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Bingo 11.09.2008 19:10

Auf der Suche ...
 
Am Anfang ist oftmals nur ein Name oder ein Standort bekannt, ohne weitere Angaben zu haben. Wie gehe ich in einem solchen Fall vor? In welchem Archiv ist etwas zu finden? Welche Institutionen können angeschrieben werden?

In einer Art Tagebuch soll hier in den nächsten Wochen gezeigt werden, welche Wege es gibt, um an die richtigen Informationen zu kommen. Um dem Ganzen ein wenig Leben "einzuhauchen" und die Sache nicht "zu trocken" zu gestalten, soll dies an Hand eines konkreten Beispiels aufgezeigt werden.

Wer kennt einen bislang noch nicht erforschten Rüstungsstandort, der sich für ein solches "Forschungstagebuch" eignet?

Auf interessante Vorschläge wartend.

Bingo

ODAS 11.09.2008 19:34

Wifo Ersatzlager Neuenkirchen wäre mein Vorschlag.
http://www.lostplaces.de/cms/content/view/111/33/
Die genaue Lage ist bekannt.

Die Idee an sich finde ich super! Ich tue mich immer noch sehr schwer mit den Archiven, Findbüchern, etc.

Gruß,
ODAS

Bingo 12.09.2008 08:48

Das hört sich gut an. Den Standort nehmen wir !!!!!!

Viele Grüße
Bingo

ogrikaze 12.09.2008 10:37

He nicht so schnell, wollte auch noch was einwerfen:D
War auch schon dort, hab aber noch nix genaues rausgefunden, bzw. mich nicht weiter bemüht. Koordinaten könnte ich geben. http://www.schatzsucher.de/Foren/sho...&highlight=a14

Djsammy 30.09.2008 13:42

Hallo,

was ist nun mit diesem Tagebuch?
Wäre super, wenn ihr da was schreiben würdet.
@Bingo: Schau nochmal den Thread wegen der WiFo Heiligau an.

MfG Djsammy

Bingo 09.10.2008 07:43

Wegen Rückenproblemen war ich die letzten 3 Wochen "ausgeschaltet" und heute zum ersten Mal wieder im Netz, so dass es nunmehr auch losgehen kann.

Bingo

Deistergeist 14.11.2008 12:43

Zitat:

Zitat von Djsammy (Beitrag 456471)
Hallo,

was ist nun mit diesem Tagebuch?

MfG Djsammy

Leider kann dieses Thema zur Zeit nicht fortgeführt werden. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
Ich bitte um Verständnis.

Glückauf!

Bingo 21.07.2009 23:36

Das lange warten hat nunmehr ein Ende. Die stressigen Wochen sind vorüber, so dass für das Hobby hoffentlich ein wenig mehr Zeit verbleibt und ich im Forum zukünftig wieder präsenter sein werde.

Wie bereits seit langer Zeit versprochen, nunmehr der Beginn des Forschungstagebuchs. Um die Möglichkeiten der Archivsuche plastisch darzustellen, schlage ich vor, von den bisherigen Vorschlägen abzuweichen und statt dessen ein anderes Thema zu wählen. In den vergangenen Wochen bin ich bei meinen Recherchen öfters auf den Namen Curt Heber gestoßen. Er war Industrieller, Inhaber mehrerer Rüstungsfirmen und bereits in den 1920er Jahren hinter dem Rücken der Alliierten mit der Enwicklung von geheimen Abwurfwaffen im Auftrag der "schwarzen Reichswehr" befasst.

Bingo 21.07.2009 23:55

Zusammenfassung des bisherigen Kenntnisstand:

Curt Heber, während des 1. Weltkrieges gemeinsam mit Heinrich Luebbe, dem Chefkonstrukteur des Flugzeugherstellers Fokker, an der Entwicklung von Maschinengewehren gearbeitet und während dieser Zeit enge Beziehungen zum Militär aufgebaut. Von 1922 bis 1925 geheime Rüstungsforschungen im Ausland, um so die Beschränkungen des Versailler Vertrages zu umgehen. Von der Reichswehr mit der Konstruktion einer verbesserten MG-Steuerung (MG 301) beauftragt. Nach einer kurzen Übergangszeit bei der Rohrbach Metall-Flugzeugbau GmbH gründete Heber im Sommer 1926 in Berlin ein eigenes Ingenieurbüro, das ausschließlich für die Reichswehr arbeitete und vorwiegend mit der Erfindung von Abwurfwaffen befasst war. 1933 Gründung der Werkstätten Berlin. 1934 Aufbau der Mechanischen Werkstätten Neubrandenburg. April 1942 Umzug nach Osterode und Gründung der ‚Heber Maschinen- und Apparatefabrik’ (HEMAF). Ab September 1944 KZ-Außenkommando Buchenwald.

Bingo 22.07.2009 00:03

Aus den wenigen Aussagen ergeben sich diverse Anknüpfungspunkte, die die Suche in Archiven vereinfachen und eingrenzen, und zwar:

1. Ortsangaben: Berlin-Britz, Neubrandenburg, Osterode
2. Firmennamen: Heber, Curt Heber, Mechanische Werkstätten, Hemaf, Heber Maschinen- und Apparatefabrik
3. Außenkommando von Buchenwad

Entsprechend der vorgenannten Nummern ergeben sich unterschiedliche Ansätze, wie mit der Suche begonnen werden kann.

Weiteres morgen !!

Bingo

ODAS 23.07.2009 19:55

Sehr schön, da bin ich ja mal gespannt, was dabei so zu Tage kommt.

Gruß,
ODAS

balduin 24.07.2009 15:07

:clapIch freue mich auch das es nun entlich los geht!:clap

Bingo 24.07.2009 22:32

Und ich dachte schon, es besteht gar kein Interesse. :D

Bingo

Bingo 24.07.2009 22:46

Tag 1: Wo kann ich etwas zu dem Thema in internet finden?

Eine Google-Suche ist zwar wichtig, in den meisten Fällen aber wenig aussagekräftig, wie die Suche nach dem Schlagwort "Curt Heber" zeigt. Es ergeben sich nur wenige werthaltige Hinweise, die oftmals nur von geringer Aussagekraft sind. Im konkreten Fall werden auf der ersten Seite von google folgende Hinweise ausgegeben:

1. Der Ort des Terrors: Niederhagen/Wewelsburg, Lublin-Majdanek, ... - Google Buchsuche-Ergebnisseitevon Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder - 2008 - History - 360 Seiten

2. KZ-Außenkommando Buchenwald - Firma Curt Heber - HEMAF - Freiheit ...KZ-Außenkommando Buchenwald - Firma Curt Heber - HEMAF - Freiheit/Baumhofstraße - 1944. Aufnahme von 2005.

3. RÜSTUNGS UND LAGERSTANDORT

4. NS-Zwangsarbeitslager im Westharzgebiet - ein verdrängtes Stück ...

5. Produktion des Todes: das KZ Mittelbau-Dora

Alles sehr wichtige und interessante Quellen, die einen ersten Überblick geben. Über Materialien und Unterlagen, die in Archiven vohanden sind, gibt google allerdings kaum Auskunft. Daher ist eine gezielte Suche in den Suchmaschinen der Archive, soweit vorhanden, erforderlich.

Bingo 24.07.2009 23:04

Um weitere Informationen zu finden, sollten zunächst die zuständigen Stadt- und Landesarchive ermittelt werden. Im konkreten Fall befanden sich Heber-Produktionsstätten in Berlin, Neubrandenburg und Osterode. Es ist mir nicht bekannt, dass es im internet ein zentrales Verzeichnis der Archive gibt, das die Suche nach Ortsnamen ermöglicht. Daher verbleibt nur die Suche nach den Schlagwörtern "Stadtarchiv", "Kreisarchiv" und "Landesarchiv" in Verbindung mit den jeweiligen Ortsnamen.

Bingo 24.07.2009 23:19

Die Suche im Netz hat folgende regionale Zuständigkeiten (ohne Bundesarchive) ergeben:

Berlin

1. Landesarchiv Berlin
Eichborndamm 115
13403 Wittenau, Berlin
Telefon: 030 902640
www.landesarchiv-berlin.de

2. Stadtarchiv (es scheint mehrere zu geben)
Rathausstr. 3, 14974 Ludwigsfelde
(0 33 78) 8 27 - 119


Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern (ermittelt über wikipedia)

1. Landeshauptarchiv Schwerin
Graf-Schack-Allee 2, Schwerin
Telefon: 0385 59296-0
www.landeshauptarchiv-schwerin.de

2. Neubrandenburger Stadtarchiv
Friedrich-Engels-Ring 53
17033 Neubrandenburg
stadtarchiv@neubrandenburg.de


Osterode
1. Niedersächsisches Landesarchiv - Hauptstaatsarchiv Hannover -
Am Archiv 1, 30169 Hannover
Telefon: (0511) 120-6601
Fax: (0511) 120-6699
E-Mail: Hannover@nla.niedersachsen.de

2. Stadtarchiv Osterode am Harz
Martin-Luther-Platz 2, 37520 Osterode am Harz
Tel.: 05522/315-859
E-Mail: stadtarchiv.osterode@web.de

Bingo 24.07.2009 23:29

Nach Klärung der Zuständugkeit muss geprüft werden, ob die Archive über Suchmaschinen verfügen, die über das internet erreichbar sind. Beginnen wir mit dem Standort Osterode.

Sowohl das Stadtarchiv, als auch das zuständige Landesarchiv in Hannover stellen eine entsprechende Suchmaske zur Verfügung. Das Stadtarchiv unter der domain

http://www.stadtarchiv-osterode.find...php?ar_id=3249.

Hinweise unter dem Schlagwort "Heber", "Hemaf" und "KZ" lassen sich allerdings nicht finden. Trotz dieser negativen Ergebnisse sollte eine schriftliche Anfrage an das Archiv gerichtet werden, um auf Nummer sicher zu gehen. Eine socleh habe ich am heutigen Tag per mail an das Stadtarchiv verschickt. Mal schauen, welche Reaktion kommt.

Bingo 24.07.2009 23:32

Anders sieht es auf der Seite des Landesarchivs Hannover aus. Es ist eines der wenigen Archive, das über ein hervorragendes online-Findbuch verfügt. Es ist unter der domain

http://aidaonline.niedersachsen.de

zu erreichen.

Bingo 24.07.2009 23:36

Allein zu dem Schlagwort "Curt Heber" konnten eine Vielzahl an Datensätzen ermittelt werden, u. a.:

1. Nds. 210 Nr. 389 Hauptstaatsarchiv Hannover Entlassung aus der Kontrolle und Vermögensübertragungen bei Kriegsbetrieben der I. Kategorie im Bereich des Bezirksamtes Hildesheim, u.a. Maschinen- und Apparate-Fabrik Curt Heber, Osterode-Freiheit . .1948 . .1950

2. Nds. 457 Acc. 2006/013 Nr. 27 Hauptstaatsarchiv Hannover ...der Urheberrechte an Werken u.a. Barlachs, Noldes und Schmidt-Rottluffs (Anfrage der Sammlung Bah...künstlerische Arbeit Curt Wittenbechers (geb. 1901) (Schadensfeststellung nach dem Beweissicherun... . .1969 . .1970
1 Alt 31 a Nr. 39 Staatsarchiv Wolfenbüttel Eheberedung betr. Anne Stoppler, Tochter des verstorbenen Kanzlers Johann Stoppler, und Curt von Börstel [f.1ff] (1574); Lehnsverschreibung für Levin von Börstel und Ludolf von Alvensleben mit Lehn... . .1574 . .1588

3. Hann. 310 I Nr. 547 Hauptstaatsarchiv Hannover Ausländerlager der Curt Heber Maschinen-Apparate-Fabrik Osterode (Akten der Firma) . .1942 . .1943
Nds. 500 Acc. 82/91 Nr. 1 Hauptstaatsarchiv Hannover ...Curt Heber, Osterode/Harz; Franz und Behrendt KG, Braunschweig; Handke-Brendel und Co., Salzhemmendorf; Harzer Akkumulatorenwerk GmbH, Bad- Lauterberg; Helmke und Co., Hannover-Wülfel; Raddatz und ... . .1946 . .1955

4. ZGS 2/1 Nr. 165 Hauptstaatsarchiv Hannover: Kartenabteilung/Sammlungen ...Curt Heber, Osterode 1947; Eingabe des Kreises Zellerfeld gegen die Sprengung des Werks "Tanne" 1947; Kalibergwerk Godenau und Eltronwerk Holzminden 1947; Auswirkungen auf Oldenburg 1947; Demontage...

5. Hann. 310 I Nr. 547 Hauptstaatsarchiv Hannover Curt Heber Maschinen-Apparate-Fabrik, Osterode Ausländerlager der Curt Heber Maschinen-Apparate-Fabrik Osterode (Akten der Firma) . .1942 . .1943

6. Hann. 310 I Nr. 547 Hauptstaatsarchiv Hannover Osterode, Curt Heber Maschinen-Apparate-Fabrik

Bingo 24.07.2009 23:41

Ebenso wie zu dem Schlagwort "KZ Osterode" und "Lager Osterode". Die Begriffe einfach mal in die Suchmaschine eingeben, oder nach dem Schlagwort "Heber Entnazifizierung" suchen. Die Vielzahl der Ergebnisse sind überraschend.

Bingo 24.07.2009 23:43

Morgen geht es weiter mit den Landes- und Stadtarchiven zu den Standorten Berlin und Neubrandenburg.

balduin 29.07.2009 15:50

Eine Zwischenfrage:
Mich würde Interessieren wie deine Anfrage an das Archiv den genau ausgesehen hat.
(Vieleicht ist es möglich eine Kopie hier einzustellen?)

Ich muss nemlich zugeben dabei tue ich mir etwas schwer.

Bingo 01.08.2009 16:16

Zitat:

Zitat von balduin (Beitrag 547131)
Eine Zwischenfrage:
Mich würde Interessieren wie deine Anfrage an das Archiv den genau ausgesehen hat.
(Vieleicht ist es möglich eine Kopie hier einzustellen?)

Ich muss nämlich zugeben dabei tue ich mir etwas schwer.

Wir können das ja zusammen machen. Ich entwerfe die Schreiben, du verschickst sie und stellst dann die Antwort ein. So könnten wir das eigentlich mit allen Archiven machen.

Wenn ich unter meinen eigenen Namen schreibe, dann weiß ich schon jetzt, welche Antwort ich bekomme. :dance Also müssen wir einen "unbefangenen Namen" haben.

Bingo

balduin 01.08.2009 18:48

Zitat:

Zitat von Bingo (Beitrag 547874)
Wenn ich unter meinen eigenen Namen schreibe, dann weiß ich schon jetzt, welche Antwort ich bekomme.

Also müssen wir einen "unbefangenen Namen" haben.

Bingo

Hast du mehrere Namen:D

Du meinst also das "wir" die Anfragen verfassen und dan jeder Interessierte eine Anfrage an ein Archiv übernimmt?
Wenn ich zuvor über die entstehenden Kosten aufgeklärt werde wäre ich dabei.

Gruß
Balduin

Bingo 02.08.2009 11:25

Zitat:

Zitat von balduin (Beitrag 547901)
Hast du mehrere Namen:D

Ich glaube, meine Mama und mein Papa haben mir nach meiner Geburt einen Namen gegeben, der aber nicht, wenn ich mich richtige erinnere, Bingo war. :suspekt:

Ich dachte eigentlich, du verschickst sämtliche Schreiben. Die Kosten belaufen sich auf jeweils 0,55 EUR pro Briefmarke. Bei maximal 15 Briefen sind das unter 10,00 EUR.

Bingo

balduin 03.08.2009 15:15

Es wird sich doch wohl hier noch jemand finden der auch einen Brief schreiben und absenden kann, oder?

Wenn nicht könnten wir ja vieleicht halbe halbe machen.


Balduin


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