Schatzsucher.de

Schatzsucher.de (http://www.schatzsucher.de/Foren/index.php)
-   Das BAU-Forum (http://www.schatzsucher.de/Foren/forumdisplay.php?f=170)
-   -   Fragen: Dachdämmung eines Fachwerkhauses (http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=92881)

Immelmann 08.01.2018 02:28

Fragen: Dachdämmung eines Fachwerkhauses
 
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Hallo werte Forengemeinde,

seit langem widme ich mal wieder mit einem Anliegen an euch.
Ich weiß, in diesem Forum ist viel Wissen vertreten.
Es geht um die Fachgerechte Sanierung und Innenausbau eines Fachwerkhauses aus Anfang der 40er Jahre.
Genau gesagt möchten wir das Dachgeschoss ausbauen und zu einer Wohnung umfunktionieren.
Uns beschäftigt zurzeit vor allem die Frage der Dämmung des Daches, wie, mit was, ect.
Das Dach ist mit Bieberschwanz gedeckt, die Ziegeln wie üblich auf einer Lattung welche an den Dachbalken befestigt sind... wie üblich.
Die Zwischenräume der Dachbalken sind mit Lehmwickel ausgefüllt, das war's.
Welche Art der Dämmung schlagt ihr vor?
Untersparrendämmung mit Steinwolle und einfach mit Rigips verkleiden? Dampfsperre ja/nein?
Wie würdet ihr es machen.
Die bisher eingeholten Meinungen sind sehr unterschiedlich und widersprechen sich teils.

ghostwriter 08.01.2018 06:15

thema ins "BAU-Forum" verschoben ...

Niklot 08.01.2018 06:50

Interessantes Projekt, wie ich das Foto sah, da kitzelte es auch gleich in den Fingern, hatte auch gleich Bilder im Kopf, wie es aussehen wird, wenn es dann fertig ist.

So wie es aussieht, wurde da überall Gips vorgeschraubt was Schrägen, Abseiten und Decken sind, jetzt nach dem freilegen kamen dann die Lehmwickel zum Vorschein.

Beste Grundlagen zum Aufbauen sind vorhanden.

Trocken scheint ja alles zu sein, somit hast du auch keine Kondensate die sich gebildet haben, wozu braucht man dann ne Dampfsperre (Folien)?
Ein Haus will und muss atmen, die entstehende Feuchtigkeit muss wieder raus, durch eingebaute Folien kommt nix rein, aber auch nix raus.

Achte mal darauf ob es bei starkem Wind in den Räumlichkeiten zieht, vermutlich kaum bis gar nicht.
Winddicht muss es schon sein, aber nicht Luftdicht.

Sicher kann man Klimafolie einbauen, die bringt auch nur bedingt ihre versprochene Wirkung, was wirklich wirkt ist das Loch in der finanziellen Hosentasche.

Die vorhandenen Lehmarbeiten würde ich weiter aufbauen, auf den vorhandenen Lehmwickeln, einen glatten Lehmputz herstellen.
Das im Kontrast zum Holz schaut genial aus (wenn man es mag) ist das gesündeste Raumklima und bringt eine gute Wertsteigerung deine Immobilie.

Die gemauerte Wand lässt sich passend zum Bild auch sehr schön gestalten, gereinigt und weiß gefugt.....

Ich träume schon wieder....


Solltest du da in Lehm was machen wollen, auch das ist kein Hexenwerk, mit ein paar Tipps bekommst du das auch selbst hin.

Frank Enstein 08.01.2018 08:28

Der Lehm dämmt ja schon perfekt. Ich würde max 50mm Dämmung reinlegen, dampfsperre klar und Rigips auf ne Lattung aus Dachlatten. Aber du kriegst in Kürze noch einen ausführlichen Vortrag.... 3....2......1

Niklot 08.01.2018 09:01

Zitat:

Zitat von Frank Enstein (Beitrag 926788)
Der Lehm dämmt ja schon perfekt. Ich würde max 50mm Dämmung reinlegen, dampfsperre klar und Rigips auf ne Lattung aus Dachlatten. Aber du kriegst in Kürze noch einen ausführlichen Vortrag.... 3....2......1

50 mm, was willst denn damit?
Das Gewissen beruhigen...

Iss wie wennste rauchen willst und kein Feuer hast, dann piekste dir auch nich ins Auge weils brennt.
Wenn ich sowas lese, dann könnte ich schon wieder... aber das mache ich nicht, sonst geht bei RTL irgendwann der Stoff für Fusch am Bau aus, da werden so Leute gebraucht und schließlich hält das ja auch die Wirtschaft in Schwung wenn man nach 5 Jahren wegen Gammel im Bau neu machen muss, dann aber richtig.

Halt einfach mal die Finger still, zumindest bei den Themen wo du scheinbar keine Ahnung hast und dieses ist eines von einigen

Zappo 08.01.2018 09:36

Zitat:

Zitat von Niklot (Beitrag 926789)
50 mm, was willst denn damit?
Das Gewissen beruhigen...

Seh ich anders. Eigentlich zählt JEDER Zentimeter. Oder jeder 2te :) Einer ALLEIN vielleicht nicht - aber da der Lehm schon die Hauptsache macht, kann man das ergänzen bzw erhöhen. Wenn man will.*

Gruß

*Ich würds nicht tun. Mir würde das reichen. Ich brauch keine nennenswerte Dämmung - ich mach nicht nenneswert Dampf, habs nicht warm und bei mir ist das Fenster offen. Ich hab unter den Sparren ne verputzte 3 cm Heraklithplatte und gut. Von damals.

Was aber bautechnisch ne höchstindividuelle "Lösung" darstellt. Und wohl nur für den warmen Oberrheingraben :)

Immelmann 08.01.2018 10:05

Es ist alles trocken und es zieht kaum.
Die Strohwickel sind aber scheinbar nicht sehr dick, man merkt die Kälte deutlich.
Ein grosser Aspekt ist leider auch der finanzielle Rahmen der sehr klein aus fällt.

Donnerstag 08.01.2018 10:10

Nur mal vom gesunden Menschenverstand ausgehend, wenn ich die 5m Heizkörper sehen, dann scheint der Gedanke an eine Dämmung nicht so ganz abwegig.
Ob eine Innendämmung das Problem löst? Da bin ich bei Niklot, das würde ich lassen, wo liegt dann der Taupunkt? Und Dach gedämmt und Wände nicht? U.s.w.
Sehr komplex, da bin ich auf die Beiträge der Fachleute gespannt.

Frank Enstein 08.01.2018 12:09

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
Zitat:

Zitat von Zappo (Beitrag 926792)
Seh ich anders. Eigentlich zählt JEDER Zentimeter. Oder jeder 2te :) Einer ALLEIN vielleicht nicht - aber da der Lehm schon die Hauptsache macht, kann man das ergänzen bzw erhöhen. Wenn man will.*

Gruß

Ich hab bei mir auch nur 50mm an den Wänden, im Dach allerdings 200mm weil nur Ziegel draufliegen. Bei uns ist es warm, wir kriegen jedes Jahr Geld vom Gaswerk zurück, für mich fast zu warm, wegen der Kinder haben wir die Heizkörper auf 2. Das reicht für 22-24 Grad, kann also so falsch nicht sein.

Die beiden Heizkörper die du siehst reichen für ca 90m². (Und ja es kommt noch ein Kabelkanal für die Leitung)



Immelmann, wenn es sich lohnt kann ich gern im polnischen Baumarkt mal nachfragen, ich hab damals für das komplette Dach, 200mm, 12m breit, 6m hoch ca 600€ bezahlt, das ist überschaubar. Ist aber schon 9 Jahre her. Ich krieg beim Zloty 15% Rabatt und wenn du ne Firma hast kannst ohne Mwst kaufen, sind nochmal 22% weg...

Lucius 08.01.2018 12:19

22%.
In Polen sind 22% MwSt.

Bei nachträglicher Dach-Dammung besonders auf die Dichtheit der Übergänge am unteren Ende der Sparren achten, da läuft sonst das Kondenswasser zusammen und die Pilze wuchern...

Frank Enstein 08.01.2018 12:22

Zitat:

Zitat von Lucius (Beitrag 926801)
22%.
In Polen sind 22% MwSt.

Bei nachträglicher Dach-Dammung besonders auf die Dichtheit der Übergänge am unteren Ende der Sparren achten, da läuft sonst das Kondenswasser zusammen und die Pilze wuchern...

Ich war schon etwas weiter;), ja du hast recht 22%. Klugschxxxxx

Zappo 08.01.2018 13:10

Also mal Butter bei die Fische:

Wenn ich das DACH dämmen müsste/wollte, würde ich da Rahmenschenkel bzw. Bretter aufdoppeln und den Zwischenraum mit Mineralwolle ausfüllen. Dazu gehört eine Dampfsperre. Tut mir leid - aber ohne geht die Dämmung halt kaputt. Weil der MENSCH Wasser ausdünstet.

Das mit dem "Atmen" der Wände ist ein wenig weltanschaulich überschätzt und muß eben der Konstruktionssicherheit weichen.

Außer man weist nach, daß im Gesamten ein diffusionsoffener Aufbau entsteht. Kann man nachrechnen. Halte ich aber dann für "gerechnet" und durch den Lehmanteil ein wenig risikobehaftet, selbst wenn das rechnerisch hinhaut. M.A. nach funktioniert das mit dem "übers Jahr im Sommer rausdiffundieren" bei Stroh, Lehm und Staken nicht. Im übelsten Fall werden die Letzteren schimmlig. Nicht zuletzt, weil mit -wohl nur der Dachlatte- zu wenig Hinterlüftung aussen ansteht. Da wirkt die (nasse) Ziegel durchaus als Sperre - und die ist eben außen und macht zu.

Das kann man sich bei der DECKE überlegen, wenn da oben nur ein Holzboden mit Fugen liegt - schon ne OSB-Platte ist aber was, weswegen man da auch ne Dampfsperre einbauen sollte.

Wenn man vollwertigen, für jeden Menschen* bewohnbaren (und eventuell verkaufbaren) Wohnraum schaffen will, wird man da nicht dran vorbeikommen. Wie gesagt - für sich selbst kann man machen, was einem der Geldbeutel und die Wohngewohnheiten so vorschlägt. Das ist NICHT dasselbe.

Und die Frage, warum das bis jetzt geklappt hat? Weil es nicht gut gedämmt ist, weil das nicht intensiv bewohnt wurde, weil weil weil.......

Gruß Zappo


*Viele der Schimmelvorfälle in der neueren Zeit gehen auf die Tatsache zurück, daß auch WOHNEN eines gekonnten Verhaltens bedarf -was (mittlerweile) nicht mehr jeder zur Verfügung hat.
Ich komm in viele Wohnungen - und manchmal läuft einem da buchstäblich die Brille an. Neben dampfenden Kartoffeltopf in der innenliegenden Küche und Aquarium im Wohnzimmer hängt da noch Wäsche zum Trocknen - und 25 ° in der Bude bei dichten Fenstern.

Niklot 08.01.2018 13:18

Sicher entsteht in bewohnten Räumen Feuchtigkeit, die Mengen sollte man nicht unterschätzen, was sehr viele schlichtweg tun.
Hast du aus einem Raum einen Luftballon gemacht, dann kannst mal die Luft rauslassen und frisch aufblasen. Die Nässe an den Ballonwänden bleibt, das passiert auch in Folien verpackten Räumen.

Die heutige Bauweise ist sowas von ungesund, aber als Mieter macht sich darum ja kaum jemand Gedanken, Hauptsache man bekommt überhaupt ne Bude.

Hab mir dein Foto nochmal angesehen und mich gefragt, willst du das vermieten, oder Eigenbedarf?

Frank Enstein 08.01.2018 13:42

Zitat:

Zitat von Zappo (Beitrag 926808)


*Viele der Schimmelvorfälle in der neueren Zeit gehen auf die Tatsache zurück, daß auch WOHNEN eines gekonnten Verhaltens bedarf -was (mittlerweile) nicht mehr jeder zur Verfügung hat.
Ich komm in viele Wohnungen - und manchmal läuft einem da buchstäblich die Brille an. Neben dampfenden Kartoffeltopf in der innenliegenden Küche und Aquarium im Wohnzimmer hängt da noch Wäsche zum Trocknen - und 25 ° in der Bude bei dichten Fenstern.

Was ich früher in meinen Mietwohnungen gesehen habe, trifft es genau. Als se noch Ofen hatten musten die Fenster auf, wegen Qualm beim anfeuern etc. Heute? Ich hab gebrauchte Fenster gekauft für den Schuppen, da waren noch Aufkleber vom Einbau drauf, die wurden exakt nie geöffnet. Waren locker 10 Jahre eingebaut

Zappo 08.01.2018 13:45

Zitat:

Zitat von Niklot (Beitrag 926810)
Sicher entsteht in bewohnten Räumen Feuchtigkeit, die Mengen sollte man nicht unterschätzen, was sehr viele schlichtweg tun.
Hast du aus einem Raum einen Luftballon gemacht, dann kannst mal die Luft rauslassen und frisch aufblasen. Die Nässe an den Ballonwänden bleibt, das passiert auch in Folien verpackten Räumen......

Nun, die challenge ist ja, eben KEINE feuchten Wände zu schaffen. Das ist auch bei den "nichtmodernen Materialen" das A und O. Eine feuchte, kalte Wand schimmelt - ob das ne Rigipsplatte oder ein "atmender Putz auf Ziegelmauerwerk " ist.

Also muß man die 2 Disziplinen beachten: Erstens die Luftfeuchtigkeit durch sinnvolle Temperaturen, Lüften und/oder zugige Fenster :) im vernünftigen Rahmen halten und zweitens die Raumoberflächen so warm bekommen, daß daran kein nennenswerter Dampf kondensiert.

Das tut man in der Regel durch Heizen, Luftzirkulation und -eben - Wärmedämmung. Besteht die aus Mineralwolle ohne Dampfsperre, dann wird eben IN der Wärmedämmebene die warme Luft kalt - und der darin befindliche Dampf kondensiert IN der Dämmung. Worauf die Mineralwolle zusammenbackt, nicht mehr dämmt - und schimmelt.

Also ist die Dampfsperre der notwendige Schutz der Mineralwolle. FALLS es nicht gelingt, einen nach außen diffusionsoffenen Aufbau hinzukriegen. Halte ich aber in dem Fall von Lehmstaken, Dachziegel ohne Konterlatte usw. für gewagt.

Man möge mich deshalb gerne steinigen.

Gruß Zappo

Immelmann 11.01.2018 00:58

Ja das "Projekt" ist wahrlich interessant.
Ich hab auch schon tausende Ideen :D

Zu dem Objekt, dass Gebäude gehört einem Bekannten und soll mal meine Wohnung geben.

Die Wände wollten wir nicht dämmen da die meiste Fläche das Dach aus macht und die Wände verhältnismäßig dick sind.
Eine Etage tiefer ist eine Wohnung die nicht nachträglich gedämmt wurde und dort ist die Dämmung durch die dicken Wände ausreichend.

Firma ist vorhanden, um es über diese zu bestellen.
Die Materialien in Polen zu bestellen hab ich auch schon überlegt.

U.R. 11.01.2018 07:15

Tolles Video, so wirds gemacht!:brav:

Man achte auch auf die Konstruktion der Fensterleibung (VELUX,Oben wie Unten, Seiten) mit Rigips!:yeap +:brav:

http://www.mioot.tk/download/23mes1qr_Ms


:Proscht

2augen1nase 11.01.2018 09:18

Ich bin nun nicht gerade der Dämmprofi, hab mich aber auch schon mit den Themen beschäftigt.

Bei meinem Wohnungsausbau rieten mir alle dazu UNBEDINGT!!!! die Fensterlaibungen zu dämmen, da es hier sonst (angeblich) zu Kondensatausfall käme und damit auch Schimmel usw. Vor allem mein Bad wäre angeblich risikobehaftet, weil hier viel Feuchtigkeit und ein uraltes Fenster zusammentreffen...

Was soll ich sagen? Ich habs nicht gedämmt, dafür hab ich aber einen Wandaufbau (Kalkputz mit Kalkfarbe) der nicht schimmeln kann - und auch absolute Ruhe. Nichts, nicht mal Wasserflecken sind zu sehen.

Du solltest dich nur vor Gips bewahren. Den Kram würde ich nicht in Größenordnung verbauen.

Die große Preisfrage wird sein, was du persönlich mit der Dämmung bewirken willst - mutmasslich Energieverluste. Dabei drängt sich mir zuallererst die Frage auf: Womit hast du vor zu heizen? Ich sehe da einen Kaminofen stehen - mit so nem Ding wirds schnell ungemütlich warm in der Bude - das sag ich dir aus eigener Erfahrung.

Ich hab einen Kachelofen in meiner Wohnung und heize aktuell bei Temperaturen von -2 bis +8° EINMAL abends wenn ich heim komme ca. 10-12 kg Kohle und bekomme es damit hin, die Räume in denen ich mich hauptsächlich aufhalte auf durchweg 20° zu halten - wenn ich heize natürlich auch kurzzeitig sehr viel mehr - was ich dann mittels Tür öffnen in die Wohnküche umleite und diese auch "überschlage".

Wenn es kälter wird, muss ich dann ca. alle 2 Tage mal ne Ladung Holz durch den Kaminofen in der Wohnküche schicken und evtl. auch mal 15kg Kohle auflegen.

Innendämmung hat halt immer einen gravierenden Nachteil: Du machst dir damit einen potentiellen Wärmespeicher kaputt. Bei mir erwärmen sich halt alle Innenwände und geben diese Wärme tagsüber wieder ab. Mit Innendämmung erwärmst du nur noch die Luft und die Konstruktion dahinter bleibt "kalt".

An deiner Stelle würde ich 1.: einen EXPERTEM zu Rate ziehen (Bausachverständigen, Architekt, Ingenieur - keinen "Energieberater") und 2. würde ich mich kundig machen ob es nicht ausreicht eine dicke Lehmbauplatte vor deine Konstruktion zu bringen.

Lehm hat den unschlagbaren Vorteil, dass er ein wahnsinnig gutes Klima macht was für das Wärmegefühl wichtiger ist als die Gradanzeige auf deinem Thermometer. Streich deine Wände auf keinen Fall mit Dispersionen, bleib bei den natürlichen Materialien, deiner Gesundheit zuliebe. Zudem solltest du auch eine warme Wandfarbe auswählen, denn es gibt Untersuchungen, dass sich Menschen in mit warmen Farben gestrichenen Räumen "wärmer" fühlen als in mit kalten Farben gestrichenen Räumen - Da gibt es Unterschiede von ca. 2-3° die da "gefühlt" werden - trotz gleicher Temperatur in den Test-Räumen.

Wenn du doch auf klassische Dämmung mit Folie und Co zurückgreifen willst: Sicherlich gibt es viele Fälle wo das gut funktioniert. Trotzdem kommst du um richtig fachlichen Rat nicht herum. In deinem Fall würde ich davon ausgehen, dass man dazu tendieren wird die Lehmwickel rauszureissen, durch Zwischensparrendämmung zu ersetzen und zusätzlich noch eine Lattung aufzubringen um die entsprechend nötige Dämmung und auch Hinterlüftung der Dachziegel zuzulassen. Blöd auch, wenn die Unterspannbahn nicht vorhanden ist - denn dann würde ich dir von dem Vorhaben eigentlich gänzlich abraten.


Bei einem alten Haus würde ich persönlich immer zu dem tendieren was die Altvorderen gemacht haben - die haben ja auch nicht unbedingt gefroren, da wurde nur anders geheizt. Wie gesagt, wenn ich meinen Kaminofen einmal sauber abbrennen lasse, ist die Bude zum Erbrechen warm - und das trotz zugiger alter Wohnungseingangstür und mehr als 3 m hohe Decken...:uii


Übrigens: Ich durfte im Sommer 4 Wochen (wegen Baustelle auswärts) mal in einem vollgedämmten Solarhaus mit Zwangsbelüftung wohnen. Innen war zwar Lehmputz und alles auf Natürlichkeit bedacht usw. aber trotzdem haben sich bei mir recht fix Atemwegsprobleme ergeben die nicht mehr feierlich waren. In der Bude sind innerhalb von 1,5 Tagen frisch gekochte Nudeln völlig vergammelt, so wie viele andere frische Lebensmittel auch. War für mich irgendwie alles kein Zeichen von Qualität und ich habe mich da ziemlich unwohl gefühlt. Muss jeder selbst wissen wie er sich wohl fühlt, ich möchte meinen Altbau nicht missen.

Sorgnix 11.01.2018 11:07

:yeap

Voll auf Deiner Linie! ;)

Zitat:

An deiner Stelle würde ich 1.: einen EXPERTEM zu Rate ziehen (Bausachverständigen, Architekt, Ingenieur - keinen "Energieberater")
:clap

Treffer! :D

Wenn ich mal Zeit hab, dann ... :rolleyes:
Jucken tut mich das schon seit Eröffnung des Themas ;)


Gruß
Jörg

Zappo 11.01.2018 11:30

Zitat:

Zitat von Sorgnix (Beitrag 927015)
Wenn ich mal Zeit hab, dann ... :rolleyes:
Jucken tut mich das schon seit Eröffnung des Themas

Hab mich eh schon gewundert :)

gruß Zappo

Donnerstag 11.01.2018 12:02

Vielleicht ist hier die eine oder andere Anregung, mal bei Dachinnendämmung nachlesen, das wäre vermutlich mein Lösungsansatz - weil das Ganze sich an historische Bauweisen orientiert.
http://xn--hanf-dmmung-q8a.de/downlo...-Uckermark.zip

Niklot 11.01.2018 12:19

Wenn man was altes sanieren möchte, ohne die vorhandene Substanz zu zerstören, da gibt es heute wirklich gute Sachen.
Das Schlagwort heißt heute "Naturprodukt", und die Palette wächst stetig weiter.

Sicher kann man sich sein Heim mit Styropor bekleben, sollte dann so weitsichtig sein und schon mal anfragen was die Entsorgung dann mal kostet.
Allein beim Styropor werden für ein Big Bag = 1m3 bei uns derzeit 118,00 € aufgerufen.

Kitzeln würde mich das auch sehr, da mal einen Blick vor Ort drauf zu werfen, Ferndiagnosen sind immer so eine Sache, vor Ort sehen die Dinge dann meist ganz anders aus, wie auf Bildern.

Aber zu erwarten war es nicht anders, bei 10 Schreibern hab ich mit 10 verschiedenen Meinungen und Lösungsansätzen gerechnet.
So ist es eben, da muss sich der Themenstarter dann das für sich das beste raussuchen, und letztendlich seine Erfahrungen machen.

Bei den Experten wird es nicht anders sein, auch da wird es verschiedene Meinungen geben, die nicht immer auch unter dem Stern der Vernunft stehen.

Bleibt eigentlich nur, VIEL GLÜCK zu wünschen

Sir Quickly 11.01.2018 12:37

Zitat:

Zitat von Niklot (Beitrag 927018)
[...] Bleibt eigentlich nur, VIEL GLÜCK zu wünschen

:yeap

Spürhund 11.01.2018 12:47

Hallo Nico !
Vielleicht einfach mal durchlesen:
https://www.bauen.de/daemmung.html
https://www.bauen.de/a/dampfsperre-r...anbringen.html
und die Alternative Kalziumsilikatplatten erwägen:
https://www.bauen.de/a/innendaemmung...atplatten.html

Zappo 11.01.2018 13:34

******Uns beschäftigt zurzeit vor allem die Frage der Dämmung des Daches, *****

Ist das eigentlich noch aktuell?

Ich meine, da nützen irgendwelche Tips zur Laibungs- oder Wanddämmung dann wenig - und angesichts der Durchführbarkeit, Aufwand und Finanzierbarkeit Tips, die aus dem alten nen neuen Dachaufbau machen bis hin zu alles rausreissen, abdecken, Unterspannbahn und Lattung/Konterlattung drauf und Neudeckung eher auch nicht.

Meines Erachtens ist die vorhandene Lehmstakung ein Segen - nicht zuletzt wegen des sommerlichen Wärmeschutzes. Wenn ne zusätzliche Dämmung gewünscht wird, dann macht man die eben drauf - und ist dann eben angesichts des "Mischaufbaus" in der Pflicht, Tauwasser in der Konstruktion zu verhindern. Also Dampfsperre.

Über die Rolle des "Mit-atmens" von Wand/Dachflächen kann man geteilter Meinung sein (wahrscheinlich nimmt EIN Polstersessel mehr auf als die ganzen Wände * ) - aber angesichts des eher geringen Anteils der Dachfläche halte ich da nen Kompromiss für tragbar.

Man sollte vielleicht nicht so ins Grundsätzliche und Theoretische gehen. Sonst bin ich irgendwann am Diskutieren, welche Vorteile das Sauerstoffaufblasverfahren bei der Stahlherstellung hat, nur wenn ich ne Schraube kaufen will.

Und abseits der Meinung : "früher waren Baustoffe besser und heute alles nur Murks" gibts eben doch auch heute einigermaßen bewährte Konstruktionen. Wir stellen heute eben nur - notgedrungen - andere Anforderungen an diese. MÜSSEN stellen.

Gruß Zappo

* da bin ich mal so frei und kennzeichne das als MEINUNG.

Niklot 11.01.2018 13:54

Zitat:

Zitat von Spürhund (Beitrag 927020)
Hallo Nico !
Vielleicht einfach mal durchlesen:
https://www.bauen.de/daemmung.html
https://www.bauen.de/a/dampfsperre-r...anbringen.html
und die Alternative Kalziumsilikatplatten erwägen:
https://www.bauen.de/a/innendaemmung...atplatten.html

Da musste ich gerade grinsen.
Die Silikatplatten, haste die schon mal verbaut?
Wenn du da mit was gegen kommst, dann haste da gleich ne Delle im "Lack",
willste ein Bild aufhängen, dann brauchste entsprechend lange Dübel, denn in der Dämmung hält nix.
Wenn man es einbauen muss, weil es so vorgeschrieben ist, dann mag man es tun, ansonsten lieber die Finger weg, da gibt es bessere Dämmung auf natürlicher Basis.

Spürhund 11.01.2018 16:10

Ja hab ich schon verbaut - allerdings nur in kleinen Mengen und den Preis hatte ich auch nicht mehr auf dem Schirm. :eek :uii :give me a
Und ja das Zeug kannst du mit dem Finger eindrücken, aber an Dachschrägen hängt man selten Bilder oder Schränke auf ?! :rolleyes:

Niklot 11.01.2018 17:08

Zitat:

Zitat von Spürhund (Beitrag 927024)
Ja hab ich schon verbaut - allerdings nur in kleinen Mengen und den Preis hatte ich auch nicht mehr auf dem Schirm. :eek :uii :give me a
Und ja das Zeug kannst du mit dem Finger eindrücken, aber an Dachschrägen hängt man selten Bilder oder Schränke auf ?! :rolleyes:

Das Argument mit den Bildern an den Schrägen lasse ich mal gelten.
Wir haben die immer geklebt, weiß nicht ob es andere Möglichkeiten der Befestigungen gibt.
Die an den Lehm zu kleben wäre großer Zauber, zumindest im Bereich von Decke und Schrägen.

Immelmann 11.01.2018 17:36

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 9)
Mal ein paar Infos zur Bausubstanz.
Das Gebäude wurde um 1947 gebaut, also noch gar nicht so alt.
Das Dach ist wie gesagt mit Bieberschwanz gedeckt und müsste auch erneuert werden, sind noch die ersten Ziegel drauf.

Bild1: Aussenansicht
Bild2: Aussenansicht Wetterseite
Bild3: Flur Blickrichtung Wohnzimmer
Bild4: Badezimmer
Bild5: Wohnzimmer aus dem Flur gesehen
Bild6: Wohnzimmer Blickrichtung Küche
Bild7: Wohnzimmer Blickrichtung Flur
Bild8: Küche Blickrichtung Wohnzimmer
Bild9: Detailbild der Strohwickel

Zappo 11.01.2018 18:45

Schönes Haus. Sah ziemlich bewohnbar aus - bis irgendjemand meinte, Putz und Dachverkleidungen abklopfen zu müssen.

Ein Fehler - meines bescheidenen Erachtens.

Irgendwie schreit das nach KONZEPT - und nicht nach der Frage, was man da und da genau macht.

Soweit meine persönliche Einschätzung nach Lage der Bilder.

Natürlich ist das alles eine Frage der persönlichen Vorlieben, der Kompromisse, die man eingehen will - und des Endzustandes, den man erreichen will. Und zwischendrin gibts ja auch noch den Geldbeutel.

Trotzdem - ich hab zu viele Buden gesehen - und restauriert- , um bei "wir klopfen erstmal alles ab" Applaus zu klatschen.

Gruß Zappo

Ich hoffe, meine ehrlich gemeinten Worte sind nicht allzu "sperrig".

Sorgnix 11.01.2018 19:23

Ich neige dazu, zuzustimmen ... :rolleyes:

... man kann ein Haus auch ermorden :eek ;)
Besser vorher auch viermal fragen - als einmal zu früh gesprengt ... :dance


Ich hätte gern mal ein paar Fotos von innen - VOR Arbeitsaufnahme.
Wie sahen die Decken vorher aus?
Und ein paar Bilder vom Dach - also Ziegel ...

Und ganz am Rande - ein paar Maße:
- Höhe der Sparren
- Dicke der Lehmwickel - Sparren
- Höhe der Deckenbalken
- Dicke der Lehmwickel - Decke

WAS ist über der Decke? Abstellraum, Speicher etc.?

Und wenn das Dach angeblich eh runter muß - warum dann der Versuch von UNTEN zu dämmen?? :confused
Wo doch das baubiologisch, wg. mir auch raumklimatisch wertvollste Material schon da ist??


Die Terrasse außen, die braucht halt einen Belag, der dem Wasser trotzt.
Und ne funktionale Entwässerung, damit das mit dem Moos auf der Wand aufhört ...

Wenn ich diesen Top-Holzboden aus 08/15-Fichte sehe, der sicher knarrt - aber das ist
auch kein unlösbares Problem - dann ist dazu meine erste Meinung:
Der gehört GESCHÜTZT!!


Nun, es sind bereits genügend Tatsachen geschaffen worden, da erübrigt sich die eine oder
andere Detaildiskussion.
Leider ...
Es ist aber noch genügend zu helfen ;)


Sich weiterhin zurückhaltend - weil selber noch auf Baustelle sitzend ...
Jörg


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:26 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.7.0 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.