fuer Telefon, Draht oder so, dass einen festen Einsatzradius hatte.

Ich tendier nach wie vor zu einer Nutzung als Postauto, Postbus, etc. pp., auch die auf einem Bild zu sehenden Haken koennten der Befestigung von Postsaecken oder so gedient zu haben. Moeglich waer aber auch eine Nutzung als Bahnbus (in einigen Gemeinden gab/gibt es Bus/Postverkehre mit Bussen, die der Bahn gehoeren), so koennte sich vielleicht das bahngruen erklaeren.
Vermutlich wird die Loesung nur ueber die aufgemalte Nummer zu erschliessen sein. Vielleicht waren die Fahrzeuge aber auch im kommunalen Besitz oder in Privathand, schwer zu sagen. In Berlin unterhaelt z.B. die oeffentliche Verwaltung einen eigenen Postdienst (Fachpost), mit dem Akten umhergefahren werden.

Vielleicht ist es ja auch nur ein Klischee, dass Postautos immer so schoen gelb waren wie bei dem Museumsmodell. Ich erinner mich an Fahrzeuge zu DDR Zeiten, die mausgrau waren und Briefe holten (also nicht nur Autos vom
Fernmeldewesen hatten diese Farbe, vielleicht war das ja vorkrieglich auch schon so.).

<Was ist das auf #3 oben? Ein Signalhorn o.ä?

Das ist meiner Einschaetzung nach eine primitive "Wechselsprechanlage". Da das Fahrzeug zum Personentransport genutzt wurde, konnte es ja sein, dass die Fahrgaeste hinten mit dem Fahrer sprechen mussten. Das taten sie mittels dieses sog. "Sprechrohrs" .

Mario 08.03.2006 16:55

Zitat:

Zitat von Muecke
Kompliment auch von meiner Seite!:yeap

Das mit der Farbgebung beschäftigt mich auch. Zumindestens in der DDR gab es drei Kategorien bei der Post:

1.) die gelbe Post ( Briefe, Pakete usw.)
2.) dei graue Post (Fernmeldewesen Telefonie u.ä.)
3.) die blaue Post ( Studiotechnik Rundfunk, mit Ü-Wagen ect.)

Die Frage stellt sich natürlich, seit wann gibt es diese Farbunterschiede? Kann es nicht sein, daß auf Bild 3 und 16, aus des Zeitzeugens Galerie, Reste von gelber Farbe erkennbar sind? Was ist das auf #3 oben? Ein Signalhorn o.ä?
Ich müßte mal meine Dokus durchgehen über öffentliche Auftritte des GröFaZ, oder sah ich solche Gefährte bei "Riefenstahlinszenierungen" im Zusammenhang mit Olympiaden oder anderen Massenkundgebungen damaliger Zeit?:confused Farbunterschiede zu ermitteln, dürfte schwer fallen, da ja meistens in s/w gedreht.
Die Sache ist spannend und entwickelt sich!

Kardinalsfrage:

Was ist nun mit dem Wrack geplant? Existieren Projekte? Eigentümer ermittelt?

Gruß Uwe

Also, ich bin der Meinung man kann auf vielen Bildern Reste gelber Farbe erkennen.
z.B. Bild 006 links, Bild 012 an der kleinen Leiste, Bild 030 an den Luftschlitzen, Bild 002 oben links und an dem runden Teil

MfG MF :confused

Muecke 08.03.2006 17:47

Zitat:

Zitat von corsa

Dass irgendwer die Elektroautos auf Riefenstahl Filmen gesehen hat, kann man vermutlich ausschliessen, zu dieser Zeit sind sie meines Erachtens schon nicht mehr in Betrieb gewesen.


Hier habe ich mich bestimmt etwas unklar ausgedrückt. Mir ging es dabei nicht um den Antrieb, sondern um die Farbgebung der Fahrzeuge bei diesen Events. Der Antrieb erfolgte da sehr wahrscheinlich, hauptsächlich über Verbrennungsmotoren.

Uwe

Günther68er 08.03.2006 21:02

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Hallo Leute.
Ihr noch was Gelbes.Das ist aus den Innenraum.Wenn wir wieder am Wochenende dort sind werden wir mal was runterschleifen.Auch die Gitter die am LKW im Musum zusehen sind,sind genau die selben.Mache davon noch mal ein paar Fotos.Die Eigentumsverhältnisse klären sich Morgen(hoffe ich doch)wenn der kleine Wald gehört.Und dann sehen wir weiter.

Gruß
Günther68er

Günther68er 08.03.2006 21:11

Zitat:

Zitat von nobike
sollte am Wochenende das Wetter schlecht sein, dann kann ich ja mal versuchen meine Familie nach Nürnberg ins Museum zu locken. Postmuseum sollte doch ein Teil des Verkehrsmuseums hinter der Oper sein ?

anTon

Hallo nobike.
Wenn das klappen würde wäre super.Wenn Du dahin gehen solltest,gucke bitte ob im Führerhaus ein Sprachrohr ist.Und ob ein oder zwei Pedale dort vorhanden sind.Und noch was das Wetter soll sehr schlecht am Wochenende werden:D

Gruß aus der Heide.
Günther68er

Robbells († 2021) 08.03.2006 21:48

Zitat:

Zitat von Günther68er
soll sehr schlecht am Wochenende werden:D

Jo..ich würd auch sagen für einen Museumsbesuch genau das richtige Wetter:)

Viel Spass!

..und macht Fotos!

Bye Robbells

corsa 09.03.2006 08:51

So, ich hab mal noch paar mehr Infos zu dem Auto aufgetan, hier auch noch
mit einigen sehr schoenen Detailfotos (Kettenantrieb, Rückseite mit der Tür,
auch das Sprechrohr im Fahrerhaus ist klar zu erkennen). Diese Bilder bestaetigen wohl ganz klar, dass "unser" Auto ein Hansa-Lloyd ist.

http://www.klaus-kosch.de/gelbgrauma...1/halloy_0.htm

Leider (zumindest fuer die Freunde in der Nuernberger Ecke) scheint - siehe Info unten - das Fahrzeug im Postmuseum in Frankfurt zu stehen. Die Reise nach Nuernberg sollte sich aber trotzdem lohnen, da steht der Bruder von dem Teil von der Firma Bergmann (aber ist eben nicht derselbe).

Ein weiterer Bergmann steht hier in Berlin im Technikmuseum.
http://www.klaus-kosch.de/gelbgrauma...7/berg27_1.htm

Recht ueberraschend hier doch, dass die Fahrzeuge immerhin bis Ende der
dreissiger recht haeufig verwendet wurden, obwohl man von einer wirklichen
Effizienz angesichts von 27 kmh wohl nicht sprechen kann (aber damals kams
wohl bei der Post auch eher auf das Ankommen der Sendungen an als auf die
Schnelligkeit). Angeblich sollen sie sogar nachkrieglich noch im Einsatz gewesen sein, da hab ich aber gewisse Zweifel.

Auch weitere interessante Bilder und Infos zum Fuhrpark der Reichspost
http://www.klaus-kosch.de/gelbgrauma...reichspost.htm
Vielleicht sollte man mit dem Klaus Kosch mal Kontakt aufnehmen, der Mann scheint eine echte Korryphae auf dem Gebiet Postautos zu sein?

Und ich hab in den unendlichen Weiten des Internets jetzt auch noch das ultimative Bastelvergnuegen zum Thema gefunden.

Hier gibts "unser" Auto zum erstmal in klein Selberbasteln (nicht ganz billig, aber naja).
http://www.woytnik-modellbahntechnik.de/6202-05.htm

Zum Vergleich kann man sich dann auch noch den Bergmann kaufen
http://www.klaus-kosch.de/gelbgrauma...nik/w_6201.htm,

Was aber noch interessanter ist, auf der erstgenannten Seite gibts auch paar Infos zur Technik:

"Hansa-Lloyd 2 t

Neben den Elektrofahrzeugen der Firma Bergmann waren im Paketzustelldienst der Post auch die Elektrofahrzeuge der Hansa-Lloyd-Werke AG weit verbreitet.

Angetrieben wurden diese Fahrzeuge durch einen 14 PS Elektromotor. Der Antrieb erfolgte wie bei den Bergmann BEL 2000 über Rollenketten auf die Hinterachse. Der Aktionsradius lag bei 60 km.
"
Bestaetigt also offenbar auch die Sache mit den Antriebsketten.

Die andere Seite mit dem Bergmann schreibt zu diesem (also dem Bergmann):

"Bis in die dreißiger Jahre wurde die innerstädtische Paketverteilung von den so genannten Postfuhrstellen zum Empfänger noch mit pferdebespannten Paketwagen durchgeführt.
Bei der folgenden Motorisierung des Paketdienstes fanden Elektromobile Verwendung, die weder Lärm noch Abgase erzeugten.
Einer der am weitesten verbreiteten Fahrzeugtypen war der BEL 2000.
Diese Anfang der dreißiger Jahre bei Bergmann in Berlin hergestellten Fahrzeuge bildeten bis Anfang der 1960er Jahre das Rückgrat der innerstädtischen Post- und Paketzustellung.
Wegen des charakteristischen, vielen noch in den Ohren klingenden Surren der Antriebsketten wurden diese Fahrzeuge im Volksmund "Suppentriesel" genannt."


Noch kleine Anmerkung fuer die an Suchtaktik Interessierten: die hab ich jetzt
relativ fix mit der neuen Microsoft Live Suche gefunden. Nicht schlecht, wenn man sich dran gewoehnt hat, daß das Teil dynamisch ist und laufend nachlaedt (bisschen seltsam).

Und noch ne Anmerkung, die zwar mit "unserem" Auto nix zu tun hat, aber
auch der hier sieht ja echt hammermaessig aus:
http://www.klaus-kosch.de/gelbgrauma...37/rpz37_1.htm

Speedy [† 2007) 09.03.2006 10:42

LKW
 
Moin moin Leute,
untersucht mal die Hinterachs vor allem ob Kettenritzel oder Kardananschluß.
Bei Kettenantrieb müssten 2 Ritzel an der Hinterachse sein.
Ein Kettenantrieb an der Vorderachse ist mir bis heute unbekannt, geht auch nicht weil wie dannn lenken??? (also umbau), wieter mal den Unterbodenrahmen ansehen, welche Flanschen oder ander Befestigungen sind da vorhanden??? bitte Skizze.
MfG
Kai

Muecke 09.03.2006 11:16

:confused :confused

Ähemmmm....

kann nicht ganz folgen Kai.

Der hat an der Hinterachse zwei Ritzel. Auf jeder Seite eines. Wie kommst Du auf Kardan oder Vorderachse? Die Bilder und corsas Ermittlungen sagen doch alles. Das Ding ist bestimmt worden vom Typ her usw. Ansonsten sind doch am Rahmen auch die typischen Befestigungen für den Elektroantrieb erkennbar.

Uwe

UHG 09.03.2006 12:45

Hallo,
ich (Bj. 53) kann mich noch daran erinnern, das im Bereich des Postamtes Dresden/Altstadt/20 die Pakete mit solchen elektrisch angetriebenen Paketautos zugestellt wurden. Also stimmt die Angabe, dass die Autos noch bis nach dem 2. WK genutzt wurden. Zu Spitzenzeiten, um Weihnachten, wurde damals sogar noch ein Pferdefuhrwerk eingesetzt mit Nicht-Post-Kutscher und Post-Paketzusteller.
Gruß Uli


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