Seegrotten in der Bretagne
Bin neulich zufällig auf ein paar Grotten entlang der bretonischen Küste gestoßen und mußte natürlich gleich mal reinschauen.
Zu Beginn dachte ich naja so ein paar Löcher in der Felswand sind ja nicht soo interessant. Mit etwas Recherche und ein paar Begehungen mehr, stieß ich dann auf immer größere Höhlen. Unheimlich und faszinierend zugleich ist die Tatsache, dass die Höhlen die meiste Zeit unter Wasser stehen und viele nur an ein paar wenigen Tagen im Jahr begehbar sind. Es gibt kaum Literatur dazu. Ein paar der Grotten sind vermessen und kartographiert, viele jedoch nicht. Kennt jemand hier aus dem Forum die Seegrotten um die Bretagne? Hier mal ein Bild von einer der Grotten: https://i1.wp.com/www.explorerviews....size=600%2C400 |
es gibt in der bretagne viele alte festungsanlagen etc. zu entdecken. hier mal (48.330941, -4.709935, aähm: https://goo.gl/maps/WzgDhnTVYk62) eine deutsche geschützstation, gleise sind noch da, aber die türen zum berg (wo die gleise rauskommen) vermauert. manche bunker sind privat. man findet wenig über all das im netz. umsomehr staunt man, wenn man es dort vor ort entdeckt. hat ja auch was ;-)
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Mehr Bilder! :spank: :brav:
Meint Grubenmolch. |
Viel mehr Bilder! :yeap:freu
Leider kenne ich mich da nich aus...:uii |
für voreilige: die tide in der bretagne kann schon mal bis 11m gehen....man sollte bei solchen abenteuern peinlichst genau die flut in der app haben...
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Also schöne Mausefallen? :sorgi
Naturhöhlen und Wasser, das ist ja schon nicht ohne. Aber das Meer direkt vorm Eingang? Mahlzeit! Glückauf! Landrattengeist |
Ich habe da reichlich wenig Erfahrung, stelle mir eine Seehöhle aber - im Wortsinn - sehr berechenbar vor. Du weißt genau, wann die Flut kommt und kannst/mußt dich peinlich genau danach richten.
Im Berg kriegst du u.U. überhaupt nicht mit, wenn über dir der Wolkenbruch runterkommt, oder es 50km weiter Bindfäden regnet, ein Bächlein zum Mississippi wird und der Wassserspiegel steigt. |
bilder
gibt‘s hier vielleicht noch mehr:
http://www.explorerviews.de/photo-series/ :grbl ist das jetzt werbung?? :uii |
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Hier gibt die Natur noch den Takt vor. Für eine Begehung muß man neben den Gezeiten auch die Wasserstände in etwa kennen. Sonst läuft man Gefahr gar nicht erst in die Nähe der Grotte zu kommen, weil einfach Wasser den Zugang versperrt.
Die Unterschiede zwischen Ebbe und Flut können bei den Grand Marées auch mal über 12 Meter sein. Das sind dann aber genau die Tage, an denen man zu allen Grotten Zugang bekommt... auch mit genug Zeit wieder heraus zu gelangen. Ist ja auch wichtig. Die Flut kommt pünktlich, insofern kann man eine Tour gut planen, wie Sir Quickly schon vermutete. Mittlerweile habe ich alle Grotten um das Cap Frehel erforscht und schreibe nebenbei die Daten dazu zusammen. Gezeiten, Wasserstände, die Lage und was sonst noch wichtig ist. Bilder habt ihr ja schon gefunden, aber füge trotzdem hier noch welche an: Bild 1 zeigt einen Eingang bei Ebbe (Koeff 108 sehr hoch!) der normale Wasserstand ist im oberen Teil des Bildes zu erkennen, Übergang von weiß auf rot am Fels. Diese Grotte hat noch weitere Eingänge, die allerdings begehbar sind. Bild 2 zeigt die Verlängerung der Grotte auf Bild 1 im Inneren mit einem See. https://i2.wp.com/www.explorerviews....size=267%2C400 https://i2.wp.com/www.explorerviews....size=267%2C400 |
Schön!
Glückauf! Thomas |
Jo, feine Bilder!
Grüße Matthias |
Wir hatten neulich sehr hohe Gezeiten hier an der bretonsichen Küste.
Gezeiten- Koeffizient von 115!! und eine Hochdruckwetterlage. Zwei Ereignisse, die in der Summe eine enorme Auswirkung auf den Wasserstand des Meeres haben und in Kombination sehr selten sind. Der Luftdruck war an diesem Tag so hoch, dass er das Meer um etwa 20 cm gedrückt hatte! 20 cm weniger also in der ohnehin extremen Ebbe Phase!! Ein Blick auf den Gezeitenkalender an diesem Tag, zeigte einen Wasserstand von 0,21 cm, weniger 0,20 m ist was null! Zum Vergleich erreichte der Wasserstand am gleichen Tag bei Flut stolze 13,11 m, wohl auch hier weniger 0, 20 m... Ideal um eine Grottentour zu machen! Meine Wahl viel auf die längste Grotte am Cap Frehel (142m amtlich vermessen). Diese 142 m wurden damals in den 90er bei einem Koeff. von 108 gemessen. Die Länge beschreibt "nur" den begehbaren Teil zu diesem Zeitpunkt. In der Literatur ist ausdrücklich erwähnt, dass etwa 30 Meter nicht zugänglich sind/ permanent unter Wasser stehen. Da diese Grotte ins Meer endet variiert der begehbare Teil stark. Bei meiner 1. Tour letztes Jahr bei Koeff 108 konnte ich an der Wasserkante in der "Ferne" ein helles Licht erkennen. Bei meiner Tour mit Koeff 115 und Hochdruck konnte man geschätzt 10- 15 Meter weiter rein! So weit bis ich schließlich bis zur Brust im Wasser stand und der Canyon noch tiefer wurde. Die Wellen machten ein weiteres Vordringen dann mit dem Kameragedöns gänzlich unmöglich... Schwimmen wäre die Alternative gewesen, aber ich wollte ja Fotos machen. Das 2. Bild zeigt den "Durchblick" vorbei an 2 Seiteneingängen links und eine weitere Öffnung auf 12 Uhr, die man durch eine andere Grotte begehen kann. Dazu vielleicht ein anderes mal mehr. https://i0.wp.com/www.explorerviews....size=267%2C400 https://i1.wp.com/www.explorerviews....size=267%2C400 Zudem hatte ich das Glück etwas Dunst in der Grotte zu haben. Als dann noch die Sonne im passenden Winkel in die Höhle schien, konnte ich ein paar schöne Fotos machen!! https://i2.wp.com/www.explorerviews....size=267%2C400 https://i2.wp.com/www.explorerviews....size=600%2C400 |
Tolle Bilder. Bitte mehr davon! :)
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Sehr beeindruckend! :clap:dance
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super! wären solche grotten nicht auch super schatzverstecke? (also für piraten von annodunnemals)
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Zitat:
Die Grotten liegen, wie oben geschrieben, die meiste Zeit unter Wasser. Und nicht nur das, die Strömung und Wellen sind in diesen Grotten zimlich stark, so dass große Steine und unter Umständen auch Schatzkisten weggespühlt werden. Dazu kommt die Erosion. Einstürzen kann so ein Gebilde ja auch noch... |
Also wenn du einen Piratenschatz o. ä. zu verstecken hast, würde ich def. abraten eine solche Grotte zu benutzen!! :neenee
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;-)) ja, ihr habt ja recht;-) meine bleiburgbarren will ja niemand als schatz.
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2 andere Grotten - 1. Bild zeigt eine große Grotte mit See. Das Wasser bleibt bei Ebbe in einem "Becken" zurück. Ist aber mit Wathose gut begehbar (max. Brusthöhe). Der Weg durchs Wasser lohnt hier, denn links entlang der hinteren Felswand führt die Höhle weiter. Dieser Durchbruch verbindet 2 der größten Höhlen miteinander.
2. Bild eine zimlich eindrucksvolle Höhle. Meterdicke und tonnenschwere Felsbrocken, die über dem Eingang verkeilt zischen den Felswänden scheinbar schwerelos hängen. Ohne Wathose wird es auch hier schnell kalt und naß, denn bevor die Grotte wirklich dunkel wird, muß man ein metertiefes Wasserbecken durchqueren. Das Foto zeigt den etwa 30 Meter entfernten Eingang, der im leichten Wasserdunst liegt. Die Höhle selbst hat eine Gesamtlänge von etwas über 60 Meter, bei geschätzen 4-8 Metern Höhe. https://i0.wp.com/www.explorerviews....size=400%2C600 https://i1.wp.com/www.explorerviews....size=400%2C600 |
Einnert mich an die Bunkertour in Dänemark, halb im Wasser.
Könnte schon ein schönes Fotobuch werden...Danke für die Duchblicke! :clap |
Danke dir. Bunker im Wasser sind zwar nicht so meins aber was muß das muß! Die gibts ja auch abseits der Küste mit Wasser, ist meist dann eine eckelhafte Brühe drin...
Die Höhlen am Meer werden jeden Tag frisch geflutet, stinkt allerhöchstens mal ein bisschen nach Fisch... aber sonst sind die mir doch lieber... |
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