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Detektus 18.04.2007 23:50

Mittelaltermünze?
 
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Hi

Habe heute eine Münze gefunden, von der ich annehme, dass sie aus dem Mittelalter stammt. Sie hat eine wunderschöne grüne Patina und ist scheinbar nur einseitig geprägt (Prägung der Vorderseite wiederholt sich auf der Rückseite spiegelverkehrt). Leider hat sie in der Mitte einen Knick:grml . Kann mir einer mehr zu der Münze sagen? Mich würde das Alter und das Wappen interessieren.

Besten Dank im voraus

Gruß

Detektus

jabberwocky6 19.04.2007 05:47

Ein Brakteat, das scheint schon mal klar *neid* Sicher auch aus dem Mittelalter, doch genaueres kann sicher Tholos beitragen - er wird vermutlich sogar mindestens ein Bild zur Hand haben... Ich habe via google Bildersuche leider keines gefunden.

Glückwunsch zu diesem schönen Fund!

tholos 19.04.2007 20:24

Hallo zusammen,

ein schönes altes Stück. Leider kann man die Umschriften kaum lesen und die Wappen nicht völlständig erkennen. Vielleicht kann Mary etwas zu dem Stück sagen.
Das Wappen, bzw. ein sehr ähnliches, kenne ich von Johann von Heinsberg (1419-1455), Bischof von Lüttich.

http://www.coinarchives.com/w/lotvie...D=268&Lot=1231
http://imagedb.coinarchives.com/img/...1/01231q00.jpg

http://www.coinarchives.com/w/lotvie...ID=52&Lot=2011
http://imagedb.coinarchives.com/img/...7/02011q00.jpg

Leider habe ich keine Literatur, sonst würde ich jetzt versuchen, das Stück zu finden. Falls es nicht sicher bestimmt werden kann, werde ich mal bei Bekannten nachfragen.

Gruß

tholos :yeap

Detektus 19.04.2007 23:00

Hi

Besten Dank für die Glückwünsche und die prompte Hilfe (kenne ich in diesem Forum nicht anders).
Das Wappen von Tholos seinen Mustermünzen stimmt zweifelsfrei mit meinem überein. Bedeutet die Übereinstimmung des Wappens, dass die Münze in der Zeit von 1419-1455 geprägt worden ist?

Gruß

Detektus

tholos 21.04.2007 17:12

Hallo Detektus,

kannst du bessere Bilder von der Münze machen? Ein Scanner bringt nach meiner Erfahrung die besten Ergebnisse (im Amateurbereich). Der Durchmesser ist ca. 24 mm?
Bona Tiele meint auch, dass es das Wappen von Johann von Heinsberg sein könnte (Zeitraum würde auch zur Schrift passen). Seiner Meinung nach könnte auf der anderen Seite der Perron von Lüttich sein.

http://fr.wikipedia.org/wiki/Perron_(symbole)
http://www.liege.be/visitelg/tourism...lg/perrond.htm

Das Denkmal ist auch auf der ersten von mir gezeigten Münze abgebildet.

Aber der lesbare Teil der Umschrift scheint nicht zu passen. Eventuell kommen wir mit den besseren Bildern aber weiter.

Gruß

tholos :yeap

ACE17 22.04.2007 11:52

Schöner Fund ,Detektus!
Sicher besser als immer nur Reissverschlusstaschen auszubuddeln :D

MfG

Detektus 22.04.2007 20:22

Welch Glückes Geschick ...
 
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...trieb mich heute zu einer erneuten, akriebischen Absuche der näheren Umgebung? Und siehe da, zwei weitere Prunkstücke:clap - ist ja schon fast ein "Hortfund":freu
Das mit dem Einscannen geht ja garnicht. Habe versucht noch ein paar brauchbare Bilder zu fabrizieren.
Das mit dem Wappen von Johann von Heinsberg ist m.E. zweifelsfrei und auf der zweiten Münze scheint es sich auch um den Perron von Lüttich zu handeln. Es handelt sich allerdings nach meiner Einschätzung ebenso zweifelsfrei um Kupfermünzen, aber ich bin natürlich kein Experte.:cry
Ohne dass ich beabsichtige sie zu veräußern (passen einfach zu gut in meine Vitrine) würde es mich interessieren wo der ungefähre Wert anzusiedeln wäre.

Gruß

Detektus

jabberwocky6 23.04.2007 15:45

Mann, sind die Dinger geil! Wenn ich die gefunden hätte, wären sie für mich unbezahlbar. Tatsächlich bringen solche Schätzchen jedoch meist erschreckend wenig ein. Bin schon auf die genaue Einschätzung der Experten gespannt! Doch wenn der Stückpreis auch nur so um die 30 - 70 Euro liegen dürfte (bei guter Erhaltung - aber das ist nur die vollkommen unbedarfte Einschätzung eines blutigen Laien), so ist der ideelle Wert dieser Stücke für Dich bestimmt unermesslich. Neidvolle Grüße von jabber

Dash 23.04.2007 16:52

Schöne Funde, Gratuliere :)

Colin 26.04.2007 15:12

hallo,

versuche mal sie einzeln dafür frontaler zu fotografieren,dann spiegelt es evtl.
nicht so sehr..

die erste tippe ich auch auf:

Johann von Heinsberg, 1419-1455. Doppelgroschen o. J., Lüttich. Wappen auf Löwe / Langkreuz, in den Winkeln

Wert bis hin zu 600 Euro und die anderen wie gesagt kann man leider so nicht gut erkennen..

aber Sauuuuuuuuuuugeile Funde!!:yeap

Congratulations...

greet's Colin

samson 26.04.2007 16:34

Hoffe Du hast eine Suchgenehmigung oder arbeitest anderweitig mit den Behörden zusammen. Ansonsten würde ich vorsichtig mit dem posten der Funde sein.
Die meisten kennen ja noch den "Staxe-Fall" aus anderen Foren. So eine HD ist äußerst unangenehm.

tholos 20.05.2007 22:47

Hi Detektus,

anbei die Bestimmung von Bona Tiele zu den letzten Stücken.
@Alle: Wer sich für Münzen interessiert, sollte sich auch mal seine Seite anschauen. :bussl

http://www.homepages.hetnet.nl/~amvherwijnen/

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15. Jahrhundert
Bistum Lüttich
Brule o.J.
Münzherr: Johann von Heinsberg (1419-1455)
Literatur: De Chestret 333

15. Jahrhundert
Elsloo (Südliche Niederlande)
Doppelte Mite o.J.
Münzherr: Adriaan I. von Gavere (1480-1???)
Literatur: Lucas 9

Quelle: http://www.homepages.hetnet.nl/~amvherwijnen/
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Noch einige Infos zu den Münzen:

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Brulé

Name einer Billon-, später Kupfermünze des Bistums Lüttich im 15./16. Jh., unter Bischof Johann von Heinsberg (1419-1455) eingeführt. Man unterscheidet die petits (kleinen) Brulés von den bons (guten) oder grands (großen) Brulés, die von kleinen Fürsten häufig beigeschlagen wurden. Im Jahr 1486 galt 1 grand Brulé = 2 petits Brulés = 8 Deniers.
Unter Bischof Gerhard von Groesbeck (1563-1580) wurde der Brulé im Wert von 4 Sols in Kupfer geschlagen und von seinem Nachfolger Ernst von Bayern bis zum Ende des 16. Jh.s weitergeprägt.


Mijten

Bezeichnung für die in Brabant und Flandern seit der Mitte des 15. Jh.s geschlagenen geringwertigen Billonmünzen, die seit Karl V. (1506-1555) in reinem Kupfer ausgegeben wurden. Schrötter vermutet eine Ableitung des Namens Mijt von der Münzbezeichnung Maille. Der Großteil der Mijten (deutsch meist in der Schreibweise Miten) wurde in Mehrfachnominalen ausgegeben. Im 16. Jh. waren die Mijten die kleinste Münzsorte: 3 Brabanter Mijten = 2 flandrische Mijten = 1 Korte. Die Münze wurde bis ins 17. Jh. ausgegeben und wurde zum Rechnungswert, im 18. Jh. zu 1/46 Stuiver.

Quelle: http://www.anumis.de/
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Gruß

tholos :yeap


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