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-   -   Sklavenanteil Bronzezeit (http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=93078)

maffyn 18.02.2018 14:56

Sklavenanteil Bronzezeit
 
Man kann es ja so sehen, daß erst die Metallurgie den Menschen aus der Steinzeit holte und damit wesentliche Entwicklungsschritte ermöglichte.
Ohne Bergbau natürlich keinn Erz.

Meine kurzen Frage von daher:
-gibt es Aufschlüsselungen darüber wie hoch der Anteil von Sklaven an der Bevölkerung in der Bronzezeit war?

-War Bergbau nur Kindersklavenarbeit?

-gab es Gesellschaften ohne Sklaven bzw. war Sklavenhaltung unabdingbar für eine Gesellschaft zum Überleben innerhalb der bronzezeitlichen Kulturkonkurrenz?

Hintergrund: viele Kulturleistungen/Kulturbeschreibungen beziehen sich ja merh oder weniger auf "freie"-z.b. wenn Siedlungen rekonstruiert werden, oder diese Renactmentfilmchen gedreht werden, aber wie sah die "Sklavenhaltung" aus und in welchem Umfang gab es sie? Wie muss man Zivilisationshöhe und Umgang mit Sklaven bewerten? Ist meine These: Bergbau/Sklavenarbeit/Kultursieg dank Technologie gründlich bearbeitet (wenn ja wo), oder gab es schlichtweg auch Gesellschaften, wo Bergmann o.ä. ganz normal auch von "freien" gemacht wurde?

chabbs 18.02.2018 17:11

Da Sklaven gemeinhin nicht viel anders aussehen, als die anderen Menschen und es keine historische Zeit (zumindest im europäischen Bereich) war: weiß man so gut wie nüscht.

Ich meine aber, dass es zumindest für die Latené einige Untersuchungen dazu gab, wer da in den Bergen schuftete :)

fleischsalat 18.02.2018 17:14

Wer hat Bock auf ein Experiment?:rolleyes::eek

chabbs 18.02.2018 18:40

Kommt drauf an... ;)

insurgent 18.02.2018 20:03

Bergbau gab es schon in der Steinzeit :rolleyes:

chabbs 18.02.2018 21:19

Mit oder ohne Sklaven? :D

maffyn 18.02.2018 21:40

Zitat:

Zitat von chabbs (Beitrag 929532)
Da Sklaven gemeinhin nicht viel anders aussehen, als die anderen Menschen und es keine historische Zeit (zumindest im europäischen Bereich) war: weiß man so gut wie nüscht.

Ich meine aber, dass es zumindest für die Latené einige Untersuchungen dazu gab, wer da in den Bergen schuftete :)

jein, ich meine sowas wie in Hallein, wo man ja Überreste der "Bergbauarbeiter/Kindersklaven?" gefunden hat und festgestellt hat, daß die dort-also im berg- gegessen und geschlafen- also praktisch gelebt haben.... Stell ich mir schon vor wie KZ....Ausgehend von solchen Befunden (andere Grabstätten o.ä.) hatt ja vielleicht einmal ein Wissenschaftler ein bisschen was berechnet? ;-)

maffyn 18.02.2018 21:41

Zitat:

Zitat von insurgent (Beitrag 929559)
Bergbau gab es schon in der Steinzeit :rolleyes:

? und wie haben die die Stollen getrieben? Feuersprengung, Eiskeile? Und: was wollten die mit dem Erz? sorry, falls ich jetzt den Unwissenden gebe;-)

insurgent 18.02.2018 23:35

An Silex wollten sie Kommen. Einfache, gerade Gänge nach unten.

https://www.aid-magazin.de/zeitschri...r-bergbau.html

.

maffyn 18.02.2018 23:42

ok- ich verstand unter Bergbau eher "Untertage"bergbau durch festes "Gestein". Kreide mag ja auch fest sein, ist für mich aber kein Gestein. Man könnte sich aber drauf einigen, daß meine obigen Fragen ja im Zusammenhang mit der Schufterei stehen-da passts dann, weil nur die Anstrenung zählt (und damit verbunden der evtl. Einsatz von Sklaven, bzw. überhaupt der Anreiz solche zu machen...?) Stollen und Abbau in großem Stil hats ja anscheinend gegeben.

insurgent 18.02.2018 23:44

Es wurden auch Tote in den Gruben gefunden, also absolut vergleichbar.

.

Crysagon 19.02.2018 09:13

Auch sehr interessant

https://derstandard.at/2000032144354...aenner-im-Salz

oliver.bohm 19.02.2018 22:19

Hier noch ein älterer Bericht:

http://www.kleinezeitung.at/kultur/4...z-in-Hallstatt

Vielleicht sollte sich das Forum ein eigenes Kalibergwerk zulegen..:D

Dann könnten wir Männer im Salz selber produzieren...:rolleyes:


Wenn die nochmal verschüttete Bergleute aus der Zeit Finden würden, wäre das wirklich eine Sensation ...

Mit dem heutigen Wissen über Konservierung würden die Fehler von damals nicht passieren..

maffyn 19.02.2018 23:23

das ist schon unglaublich spannend! ich versuche trotzdem nochmal meinen hintergrund zu erläutern, was mich daran interessiert: es geht mir darum, ab wann, oder wie überhaupt, gesellschaften so "barbarisch" wurden, daß sie es mit ihrem gewissen vereinbaren konnten sklaven zu halten. (alles in relation natürlich-irgendwann hatten alle sklaven)

insbesondere die atlantisthese, die ja in einem anderen thread verfolgt wird, geistert da in meinem kopf rum: wie muss man sich das vorstellen? war auch in einem frühbronzezeitlichem gemeinwesen sklavenhaltung völlig normal, oder kann man das irgendwie festmachen, daß versklavung erst ab einem bestimmten punkt einsetzte? die geschichten über das goldene zeitalter passen imho nicht recht zur sklaverei, andererseits deuten die ganzen opferschächte, riten, bergbaubegebenheiten, sklavenüberlieferungen schon in eine richtung des üblichen menschenhandels, der weit in die bronzezeit hineinreicht. warum sollten die kinder dort freiwillig in den bergwerken gearbeitet haben? die ganzen zwergensagen/märchen deuten zudem darauf hin, daß auch damals das schon etwas abgeschottet wurde von der gemeinschaft und der alltagswahrnehmung.

chabbs 20.02.2018 08:24

Man hat sich Zwerge in der Vergangenheit nicht als kleinwüchsig vorgestellt, sondern eher als Formwandler... mit Kinderarbeit hat das wenig zu tun.

Genauso wie Du Kinder- und Sklavenarbeit als irgendwie verdammenswert abtust, ist das eine sehr moderne Sichtweise.

maffyn 20.02.2018 20:45

chabbs- hier muss ich dir widersprechen. es gilt als belegt, daß das märchen von den 7 zwergen ziemlich exakt auf den kinderbergbau der kelten in nordhessen zurückgeht. die typischen zipfelmützen der zwerge sind nichts anderes als der schutz vor steinschlag. also: selbst in der formensprache sieht man die herkunft der "zwergenstory" sehr gut.

Zappo 20.02.2018 23:30

Zitat:

Zitat von chabbs (Beitrag 929734)
Genauso wie Du Kinder- und Sklavenarbeit als irgendwie verdammenswert abtust, ist das eine sehr moderne Sichtweise.

Durchaus. Es ist ja nicht so lange her, daß auch bei uns Kinderarbeit besser war als keine Arbeit und Verhungern - und in manchen Gegenden der Welt ist es heute -leider- noch so.

gruß Zappo


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