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oliver.bohm 16.08.2016 11:49

Ich dachte , die Vollabnahme mit Wiegen usw. wäre schon vor Jahren abgeschafft worden...?! :confused

.

Ironpic 16.08.2016 13:06

Hallo Oliver,

In unserem Ort gibt es einen TÜV. Die machen aber nur die üblichen Prüfungen. Bei uns
muss man zur Erlangung einer Betriebserlaubnis (Brief) zum TÜV in die Kreisstadt. Wie
Matthias schon schrieb, wird die Prüfung von einem höherqualifizierten Mitarbeiter (hier
Dienststellenleiter) durchgeführt. Ich hab im Vorfeld mal mit ihm geredet. Ich glaube,
der ist 200%ig und dreimal chemisch gereinigt. Wird nicht einfach. Notfalls muss ich die
Mängel-Liste Punkt für Punkt abarbeiten.

Andi08/15 20.08.2016 13:39

Tach,

ich würde wirklich mal versuchen, über Oldtimerplattformen, Schlepperfreunde oder einschlägige Fachzeitschriften Kontakte zu knüpfen und im Idealfall einen Musterbrief (Kopie reicht) oder wenigstens die technischen Daten/Betriebsanleitung des Originalherstellers eines möglichst identischen oder wenigstens sehr ähnlichem Exemplars zu bekommen. Das erspart u.U. viel Ärger und Verdruß beim TÜV und somit viel Zeit und Folgekosten.
Ohne dem Prüfer zu nahe treten zu wollen, er kann gar nicht alles kennen oder wissen, schon gar nicht beim Oldtimer-Traktor. Somit ist er bzw. letztendlich Du auf Goodwill, seinem sog. Ermessensspielraum und auch seiner "ökopolitischen Einstellung" auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Auch sollte er keine weiterführenden Prüfungen machen, denn Vollgutachten o.Ä. gibt es so nicht mehr. Er hat lediglich darüber zu befinden, ob das Fahzeug sich in einem verkehrs- und betriebssicheren Zustand befindet oder nicht. Also im Rahmen einer normalen Hauptuntersuchung, für die Ausstellung der nötigen Zweitpapiere ist sowieso das Landratsamt/Zulassungsbehörde zuständig und sonst gar keiner. Auch dafür ist es sinnvoll, wenigstens eine Betriebsanleitung des Herstellers zu haben, welche die technischen Daten enthält.
Ich habe selber 3 Oldtimer (Traktor/PKW/Motorrad), ich weiß wovon ich rede.
Im Übrigen gilt bei diesem Thema bei TÜV und Behörden: "Wer viel fragt, kriegt viel Antworten." (und natürlich unnötige teure Auflagen.)
Einer beim TÜV wollte, das ich die originalen unbeschädigten Kupplungs- und Bremshebel am Motorrad austauschen sollte, weil die angeblich "fußgängergefährdend" wären. Ich bat ihn, mir nachzuweisen, wieviele Fußgänger in den letzten 70 Jahren durch besagte Hebel genau dieses Motorrad-Typs zu Schaden gekommen sind, das diese Maßnahme gerechtfertigt wäre und die Originalität zerstört werden soll, zumal hunderte zeitgenössige Typen ähnliche Bedienhebel hatten und ohne Beanstandungen überall sonst durch ihre Hauptuntersuchungen kommen und das nach der zigsten HU nun ausgerechnet plötzlich nach fast 70 Jahren endlich jemandem auffällt.
Der wollte nur was gefunden haben und ein klein wenig wichtiger sein, weil sonst nichts zu finden war. Letztlich blieb es bei dem untauglichen Versuch.
Am PKW gefielen einem anderen die (originalen) Felgen nicht, da reichte die Vorderseite der Betriebsanleitung, auf der das Fahrzeug vom Hersteller original mit genau diesen Felgen abgebildet war und im Innern der Anleitung auch noch die Maße zum unter die Nase reiben ersichtlich waren. Sie probierens halt gerne, aus welchen Gründen auch immer, sei es Neid oder der triebhafte Zwang unbedingt an einem alten Fahrzeug etwas gefunden haben zu müssen, eben weil es alt ist und den Leuten genau das zu vermiesen oder unnötig zu verteuern.
Die absolute Knallnummer war die Aussage eines TÜV-Mitarbeiters: "Ich schreibe mal "nasses Differential" rein, denn an so einem 30 Jahre alten Auto ist immer irgendwas undicht und irgendwas muß da drinstehen." Des besagtes Differential vollkommen trocken war zu erwähnen, ist obsolet.
Mir ist erstmal der Unterkiefer runtergefallen, bis ich mich gefangen hatte und augenblicklich den Niederlassungsleiter herzitieren ließ, war ich einige Sekunden sprachlos!

maikh 18.09.2016 12:17

Datenblatt zur Vollabnahme.

Ich habe das letztes Jahr mit einer seit 40 Jahren abgemeldeten und zudem noch nie in Deutschland gelaufenen "Engländerin" aus den 30´gern gemacht. (KFZ - kein Trecker)
Beim TÜV Süd gibt es eine Datenblatstelle für Oldtimer - mit einem sehr netten und fachkundigem Leiter, Herrn Gerst.
Die schicken Dir für etwa 100 Euronen ein Datenblatt zum Oldtimer zu - mit dem der Prüfer vor Ort alle nötigen Daten hat. Falls die Mitarbeiter dort nicht bescheid wissen - deren Chef hat wirklich Ahnung.

Hier beim TÜV wurden dann ausgiebig Nummern und Originalität geprüft, berechtigte Mängel gefunden (und nach ca. 60 Stunden Nacharbeit und u.a. einem neuen Achsbolzen samt Lagern) - konnte ich dann nach nochmaliger Vorführung meine Papiere bei Straßenverkehrsamt bekommen.... .

Für Trecker könnte ich noch das Selbstzünder-Teffen in Hänigsen empfehlen - ist nächstes Wochenende.

vg

Maik

fleischsalat 19.10.2016 06:28

Wie stehts denn um den Schlepper?

fleischsalat 08.01.2017 14:53

nochmal nachgefragt...:popcorn::popcorn::popcorn:

Ironpic 12.01.2017 15:57

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Hallo fleischsalat,

Sorry, hab eine ganze Weile nicht mehr in diese Rubrik geguckt. Jetzt ein ganz
schlechtes Gewissen bekommen und sofort noch ein paar Bilder fertiggemacht.

Bilder 1-3: Der Tank vor und nach der Reinigung
Bild 4: Aufhängung des Zugmauls und der Ackerschiene bzw. Abdeckung des Differentials.
Bild 5: Partielles Selfie, glaubt bloß nicht, dass man die Schrauben mit der Hand lösen konnte.
Bilder 6 + 7: Aufhängung in Bearbeitung.
Bild 8: Die Dichtung hat´s beim Abbauen zerrissen. Also musste ich eine neue herstellen. Ging ganz gut.
Bild 9: Blick auf´s Differential.
Bild 10: Platte wieder dran und vorgestrichen.
Bild 11: Vordere Radaufhängung.
Bild 12: So sollte sie auch werden.
.

Ironpic 14.01.2017 12:32

Fertig!
 
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Hallo,

Hier die letzten Bilder.

Bild 1: Rest-Trecker in zwei Teile zerlegt, um an die Kupplung zu kommen.
Bild 2: Kupplungsscheibe, Automat und Ausrücklager.
Bild 3: Glocke nach der Reinigung von innen. Habe kurz vor dem Zusammenbau reingeschrieben, dass Kilroy da war. :lol
Bild 4: Von vorne vorgestrichen.
Bild 5: Der Lack ist drauf.
Bilder 6-8: Die großen Räder bescherten mir "Rücken".
Fünf Wochen Schmerzen, zwölf Infusionen, 12 x Physio und 8 x Akupunktur. Is noch nich wech!
Bild 9: Zum ersten Mal in der Sonne.
Bilder 10 + 11: Vorher/Nachher
Bild 12: Ich habe fertig!!!

Der Schlepper ist durch die Vollabnahme "ohne Mängel" gekommen. Einen neuen Brief hat er auch.
Man nennt dieses Modell in Fachkreisen Knubbel oder Klopfer. Wenn ich damit durch´s Dorf brettere (max. 18 km/h) zucken die Leute schon in 200 m Entfernung zusammen. Nachts darf ich ihn gar nicht fahren.

Ich glaube die ca. 700 Stunden Arbeit haben sich gelohnt.
.

oliver.bohm 14.01.2017 12:36

Meinen Glückwunsch...!:clap
Toll geworden...

Dann hast du ja jetzt Zeit für meinen 406..?!:uii

Plato 14.01.2017 19:00

Klasse und Hut ab.:yeap:yeap:yeap

LG,
Stephan


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