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-   -   Die Geschichte des Reinhard Mohr (http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=6400)

tichy 12.03.2002 18:18

Die Geschichte des Reinhard Mohr
 
Hallo liebes Forum


Heute habe ich folgende wahre Geschichte für Euch.

Es fing damit an dass ich vor circa 10 Jahren in einem
alten Komunnenschreibtisch zwei kleine Büchlein fand.
Es stellte sich heraus das es zwei alte Kalender waren.
Und zwar einer aus dem Jahr 1944 und einer aus 1945.
Der Eigentümer war ein gewisser Gefreiter Reinhard Mohr.
Also ein deutscher Soldat. In diesen Kalendern waren
seine Erlebnisse und Eindrücke aufgeschrieben.
Er hatte leider eine schlampige Schrift und ich brauchte
einige Wochen um (fast) alles zu übersetzten.
Eine besonders tragischer Eintrag behandelte den Tod seiner
Schwester Theklar die bei einem Bombenangriff amerikanischer Flieger um Leben kam. Im Zuge seines letzten Heimaturlaubes
Ende 44 Anfang 45 grub er sie selbst einige Tage nach dem Angriff aus den Trümmern eines Hauses aus!!!
Als der Urlaub zu Ende ging musste er an die Ostfront in die heutige Slovakei und ging im Zuge des Rückzuges der 8 Armee
über den Fluss March und kam so in meinen Heimatort.
Seine Aufzeichnungen enden Anfang April 45 und die rote Armee
überquerte die March am 11 April 45. Und um diese Zeit fand der
Gefreite Reinhard Mohr wahrscheinlich den Tod. Er war nur knapp vor seinem 20 Geburtstag gefallen und wurde im dem Ort auch beerdigt. In diesem kleine Ort fielen insgesamt 26 deutsche Soldaten die russischen Verluste wurden nicht bekannt.
Als ich ein kleiner Bub war wurden die Gefallen exumiert und ich hab damals zugesehen. Vieleicht hab ich da seine Gebeine gesehn nur wusste ich nicht das er mir nochmals "über den Weg laufen" würde. Er starb zu einem Zeitpunkt in der dieser
Krieg die meisten und unnötigsten Opfer wenn man überhaupt von unnötigsten Opfern sprechen kann forderte.

Ja das war eine wahre Geschichte die ich mir nun von der Seele
geschrieben habe.

Ehre seinem Angedenken

Tichy

Wigbold 12.03.2002 18:26

Re: Die Geschichte des Reinhard Mohr
 
Zitat:

Original geschrieben von tichy
Hallo liebes Forum


Ehre seinem Angedenken

Tichy

Hallo Tichy,

danke für die Geschichte. Vor allem den letzten Satz.

20 Jahre....:(

Wigbold

tichy 13.03.2002 13:57

Hallo
 
Hallo liebes Forum

Was noch dazu zu bemerken wäre ist der Umstand das mir
auch seine Bewaffnung, Schuhgrösse, Handschuhgrösse etc.
und auch sein Heimatort bekannt ist. Er stammt aus dem Rheinland Gemeinde Brohl es liegt in der Nähe von Bonn.
Also ganz schön weit weg von seinem Zuhause.

Das wirklich interessante an dem ganzen ist eben der Umstand
das es eine echte Geschichte mit einem tragischem Schicksal ist.
Ich habe mich dabei zeitweise wie ein richtiger Detektiv gefühlt.
Der Wast ist die Geschichte (sogar mit Grabnummer) natürlich bekannt da es sich hier ja um keinen Vermissten handelte.


Tichy

Wigbold 13.03.2002 21:20

Hallo Rotti,

so recht Du hast, in einem Punkt habe ich Hoffnung:
Die nächste oder übernächste Generation wird die Wahrheit wissen wollen.

Was wir heute im kleinen Kreis denken, wird ( hoffentlich :rolleyes: ) in ein paar Jahren eine breitere Masse interessieren, sofern wir bis dahin nicht restlos verblödet sind.

Nur: Die können dann keine Zeitzeugen befragen, die Suche nach der Wahrheit ist dann ungleich schwerer als heute.

WIR sind die letzte Generation, die noch Informationen aus erster Hand beziehen kann.

Ich hab lange überlegt, ob ich den Link setzen soll, da ich nicht eine entgleisende Diskussion entfachen will.

Aber ich riskier es jetzt einfach.
Lest DAS hier mal durch, vielleicht regt es zum Nachdenken an, es passt gut zu Tichys Beitrag.

Allerdings frage ich mich, warum eine solche Diskussion hier in diesem Forum immer schiefgeht.

Daher bitte nur sachliche Beiträge. Es wäre schade, wenn dieser Thread hier ausarten würde. Ich garantiere jedenfalls, daß ich verbale Entgleisungen gnadenlos löschen werde, so leid es mir auch täte.

Ernsthafterweise, Wigbold

Rotti 14.03.2002 11:15

Da schau her....
 
Hi Wigbold!
Nachdem ich die ersten Sätze Deines Beitrages gelesen habe, kam mir sofort der Einwand ,daß wir die letzten sind, die´s aus erster Hand erfahren konnten.Manchmal ähneln sich die Gedanken halt sehr....
Das ganze Thema bewegt sich auf extrem dünnen Eis,denn es hat mehrere Fallstricke.Das machen auch die Folgebeiträge des Links deutlich,denn die Leute, die jetzt 18 o.ä. sind haben trotz aller Bemühungen das Interesse totzukriegen einen gewissen Wahrheitsdurst entwickelt.Wie leicht der fehlzuleiten ist, sei dahingestellt.Ist eigentlich offensichtlich.
Ich habe lange gezögert ,auch nur das Follow-up ins Netz zu stellen, aber es hat mich letztlich ein Gedanke dazu veranlasst:Wenn man die Freiheit, seine Meinung zu äußern aus Furcht vor Repressalien -gleich welcher Art- nicht nutzt, dann wird man sie zwangsläufig verlieren.Und darauf kann ich getrost verzichten.
Ich hasse hohle Phrasen und Parolen, wie sie auf den Pamphleten der angeblichen "Nationalisten" wiedergegeben werden,denen es letztlich nur um die Durchsetzung eigener Interessen auf Kosten Anderer geht.Nur haben es unsere Berufsgutmenschen geschafft,vor allem junge Menschen genau in die Hände dieser Bauernfänger zu treiben.Denn wenn man in den 80er Jahren als Punk mit Nasenring und rotem Irokesenschnitt das Establishment schocken konnte, geht das heute schon nur noch mit Glatze und Doc Maertens...
Das Ganze ist ein Spiel mit dem Feuer,nur die Risiken sind anders gelagert.Während der Punk von damals heute entweder gesettelter Karrieremensch mit Bauch und Halbglatze ist(oder trunksüchtiger Penner), wird ein 16 Jähriger ,der heute aus Dummheit ein Asylheim anbrennt ein Zuchthäusler.No Return...
Daß sich die Generation von damals verarscht vorkommt, liegt auf der Hand.Unsere "moralischen Instanzen" machen sich ja noch nichtmal die Mühe, sich mit der damaligen Zeit auseinanderzusetzen ,die Mentalität, die Geschichte und das daraus entstandene Lebensgefühl dieser Leute zu erkennen,geschweige denn zu akzeptieren.Da wird mit heutigen Wertmaßstäben beurteilt, was nicht zu beurteilen ist,weil man schlichtweg keine Ahnung davon hat.Wie sagten es doch schon Beavis und Butthead in ihrer unnachahmlichen Komik?: " ...that was long ago, way back when people were stupid..!" Wer hat da gelacht?!Soso....
Die alte Generation hat es nach dem Krieg versäumt, radikal mit den KZ-Schergen und Verbrechern (die es durchaus gab!) zu brechen.Zum Dank schlägt ihnen jetzt die geballte Ignoranz zweier Nachfolgegenerationen entgegen.Wenn man vorher immer wüsste , was nachher geschieht.Nur einen Unterschied gibt es tatsächlich: Während die Leute dieser Generation die Folgen ihrer Fehleinschätzung tragen müssen( und zwar im Spektrum zwischen Diffamierung und Galgen),kann ein Politiker heutzutage nicht für die Folgen seines teilweise verbrecherhaften Tuns belangt werden.Im Gegenteil:Er kriegt fette Rentengelder dafür.Beispiele entnehmen sie bitte täglich Ihrer Morgenzeitung.... Aber über Politikverdrossenheit jammern...
Wer die Wahl zwischen 4 Tellern faulem Fisch hat,wird wahrscheinlich lieber fasten.....Und nachdem auch der letzte Grünen -Abgeordnete festgestellt hat, daß sich das Land schöner vom Rücksitz eines Dienst-Audi A8 regiert als vom Eisenbahnsessel mit Dauerkarte in der Tasche(wie angekündigt und versprochen!!!),ist es mit der Querdenkerei sowieso vorbei.Pecunia non olet.Aber es ist schon wichtig, eine "Alternative" zu haben.So wie beim Castor,dem Schächten,den Auslandseinsätzen der BW.... Toll, daß es noch Menschen mit soooo viel Rückgrat und Charakter an den Schalthebeln der Macht gibt!Die haben es doch wirklich verdient, mal eine Wehrmachtsausstellung zu eröffnen,und mit Leichenbittermine die Betroffenen zu spielen.Und wenn der Karriereknick kommt, schreibt man einfach ein Buch.Titel"Mein Vater, der Nazi und seine Schuld an meinem verkorksten Leben"
Es hilft nichts, über Geldmafia, Weltverschwörer und Umerzieher zu jammern.Ersteren muss man keinen Vorschub leisten, das Konsumverhalten jedes Einzelnen gibt oder entzieht ihnen in der Summe den Boden.Den Rest kann man nur durch umfassende Informationen bekämpfen.Und durch 101% nachvollziehbare Recherche und Untermauerung seiner Argumente.
Es ist aber immer wieder interessant, wie die selbsternannten Gutmenschen über Krieg, Kriegsverbrechen und dann im Gegensatz dazu von "heiligem" oder "gerechtem" Krieg sprechen mögen.
Jeder Krieg ist an sich ein Verbrechen.Was während eines Krieges passiert immer furchtbar.Egal von wem und an wem.KEINE AUSNAHMEN.
Ich beschäftige mich enorm viel mit den momentanen Tendenzen,und es ist erstaunlich, wie geflissentlich alle Grundsätze gesunden Menschenverstandes ignoriert werden, wenn die Themen anfangen heikel zu werden.Und welches Demokratieverständnis hierzulande und anderswo herrscht.Demokratische Entscheidungen sind nämlich nur solange akzeptabel ,wie sie den Wortführern in den Kram passen.SIEHE ÖSTERREICH -Wahl und die Sanktionen,die nachkamen.Sowas nenn ich wirklichen Respekt vor der Meinung Anderer.Hut ab.Setzten, sechs.Oder das getue der Ö.Grünen um Temelin, weil Jörgiboy ihnen die Show gestohlen hat.Da wird so´n Schrottmeiler gleich richtig ökologisch wertvoll.

Es ist eigentlich offensichtlich, was abläuft.Aber wenn man die Augen -aus welchen Gründen auch immer- nicht aufmacht ist man halt leider gezwungen ,die Geschichte zu wiederholen.Jeder, der Kinder hat, wird sich mit Grauen abwenden bei dem Gedanken.Es sei denn,er hat seine dreijährige Tochter grad dem Nachbarn "zur Verfügung " gestellt. Ja. Polemik muss sein, soviel Unsachlichkeit gönn´ich mir.Schließlich bin ich ja auch satt,zufrieden und kann im Fernsehn Talk am Mittag kucken!Da brauch ICH mir doch keine Gedanken machen....oder?

Ach ja Zuguterletzt: Die Wehrmacht und WSS hatte schätzungsweise 13 Millionen Männer und halbe Kinder unter Waffen oder an den Schreibtischen.Daß da auch Verbrecher,Rohlinge,Bestien oder was auch immer dabei waren,ist logisch.Sagen wir doch mal jeder Fünfhundertste, was eigentlich eher niedrig angesetzt ist.Wer hat einen Taschenrechner???
Richtig.Das wären an der Zahl 26000.Vier Divisionen, eine unterernährte Armee.Mehr zu erklären wäre müßig.
-----------------------------------------------
Der Mensch an sich ist gut- Aber die Leut´sind a G´sindel! (Bayerische Volksweisheit)

Wigbold 15.03.2002 08:33

Hi Rotti und Tichy,

irgendwie liegt anscheinend das Österreich - Forum ein wenig im Windschatten... :)

Nicht gerade viele Zugriffe...

Schade eigentlich, es hätten mich noch ein paar andere Meinungen interessiert.

Mal sehen, vielleicht kommt noch was.

Hoffnungsvollerweise, Wigbold

tichy 15.03.2002 18:45

Hallo
 
hallo wertes Forum

Ja ja good old Austria ist eben ein kleines Land und
das merkt man "leider" auch hier im Forum.
Die Geschichte die ich hier geschrieben habe soll
einfach gelesen werden und nachdenklich stimmen.
Und ich denke das das ja passiert ist.
Nicht jeder kann bzw.muss dazu auch eine Meinung
niederschreiben.
Obwohl ich es mir natürlich wünschen würde keine Frage.

Euer Tichy

from good old Austria

IMP 15.03.2002 20:16

Zitat:

Original geschrieben von Wigbold

so recht Du hast, in einem Punkt habe ich Hoffnung:
Die nächste oder übernächste Generation wird die Wahrheit wissen wollen.


Ernsthafterweise, Wigbold

Ja was ist denn nu DIE Wahrheit?:confused:


@tichy Finde die Geschichte wirklich "gut", dieses Thema gehört nämlich auch zu unseren Hobby!!!

IMP:(

Humbug 15.03.2002 20:50

Ewig Gestrige....
 
Hallo Leute.

Für diese verspätete Meldung bitte ich um Entschuldigung.
(bin grad furchtbar mit sondeln eingespannt und wollte mit
den dick mit Dreck verschmierten Fingern nicht an meine Tastatur)

Ich bin einer der 18 und etwas ältern, und ihr habt völlig recht.
Bei uns in Österreich wird den Schülern "nur" der 2. Weltkrieg
als Greultat (was er ja auch war) dargestellt und die daran beteiligten werden als "ewig Gestrige", oder noch schlimmer, gar als Kriegsverbrecher hingestellt.
In den Hauptschulen wird dieser Thema zum Ende der Schulzeit durchgedrückt, um möglichst noch den ganzen Stoff zu vermitteln.
(meistens im Eilzugverfahren, zwei, höchstens 3 Wochen müssen reichen)
Keiner der Jugendlichen erfährt von den menschlichen Tragödien die sich nicht "nur" in den Lagern abgespielt haben, nein auch auf den Schlachtfeldern, den Schützengräben und in der Gefangenschaft passierten.
Kein junger Mensch erfährt von den damals oft gleichaltrigen, die in den Krieg zogen (und mussten), die ihr Vaterland (und wieder sind wir beim unangenehmen Wort) und ihre Angehörigen verteidigten (sowohl auf deutscher als auch auf anderer Seite).
Klar wären die meisten gerne daheim geblieben, wären wie man heute sagt, mit gleichaltrigen rumgehangen und hätten ihr Leben gelebt.
Keiner erfährt von Schicksal tausender Kriegsgefangener, die in den Lagern Zentralasiens ums Leben kamen, keiner erfährt von den flüchtenden Massen, und keiner sieht das Elend kurz nach Kriegsende.

Ich bin bei Gott kein "ewig Gestriger"(Exzivi), aber man sollte mit dem Wort Nazi oder gar Kriegsverbrecher ein bisschen vorsichtiger umgehend.


Euer
Humbug
(polier grad die Schatzsucherlanze", morgen gehts wieder ins "Turnier")

Rotti 16.03.2002 22:08

ewiges Gestern
 
Hi Humbug! Warum sollte es in Österreich anders sein, als auf allen deutschen Schulen? Mein Abi liegt jetzt knapp 20 Jahre zurück, und ohne Eigeninitiative wüsste ich über die tieferen Zusammenhänge genausoviel wie 90- 95% der Bevölkerung, nämlich nur das, was uns im Eilverfahren vorgekaut wird.Nur da muss man nicht 1923 oder 1914 anfangen, sondern mindestens 50 Jahre früher.Und viele leider auch teure oder seltene Bücher lesen.Und Nachdenken.Beides ist kaum Jedermanns Ding.Um so erfreulicher, daß es doch einige aus Eurer Generation (die irgendwie auch die Meine ist, zumindest mental) nicht über einen Kamm scheren lassen, mit der sog. Spaßgeneration.Ist hier im Forum sicherlich zu erwarten, aber doch erfreulich wenn man´s sieht!
Was die "Ewig gestrigen " oder "Nazis" betrifft, kann ich sagen, es verhält sich ähnlich wie mit "den Schwulen", "den Juden","den Kommunisten".Jeder redet drüber ,und kaum einer weiß, worüber er daherschwadroniert.Schubladendenken.Erinnert mich irgendwie an meinen Sohn ,der ,mal aus dem Kindergarten kam, und den Nachbarsjungen als "Mixer" titulierte.Auf die Frage, was das sei antwortete er mit lakonischem Achselzucken, daß er das nun beim besten Willen nicht wisse, sei aber auch egal- hauptsache der Andere sei beleidigt.Und nachdem der auch nicht wusste, was ein "Mixer" ist, war´s doppelt schön.
Kein Grund zum Lachen....
Wenn Du wirklich den Kopf schütteln willst, dann frag doch mal 10 oder 20 Leute aus Deiner Umgebung, was denn per Definition ein "Nazi " sei.Du wirst überrascht sein, was Du da haarsträubendes zu hören kriegst.Ich wette um nahezu jeden Betrag, daß sich die meisten Leute nicht über die Antworten a."Ein Nationalsozialist"(Toll, und weiter...?)
b.Irgendeine sachlich meist unbedarfte Erklärung eines Neonazis (gefragt war aber der Nazi, nicht der Neo...!) oder
c.irgendeine Schubladenerklärung (Antisemit, Ausländerhasser,Brandstifter...)hinauswagen.
Wirklich geil, wird es allerdings, wenn Du jemanden fragst, der sich selbst für einen "Nazi" hält .Da biegen sich die Balken,und wenn´s nicht so traurig wäre, könnte man drüber lachen.


Aber mit der Vergabe dieses Attributes schneller bei der Hand sein ,als mein Filius damals mit dem "Mixer"!Du hast recht, man sollte mit dem Wort vorsichtiger umgehen, und wenn es nur ist, um sich nicht bis auf die Knochen zu blamieren.....
Was die Nachfolgeverbrechen des Krieges, sprich die Gefangenelager, die Gulags, die Vertreibung angeht, so ist diese bestens dokumentiert.Nur will es halt keiner hören.Und so nimmt es auch nicht Wunder, wenn nicht die deutschen Politiker (-hatten die nicht geschworen ihrem Volk zu dienen????Also auch den Vertriebenen?!) sich jetzt an den Benesch-Dekreten stören, sondern unwirsch zusehen, wie andere Europäer ihre Arbeit tun.Man könnte ja irgendwie schräg angeschaut werden.Genauso wie einer, der zuviel über Dinge wissen will die keiner mehr hören will.Ein Problem übrigens, dem auch die Holocaust- Mahner gegenüberstehen.Wie ähnlich doch manchmal die Standpunkte sein können, wenn man aufhört ,vorfabrizierte Meinungen nachzudenken...;)
Hoffnungsvollerweise
Rotti
PS:@Wigbold
Vielleicht garnicht mal so schlecht, so ein kleines Forum.:rolleyes:


___________________________________________-

Gute Idee mit dem oben stehenden User.....obwohl der oben Liegende zumeist mehr Spaß hat...!:uii

Don Corleone 17.03.2002 18:22

Seid bloß froh das ich nix dazu schreib.
A.,

Wigbold 17.03.2002 18:48

@IMP: Ich hab Deine Frage nicht vergessen! Aber um die zu beantworten, müßte man ein Buch schreiben....
Ich feile noch an einer Antwort, vielleicht gelingt es mir kurz, präzise und trotzdem treffend :p

@Rotti: So kenn ich Dich. Macht Spaß, Deine Beiträge zu lesen.
Stimmt übrigens, ein kleines Forum ist irgendwie "familiärer".

@Don Corleone: Simmt, besser ist das! Obwohl ich Deine MEINUNG zu schätzen weiß, wenn nur die Formulierungen nicht immer so knüppelhart wären.... ;)

Sichkurzfassenderweise, Wigbold

Kurasier 17.03.2002 19:54

Zum thema 2.Weltkrieg in öSchulen
 
Also da ich 17 bin ist der mir der Geschichteunterricht zum thema 2.wk noch ganz deutlich in Erinnerung.
so hat das ganze ungefähr ausgeschaut:
4Stunden Geschcihte der Juden.
1Stunde haben wir uns eine alte Ö1(radiosender)aufnahme angehört in denen Briefe on Widerstandskämpfern aus Konzentrationslagern orgelesen wurden.
Dann !!!!1!!!! Stunde gesamter Weltkrieg
ungefähr so:
Hitler hat Russland angegriffen, die deutschen haben eine Kesselschlachttaktik angewandt, dann war ein kalter Winter, dann kam Stalingrad das war der Wendepunlkt dann ist es nurmehr bergab gegangen mit dem 3.Reich 1944 sind die Amerikaner mit Fallschirmspringern in der Normandie gelandet Tja und 1945 war der Krieg aus.
ZUm Luftkrieg: Die Briten haben am Abend die Bomber geflogen die Amerikaner haben dann am Tag Präzesionsangriffe geflogen.(hab wegen dieser hauptsache fast mit meiner Geschichteprofessorin gestritten weil ich behauptet habe,dass man mit den Flugzeugen aus der Höhe und den Bomebn keine Präzesion gibt. Sie hat nur gemeint: Na dann hams kleinere Flugzeuge gebaut und sind tiefer geflogen. Am nächsten TAg hats ma dann das meyerslexikon mitgebracht wo genau drinnsteht,dass die amis Präzesionsangriffe geflogen sind)
Bitte ersteht nmich nicht falsch ich bin kein antisemit oder ähnliches ich finde nur,dass man einen größeren Schwerpunkt auf den Krieg legen sollten.
Gruss
Kurasier

Humbug 17.03.2002 20:23

He, Don Corleone...
 
He, Don Corleone.

Uns geht Krieg grundsätzlich gegen den Strich, wir sind gegen
Rassismus und schämen uns für die Verbrechen unserer Vorfahren.
Doch eins muss man sagen, es waren nicht alle "schlecht", die in diesen Krieg gezogen sind, es gab Feiglinge, Helden und Monster
(fast wie in einem PC Spiel).
Uns gehts in dieser Runde eigentlich nur um die Klarstellung, das
die schulische Ausbildung und Aufklärung in Sachen 2.WK und alles drum herrum, nicht gut in Klassen rübergebracht wird.
(eigentlich gings in dieser Runde um einen mutigen Burschen mit Namen Mohr, aber der gerät in diesem Forum wieder in Vergessenheit, wie auch sein Geschichte lange Zeit im Vergessen lag)


HUMBUG
(falls dir meine Meinung nicht gefällt, nenn mich "Ewig Gestriger", bin aber von heute und bin mit Sicherheit aktiver in Sachen Integration, Behindertenbetreuung....)

IMP 17.03.2002 22:31

HI

Bei mir am Gymnasium wird der 2 Wk auch nicht sonderlich detailiert bearbeitet aber das wäre auch nicht möglich weil der Lehrplan dermaßen voll gestopft ist das für "Kleinigkeiten" keine Zeit bleibt.

Was mich bei Soldaten Geschichten immer aufregt ist das Wort "gefallen", einen dümmeren Euphemismus hab ich noch nie gesehen, fallen tut man wenn man nachher wieder aufsteht und nich tod liegenbleibt!

Es gab Feiglinge,Helden und Monster?? Was verstehst du unter Held? Feigling? Monster?
Mein Opa war im 2Wk und er war nie Stolz o.ä. darauf das er Menschen getötet hat, bis zu seinem Tod redete er nicht über den Krieg!
Fast alle seiner Kameraden wurden getötet und als die Front zusammenbrach floh er, dann geriet er in amerik. Gefangenschaft als er frei gelassen wurde wanderte er durch halb Dtl. um nach Hause zu kommen.
Ja und als er da war fand er sein Bauernhof und mehr als das halbe Dorf zerstört vor, zerstört durch die Wehrmacht und die Rote Armee.
Ca. 80% des Dorfes war zerstört, 38 tote dt. und 40 t. russische Soldaten, dazu muß man noch sagen das 10 Tage zuvor sich die Alliierten in Strehla die Hand reichten d.h. der Krieg war vorbei!
Waren die dt. Soldaten Helden weil sie bis zum Ende kämpften?
Mein Opa weinte als er sein Heimatdorf sah, war er ein Feigling weil er floh und nach Hause zu seiner Frau und seinen Kindern wollte?
Nein, sie waren alle Menschen, die Angst um ihr Leben und das ihrer Familie hatten!

Gruß IMP

Don Corleone 17.03.2002 23:27

@Don Corleone: Simmt, besser ist das! Obwohl ich Deine MEINUNG zu schätzen weiß, wenn nur die Formulierungen nicht immer so knüppelhart wären.... ;)

Es muss weh tun damit die Leute wach werden!

Axel

Don Corleone 17.03.2002 23:29

Re: He, Don Corleone...
 
Zitat:

Original geschrieben von Humbug
He, Don Corleone.

Uns geht Krieg grundsätzlich gegen den Strich, wir sind gegen
Rassismus und schämen uns für die Verbrechen unserer Vorfahren.
Doch eins muss man sagen, es waren nicht alle "schlecht", die in diesen Krieg gezogen sind, es gab Feiglinge, Helden und Monster
(fast wie in einem PC Spiel).
Uns gehts in dieser Runde eigentlich nur um die Klarstellung, das
die schulische Ausbildung und Aufklärung in Sachen 2.WK und alles drum herrum, nicht gut in Klassen rübergebracht wird.
(eigentlich gings in dieser Runde um einen mutigen Burschen mit Namen Mohr, aber der gerät in diesem Forum wieder in Vergessenheit, wie auch sein Geschichte lange Zeit im Vergessen lag)


HUMBUG
(falls dir meine Meinung nicht gefällt, nenn mich "Ewig Gestriger", bin aber von heute und bin mit Sicherheit aktiver in Sachen Integration, Behindertenbetreuung....)

Du verstehst das falsch.Ich bin völlig der Meinung meiner Vorschreiber,nur pflege ich dass etwas krasser uszudrücken und dann laufen die Rotweintrinker und Altkommunarden Amok.

Axel

DAff 18.03.2002 00:00

Zitat:

Original geschrieben von Wigbold
so recht Du hast, in einem Punkt habe ich Hoffnung:
Die nächste oder übernächste Generation wird die Wahrheit wissen wollen.



@ Wigbold

Diese Hoffnung kannst du begraben.
Das wird keinen interessieren, wie es genau war !!
Uns sicher, weil wir "besessen´" sind :), aber vom Mopp scherrt sich keiner drum.
TV-Serien, Playstation 2 oder abhängen , ist doch geiler !


DAff

Wigbold 18.03.2002 11:24

Zitat:

Original geschrieben von DAff



@ Wigbold

Diese Hoffnung kannst du begraben.
Das wird keinen interessieren, wie es genau war !!
Uns sicher, weil wir "besessen´" sind :), aber vom Mopp scherrt sich keiner drum.
TV-Serien, Playstation 2 oder abhängen , ist doch geiler !


DAff

Ich kann nur hoffen, daß Du NICHT Recht hast.

Ich denke, das wäre das Ende von Vaterland, Nation und Volk. Das sind für mich immer noch Begriffe mit Inhalt.
Sozusagen das "Gerüst", auf dem unser Staat aufbaut. (aufbauen sollte )

Die bisherigen Schreiber wissen wohl, was ich meine. Und bei den Anderen, die das Lesen, hoffe ich es zumindest.

DenTextderNationalhymnenochkennenderweise, Wigbold

Don Corleone 18.03.2002 13:40

Zitat:

Original geschrieben von DAff



@ Wigbold

Diese Hoffnung kannst du begraben.
Das wird keinen interessieren, wie es genau war !!
Uns sicher, weil wir "besessen´" sind :), aber vom Mopp scherrt sich keiner drum.
TV-Serien, Playstation 2 oder abhängen , ist doch geiler !


DAff


NEIN.Niemand wir das vergessen.Das gute nicht und das Böse nicht.Es ist an uns das Andenken zu bewahren, dass durch diese Waschlappen die jetzt unsere Zukunft bestimmen wollen,ständig beschmutzt wird.Solange Menschen wir Ihr hier dafür sorgen das nichts vergessen wird,solange bleibt das Gedenken und das Denken an diese Zeit, die alle Eigenschaften der Menschen verstärkt hat.Gute und Böse.Gewalt und Heldenmut.Hass und Liebe.
Ich werde persönlich dafür sorgen das das Vergessen aufhört.Mein Team hat am WE ein Rettungsboot der "Wilhelm Gustloff" ausfindig gemacht das 57 Jahre im Garten eines Bauern lag.Es wird jetzt unter Anteilnahme der Presse nach Deutschland gebracht und in ein entsprechendes Museeum kommen.Das Leid was auch den deutschen Volk angetan darf nicht länger unter den Tisch gekehrt werden.Wir müssen aufstehen und mit der Kraft die unserer Nation noch immer innewohnt Zeugniss bekennen.Nicht nur zum Bösen.Auch zum Guten und diejenigen anprangern die unsere Frauen und Kinder abgeschlacht haben.Mit der selben bösartikeit die uns immer nachgesagt wurde und wird!

Unrecht wird nicht Recht dadurch das man es verschweigt!


Es muss gestattet sein das auch in der hohen Politik die Frage gestellt wird wie lange eine Nation gepeinigt und gedemütigt werden darf ohne das man riskiert das die Menschen dieses Landes sich irgenwann unter irgenwem erheben und das alles abschütteln.Auch mit Gewalt?!Wer will das verantworten?


In diesem Sinne

Axel
Na los Jörg
:BUMM

Wigbold 18.03.2002 14:24

Na denn, Axel.

DIESES Posting von Dir kann ich unterschreiben. Ohne Wenn und Aber. Respekt !

Meinen Glückwunsch auch zu Deinem Fund ! Es ist selten der Fall, daß man bei einem Fundstück derart direkt mit der Geschichte in Kontakt kommt.

Da wäre ich wirklich gerne dabei gewesen. Kommt das jetzt wahrscheinlich nach Dresden? Es wäre toll, wenn Du vielleicht noch ein Foto hättest.

Beeindruckterweise, Wigbold

tichy 19.03.2002 17:12

Danke
 
Hallo liebes Forum

Nun ist ja doch noch einiges zu diesem Thema zusammengekommen. Das freut mich.
Verständniss für die Zeit des 2WK aufzubringen
ist ja für viele Menschen wirklich nicht so einfach.
Eine einfache und richtige Antwort kann und wird es
auf viele Fragen natürlich nie geben. Es freut mich
aber trotzdem das sich viele junge Menschen dieser
Thematik stellen (aber nicht politisch verkehrt sind)
Um nochmals auf den Reinhard Mohr zurück zu kommen.
In seinen Aufzeichnungen gewann ich den oft den Eindruck
das er ein einfacher Mensch gewesen sein muss, der
das Pech hatte zu einer bestimmten Zeit am falschen
Fleck gewesen zu sein. Ein kleiner Mann in einer schrecklichen Zeit
mit Vorgängen die er großteils sicher nicht zuordnen konnte. Zu bemerken ist auch der Umstand das er in den Aufzeichnungen sich nie zur aussichtslosen Lage seines Landes äußerte.( Angst wegen der Zensur ?)
Ein damals junger Mann vermutlich voller Angst und Zweifel
der aber aufgrund der militärischen Strenge und der damit
verbundenen drakonischen Strafen nicht aus konnte, mitgerissen
wurde und leider auch auf der Strecke blieb......
In einem Ort den er vermutlich unter normalen Umständen nie betreten hätte.
Die letzte Frage war ein Held oder ein Opfer ??
Vermutlich keines von beiden, in Österreich würde man sagen
hoit a oarmer Hund......

Zum Schluss ein gescheiter Satz:
Tot sind nur jene die vergessen sind.

Tichy

Vampire 19.03.2002 17:38

@ Tichy

Zitat:

Die letzte Frage war ein Held oder ein Opfer ??

Im Krieg gibt es keine Helden!!

NUR OPFER


Gruß Vampire

Don Corleone 19.03.2002 22:41

Zitat:

Original geschrieben von Wigbold
Na denn, Axel.

DIESES Posting von Dir kann ich unterschreiben. Ohne Wenn und Aber. Respekt !

Meinen Glückwunsch auch zu Deinem Fund ! Es ist selten der Fall, daß man bei einem Fundstück derart direkt mit der Geschichte in Kontakt kommt.

Da wäre ich wirklich gerne dabei gewesen. Kommt das jetzt wahrscheinlich nach Dresden? Es wäre toll, wenn Du vielleicht noch ein Foto hättest.

Beeindruckterweise, Wigbold

Hab Foto aber gebs noch nicht raus wegen Presse.Wir wollen das etwas werbewirksam in Szene setzen.

Axel

Robin aus dem Wald 20.03.2002 01:53

Gerade als ich mich zurück melden wollte, stolperte ich über diesen Thread, der viel zu ernst ist, um daran vorüber zu gehen.
Aber auch ich denke, dass unsere Nachfolgegenerationen wenig bis gar kein Interesse daran haben werden, die Geschichte genauer zu erforschen. Ich glaube gar nicht, dass es in Hinkunft nur mehr fernseh- und computerspielgeschädigte Menschen geben wird, sondern ich denke viel eher daran, dass es den Leuten einfach vermiest wird, Nachforschungen anzustellen. Man denke nur an die sogenannte Wehrmachtsaustellung mit ihren gefälschten Bildern, die nun auch nach Österreich kommt, an Regressforderungen eines Volkes, das nun mit mindestens ebensolcher Grausamkeit Palästinenser ermordet. Um eines klar zu stellen, was damals mit dem jüdischen Volk passierte, kann und werde ich nicht gutheissen, aber nicht nur die Deutschen und Österreicher haben in dieser Zeit Schuld auf sich geladen, sondern auch jene Länder, die damals tausende Flüchtlinge wieder zurück schickten, die ach so neutrale Schweiz zum Beispiel.
Wo ist denn nun der Anwalt, der bei uns Wiedergutmachungszahlungen forderte???? Sollte er das nicht nun auch im Namen der Palestinenser tun????
Das wird wohl kaum passieren, da es dafür einfach zu wenig Palestinenser in Amerika gibt.

Ich denke eher, wir werden die allerletzte Generation sein, die noch ein wenig hinter die Kulissen schauen wird. Und das auch nur deshalb, weil wir noch Kontakt zur Kriegsgeneration haben. Unsere Kinder und Kindeskinder werden schon von klein an so erzogen, dass sie ihre Vorfahren als Verbrecher abstempeln werden.
Wenn ich nur an die Benesdekrete denke, die nun mittlerweile ja endlich auch die EU beschäftigen. Da gibt es nichts bezüglich Wiedergutmachung. Nein die Tschechische Regierung betrachtet dieses damalige Unrecht auch heute noch als völlig legitime Handlungsweise. Und unsere gemässigten Politiker kriechen einer solchen Regierung noch hinten rein.

Rotti 20.03.2002 11:10

Leichte Verwirrung!
 
Hi Tichy!
Ist Dein Wohnort in der Nähe von Bregenz???Vorarlberg?Habe in meiner Literatur nur etwas von den Franzosen gefunden, die in Bregenz waren.Wo die March ist, weiß ich allerdings nicht.
Wenn es das Vorarlberger Bregenz ist, gehörte R.Mohr zur "Kampfgruppe Faulenbach", 405.Div.
Hast Du Details?Dann hab ich vielleicht auch welche!


@ Robin
Quote:Wo ist denn nun der Anwalt, der bei uns Wiedergutmachungszahlungen forderte???? Sollte er das nicht nun auch im Namen der Palestinenser
tun????
Das wird wohl kaum passieren, da es dafür einfach zu wenig Palestinenser in Amerika gibt.:Quote
Hast Du Dir mal die Namen der amerikanischen Anwälte angeschaut? Die gehen bestimmt nicht auf ihre eigenen Leute los.Denn im Gegensatz zu uns kann man denen eins nicht nachsagen:Nämlich mangelnde Loyalität.Sollte uns zu denken geben.Weiter im Kontext...Es gibt nicht nur zuwenig Palästinenser in USa, sie haben auch keine Lobby.Wie das bei Minderheiten halt meistens so ist.Vor allem wenn sie kein Geld haben,und sie niemand braucht um sie für seine Machtinteressen einzusetzen.
@Vampire:
Richtig.Aber unter all den Opfern gab es auch Helden.Welche, die mit ein paar Mann eine Straße für Flücktlingtrecks freihielten,will sagen die Russen am Vorrücken und abmetzeln hinderten.Auch wenn sie nicht viele waren und so gut wie sicher dabei draufgegangen sind.Trotz Frau und Kindern daheim.Die hätten auch abhauen können.Und haben es nicht getan.Damit sind sie für mich per Definition Helden.Der Umstand, daß der heute als Held gepriesene Deserteur nämlich oft Dutzende von Leben für sein Eigenes getauscht hat, wird heutzutage nur allzu gern verschwiegen.Dabei rede ich nicht vom jungen Burschen, der nicht gegen die Amis loszog sondern hauptsächlich von der Ostfront.Da wusste jeder, was Flüchtlingen oder gefangenen Kameraden drohte.Das macht den Unterschied von Selbstschutz auf Verrat.
Oder die Leute des Widerstandes um Stauffenberg.Die hatten auch nix von ihrem Opfer.Und haben es trotzdem gebracht.Aber obwohl das Opfer der Ersten dem der Zweiten in nichts nachsteht ,sind die Einen Verbrecher und die Anderen Vorbilder?Denselben Treueeid geleistet, das gleiche Soldbuch in der Tasche und demselben Herren gedient?!Der Abgesang an die Vernunft...

Don Corleone 20.03.2002 12:37

Re: Leichte Verwirrung!
 
@Vampire:
Richtig.Aber unter all den Opfern gab es auch Helden.Welche, die mit ein paar Mann eine Straße für Flücktlingtrecks freihielten,will sagen die Russen am Vorrücken und abmetzeln hinderten.Auch wenn sie nicht viele waren und so gut wie sicher dabei draufgegangen sind.Trotz Frau und Kindern daheim.Die hätten auch abhauen können.Und haben es nicht getan.Damit sind sie für mich per Definition Helden.Der Umstand, daß der heute als Held gepriesene Deserteur nämlich oft Dutzende von Leben für sein Eigenes getauscht hat, wird heutzutage nur allzu gern verschwiegen.Dabei rede ich nicht vom jungen Burschen, der nicht gegen die Amis loszog sondern hauptsächlich von der Ostfront.Da wusste jeder, was Flüchtlingen oder gefangenen Kameraden drohte.Das macht den Unterschied von Selbstschutz auf Verrat.



Sehr richtig.Aber die Zeit wird kommen in der auch diese wackeren
Männer ihr Würdigung erfahren.Seit der teilweisen Wiedervereinigung sind immerhin erst 12 Jahre vergangen.Und nach dem militäischen Joch muss nun auch die Besatzungsmacht die in unsere Köpfe gepflanzt wurde abziehen.Und die Zeit braucht es noch bis wir auch auf die stolz sein dürfen die eigentliche keine Helden sein wollten sondern einfach das getan haben was nötig war.Ohne Rücksicht auf das eingene Leben.
Ebend doch echte Helden.


Axel

Tippse 20.03.2002 13:26

Hmmh,

ich verfolge diesen Thread jetzt schon seit seiner Entstehung. Im Wesentlichen kann ich mich den Meinungen hier nur anschließen.

Was mir persönlich etwas fehlt - ihr redet immer nur über die Männer – aber was ist mit den Frauen. Was mag eine Mutter gefühlt haben als sie erfuhr, ihr 18-, 19- oder auch 20-jähriger Sohn sei gefallen. Vielleicht kurz nach dem Ehemann. Diese Vorstellung stimmt mich immer nachdenklich.
Oder die Frauen, die schauen mussten wie sie die Kinder satt bekamen; wo sie –nach einer Bombardierung – die Nacht verbringen sollten. Oder auch die, die dann, da ja keine Männer mehr da waren, die Städte zum Großteil wieder aufbauten. Da spricht man lapidar von „Trümmerfrauen“. Ich finde, diese Wort wird der Sache nicht gerecht.

Das die nachfolgenden Generationen keinen Bock mehr auf Geschichte haben, ist doch irgendwo auch verständlich. Was passiert denn in den Schulen? Speziell über dieses Thema.

Wir hecheln das auch gerade unter dem Gesichtspunkt der Diktatur in Soz durch. Peinlich, dass ich als Schülerin meinen Lehrer verbessern muss und dann auch noch schief angeschaut werde, von wegen der Gesinnung.

Meiner Meinung nach sind wir mit dafür verantwortlich unser Wissen über diese Zeit zu erhalten, und auch weiterzugeben.

Ich werde es auf jeden Fall mit meinem Sohn so halten!

Gruß
Mary

Vampire 20.03.2002 13:41

@ Rotti @Don Corleone

ihr habt im gewissem Sinne schon recht.Es gab viele Menschen ,die im Krieg sehr viel heroisches geleistet und vollbracht haben.

Da es heute leider Leute gibt ,die nur DAS sehen wollen und den Krieg als was abenteuerliches und heroisches ansehen,
vergessen, das was unter dem Strich rauskommt , alle nur Opfer sind!!


Vampire

Sorgnix 20.03.2002 15:05

Manchmal denke ich: In diesem Falle ist das gut so ...
 
Zitat:

Original geschrieben von Wigbold
Hi Rotti und Tichy,

irgendwie liegt anscheinend das Österreich - Forum ein wenig im Windschatten... :)

Schade eigentlich, es hätten mich noch ein paar andere Meinungen interessiert.


... das nicht alle hier reinschauen ... :rolleyes: ;)

Der Grund für die dauernden Entgleisungen bei derart Themen ist wohl, das der Teilnehmerkreis in den anderen Forenbereichen ein höherer ist - und damit zwangsläufig auch die Wahrschienlichkeit des Einsteigens von Kleingeistern und Kurzdenkern wächst.

SO, wie ich hier mitlese, neige ich dazu den Wunsch zu entwickeln, mal Auge in Auge ein gemütliches Bier mit Euch trinken zu wollen ... :rolleyes: :D

Für weitere Statements fehlt mir leider die Zeit - allerdings ist vieles ja auch schon vorher irgendwann mal geschrieben worden ... (siehe "political correctnes" u.a. )


mitlesenderweise
Jörg

Tippse 20.03.2002 17:28

... vielleicht noch ein Denkanstoß:

Meine Tante (Jahrgang 1900) konnte über den 1. Krieg jede Menge Geschichten erzählen.

Über den 2. Krieg sagte sie nur einmal zu mir: "Weißt Du Kind, der 1. Krieg war menschlich.". Sie hat Mann und Sohn verloren.

Rotti 21.03.2002 09:16

so isses
 
@ Vampire: Recht hast Du.Nachdem mit dem Begriff Helden zuviel Unsinn getrieben wurde,ist Dein Einwand nur berechtigt.Denke mal ,Alex hat den Nagel in dieser Hinsicht auf den Kopf getroffen.Sie wollten keine Helden sein, sondern haben nur getan (Oder gelassen!) was notwendig war.
@ don: Bei mir erfahren sie ihre Würdigung schon lange...hatte zuviele von ihnen in der Familie um mich als Gutmensch auf ihre Kosten zu profilieren.Das heißt jetzt nicht, daß ich aus der Not eine Tugend gemacht hätte.Nur kann ich irgendwie nichts mit der Sorte Nestwärme anfangen, die entsteht, wenn man wider besseres Wissen in sein Eigenes Nest sch.... !:rolleyes:
Getreu dem Motto, "Es sind immer die Anderen schuld, am besten die Eltern, und wenn die nicht herhalten können,dann war´s halt die Gesellschaft!"
@Sorgnix: Ooooooh Ja!!!Das wäre was...Wenn es nur nicht die Entfernungen gäbe.....!
@Tippse : Die Materialschlachten des 1. Weltkrieges mit hunderttausenden von Toten ,Giftgas etc. als menschlich zu bezeichnen, halte ich für verwegen.Denke mal der Hauptunterschied war, daß nach dem Ersten das Reich nicht besetzt war (wenn man vom Rheinland & Elsaß absieht, sowie dem Memelgebiet und Schlesien.Weiterhin gab es keine Bombenangriffe.Aber ansonsten...?
Daß in einem von Männern angezettelten und geführten Krieg die Rolle der Frau auf Fabrikarbeit, Haus& Hof ,Kinder und evtl. Trauern reduziert wird nimmt nicht Wunder.Wenn´s heute wieder losginge (Gott bewahre!) wäre das kaum anders.Trotz Soldatinnen.Ich habe hier die Wehrpässe von 4 Jungs.Alle Jahrgang 28/29, alle dieselbe Schulklasse.Sind Anfang 45 in der "Festung" Küstrin umgekommen.Einer war sogar Pole.Keiner älter als 16 Jahre.Man muss wohl nicht mal selber Kinder haben, um ermessen zu können, was die Mütter mitgemacht haben.DAS ist Krieg.Das Urteil darüber bleibt jedem selbst überlassen.Und Reinhard Mohrs Familie ging´s sicherlich nicht anders.

Le Rott

Tippse 21.03.2002 14:39

@
Rotti

Die Aussage stammt von meiner Tante. Bedenke bitte auch ihre Lebensumstände zum jeweiligen Zeitpunkt.
Beim 1. war sie ja noch ein Teenager. Beim 2. eine erwachsene Frau.
Sie hat das wahrscheinlich unter dem Aspekt der Verluste gesagt.
Sie hat sich darüber nie ausgelassen.

Was die Fakten betrifft hast Du Recht. Diese Aussage von ihr betrifft dann doch eher das Gefühlsleben.

Hallo Leute,
mein Posting war wohl etwas missverständlich. Wenn meine Tante meinte, der Krieg wäre menschlich gewesen, dann muss man auch sehen, dass die Zivilbevölkerung unter diesem Krieg nur indirekt, d. h. wirtschaftlich oder durch Nahrungsmittelknappheit betroffen war.
Der Krieg selbst fand ja im Gegensatz zum 2. WK außer Landes statt. Somit empfand die Bevölkerung den Krieg bei weitem nicht so grausam als den 2. Weltkrieg.
Der Umstände an der Front selbst waren natürlich alles andere als menschlich, ich würde sogar soweit gehen und behaupten er war grausamer als der 2. WK.

tichy 21.03.2002 19:58

Bregenz
 
hallo liebes Forum

Betrifft meine echte wirkliche Heimat. (Für den Rotti)
Ich bin nicht dort aufgewachsen wo ich jetzt lebe.
Der Schauplatz der Geschichte von Reinhard Mohr liegt
in Niederösterreich und der Fluß mit dem Namen March
ist die jetzige natürliche Grenze zur ehemaligen CSSR.
Diese Geschichte hat sich also in Ost-Österreich abgespielt.
Nur so viel zur Geographie. Gekämft haben dort Teile
der 8.Armee Heeresgruppe Süd und zwar Reste der 48. und
der 211. Volkgrenadierdivision. Das konnte ich bisher ermitteln.
Das mit den Frauen ist richtig das darf nicht übersehen werden.
Was mich besonders freut ist das rege Interesse an diesem Thema. Was würde wohl Reinhard Mohr dazu sagen ????

Vielen Dank für Eure Mitarbeit
Das mit dem Bier trinken freut mich besonders obwohl es nicht
leicht sein wird aber ich sehe es auch als Auszeichnung !!!


Euer Tichy


:p :p

Wigbold 21.03.2002 21:21

Zitat:

Original geschrieben von IMP


Ja was ist denn nu DIE Wahrheit?:confused:

IMP:(

Hallo IMP und alle anderen. Ich hab mal was geschrieben, aber ich bin jetzt schon bei 2 DIN A 4 Seiten..... :(
Bis ich fertig bin, sind das locker 4 - 6 Seiten, ich kann mir nicht so recht vorstellen, daß das jemand alles durchlesen will.

Sorry, aber mit ein paar Worten ist das nicht zu machen. :cry

Aufhörenderweise, Wigbold

Rotti 22.03.2002 07:51

..also wirklich.....
 
Wigbold, schäm Dich! Erst zum Kühlschrank gehen und dann kein Bier rausholen wollen.Wir Alle sind des Lesens mächtig,und wenn DU es mal für nötig findest ,mehrere Din A4 Seiten zu schreiben, würde zumindest ich es auch gerne lesen.Könnte mir vorstellen, daß es den Anderen änlich geht.Wir könnten den Thread allerdings in Robins neuem Österreich-Forum weiterführen, um etwas Leben in die Bude zu bringen!
@Tichy:Wie hieß der Ort genau, wo R.Mohr gefallen ist???
Was er dazu sagen würde?Schwer zu sagen.Aber mir fällt dazu was ein: Tot ist man erst dann wirklich, wenn niemand mehr an einen denkt!Und da hatte Reinhard Mohr wohl etwas mehr Glück als die vielen anderen Toten dieser beiden und all der anderen Kriege.
GugF!
Le Rott

Wigbold 22.03.2002 12:05

:uii Na gut, dann hol ich halt ein Bier... :p

Ich machs am Wochenende fertig.

Weiterschreibenderweise, Wigbold

tichy 22.03.2002 12:19

Der Ort
 
Wertes Forum

Hallo Rotti der Ort wo Reinhard Mohr gefallen ist liegt in
Niederösterreich und hat den Namen Dürnkrut.
(das leitet sich von dürren Kraut ab)
Das ist der Erstbestattungsort hier lag er bis 1977
danach wurde er nach Allensteig (Truppenübungsplatz)
überführt. Dort liegt er auch heute noch.
In einem grauen Plastiksack (Tüte). Ich war ja damals bei
der Exumierung dabei deshalb weiss ich das so genau.


Tichy

Robin aus dem Wald 22.03.2002 15:21

Ich kenne den Friedhof in Allentsteig.
Am meisten erschüttert mich dort das Sterbedatum vieler gefallener Soldaten. Die meisten der dort bestatteten starben in den letzten Kriegstagen. :(

Wigbold 24.03.2002 02:27

Die Wahrheit - Ein Versuch Teil 1
 
Tja, da IMP die Frage gestellt hat : „Was ist denn nun die Wahrheit ? “, will ich mal eine Antwort versuchen..
Dies stellt mein erster, noch tastender Versuch dar, einige Dinge zu erwähnen, die teilweise nicht allgemein bekannt sind.
Mag sein, dass ich in Manchem nicht ganz richtig liege, dann sagt es bitte. Denn die Suche nach der Wahrheit ist weder einfach, noch jemals abgeschlossen und Irrtümer sind immer drin.
Aber irgendwo muß man ja mal anfangen...
Alsdenn.... Tiefdurchschnaufenderweise....

Mittlerweile kann man ja immerhin schon offen über den 1. Weltkrieg reden.. Es ist daher wohl fast jedem Interessierten klar, dass weder der Passus der Alleinschuld Deutschlands noch der Versailler Vertrag selbst gerecht, fair oder konstruktiv waren. Das wird sogar von den ehemaligen Kriegsgegnern zugegeben. Es war schlicht und einfach Siegerwillkür. Ein Diktat.

Der 1. Weltkrieg lag sozusagen „in der Luft“. Entsprechend blödsinnig war ja auch der eigentliche Auslöser, das Attentat von Sarajevo. Und JEDE Nation ist damals begeistert in den Krieg gezogen.

Die Weimarer Republik hat es an Versuchen nicht fehlen lassen, die untragbaren Bedingungen zu mildern. Leider war den Siegern recht, daß Deutschland niemals wieder auf die Füße kommt und lehnten Lockerungen daher ab.

Nun kam da ein Herr Hitler und revidierte nach und nach den Versailler Vertrag, indem er einfach die Bedingungen zur Seite fegte. Ob es nun um die Reparationen, die Demilitarisierung z.B. des Rheinlandes, um Rückführungen verlorener Gebiete ins Reich oder den Aufbau der Wehrmacht ging: Die Proteste hielten sich im Rahmen und Konsequenzen hatte das Vorgehen Hitlers auch nicht.
Wahrscheinlich hatten die Siegerstaaten ein schlechtes Gewissen, jedenfalls ist es Tatsache, dass Hitler in kurzer Zeit das erreichte, was die Weimarer Republik nicht schaffte.

Nur dieses Diktat hat ermöglicht, dass Hitler an die Macht gekommen ist und diese auch nicht mehr abgab.

Wenn man dann noch sieht, dass Beschäftigung der Arbeitslosen, Nationalstolz, Erfolge im sportlichen Sektor, Internationale Bewunderung ( oder Furcht ? ), militärische Stärke und das Bewusstsein einer Volksgemeinschaft in allerkürzester Zeit erreicht wurden, wen wundert da der Aufstieg der Nationalsozialisten ?

Man muß die Geschehnisse nämlich aus dem damaligen Umfeld, meinetwegen auch dem damaligen Zeitgeist und der wirtschaftlichen Situation sehen.
Aus heutiger Sicht, mit Wohlstand, Auto, Fernsehen und dem nächsten Urlaub im Kopf KANN man nicht verstehen, was damals passiert ist und warum.

Und ich gebe offen zu, dass ich damals genauso begeistert mitgemacht hätte, wenn ich zwischen 15 und 30 gewesen wäre.

Kaum jemand glaubte wirklich, dass Hitler all das Schlimme durchführen würde, was er ankündigte. Wir können es ja heute noch kaum glauben.

Was die Alleinschuld Deutschlands am 2. Weltkrieg betrifft, so sehe ich dies auch nicht als völlig korrekt an. Immerhin hat das Verhalten der Sowjetunion mit Nichtangriffspakt und Teilung von Polen auf Hitler bestimmt nicht abschreckend gewirkt. Da waren sich die zwei ganz schön einig.
Und Rußland plante einen Angriff auf Deutschland. Ob das damals bekannt war, weiß ich nicht. Ob unter diesem Aspekt richtig ist, den Rußlandfeldzug als Präventivschlag zu bezeichnen, weiß ich nicht. Aber es gibt Anzeichen, die dafür sprechen.

Was die Verfolgung der Juden betrifft, so ist das keine Erfindung von Hitler gewesen. Das hat es durch die Jahrhunderte immer wieder gegeben.
Neu war erstens die industrielle Erfassung, das organisierte Sammeln und die gnadenlose Vernichtung von Menschen.


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