Riemenzunge, Kreisaugen.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Bei meinem letzten Suchgang auf alt bewährten Acker diese interessante Riemenzunge gefunden.
Sie hat die Maße 40x22x2mm und kam so wie auf den Bildern zu sehen aus dem Boden. Die Oberfläche ist sehr glatt. Meine Recherche ergab eine Zeitstellung um das 4 Jh. Konnte aber kein Vergleichsexemplar finden. Wer kann zur Identifizierung beitragen? |
Wie kommst du denn auf 4.Jh ohne ein Vergleichsstück gefunden zu haben?
Ich wäre mir nicht mal hundertprozentig sicher das es eine Riemenzunge ist. Vieles kann diese oder ähnliche Form haben, auch als Fragment. |
Hmh, bilde mir ein das ich deutlich die Nietenlöcher erkennen kann die typisch für eine Riemenzunge sind. In welche Zeitspanne datierst Du Kreisaugenverzierungen.?
|
Das stimmt schon alles so- Riemenzunge und ca im Beginn 7. Jh. zu datieren.
Schöner Fund. |
Beifund war eine Provinzialrömische Emailscheibenfibel mit Rehmotiv aus dem 4. Jh.
|
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Scheibenfibel
|
Kreisaugenverzierungen gab es schon deutlich früher und werden noch bis heute benutzt...
Ohne Beifunde lässt sich das Teil kaum auf ein Jh. Genau festlegen... Aber immerhin sind wir ja schon von 4. Jh. Auf Beginn 7. Jh. Konkretisiert. Jetzt fehlt nur noch jemand der die genaue Jahreszahl zu wissen glaubt! :yeap:yeap |
Das kriege ich dann auch nicht hin :D
Meine Datierung passt schon. Gebe nachher das Zitat aus dem Buch(wenn ich’s nicht vergesse...). Ich hab schon Coladosen neben römischen Denaren gefunden... Beifunde taugen nicht zur Datierung. |
Zitat:
|
:D ... oder so!
|
Die Riemenzunge ist definitiv spätantik, ausgehendes 4. Jhd.
Ist übrigens eine germanische Riemenzunge in Anlehnung an römische Riemenzungen. Der Träger diente daher vermutlich in der römischen Armee. PS: Auch ein Chabbs kann sich einmal irren.:winky Wobei 7. Jhd. schon recht doll daneben gehauen ist. :rolleyes:;) |
Habe nie etwas anderes behauptet!
Trotzdem bleibe ich bei der späteren Datierung :) |
Zitat:
Das ist eine klassische, spätantike Riemenzunge eines germanischen Militärgürtels. Ab Mitte des 5. Jhd. hat sich durch die Auflösung des römischen Reiches der Tierstil (nordisch beeinflusste/ Migrationsbewegungen) durchgesetzt. Das weißt du doch alles selber. Frühes 5. Jhd. hätte ich jetzt nicht gestritten... Ist zwar nicht belegt, halte ich aber für möglich. Die Datierung 6.-7. Jhd. ist ausgeschlossen. |
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Man hat den Tierstil aber auch nicht auf jeden Teekessel draufgebügelt.
Unten einmal eine klassische spätrömische Riemenzunge. Der Link dazu: https://bawue.museum-digital.de/inde...bjekt&oges=406 Und ein eigenes -unverziertes!- Fundstück von mir, bestimmt als merowingerzeitliches Stück. |
Du liegst immer noch böse 3 Jahrhunderte falsch.
Leider habe ich um diese Uhrzeit keine Zeit, ich melde mich am Nachmittag wieder. |
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
Anhand welcher Kriterien wurde Deine unverzierte Riemenzunge in das 7. Jahrhundert datiert? Anhand der Form gab es diese Riemenzungen vom 4. - 10. Jhd.
Das Dekor ist hierbei entscheidend. Die germanischen Stücke sind Imitationen der römischen Militärgürtel. Sie haben entweder Punz- (Kreisaugen) oder Kerbschnittverzierungen. Die Weiterentwicklung dieses Dekors mündet in den germanischen Tierstil des 5. - 11. Jhd. Grekos Fund ist ein spätantikes Paradebeispiel, flächiges Dekor, mit Punz- und Kerbschnittverzierung. Einige Beispiele hänge ich als Bilder an. http://www.landschaftsmuseum.de/Seit...ng_Funde-3.htm |
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
|
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
Endlich mal wieder ein schönes Kräftemessen.
Also. Du argumentierst, dass die paar Kerben eine Kerbschnittverzierung seien? Sorry, aber das trifft hier gar nicht zu. Selbst wenn ist die Kerbschnittverzierung genauso ein frühmittelalterliches Gestaltungsmerkmal wie ein römisches (siehe karolingische Schwertgurtbeschläge. Kreisaugen. Zu den Kreisaugen sage ich jetzt mal nichts. Ich hänge jetzt einfach 3 Funde an, die ab sofort alle ins 5. Jahrhundert datiert werden. So. :) Mein o.g. Fund ist archäologisch untersucht worden. Stilistisch, materiell und anhand von Vergleichsfunden aus frühmittelalterlichen Gräbern. Aber vielleicht gibt’s da regionale Datierungsunterschiede... (Schritt auf Dich zu!) |
PS: und wenn Du schon das Bestimmungsbuch Gürtel rausgeholt hast (ich bin auf Reisen...), dann auch doch bitte ein passendes Bild raus. Die RZ, die ich meine, sind da auch drin. Danke :)
|
Mit dem Kerbschnitt hast du Recht... Diese Randkerben hängen aber mit dem Kerbschnittmustern eng zusammen. Treten quasi fast parallel auf.
Ich habe nie behauptet, dass Kreisaugen automatisch eine Datierung erzwingen? Was soll der Quatsch? In Zusammenhang mit germanischen Gürtelgarnituren tritt der Verzierungsstil extrem in Erscheinung und ist das bestimmende Stilelement. Die angehängten Vergleichsfunde zu ignorieren ist einfach... Kein Wort von Dir dazu... Die Datierung Deines Fundes zweifel ich doch gar nicht an. Grabfunde ist ein Argument. Danke. Hatte ja gefragt, weshalb du Dir da sicher bist, da es "blank" ist und über das fehlende Dekor nicht zu bestimmen ist. ABER Grekos Fund wirst du in keinen frühmittelalterlichen Gräbern finden. Ganz einfach, weil sie spätantik sind. Eindeutiger geht es kaum. |
Das Bestimmungsbuch besitze ich nicht.
Das Bild ist abfotografiert. |
Ich gucke Mittwoch mal in meines und zeige, wieso ich so überzeugt bin :)
Quatsch... Quatsch mache ich nicht. Wir machen nur polemischen Schlagabtausch! ;) |
Ein Spaß hier zu lesen
|
Zitat:
Archäologisch betrachtet liegen nun mal zwischen der Spätantike und dem Frühmittelalter Welten. |
Zitat:
:rolleyes::sleep Auch ein chabbs irrt sich. Aber immerhin sehr selten. :bussl |
Ok,
immer noch nicht an meinen Büchern, weil noch nicht zu Hause. Aber: https://archaeologie.tg.ch/public/up...4100650444.pdf S.90, Abb. 13 http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/p...racht_1991.pdf S. 52, Abb. 16 S. 54, Abb. 17 |
Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Was ist denn so fürchterlich daran, wenn du einmal ein wenig bei einer Datierung danebengelegen hast?
Deine Vergleichsbilder machen es nicht besser. Weitaus schlimmer sogar. Deine Riemenzungen sind: 1. Frühmittelalterlich 2. weisen einen völlig anderen Stil auf (Tierstil) 3. sind Gürtelgarnituren von Frauen und stammen zum Teil von einer ganz anderen sozialen Schicht (Verarbeitung von Edelmetall/Steinen, Beigaben). Nochmal: Grekos Fund ist: 1. spätantik, 4.-5. Jhd. 2. germanische Immitation der römischen Militärgürtel, Männertracht der "Krieger Mittelschicht" 3. flächiges Punzdekor, zungen- oder kreisförmig, teils mit charakteristischen Randkerben Die Dinger sind sowas von eindeutig Belegt, siehe meine Links, oder auch das Foto vom Archäologischen Kalender Sachsen-Anhalt. |
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
So. Ich bin dann mal in Schweden.
Bild-Zitat: Heynowski. |
Gräm Dich nicht, ist nicht so schlimm, wenn man mal mit einer Datierung etwas danebenliegt.
Was sind schon 200 Jahre unter Freunden? ;) |
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Glauben wir den Angaben so dürfte sie aus dem 7.-8. Jahrhundert stammen:
http://www.dragal.de/V_VIII.html |
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 5)
Zitat:
Die Leser können ja mal folgende Riemenzungen miteinander vergleichen: Grekos Fund, Bild 1: also "frühmittelalterlich 7. Jhd." Bild 1 - 4: sind dann wie zu datieren?:) Mussten Deiner Ansicht alle wunderbar ins 7. Jhd passen. :popcorn: |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:06 Uhr. |
Powered by vBulletin® Version 3.7.0 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.