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2augen1nase 05.10.2019 23:36

Holzfassade dämmen !?
 
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Ich habe da mal wieder was, wo ich euren Rat und euere eventuell vorhanden Erfahrung brauche.

Wer den Thread mit der Hochstapelei oder der mit den Fenstergittern gelesen hat, wird den Bau eventuell schon mal auf meinen Bildern gesehen haben.

Der "Anbau" ist eigentlich der Ursprungsbau, an den zu DDR Zeiten eine Halle angebaut wurde. Ich nenne ihn trotzdem der Einfachheit halber Anbau. Er besteht aus einem massiven Ziegelfundament, auf welchem eine Holzständerkonstruktion aufgebaut ist, die innen und außen verbrettert wurde.

Nun wollte ich übrsprünglich von den inneren Brettern die Farbe abbrennen und das Ganze ein wenig "schick" machen. Dabei habe ich aber festgestellt, dass im Zwischenraum keinerlei Dämmung steckt und da ich auch im Winter dort arbeiten können möchte, dachte ich, es wäre vielleicht doch eine gute Idee die Bretter mal abzunehmen und zu schauen was tatsächlich da los ist.

Abgesehen von einem gigantischen Wespennest (als natürlicher Dämmstoff :eek:freu) war in den Gefachen nix drin außer Luft. Mein ursprünglicher Plan war, von Innen die Gefache auszudämmen und dann wieder zuzuschalen.

Ich hatte überlegt, ob ich, mit Hinterlüftung zur äußeren Schalung, eine Deltaventfolie (Dampfbremse) zwischen die Balken tackere. Anschließend hätte ich Holzfaserdämmung o.ä. reingestopft, mit Dampfsperre abgedichtet und wieder zugebrettert - ohne zu wissen ob das fachlich der richtige Weg gewesen wäre.

Nun stellt sich der Fall aber so dar, dass es heute (glücklicherweise?) den ganzen Tag regnete und man von Innen gut sehen konnte, wie sich der Regen durch die Schalbretter durchdrückt - und zwar immer an den Stellen wo außen die Farbe abgeblättert ist und sich in den Schalbrettern Astlöcher befinden.

An den Wetterseiten (da wo Fenster sind, wird jeweils die ganze Wand vom Schlagregen erfasst) zieht zusätzlich Feuchtigkeit von unten die Bretter hoch - ich nehme an, das hängt eventuelll an defekten oder nicht mehr vorhandenen Wetterschenkeln (siehe Bild Außenansicht).

Der Zustand ist nicht erst seit gestern so und dafür, dass da Feuchtigkeit eindringt, sieht das Holz trotzdem noch absolut tadellos aus - ich konnte nirgends morsches Holz, Schimmel o.ä. entdecken. Trotzdem gefällt mir das nicht und ich glaube für einen Holzbau kann das nicht gut sein - und für eine Dämmung erst Recht nicht.

Nun ist die Konstruktion ja aber schon an die 100 Jahre alt - und hat ja offensichtlich auch funktioniert. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass die Farbe alleine dafür sorgen soll, dass sich kein Regen nach Innen durchdrückt - aber wahrscheinlich war das so, sonst sähe der Bau ja schlimmer aus...

Die aus meiner Sicht einzig richtige Lösung wäre folgender Aufbau:

1.Außenschalung abreißen
2. auf die Balken Deltaventfolie
3. danach Lattung und Konterlattung aufbringen (zwecks Hinterlüftung)
4. darauf dann neue Schalung aufbringen
5. kluge Detaillösung einfallen lassen im Bereich des Wetterschenkels, da ja hier eventuell durch die Wandbekleidung eindringendes Wasser auch zuverlässig abgeführt werden sollte (zumindest nach meinem Verständnis)
6. anschließend von Innen dämmen und fertig ausbauen (wie oben angedacht)

LEIDER macht mir das erheblichen Mehraufwand und auch nicht unerheblich höhere Kosten. Aus diesem Grund die Frage an euch:

Habt ihr eine andere Lösung für das Thema? Ist das "normal" dass Aussenschalungen derart durchfeuchten können?

Mir täte es halt auch leid um die alte Schalung, denn die ist noch wirklich TOP in Schuß:sorgi Erfahrungsgemäß klappt ja aber ein schadenfreier Ausbau auch nicht...

Zu den Bildern:

Bild 1: Anbau von außen
Bild 2: Detail Verwitterung Farbe
Bild 3: Anbau Innen, links Wandverkleidung bereits abgenommen
Bild 4: hinaufziehende Feuchtigkeit i.Ü. zu Ziegelmauerwerk / Wetterschenkel
Bild 5 + 6: durchfeuchtete Schalung i.B. Astlöcher
Bild 7: gigantisches Wespennest (alle gefundenen Nester waren tot)

Ich will mich nochmal beim Dämmstoffhersteller direkt beraten lassen was ich da am besten nehme - aber ob der mir auch ne Konstruktionsempfehlung gibt, wage ich zu bezweifeln. Hoffe, der ein oder andere hier kann aus der Erfahrung heraus einen Weg empfehlen. Ich denke ohne Hinterlüftung wird´s nicht funktionieren, denn der Grund für die gute Substanz ist sicher die reichlich vorhandene Luftumspülung die bisher dort war.:yeap


:bussl

Donnerstag 05.10.2019 23:47

Punkt 6: Bin weit davon ein Bauexperte zu sein, aber von der reinen Logik halte ich die Dämmung von innen für kreuzgefährlich - Taupunkt und so.

2augen1nase 05.10.2019 23:57

Mit von Innen dämmen meinte ich: Von Innen dann die Gefache ausdämmen. Ist sicherlich aufgrund der entstehenden Kältebrücken nicht das optimalste, aber funktioniert ja im Dachausbau auch - wenn man es richtig macht.

Ich glaube, man darf´s an der Stelle auch nicht übertreiben, denn der Hauptfeind der Dämmungen ist die Luftfeuchtigkeit die in WOHNhäusern in Größenordnung entsteht. In meinem konkreten Fall ist es ein selten beheizter / genutzter Bau, in dem ich zwar auch mal mit Wasser arbeite, aber weit weg sein werde von "wohnlichen" Temperaturen und dem damit anfallenden Kondenswasser.

Trotzdem will ich es "richtig" machen - um keine bösen Überraschungen zu erleben.

Irgendwas muss ich aber machen, denn so wie es jetzt ist, kann es definitiv nicht bleiben. Angedacht ist übrigens die Beheizung mit Kachelofen - das muss ich aber noch mit dem Schornsteinfeger klären ---> andere Baustelle :eek:bussl:freu

Ackerbuddler 06.10.2019 07:25

Servus 2augen1nase,

profimässiger Aufbau wäre folgendes:
Außen:
- Außenfassade abreißen
- Anschrauben einer Holzweichfaserplatte mit Nut und Feder an
die Holzbalken
- Anbringen einer Konterlattung
- Anbringen einer Boden- Deckelschalung aus Brettern ( Am besten Lärche )
Innen:
- Ausdämmen des Gefaches innen mit Zellulosedämmung oder Holzweichfaser
- Anbringen einer diffusionsoffen Dampfbremse mit winddichtem Verkleben
zu allen Anschlüßen
- Anschrauben eventuell einer Gipskartonplatte oder OSB - Platte

Hiermit hast du einen difussionsoffen Aufbau bei dem, sollte mal Feuchtigkeit
eindringen, diese wieder Abtrocknen kann.

Ich wohne schon seit 1999 in einem Holzhaus mit ähnlichem Aufbau und
habe noch nie Probleme mit der Feuchtigkeit gehabt.

Bei weitere Fragen helfe ich die gerne weiter.

Grüß Ackerbuddler:yeap

Lucius 06.10.2019 09:32

Meine Meinung:
Was du machen könntest, wäre, die Decke noch etwas tiefer abhängen, um den zu beheizenden Raum zu reduzieren. Die Wände dämmen bringt mMn. kaum Effekt, da du erstens wenig Wandfläche und viel (dünnen) Mauersockel hast.
Und da du mit Kachelofen, also vermutlich billigem Holz, heizen wirst, dürfte sich die Ersparnis durch Dämmung erst in 500 Jahren amortisiert haben.:rolleyes:

2augen1nase 06.10.2019 10:02

@ Ackerbuddler: Danke für deine Beschreibung! In der Tat habe ich schon häufiger gelesen, dass Holzfaserdämmstoffe keine Dampfsperre, sondern nur eine Dampfbremse benötigen. Das mit den außen aufgebrachten Platten macht natürlich Sinn, da man damit die Wärmebrücken etwas abmildern kann.
Leider würde so eine Konstruktion ganz schön aufbauen und ich hätte Sorge, da noch mit dem Dachüberstand hinzukommen.

Zudem gefällt mir das nicht, wenn ich sehe, dass so eine Schalung auch komplett durchfeuchten kann - daher ja auch der Gedanke auch auf die Aussenseite nochmal eine Bahn aufzubringen - im Dachbereich ist das nicht unüblich, da gibt es ja sogar schon kaschierte Dämmplatten wo man nur noch die Überlappungen verklebt...

@Lucius:

Durch die besondere bauliche Situation wird der Kachelofen nur in der großen Halle stehen können - mehr als einen Warmluftschlitz wird es zu dem Raum also nicht geben.
Was das Holz angeht, so hast du Recht, denn bei mir fallen solche Unmengen an unbehandeltem Holz an, dass man damit ganze Winter durchheizen kann. Kostenfrei ist das aber dennoch nicht, da die Arbeit damit nicht ohne ist. Zudem habe ich neuerdings sehr viel weniger Lagerfläche für sowas.

Der Grund für die abgenommene Wandverkleidung ist hauptsächlich, dass es in dem Raum zieht wie Hechtsuppe und dass ich bei der Gelegenheit auch mal die Konstruktion überprüfen wollte - immerhin war seit Jahren das Dach undicht und wurde erst Anfang des Jahres neu gedeckt. Bei der Gelegenheit dachte ich, dass es nicht schaden kann, die Holhräume mit einer Dämmung auszufüllen - und hab damit offensichtlich dann doch ne große Baustelle aufgemacht.


Was mich halt extrem verwundert ist, dass die Boden-Deckel-Schalung nicht dicht ist, voll auf die Balken genagelt ist, es hier aber keinerlei erkennbare oder hörbare Schäden gibt. Alles klingt gesund. Den Wassereintritt auf der Unterseite kann man sicherlich durch Austausch der Wetterschenkel beheben (hier zieht´s das Wasser ja "nur" hoch) aber ob der Wassereintritt durch die Schalung selbst mit einem simplen Anstrich zu klären ist, halte ich für höchst fragwürdig.

Ich würde natürlich aufgrund der Optik gerne bei der Schalungsart bleiben, aber Vertrauen habe ich nicht wirklich in die Konstruktion - obwohl sie ja offensichtlich schon sehr alt ist und funktioniert hat....:confused:uii:rolleyes:



EDIT: Lucius: Du hat natürlich recht, Decke dämmen täte noch mehr Sinn machen - aber irgendwo sind Grenzen. Die Decke bekomme ich mit einem einfachen Kalkspachtel in den Griff und hab keinen nennenswerten Aufwand damit. Es ist nicht mein Gebäude und ich habe auch nicht den Anspruch im Winter da 20Grad zu haben - 12 Grad würden für das, was ich dort mache völlig ausreichen. Mit 22m2 Raumgröße sollte das auch zu schaffen sein. Die originalen einfachverglasten Fenster will ich ja auch belassen.

Lucius 06.10.2019 10:10

Zitat:

Zitat von 2augen1nase (Beitrag 952853)
@, dass es in dem Raum zieht wie Hechtsuppe ...
Was mich halt extrem verwundert ist, dass die Boden-Deckel-Schalung nicht dicht ist, voll auf die Balken genagelt ist, es hier aber keinerlei erkennbare oder hörbare Schäden gibt. Alles klingt gesund.

Hast du dir gerade selber beantwortet, das Holz ist gut durchlüftet, da kann nichts stocken oder faulen. Und genau das würdest du mit einer Dämmung ändern. Mach das Ding von innen winddicht, hinterlüfteter Gipskarton o.ä.
Wenn du eh die alten Fenster drin lässt.

2augen1nase 06.10.2019 10:29

Naja... du erkennst doch das Problem, oder? :lol

Wenn ich jetzt von Innen winddicht mache, schränke ich die Belüftung ja ebenfalls ein...

Mich "erschreckt" halt was ich gesehen habe und ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei der Konstruktion üblich ist - zumal ja Boden-Deckel-Schalung oftmals nicht gestrichen ist. Sicherlich, durch den Deckel gibts massenhaft Luftkanäle, aber ob das auch für die Stellen ausreicht wo die Bodenbretter direkt auf die Balken genagelt sind wage ich zu bezweifeln...

Den jetzt gesehenen Bauschaden (für mich wäre es das) einfach wieder zudeckeln halte ich nicht für sinnvoll. Will da ja auch noch länger Mieter sein...:uii

Ackerbuddler 06.10.2019 11:19

Bezüglich des Wandaufbaus außen, es gibt Holzweichfaserplatten schon ab 3 cm Stärke. Und selbst eine komplette durchnässte Schalung trocknet durch die
Hinterlüftung wieder komplett ab. Dieses System des Wandaufbaus gibt es bei uns schon seit Jahren und hat sich bewert.

Bezüglich der Decke reicht es vollkommen aus, wenn du oben drauf irgendeine
Mineralwolle vollflächig verlegst.

Zappo 06.10.2019 13:59

Nun ja .... never change a winning system

Was ist an der Aussenschalung auszusetzen? Die kann man neu streichen - klar. Aber ist doch super und passt zum Haus wie Faust aufs Auge. DAS in der gestalterischen Stimmigkeit mit nem anderen Aufbau wieder hinzukriegen, wird schwierig bis unmöglich. Und alles, was Du da statt dessen anbringst, ist im schlechten Falle unschöner - und im besten Falle dasselbe, wie Du jetzt hast - nur mit ner "Delta - vent" dazwischen, deren Rolle ich zumindest DA auch nicht gerade so pralle finde.

Nöh, Hinterlüftung/Abtrocknung der Wetterschale funktioniert ja. Mit der Einschränkung, daß in diesem "System" natürlich auch die windige Inenverschalung mitarbeitet, der man im Falle ner Dämmung ihre Rolle nimmt. Aber DAS würde ich riskieren.

Das heißt, man muß nur ne Dämmung so einbauen, daß der DÄMMUNG (dampftechnisch) nichts passiert. Den Rest regelt die Lust am Arbeitsaufwand.

ICH würde da einfach auf die Innen-Schalung/Holzständer eine Bahn gegen Zugerscheinungen auftackern, 6er oder 8er oder 10er Holzrahmen drauf, dazwischen WÄDÄ und innen ne Dampfbremse. Und ne Wandverkleidung nach Gutdünken.

Wenn Du da ne OSB nimmst, kann man sich die Dampfsperre sogar sparen - die übernimmt da den Part (bei abgeklebten Stößen) und das bischen Rest entweicht - wegen "nach außen diffusionsoffener Konstruktion".

Und ja, Decke dämmen ist wichtiger (was oben auflegen wäre da tatsächlich die einfachste Methode) ich denke, wenn Du die Zugerscheinungen in den Griff kriegst, ist der Rest dann auch weniger interessant - auch gemessen am reinen Flächenanteil der Wand.

Und man darf ja nicht vergessen - das ist kein Wohnraum, sondern ne Arbeitsstätte. Ne nichteigene.

Gruß Zappo

PS: beim Warmluftschlitz GEBLÄSE nicht vergessen :)

2augen1nase 06.10.2019 22:21

Danke für eure Tipps!

Ich habe mir das heute nochmal genauer angesehen - und von Hinterlüftung kann man eigentlich nicht wirklich sprechen.

Die Wetterleiste ist unten press ans Mauerwerk gesetzt und auch press von unten an die Verschalung - da wird zwar trotzdem ein bisschen Luft reinziehen - aber die 2cm die minimum empfohlen sind, sehe ich da nicht.

Wo ich dir, Zappo, absolut rechtgeben muss, ist das mit der Optik. Ich glaube kaum, dass ich die gleichen breiten Bretter wie jetzt am Bau vorhanden wieder finde. Im Netz habe ich nur wesentlich schmalere gefunden.

Wenn ich wirklich die Fassade abnehme und neu mache, dann würde ich wohl versuchen, das mit den gleichen Brettern zu bewerkstelligen. Da die Nägel der Deckelschalung von innen nicht sichtbar sind, nehme ich an, dass ich die Schalung relativ problemlos abnehmen kann. Hätte den Vorteil, dass ich die Bretter auch gleich anschleifen und neu beschichten kann.

Ich denke, dass ich mich die Woche mal bei einem Holzfaserdämmstoffhersteller beraten lassen werde und anschließend entscheide wie ich vorgehe. Würde ich den Aufbau so wählen wie von Ackerbuddler vorgeschlagen, bräuchte ich ja erstmal nur die 30mm Dämmung plus die Lattung um den Bau "Winterdicht" zu bekommen - der Rest erfolgt ja dann von Innen.

Übrigens: Innen möchte ich möglichst nicht mehr als die Schalung auf die Balken aufbauen, da ich das rundumlaufende "Fensterbrett" in dem Gebäude sehr schätze - soll ja als Werkstatt genutzt werden und ist ideal um meine Eisen / Knüpfel / Fäustel abzustellen.

Zum Thema Deckendämmung: Ich komme an den Dachboden nicht heran - es gibt keinen Zugang. Von unten was anhängen fällt aus, da ich die Höhe brauche und den Aufwand nicht machen möchte. In der großen Halle, wo ich einen Teilbereich abtrennen will, werde ich das aber machen. Da will / muss ich eine Decke einziehen und die wird gedämmt. Da hier aber alles trocken und hinterlüftet ist, brauche ich keinen großen Aufwand treiben.

Danke!

oliver.bohm 06.10.2019 22:59

Zitat:

Zitat von 2augen1nase (Beitrag 952886)

Zum Thema Deckendämmung: Ich komme an den Dachboden nicht heran - es gibt keinen Zugang.

Danke!

Na, wer weiß, was da noch an schätzen lauert...:Weihnacht:

2augen1nase 06.10.2019 23:03

Nix lauert da an Schätzen, ich konnte von oben ja reinschauen, als das Dach neu gedeckt wurde... ein Haufen Schutt und Schmodder lag da - sonst nix....:rolleyes: Leider... könnt´s gerade gut brauchen :D

Sorgnix 06.10.2019 23:53

So.
Nach unserem Telefonat nun mein Senf - denn mit Bildern zum Objekt fällt das leichter.


Ich verstehe recht, das wird ne Werkstatt und Du wärst im Winter mit 14 Grad zufrieden??

Wozu dann der Aufwand? :confused

Ich würde den Charme der Bude erhalten - und die Finger von der Fassade lassen.
Diese Patina kriegst Du nicht wieder hin ...


Wozu dämmen?
Was sollen 3 cm Mineralwolle bringen?? Nix!
Speicherfähigkeit, sprich Baumasse, hat der Bau ja weniger. Die Hütte kühlt also so oder so nach
Abschaltung des Ofens recht schnell aus
... ja, man kriegt sie nach Dämmung auch schnell wieder warm - aber kaum ist
die Tür oder ein Fenster offen, ist die Wärme auch wieder raus ...

Und was ist die Bezugsgröße für die Berechnung der Dämmwerte von Dämmstoffen?
Doch nicht etwa ne "stehende Luftschicht"?? :eek
Luft dämmt besser als Mineralfaser - so sie nicht bewegt wird ;)
Also nehmen wir die "Bewegung" aus der Luftschicht der Wand.
(Thema wird weiter unten vertieft)


Die anderen haben alle tangierenden Bereiche des für und wider des Ausbaus schon angesprochen.
Was setzt Du im Winter als erstes auf, wenn Dir kalt ist? Ne Mütze.
Weil der größte Teil der Wärme halt nach oben entweicht. In diesem Fall durchs Dach.
Gleich danach kommen die Fenster. Einfachverglast? Dann kannst Du auch 30 cm dämmen - es wird
bzw. bleibt kalt in der Bude bzw. kriegst Du dann unterschiedliche Klimazonen im Raum.
Dann "zieht" es vermeintlich noch mehr ...

Die Konstruktion hat ja nun scheinbar ein paar Jährchen auf dem Buckel und hat GEHALTEN.
Wasser, was unerwünschterweise durch Astlöcher und anderes eindringt, ist auch wieder abgedampft.
OHNE das Holz zu zerlegen ...
Der angedachte Umbau würde eine komplette Neukonstruktion der Fassade erfordern, was Dir
preislich mit Sicherheit nicht gefallen wird.



Meine Lösung:

1.
... ich würde den Wandaufbau so lassen wie er ist!
Keine Dämmung oder sonstwas.
Außen das Wasser wegführen, Sockelbereich schützen, Wetterschenkel etc. - und gut!

2.
Heizung.
... ich würde mal die Heizung der Halle und des Raumes getrennt betrachten.
Es kann gern mal aus der Halle mit "rübergeheizt" werden - aber ein kleiner Kanonenofen
dürfte in der Bude den Schornsteinfeger nun auch nicht auf die Palme bringen.
Rohr durch die Fassade nach draußen, fertig.
22 m2 sind nun nicht die Welt.
(ja, ich weiß, es gibt Vorschriften - ich würd´s aber erstmal probieren bzw. drauf ankommen lassen)

3.
... wenn die Holzschalung nicht "dicht" ist, dann ist das halt so.
nicht existente Dampfsperren wie auch Dampfbremsen kann man gern verarbeiten.
Die erfordern ja aber meist das, was Du machen wolltest: Wände öffnen.
und da beginnen die Probleme. Du wohnst/arbeitest in ner "Plastiktüte"

Der angedachte Umbau würde einen konstruktive Notwendigkeit nach der anderen verlangen.
Ganz - oder gar nicht. Sonst hast Du hinterher irgendwo ne Schwachstellt.
... und für den Umbau müßtest Du auch in den Dachraum schauen.
Und da geht es dann weiter ...

Was Du doch nur/auch wolltest, ist keine Zugluft mehr.


1. Vorschlag:
Innen ne OSB-Platte auf die Bretter schrauben. Und wenn die Stöße nicht
verklebt sind, dann ist die Bremse halt nicht zu 100 % dicht, sondern nur zu 98 % ...

2. Vorschlag:
... was Du brauchst ist Winddichtikeit. Wo kein Loch ist, da kann auch nix durchziehen.
Dann tapezier doch einfach die Bretterwand von innen :eek
Packpapier, Zeitungen, Rauhfaser oder sonstwas. das kannste pinseln. Jede Woche in nem
neuen Farbton, wenn´s sein muß.

Winddichtigkeit ist eben das Zauberwort.
Wichtiger als "Dampfsperre" oder -Bremse ...

4.
Dachdämmung
Es sieht ja so aus, als ob man in den Dachraum nur über die Dachhaut reinkommen würde.
Alternativ Giebeldreieck aufsägen ...
Oder vielleicht innen unter die Decke schauen, wo die Balken liegen - und eine Luke einschneiden?
Oder erstmal ne "Suchbohrung".
Man könnte so den Aufbau rauskriegen.
Wobei der Dachraum auch ne dämmende Luftschicht darstellen könnte.
Wenn aber allzu offen und luftig, würe ich oben einfach etwas Mineralwolle auflegen. Die Mütze halt ...

5.
Fenster
... div. Heimwerkerseiten stellen da ja auch schon mal alternative Möglichkeiten vor.
z.B. ein Kastenfenster vorsetzen, den Rahmen aufdoppeln, ne Glas- oder Makrolonscheibe
vorsetzen.
Alles nicht mit dem Effekt einer neuen Dreifachverglasung - aber ein wenig bringt es.
Und es geht ja nur um eine Werkstatt.


so.
mach was draus.
10 K€ für den Glaspalast, oder 500,-- € für Material der individuellen Lösung.
Für die Differenz kannst Du ne Weile heizen ...

=> es ist ne Mietbude!
und Du weißt ja, ab und an halten Verträge doch nicht so lang, wie ursprünglich gewünscht ... :rolleyes:


Gruß
Jörg

2augen1nase 07.10.2019 23:46

:D Erstmal zum Thema Mietbude:

Ich habe die ersten 100to Material gerade erst dort hin gezogen - und es folgt noch ein bisschen was.... - ich werde ALLES dafür tun, dass das Vertragsverhältnis so lange wie möglich und so gut wie möglich funktionieren wird. Bin ja absolut darauf angewiesen, auch in Zukunft, wenn irgendwann mal das Budenkombinat fertig sein sollte...:rolleyes:
Ergänzend könnte man noch sagen, dass ich einen äußerst fairen Mietpreis zahle - mit der Abmachung die Bude eben selbst auszubauen. Da denke ich, darf der Vermieter schon auch erwarten, dass man nicht nur bastelt, sondern auch mal das ein oder andere mit Hand und Fuß macht - zudem profitiere ICH ja am Ende davon. War ja damals mit meiner Wohnung das gleiche Spiel - und ich komme heute noch echt gerne nach Hause :D

...dann zur Heizung:

Ich muss dort alles ganz offiziell und nach Vorschrift und in Absprache mit allen machen - da geht kein Weg dran vorbei. Auch wenn es Lösungen gibt um Schornsteine durch eine Bretterwand zu führen: das fällt bei mir definitiv aus, da hab ich einfach kein Vertrauen. Zudem bräuchte ich dann einen zweiten Edelstahlschornstein oder müsste meinen vorhandenen um ein Modul erweitern und um drei Ecken ein Rohr ziehen - auch keine tolle Lösung.
Zudem steht der Ofen das ganze Jahr im Weg. Die Lösung mit dem Kachelofen ist sicherlich ungewöhnlich für eine Werkstatt, aber nach ganz sehr reiflicher Überlegung und Vergleich zu herkömmlichen Werkstattofen-Modellen ist das wirklich die beste Lösung.
Normale Heizung fällt mangels Wasser und aufgrund des Aufwandes übrigens aus.

...und nun zum eigentlichen Thema, der Dämmung:

Im Dachbereich werde ich nix machen - der Aufwand ist mir da wirklich zu groß.

Was die Wände angeht, so habe ich heute mal aufgemessen und das erste Angebot eingeholt. Rein nur die Dämmung kostet bei dem einen Hersteller inkl. dem ganzen Schmodder drumherum (Verklebezug, Kleinkram etc.) um die 750€netto. Also Unterdeckplatte, Gefachedämmung usw.

Nach Rücksprache mit einem Zimmermannskollegen meinte dieser aber, dass der Hersteller wohl recht teuer wäre. Habe also ihn mal in die Spur geschickt und selbst noch zwei andere Firmen angeschrieben. Am Ende wird aber sicherlich kein wesentlich geringerer Betrag da stehen.

Das mit der Schalung wird sicherlich etwas komplizierter und da habe ich noch zusätzlich bei einem Sägewerk angefragt. Die Böden sind recht breit (20cm) und dafür aber nur 20mm stark - und trotzdem kaum gewölbt!:eek Die "Deckel" sind 11cm breit und ebenfalls 2 cm stark. Mein Zimmermann sagte, sowas gibts heute nicht mehr - also mal sehen ob mir das angefragte Sägewerk sowas trotzdem noch schneidet.

Ich würde versuchen, die alten Bretter zu retten. Erstens sind die noch top in Ordnung und zweitens sind die kaum gewölbt und mir sagt JEDER der irgendwo was mit Denkmalpflege und Holz zu tun hat, dass es heutzutage kein so tolles Holz mehr gibt wie früher. Zu schnell gewachsen, zu schnell getrocknet...:rolleyes: Ob das stimmt: keine Ahnung.

Kostenmäßig wärs natürlich super, wenn ich mir die Schalung in Neu sparen könnte. Wird aber davon abhängen ob mir das Sägewerk entsprechendes Material liefern kann... Zur Not habe ich ja noch ne Bandsäge :eek:rolleyes::D:dance

Je nachdem was aus den Angeboten so wird, überdenke ich das mit der Decke nochmal...:bussl

Ich danke euch auf jeden Fall für die vielen Ratschläge.

ogrikaze 08.10.2019 19:29

Schick mir mal die Daten was Du für Dämmung brauchst....Ich hab da ne gute Quelle:dance

2augen1nase 09.10.2019 00:02

Hab heute übrigens schon das Angebot vom Sägewerk bekommen.

Neu würde mich die Schalung 620€ / netto kosten und ich würde exakt die gleichen Bretter bekommen. Ziemlich cool.

Muss trotzdem erstma noch ein anderes Projekt fertig machen, geht gerade mal wieder drunter und drüber....:brav::suspekt::uii

Darki 09.10.2019 12:50

Da planst du ja ein lauschiges Winterlager für die Mäuse - die verschonen übrigens auch die Dampfsperre aus Folie nicht...
Ne tolle Lösung hab ich auch nicht - würde aber den Hohlraum lassen wie er ist und eher von innen "Zugdicht" machen um die Konvektionsverluste zu minimieren.
Gruß
Darki

2augen1nase 09.10.2019 20:45

Winterlager?
 
Naja... gegen Mäuse- und Insektenbefall kann man ja was tun - und nur weil ich das nicht expliziet erwähnt habe, heißt es nicht, dass ich nicht auch an sowas denke. :brav:

Bei Be- und Entlüfungsöffnung der Fassade müssen da halt entsprechende Gitter eingebaut werden - macht´s Kraut am Ende nicht fett...:D

Ansonsten haben die Mäuse hier eh die Ruhe weg und genügend andere Orte zum rumwuseln. Erst neulich saß eine in der alten Firma und hat mir in Seelenruhe beim Ausräumen zugeschaut :D

Kartoffelhorst 10.10.2019 08:53

Hallo,

so nimm doch die Katze mit dorthin. ;):iron

Gruß Matze

Sir Quickly 10.10.2019 10:52

Vorsicht, bei mir waren die Mäuse erst im Haus, nachdem ich Katzen hatte! roar :lol
Alle Jahre wieder bringt eine ihr Lebendspielzeug mit rein und verliert dann das Interesse...

Zappo 10.10.2019 11:42

Zitat:

Zitat von Darki (Beitrag 952940)
..... - würde aber den Hohlraum lassen wie er ist und eher von innen "Zugdicht" machen um die Konvektionsverluste zu minimieren.....

+1

mir scheint es nach wie vor wenig sinnhaft, genau an DEM Bauteil anzugreifen, wo noch am wenigsten Handlungsbedarf ist: m. E. ist die Aussenschalung und das Holztragwerk in sich funktionabel - auch wenn man da was dahinterstellt.

Und auch die neue Schalung wird Wasser durchlassen - wie JEDE Schalung. Die neue eher mehr.

Aber des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Ich werde irgendwie den Verdacht nicht los, daß Steinmetze bezüglich Verbrauch/Verschleiß/absoluten Eigenschaften von Baustoffen und Bauteilen einen leicht anderen Blick haben als z.B. "Holzwürmer".

:) :) :)

Gruß Zappo, augenzwinkernderweise

2augen1nase 10.10.2019 23:18

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 7)
Ich weiß nicht ob ich da einen anderen Blick habe - ich meine vielmehr, dass das eine mit dem anderen so gar nichts zu tun hat.

Ich sehe das eher aus der konstruktiven Brille. Klar, der Wandaufbau funktioniert noch so wie er ist - allerdings geht der Wunsch (aus Wärmeschutzgründen) dahin, diesen Aufbau zu verändern - und zwar in einer solchen Form, dass es eventuell nicht mehr funktioniert - und dieses "eventuell" reicht mir völlg aus, denn im schlimmsten Falle rottet mir sonst die gesamte Konstruktion dahin.

Eindringendes Wasser? Auch bei Holz sicher kein Problem - wenn die Konstruktion stimmt.

Wie vorher schon erwähnt, möchte ich die alte Schalung nicht komplett ersetzen. Erfahrungsgemäß geht aber das ein oder andere Brett beim Ausbau kaputt und für diesen Fall habe ich nach neuer Schalung gleicher Art geschaut - und die gibt es ja offensichtlich (entgegen der Vermutung einiger) doch noch in der gleichen Dimension.

Über Sinn und Unsinn kann man jetzt gerne streiten, das wird aber meine Einstellung dahingehend nicht verändern. Ich habe die letzten 10 Jahre in einer Werkstatt zugebracht, in der ich 3-5 Schubkarren Holz / Tag verfeuert habe um am Nachmittag mal halbwegs 10 -15 Grad in der Werkstatt zu haben - und das war nicht nur vom Holzverbrauch her extrem, sondern ging auch zu Lasten des Ofens. Ich habe keine Lust mehr so viel Feuerholz ranzukarren und aufzubereiten und erst Recht kein Platz mehr dafür, da ich mich ja Flächenmäßig von über 1000m2 auf 250m2 reduzieren musste.

Hinzu kommt, dass die Bude keineswegs einfach so gelassen werden kann wie sie jetzt ist - sanieren muss ich dort so oder so. Die Bretter sind neu zu streichen, die Wetterschenkel komplett zu erneuern und auch Innen habe ich die alte Beplankung nicht ganz ohne Grund weggenommen - wieso also nicht noch ein klein wenig mehr Aufwand treiben und ein klein wenig mehr Geld in die Hand nehmen und es ordentlich machen? Alleine nur das Abschleifen der alten Farbe wird erheblich besser von der Hand gehen, wenn man die Bretter vereinzelt vor sich liegen hat.

Übrigens:

Ähnliche Diskussionen habe ich beruflich sehr häufig. Da wird dann irgend ein Quatsch gebaut, damit es "erstmal" hält - und man verschiebt die Probleme auf einen späteren Zeitpunkt wo dann Mieter drin wohnen und neue Fenster eingebaut sind usw. und die Arbeiten dann erheblich aufwendiger / kostenintensiver werden.
Zuletzt habe ich die Diskussion mit meinem Auftraggeber und verschiedenen Planern betreffend der Fensterstürze aus Stahl in dem Fabrikgebäude was ich saniere geführt: jeder sagte, dass die Korrossion bei Nutzung des Gebäudes schlimmer werden könnte - aber keiner sagte definitiv: tauscht die Dinger aus, es macht Sinn. Weil jeder wusste, was das für einen Aufwand bedeutet, hat man sich da schön zurückgehalten - und das ist ja eigentlich Blödsinn, denn die Fakten liegen klar auf der Hand:
1. unbehandelter Stahl rostet und wenn er nicht gut genug belüftet ist, rostet der auch durch
2. Stahl verhält sich hinsichtlich der Dehnungen usw. völlig anders als Ziegelmauerwerk
3. Im Mauerwerk gibt es immer an irgend einer Stelle den berühmt berüchtigten Taupunkt - der Punkt an dem Wasser seinen Aggregatzustand von gasförmig zu flüssig wechselt - und jedes Kind weiß, dass an kalten Stellen (z.B. den berühmten Wärmebrücken) Wasserdampf gerne kondensiert - ich verweise an dieser Stelle auf Punkt 1.

Trotz dieser Fakten, war kein Planer in der Lage genau zu sagen: das MUSS so gemacht werden, damit es funktioniert - auch wenn es 100 Jahre funktioniert hat, mit den neuen Bedingungen geht das halt nicht mehr (dichtere Fenster, andere Beheizung, usw)

Zum Thema "Blick für den Verschleiß von Baustoffen" sei noch gesagt: Wir haben alle Träger aus Rückbaumassnahmen aufgehoben und mit der Tragwerksplanerin zusammen die besten Träger ausgesucht, diese sandstrahlen und verzinken lassen und diese alten Träger wieder an die sichtbare Vorderseite der Stürze gebracht - um wenigstens da wo es möglich war, die authentischen Träger zu bewahren.

Hierzu im Anhang ein paar Bilder der alten Träger mit den historischen Prägungen sowie ein Bild des Vorzustandes und eines wieder eingebauten Sturzes.

Für den Spaß noch zwei Bilder eines Pfeilers während der Sanierung - da waren richtig viele Steine kaputt. An der Fassade hab ich fast das ganze Jahr gearbeitet - und wir werden damit leider auch nicht fertig, es ist noch zu viel zu tun... Trotzdem weiß ich: die nächsten 50 Jahre muss da mindestens keiner mehr ran, da bin ich sicher. Es kommen allenfalls noch ein paar wenige Ausblühungen nach - das hat aber andere Ursachen. Übrigens: Die Träger werden farblich wieder nach dem dokumentieren Altbestand gefasst und "knallen" dann auch nicht mehr so raus.:yeap

Zappo 11.10.2019 10:18

Zitat:

Zitat von 2augen1nase (Beitrag 952968)
....
Wie vorher schon erwähnt, möchte ich die alte Schalung nicht komplett ersetzen.....

DAs hatte ich dann tatsächlich überlesen.

Aber das Ganze außen so zu lassen (bz. wiederherzustellen) wie es war und ne innere gedämmte Konstruktion DAHINTERZUSTELLEN, hat nur sehr wenig mit "Da wird dann irgend ein Quatsch gebaut, damit es "erstmal" hält" zu tun.

Auch Du wirst im Repertoire für gewisse Mängel eine Lösung haben, die in nem technisch einwandfreien Endzustand mündet, ohne daß man gleich die teuerste Maßnahme und Mondgestein :) verwenden muß.

"Da muß man sich niemals mehr Sorgen machen"* ist ja jetzt kein Zustand, den man nur mit vergoldeter Kelle und Millionenaufwand hinbekommt.

Das IST ja die Kunst beim Bauen bzw. Konstruieren - den fachlich und nachhaltigsten Weg zu finden ohne gleich quasi mit dem Porsche zum Bäcker zu fahren. In DEM Sinne verstehe ich auch solche Anfragen - wie man nen neuwertigen Aufbau hinbekommt, steht ansonsten ja in zig Lehrbüchern.

Gruß Zappo

* DER Spruch ist allerdings auch der Grund, mit dem windige Fassadenverkäufer in den 60/70ern dafür sorgten, daß unzählige Häuser verschandelt wurden - und ja, um die Alufassade brauchte man sich dann nicht mehr sorgen - aber um die alte Konstruktion dahinter durchaus.
Ist aber ne andere Diskussion.

2augen1nase 11.10.2019 21:17

Danke für deinen Beitrag - das hast du wirklich schön geschrieben.

Nur eines noch: das mit dem Quatsch war nicht auf das bezogen was hier geschrieben wurde, sondern vielmehr auf das was ich leider oftmals zu sehen bekomme.

Zurück zum konkreten Objekt:

Für mich hat es eher Nachteile die Konstruktion ins Innere zu verlagern, da ich dann die nette Abstellfläche verliere. Diese umlaufende Fensterbank im Gebäude finde ich äußerst praktisch und will die auch unbedingt so behalten.

Zudem kostet es mich jetzt nicht Unsummen an der Stelle etwas mehr zu machen. Wenn ich die mir vorliegenden Angebote hernehme, kostet mich der "Spaß" rein materialtechnisch 1500-2000€. Es macht halt etwas mehr Arbeit, das stört mich jetzt aber auch nicht sonderlich - denn ich kann dort neue Erfahrungen sammeln und da freue ich mich drauf. Bin doch so n altes neugieriges Bastelkind :lol

Zu dem Sprüchlein: Sowas gibt es im Bau nicht. Der Verfall geht unmittelbar nach Beednigung der Arbeiten weiter und man mus sich IMMER weiter kümmern - auch wenn das die Bauherren oftmals nicht wahrhaben wollen.

Der fachliche und nachhaltigste Weg ist sicherlich der, den ich jetzt einschlagen werde - so jedenfalls meine Überzeugung. Das bedeutet nicht, dass die anderen Wege nicht auch funktionieren, sie sind mir halt nur nicht sehr plausibel - aus dem einfachen Grund, dass ich ja der Durchlüftung mit der Innenmassnahme einen Weg abschneiden würde - und das ändert aus meiner Sicht die gesamte Konstruktion.

Ich bin auf jeden Fall allen hier für Ihre Ratschläge / Meinungen dazu sehr dankbar - ist immer gut, wenn man mehrere Varianten hat / hört und entsprechend auswählen kann.


Liebe Grüße und ein wunderschönes Wochenende! :bussl:lol:freu


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