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Otter 01.12.2016 14:45

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Zitat:

Zitat von Eisenknicker (Beitrag 905439)
Hier nochmal der Brief

Hallo Eisenknicker,
ich habe es mal versucht, bin aber auch kein Experte und natürlich ohne
Gewähr. Die Lücken werden später immer mehr, weil die Schrift unleserlicher
wird, aber vielleicht hilft es dir.
Ordensburg Vogelsang war sicherlich etwas besonderes, aber ich denke nicht als Wachmann.

Gruß

Eisenknicker 01.12.2016 15:14

:yeap Danke Otter

Eisenknicker 03.12.2016 22:56

Ich habe jetzt ach die Antwort von der Stube- ich werde eine schöne Spende senden.

Dienststelle Osten, am 1.6.44
Fp. Nr. 38 320

Sehr geehrte Frau Ebbing!

Am 20.5.44 starb Ihr Mann nach einer Ver-
wundung, die er am 19.5. bei einem Gegenstoß in den
Kämpfen südostwärts Witebsk erlitten hatte, den
Heldentod, getreu seinem Fahneneid für Führer
Volk und Vaterland. Ein Explosivgeschoß traf seine
rechte Brustseite. Infolge starken Blutverlustes ist
er auf dem Haupt-Verbandsplatz sanft eingeschlafen. Die Beisetzung fand auf
dem Soldatenfriedhof II in Witebsk mit mili-
tärischen Ehren statt.
Ihr Gatte ist [immer ein ?] einsatzfreudiger Soldat
und Führer seiner xxx gewesen. Auch im Kampf
hat er eine sehr tapfere Haltung gezeigt. Seine
Beförderung zum Feldwebel, mit der er für seine
immer währende Bereitschaft zu jedem Einsatz ausge-
zeichnet wurde, hat er leider nicht mehr erlebt.
Er ist in seinem unbeirrbaren Glauben an unseren
Sieg zum Angriff angetreten, hat dabei seine
Soldaten mit ihm eigenem Angriffsschwung mit-
gerissen und ist dort so, wie er ihnen vorgelebt
hat, seinen Männern auch vorgestorben.
Möge diese seine echt nationalsozialistische Ge-
sinnung und kämpferische Haltung in seinen Kindern
fortleben und die Beförderung als Anerkennung Ihnen

Ihnen allen einen bescheidenen Trost in
Ihrem Schmerz bedeuten. Ich weiß, daß Ihre
Sippe in diesem Kriege schon viel Blut ge-
opfert hat. Aber Deutschland braucht die Tapferen
für seinen Sieg und es braucht Helden,
damit es ewig besteht. W. steigerte seine
Einsatzfreudigkeit im letzten Augenblick zur
wahrhaft heldenhaften Aufopferung.
Dieses Bewußtsein mag Ihnen einen
Teil Ihrer Trauer tragen helfen und sie zu
einer stolzen Trauer machen, in der Heute
viele Tausend Frauen gleichermaßen stehen.
W. wird in uns weiterleben mit
seiner Frische, wie er so lange unter uns gelebt
hat. Jeder Soldat xxx mit der Achtung von ihm
sprechen, die er sich besonders im letzten Kampf bei
uns allen als Kamerad und Kämpfer erworben
hat.
Mit diesem Nachruf meiner Person
sowie meiner Kompanie grüßt Sie mit Ihren
Kindern mit den besten Wünschen für Ihre Ge-
sundheit und Heil Hitler!
Springer,
Oblt. u. Komp.-Anf.

oliver.bohm 04.12.2016 12:32

Ein Explosivgeschoß traf seine
rechte Brustseite. Infolge starken Blutverlustes ist.....


So detailliert haben die das damals geschrieben..?:eek

Klar möchte man als Angehöriger wissen, wie es in etwa passiert ist.., das wäre mir dann aber doch zuviel "Kopfkino"..:(

Habachtaler 04.12.2016 23:07

Eventuell mochte man den Angehörigen doch auch nur glauben machen das es schnell gegangen ist.

Eisenknicker 04.12.2016 23:24

Habachtaler: Ja, das hätte ich auch gesagt. So, oder so, es ist ein Beweis für die Zeitgeschichte. Und die Wahrheit erfahren wir so nicht.

Sorgnix 05.12.2016 23:12

Ich werde das Gefühl nicht los, das diese Briefe zwar persönlich wirken - aber irgendwie doch einem "Muster" folgen ... :rolleyes:
Ich hab selber zwei solche Exemplare (betreff Opa).
=>
- Ortsbeschreibung
- toller Kerl, Pflicht und Vorbild
- heldenhafter Kampf, wie es passierte
- wenig gelitten, ging ganz schnell ...
- Stolz, Wünsche etc. ...

Gab es da am Ende "Hilfe" oder sowas wie ne ZDv??
Textbausteine oder so?




... ich denke mal, der Wortlaut dieser Briefe änderte sich gegen 1944, als die Verlustzahlen stiegen, manch einer mit dem Schreiben nicht mehr nachkam ... :rolleyes:
Der Wortlaut oder auch die Länge der Briefe änderten sich ... (??)


Hat da einer ne Erklärung für?
Oder unterliege ich einem Trugschluß?


Gruß
jörg

Eisenknicker 11.12.2016 22:23

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@ Sorgnix :yeap

Ja das meinte ich auch in meinem Beitrag 46, das scheint etwas von " der Stange " zu sein. Nur Name und Todesumstände müssten angepasst werden.

@ Otter

Nachdem ich Zeit hatte, habe ich mir ein paar der Bilder genauer angeschaut.
Mein leben würde ich nicht drauf verwetten das er nichts mit Vogelsang zu tun hatte. Da ich kein Fachmann diesbezüglich bin- stelle ich mal ein Bild rein, mit der Frage um was für Uniformen es sich handelt. Auf der Rückseite gibt es ein Stempel:

Foto Mertens
entwickelt und copiert
​Gemünd / Eifel, Ruf 265


Grüße Michael

sept.sev 12.12.2016 09:19

Ich hatte einen Brief vom Februar 45, da stand dann der Soldat wäre durch eine verirrte russische Kugel ums Leben gekommen.....

Frank Enstein 12.12.2016 11:15

Zitat:

Zitat von Sorgnix (Beitrag 906025)
Ich werde das Gefühl nicht los, das diese Briefe zwar persönlich wirken - aber irgendwie doch einem "Muster" folgen ...

Is doch logisch. Feldwebel waren keine Schriftgelehrten und ab dem 20ten Brief schreibste ebend immer dett gleiche. Fällt ja nur auf wenn 2 aus der Familie fallen. Der Fakt durch massive Einwirkung sein Leben zu verlieren ist ja recht überschaubar. Ich habe einen Brief für die Mutter das ihr Sohn vermißt gilt, er hat sich im Nebel an den Wegrand gesetzt und wurde nie wieder gesehen. Das muss auch schlimm sein. Er ist auch nie wieder aufgetaucht, ich hab Verlustlisten durchgesehen. Bedeute die Familie wußte nie was passiert ist.


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