Schickert-Werke Produktion von Wasserstoffperoxid
Habe auch noch ein paar Fotos aus meinem kleinen Archiv ausgebuddelt. Die Fotos zeigen die Überreste der Otto-Schickert Werke. In dieser Fabrik wurde im II.Weltkrieg
Wasserstoffperoxid prouziert, daß anschließend für den Bau der V2 gebraucht wurde. Neben den Anlagen auf den Fotos unterhielten die Schickertwerke noch ein Tanklager im Mittelbau Dora (Kohnstein bei Nordhausen). Von den einstigen Fabrikhallen die ca. 1990 den Erdboden gleichgemacht wurden existieren heute nur noch das Verwaltunggebäude (nach dem 2.Weltkrieg von der französischen Armee genutzt) , die unterirdischen Luftschutzstollen und ein kleiner unterirdischer Lagerkeller.Das gesamte Fabrikareal liegt taktisch günstig in einem Tal umgeben von höheren Bergen, die es der allierten Luftaufklärung nicht gestattete die Werke einzusehen. Zudem wurden als weitere Sicherungsmaßnahme bei Fliegeralarm Nebelkerzen oder ähnliches gezündet um es ausehen zu lassen als wäre es normaler Nebel. Etwa 1,5km weiter befindet sich auch eine Talsperre mit E-Werk zur Energieversorgung und Kaltwasserspeicher genutzt wurde. |
Hab noch ein paar Bilder gefunden.Sie zeigen einen alten Feuerlöscher und die beiden Haupteingänge des Luftschutzstollens.Der Luftschutzstollen ist in den Berg getrieben worden und ist in 8 Form angelegt.Zu finden ist dort allerdings nichts mehr. Interessanter
waren die 1990 abgerissen Hallen, die Zwei Stockwerke tief unterkellert waren.Nach Kriegsende wurden die Werke größtenteils demontiert. |
Schöne Bilder und ein spannender Ort! Willkommen im Forum!
@Jörg Hier gibts aber noch Einen, der Schickert-Bilder angekündigt hatte - oder irre ich mich? :D |
Habe auch noch ein paar nette Links die das Thema noch etwas weiter ausführen.
http://karstwanderweg.de/schickert.htm http://t-online.de/home/fknolle/osco.htm So müsste eigentlich gehen. |
So ein paar habe ich noch.
Sie zeigen das Verwaltungsgebäude von der Rückseite.Wie man sehen kann ziemlich heruntergekommen.Nachdem die Franzosen abgezogen wurden, hat die Stadt das Gebäude als Asylbewerberheim genutzt.Das interessante an dem Gebäude ist die Tatsache, daß der Keller mit Luftschuztüren ausgestattet ist und zum Teil noch die Originalbeschriftung zu finden ist.Vor einiger Zeit habe ich noch eine alte Wehrmachtsgasmaske gefunden.Vom Verwaltungsgebäude führte ein Tunnel in die Produktionshallen.Leider ist er nicht mehr zu betreten da er voll Wasser gelaufen ist. Es geht das Gerücht um das dort ganze Lkw´s durchfahren konnten. Vor ein paar Jahren wurde der Schacht zu Testzwecken von der Feuerwehr leergepumpt, gefunden wurde allerdings nichts. Desweiteren habe ich noch ein Bild des Pförtnerhauses beigefügt. Es diente nach Kriegsende eine Zeit lang als Sparkassenaußenstelle. Das letzte Bild zeigt den Platz wo die ehemaligen Hallen gestanden haben, er wird heute als Festplatz für Schützenfest und ähnliches genutzt. |
Leider werden mir hier keine Bilder angezeigt!:/ gibts denn diese bilder noch irgendwo? Grüße aus Göttingen
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So ist es! ;)
... das leidige Problem, wenn Bilder über externe Server hochgeladen werden. irgendwann sind sie weg ... Jürgen Müller (Autor des Buches über Dachs IV und leider vor ein paar Jahren verstorben ...) hat ne irre Bildersammlung über Schickert Bad Lauterberg gehabt. Bilder aus Produktionszeiten! Unter nicht ganz geklörten Umständen entstanden. Er wollte da irgendwann ein weiteres Buch draus machen. Was ja leider nichts mehr wurde ... :cry Ich müßte mich mal wieder bemühen ... Sein Nachlaß ist in guten Händen - vielleicht geht da ja irgendwann mal was ... :rolleyes: Gruß Jörg |
Supi...das werd ich doch gleich mal machen!
Schönen Abend:) |
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hätte noch paar Bilder aus 2012.
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:cry
Bild 1, das Wachhäuschen. Das Dach ist mittlerweile eingestürzt ... Die "Turmuhr" wollte ich immer retten, war damals aber leider meist in Süddeutschland wohnhaft ... Als ich Zeit fand, war sie weg ... :rolleyes: Hab bis heute nicht rausbekommen, ob sie offiziell gesichert wurde - oder dem Wandalismus zum Opfer fiel ... Der Rest der Bilder zeigt ja auch, daß die Feuchtigkeit da ihre Wege gefunden hat. Heute ist das noch ne Spur desolater ... ( :clap ) Gruß Jörg |
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Wenn Jürgen Müller Lauterberger war, dann hätte ich evtl. die Möglichkeit an die Fotos zu kommen. |
??
DAS mußt Du uns mal erklären ... ;) Was hat der Wohnort damit zu tun? Du schickst jemanden zu seiner Witwe?? :eek => Nein, er war kein Lauberberger bzw. in Lauterberg wohnhaft. Das letzte Mal, als ich da war, begann sein Sohn sich intensiver um den Nachlaß zu kümmern. Und keine Bange, ich war nicht der einzige, der vor Ort war und fragte :rolleyes: Gruß jörg P.S.: ... man könnte Petepit ja mal wieder drauf aufmerksam machen, seine damaligen Bilder übers Forum erneut hochzuladen ... :rolleyes: ;) |
So ein solider und wertiger Bau, man hätte heulen können...
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So wie ich es verstehe, war die Industrieverwaltungsgesellschaft AG, Bonn/Bad Godesberg ein bundeseigenes Konstrukt- Gibt es einen besonderen Grund, weshalb der Bund das Gelände bis 1990 besaß?
Altlasten? |
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ich hab auch ein paar, aus 2015
bin nicht ganz rein in den Stollen da nach etwa 20m starker Verbruch dieser ist am Westhang des Tales Grüße |
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SDE Weihnachtsfeier- ein kurzer Ausflug ohne Klamotten und Zeit.
Das Gelände ist ziemlich abgerockt für das Andere hatten wir keine Zeit und keine Klamotten :rolleyes: Zumindest der Keller war interessant. |
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Der Keller hat auch Spuren vom Luftschutz.
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Danke für die Bilder!
Noch bissel Literatur zum Thema: https://www.karstwanderweg.de/schickert.htm Gruß Grubenmolch. |
Danke für diesen Link Grubenmolch! habe ich gelesen. Neben dem Anderen finde ich die Passage interessant:
"LÜDER (2008) berichtet auch nachfolgende Begebenheit: „Unterschlagungen von Lebensmitteln hat es naturgemäß auch gegeben. Ein Erlebnisbericht aus dem Jahr 1942 vom Obermeister der Bäckerinnung im Landkreis Osterode, Bäckermeister Eduard Herbst aus Bad Lauterberg, ist noch existent. In diesem Bericht ist von einer Lebensmittelunterschlagung großen Stils bei der Fa. Otto Schickert & Co. KG die Rede. Diese Menge wurde der Gemeinschaftsverpflegung entnommen und diente der gesonderten Verpflegung einiger Schickert-Betriebsangehörigen. Bäckermeister Herbst meldete als zuständiger Obermeister der Bäckerinnung diesen Verstoß dem Getreidewirtschaftsverband und der Deutschen Arbeitsfront. Anstoß dazu war die Beschwerde von deutschen Betriebsangehörigen, die an der Gemeinschaftsverpflegung teilnehmen mussten, über ungenießbares Brot aus der Lagerbäckerei. Im Mai 1942 wurde Herbst aufgrund dieser Meldung wegen Unruhestiftung in Bevölkerung und Gefolgschaft der Schickert-Werke sowie der Verleumdung eines hohen und verdienten Parteigenossen aus der NSDAP ausgeschlossen. Diese Unterschlagung hatte aber doch noch ein gerichtliches Nachspiel. Im August 1942 klagte der Getreidewirtschaftsverband gegen die Firma Otto Schickert & Co. KG. Bei dem gerichtlich angeordneten Lokaltermin in der Bäckerei des Gemeinschaftslagers der Fa. Otto Schickert kam es zu nachfolgender Szene: Der Backofen war angeheizt. Von der Firma Otto Schickert & Co. KG. war kein Vertreter erschienen. Die Herren der Geschäftsführung, der Partei und der Lagerführer Göricke weilten auf einer Trauerfeier, die mit Fahnen und Standarten in Bad Lauterberg stattfand. Vor Ort waren vertreten: drei Herren vom Gericht, der Landwerkskammerpräsident Schmidt aus Hildesheim, der Vertreter des Gauleiters mit zwei Parteigenossen und Bäckermeister Herbst. Auf die Frage des Handwerkskammerpräsidenten an den Bäcker, was er gebacken habe, da der Backofen angeheizt sei, erklärte dieser, dass er verseuchte und verlauste Kleidungsstücke des Russenlagers im Backofen verbrenne. Die vom Gericht eingesetzte Kommission musste die Feststellung machen, dass in einem „nationalsozialistischen Musterbetrieb“ zwischen einer Bäckerei und einem Krematorium für Ungeziefer kein Unterschied gemacht wurde. Die Besichtigung der Lagerräume für Lebensmittel ergab auch ein vernichtendes Urteil. Die Kommission gab zu Protokoll, dass die Räume sich zu allem Möglichen eignen, nur nicht zur Aufbewahrung von Lebensmitteln. Ein Strafverfahren wurde aufgrund der hohen Stellung und der Parteizugehörigkeit von Otto Schickert, Blutordensträger der NSDAP und Wehrwirtschaftsführer, nicht eingeleitet. Insgesamt scheinen von den Verpflegungsmängeln vor allem die Ostarbeiter und Polen betroffen gewesen zu sein, die Behandlung der westeuropäischen Arbeitskräfte war offensichtlich besser.“ |
Kurzer Film
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:suspekt:
@Deistergeist: Was haben wir dir getan, das du uns dieses Video verlinkst?!? :eek Wackelige Bilder! Und der Kommantar dazu machts gänzlich unerträglich: "Tunnel" :rolleyes: "Sieht aus wie von Menschenhand gemacht" :grbl "SO SIEHTS AUS WENNS DUNKEL IST!" :grml:grml:grml Gruß Grubenmolch. |
Tschuldige, ich wollte nur 2 Tagesöffnungen als "abgehakt" darstellen.:rolleyes:
Die Aussage bei dem mit Ziegeln ausgemauerten Mundloch löste etwas ungläubiges Staunen aus, das stimmt. :eek GA Ganzkleinmithutgeist |
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Alles gut Thomas!
Hier mal unbewegte Bilder OHNE Kommentar... :rolleyes: |
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Der einzelne Stolln. Ich würde die Fundamente als Auflage eines Behälters/Kessel deuten.
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Einen weiteren Stolln, ziemlich groß im Qerschnitt aber total leer, spare ich mir jetzt.
Auf der anderen Strassenseite gibts noch was kleines. Lohnt aber das "Bauch einziehen" :D nicht um hinein zu kommen. :( Gruß Grubenmolch. |
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Da hast du ja noch was gefunden als ich aus zeitlichen Gründen schon weg war :eek :yeap auch wenn nicht sooo interessant :D
Hast du evtl. noch weiter in nördliche Richtung den Kanal verlauf verfolgt? Irgendwelche Abzweige? Sieht mir nach einem Abwasser Kanal aus wenn auch unorthodox gebaut :suspekt::grbl. Waren keine Halterreste etc. seitlich dran die auf einen technischen Kanal hindeuten würden - so wie dem im Keller. |
Ich denk der Kanal ist die Entwässerung der Siedlung Odertal.
Der Kanal wird bergauf immer schmaler. Und aus einem Seitental kommt ein identisches Bauwerk rein. Gruß Grubenmolch. |
Danke für die Aufklärung!
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