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ghostwriter 15.12.2018 23:31

klingt gut!! :yeap
aber bitte das unterforum beachten ...

Sir Alottafind 15.12.2018 23:49

War jetzt doch ein bisschen auf Deine eingängigen Vorschläge gespannt....:popcorn:........

Es klängte persönlicher, wenn man's 'die Odyssee im Minicamper' nennen tätete, hmmmm :D ??

ghostwriter 15.12.2018 23:55

"wunsch ist wunsch"
... aber ich bin keine fee, die sich bückt!? :uii

Sir Alottafind 15.12.2018 23:57

Für ein 'die' müsstest Du Dich bücken? :eek

ghostwriter 16.12.2018 00:00

wortspielerei :lol

Sir Alottafind 16.12.2018 18:02

Die letzten acht Conversationen inklusive diesem könnte man aus Gründen der Homogenität der Odyssee-Berichtreihe eigenlich löschen.

Bitte nicht als Aufforderung zum Bücken verstehen :uii

ghostwriter 16.12.2018 18:29

keine sorge, die homogenität ist gegeben!!
bitte weitermachen mit den tollen berichten ...

danke :yeap

Sir Quickly 16.12.2018 18:31

Zitat:

Zitat von ghostwriter (Beitrag 942354)
bitte weitermachen mit den tollen berichten

Aber unbedingt! :)

allradteam 16.12.2018 20:32

tolle Berichte mit tollen Bildern - und auch die Links sind nicht zu unterschätzen

was mich allerdings noch interessieren würde: gibt es auch ein Bild vom Minicamper?

Sir Alottafind 26.12.2018 22:21

Chastè da Tschanüff und Burg Belfort
 
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Als kleines Weihnachtspräsent gibts folgend eine kurze Beschreibung meines Besuchs der Burg Tschanüff, Zwischenstopp auf dem Flüelapass, und Bewanderung der Ruine Belfort. Die Burgen liegen im Engadin.

Sehnsuchtsvolles Vorwort:
Wenn ich mal ganz viel Geld hab, oder ne schöne Frau mit Geld, leg ich mir ein Ferienchalet auch im Engadin zu! Man hat immer von den lieblichen Gegenden und Panoramen von dort gehört, und was soll man sagen, es stimmt. Alleine die Ortsnamen wie Vnà und Sins, oder die Berge mit Namen wie Piz Linard, Piz S-chalambert, Piz Buin (da wo die Sonnencreme wächst), Strassennamen wie Fuschina und Bröl Dadaint..... entweder Zungenverschlingung oder Wortklangorgasmus.


Vor dem Standort Tschanüff liegt eigentlich noch die Burg Serviezel. Wenn man die aber recherchiert, lohnt sich ein Besuch zumindest vorerst nicht. Ich konzentrier mich erst mal auf die vollständigeren Exemplare. Aber man kommt ja sicher noch öfter auf der Route vorbei.

Die Nacht wird in der Nähe der Burg Tschanüff und der Ortschaft Valsot-Ramosch verbracht, in einer sehr stillen Ecke. Wie still, wird am nächsten sehr frühen Morgen beim Wischen der beschlagenen Innenscheiben sichtbar: ein sehr hübsch gelegener Friedhof gleich nebenan. Ich ruhte in Frieden.... .
Geschwind den Pott Kaffee aufgesetzt und diesen verträumt auf der Bank sitzend mit Aussicht genippt. So schön klare kühle Luft, kein Lärm, alles liegt einfach so da. Der am Hang gelegene Ort Ramosch ist alleine schon eine Woche Aufenthalt wert. Dann aber natürlich hotelmäßig und in Begleitung. Rundum liegt die Burg, eine prähistorische Siedlungsfläche, Gletschermühlen, Wanderwege bis zum Abwinken. Es geht auch eine Bahnstrecke durchs Tal, somit auch andere Punkte angenehm zu erreichen sind. Um die Morgenstund ziehen die dramatischen Nebelbänke über die Hochtäler herum, die jungen Sonnenstrahlen ergeben ein fast mythisches Hintergrundleuchten und lassen die grünen sanft gewellten Weideflächen im Tal wallen. Is kitschig, gell? Aber was sollst machen, ausser sich dem Anblick zu ergeben.

Der Blick auf die unter mir liegenden Burghügel ernüchtert trotzdem: die Burg ist im Moment eine Baustelle. Dann begnügt man sich halt mit ein paar Photos, plant den Besuch fürs nächste Mal und den Tag flugs um, und macht sich bald wieder auf die Gummisocken. I'll come back!

Etliche Kilometer weiter kommt die Ortschaft Scuol und kurz danach linkerhand das imposante Schloss Tarasp. Auf Bild 4 sieht man im Hintergrund das Gebäude auf dem Hügelchen. Leider gibt’s um die Zeit meines Vorbeikommens keine Führungen. Also noch ein Titel mehr auf der ToDo-Liste.

Am weiteren Weg liegt die Burg Steinsberg, die ich aber auch erst mal aussen vor lasse. Verkehr ist praktisch null und man kann entsprechend langsam dahinrollen und viel gucken. Fenster auf, Schiebedach auf. Cabrio wär jetzt auch nicht schlecht. Durch die gewonnene Zeit gibt’s Raum für einen Abstecher den Flüelapass hoch. Je höher ich fahr, desto kälter wird’s wieder. Und schließlich steh ich auf dem Pass in 2383 Meter im Schnee. Die Strass ist aber schon vollkommen freigeräumt. Die Besatzungen der abgestellten Räumfahrzeuge kippt wohl gerade ihren verdienten AfterWork-Käffli im Passhospiz (das natürlich auch eine webseite hat). Man beachte die doch recht moderaten Übernachtungspreise.
Es wird kontinuierlich mehr mit dem Kaffeetrinker/Jausenmacherverkehr. Manch Tesla kommt von der Davoser Seite hoch mit älterem Inhalt, und fährt auch wieder die gleiche Richtung runter. Naja, zum Morgenfrühstück kurz den Pass hoch, so stell ich mir auch mein dereinstiges Rentnerdasein vor. Die Sonne knallt dermaßen vom Himmel, dass ich meine Sonnenbrill bemühen muss. Die obligate TassKaff als Tageszweitschuss im Hospiz (Wirtshaus) schmeckt, und was für ein sonnendurchfluteter Wirtsraum. Ich könnt in so Restaurationen stundenlang hocken und Leute redenderweise belästigen.

Da ich ja übern Albulapass möchte, fahr ich nach Befriedigung der Fühlschaulust meine Flüelarampe wieder runter, überquer auf 2312 Metern den Pass und komm bei der schon beschriebenem Schmelze Bellaluna an. Dazu noch ein interessanter link nachgeschoben; Stöbern erlaubt.

Die Albula lass ich beschreibenderweise mal aus, dazu gibts sicher später mal mehr. Es folgt ein Besuch auf der schön gelegenen und sehr gut zu Fuss erreichbaren Burg Belfort. Zu der hab ich einen sehr schönen Drohnenfilm gefunden.

Frequentiert ist die Burg nicht, was mir natürlich willkommen ist. Liegt wohl am Wochentag, der Tages- und Jahreszeit. Es gibt einen kleinen unbefestigten Parkplatz, von dem man in einer Viertelstund zur Burg hochgehen kann. Einzig ein großer Geländewagen mit Kastenaufbau und offener Ladeluke steht da. Wie sich rausstellt, zum Auslüften vom Hundeduft: eine recht hübsche Frau mit zwei Hunden und zwei Kindern begegnet mir auf ihrem Rückweg zum Auto. Ist sehr schön zu laufen der Weg und so langsam schält sich die Burg aus dem dichten Wald ins Blickfeld. Eine ziemlich neue hölzerne Brücke ist zu queren (dessen Spender auf einer ziemlich großen luxuriös anmutenden Messingplatte (!) am Fels festgemacht genannt sind).

Kurz vor der Burg taucht als erstes rechts eine Lastenbahn auf. Davon träumt wohl der eine oder andere hiesige Burgenrenovierer, wenn er mit ein paar willigen Hilfskräften abgerollte Originalsteine hochschleppt.
Neben dem Eingang ist eine Supporterliste angebracht (Bild 12). Dergleichen hab ich in D noch nicht gesehen. Können sich die Schweizer eher zusammenraufen für so ein Projekt?
Im Innenhof windet sich eine Stahlkonstruktionstreppe hoch zum an der Aussenmauer angebrachten 'Balkon'. Beim Beschreiten merk ich, dass alles irgendwie schwingt; da habens ein wenig an Materialstärken gespart, die Eidgenossen. Das feingefühlte Schwingen befördert meine jüngst ausgebrochene Höhenangst massiv. Bild 17 zeigt, wo definitiv Schluss war mit Weitergehen. Auch auf Belfort findet sich diese spezielle Pietra Rasa Mörteltechnik, und die Qualität des neueren Renovierungsmörtels als auch die Anwendung scheint viel besser zu sein als zum Beispiel auf Oberpfälzer Burgen.
Eindrucksvoll sind die Durchblicke durch Fensteröffnungen und Durchgänge aufs Gebirg. Was sich mir nicht erschließt ist der betonierte Säulenstumpf (auf Bild 19 unten sichtbar). Für einen Messpunkt vielleicht??
In der Vorderfrontansicht ist diese perfekte Linie zu sehen, die zwei Baukörper trennt. Ausdruck des berühmten Schweizer Hangs zur Perfektion? Was sagt eigentlich ein sorgnix zu solchen Baukörperanschlüssen?

Vorne raus befindet sich links ein hübscher kleiner Chrüütergarten. Vom dort sprießenden Pfefferminz zupf ich ein paar frische Blätter für den Tee am nächsten Morgen. Das weitere Burgengrundstück hangabwärts geh ich nicht runter, weil ich schlicht einfach zu faul bin im Moment (recht steil.....) und dort unten eh ausser dem Grillplatz nichts zu sehen gibt. Ausserdem nagt der Hunger an mir, so ich meine Schritte zurück zum Wagen lenk. Am Parkplatz angekommen komm ich ins Gespräch mit einem Ehepaar aus Deutschland. Und welch ein Zufall, die kennen meine Heimat durchs Urlaubmachen! Dem Familienvater lege ich die wahnsinnig tolle Aussicht vom Burgenbalkon ans Herz, die ich angeblich natürlich in vollen Zügen genossen hätte. Gern wüsste ich, ob er es gewagt hat.


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