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Nukem 04.12.2018 15:39

Hier die Bilder:
 
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Hier sind die Bilder der Rückseite.

Nukem 09.12.2018 20:34

Das Kreuz auf der Vorderseite besteht m.E. aus vier Lindenblüten. Heute ist mir beim Kirchenbesuch aufgefallen, dass ein Engel an der Empor einen ca. 30 cm großen Anker in der Hand hält, dessen Enden anstatt einer normalen Spitze, jeweils ein Lindenblatt haben. Nachdem der Künstler offenbar mit Symbolik gearbeitet hat, besteht offenbar ein Bezug von Lindenblättern und Religion. Welcher weiß ich nicht. Soweit mir bekannt war, stehen Lindenblätter für Gerichtsbarkeit. Wofür stehen Lindenblätter in der Kirche?

ghostwriter 09.12.2018 22:09

linden
 
Zitat:

So wurde aus der Freya-Linde die Marien-Linde. Bonifatius, Apostel der Deutschen, ließ an alten Kultplätzen der Germanen, die Linden fällen und neue sogenannte Marien-Linden pflanzen oder benannte sie einfach um und baute Marien-Kapellen unter die Lindenbäume. Diese Linden sollten das Symbol für die Reinheit im Herzen und die der Muttergottes sein. Obendrein sollte es dazu führen, dass die Germanen zu den Marien-Linden beteten und nicht der Göttin Freya mit Opfergaben huldigten. Deswegen haben wir bis heute sehr alte Linden, die oft in der Nähe von Kapellen stehen, die der Muttergottes geweiht worden sind.
quelle

Nukem 09.12.2018 23:02

Respekt! Ich hab auch recherchiert und nichts brauchbares gefunden. Danke! Wieder etwas gelernt. So langsam macht das Artefakte bestimmen echt spaß!

Nukem 09.12.2018 23:04

Tja, und die Zahl 12 steht dann für die 12 Aposteln. Es ist schon echt beeindruckend, mit wieviel Symbolen hier gearbeitet wurde. Fast alle Darstellungen haben eine Bedeutung.

Nukem 12.12.2018 19:20

Herkunft des Reliquie?
 
Ca. 10 Kilometer vom Fundort entfernt war bis 1582 ein Kloster. (Die Gebäude stehen immer noch, es ist bewohnt) Dort kam es 1279 und 1287 zu zwei Bränden. Der Wiederaufbau wurde mit Ablassbriefen und einer "großen Zahl an Reliquien". Gut möglich dass das davon stammt oder ist der Fund zu "jung? Zumindest örtlich wäre das Reliquie mit dem Verkäufer (dem Kloster) in Einklang zu bringen.

chabbs 12.12.2018 19:45

... das wäre ein kleines bisschen zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Hast Du denn einen örtlichen Archäologen, der ggf. denn Stoff usw zeitlich enger datieren könnte?

Nukem 13.12.2018 07:06

Ja, vermutlich hast Du recht. Das ist zu konstruiert.

Es gibt da einen jemanden, der in der regionalen Geschichte sehr bewandert ist und sogar ein Buch geschrieben hat. Der wäre sicher der richtige Ansprechpartner.

Das Sondeln hier ist echt hartes Brot. Letzte Woche 12 Stunden draußen und zwei Schrottmünzen gefunden, ansonsten nur Abfall. Das ist echt müsig..... Ich bin der erfolgloseste Sondler Bayerns.

chabbs 13.12.2018 08:42

Ich mach das jetzt seit über zehn Jahren. Glaub mir, da kommen noch so viel mehr frustrierende Wochen und Monate, wo nix g´scheits kommt.

Die zwei wichtigsten Eigenschaften des Sondlers sind Demut und Wahnsinn.

Shakerz 13.12.2018 13:17

Was mich an der ganzen Sache stört, ist die Tatsache, dass sich das Stück Stoff einfach nur „hinter“ dem Metallobjekt befunden hat u. nicht, wie normalerweise üblich, „in“ einem aufklappbarem Medaillon. Ich denke, dass es sich einfach nur um Zierart handelt, der auf ein Stück Stoff aufgebracht war, zumal ich der Meinung bin, dass auf Bild 3 (Beitrag 11) auf dem Stoff Kleberreste zu erkennen sind. Somit auch deutlich jünger zu datieren.

Ich erkenne an dem Fundobjekt auch keine sakralen Elemente. Die Blüte ist alleinstehend betrachtet etwas weit hergeholt. Ich denke da eher an sowas wie Biedermeier, etwa sowas wie: Blume -> Flucht in das Idyll. Das würde auch mit meiner persönlichen Datierung (19.Jahrhundert) passen.


Gruß

S.


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