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2augen1nase 16.01.2019 00:32

Das altbekannte Dachthema - in neuer Form
 
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Hallo ihr Lieben.

Mal von meinem Hausbau Thread ausgenommen ein extra Thema was mich ja eh schon seit Jahren begleitet. Einziger Unterschied: Diesmal sind es MEINE Dächer.:eek

Ich bin mir gar nicht sicher, meine aber, ich habe euch bisher noch gar nicht alle Details des Hauses vorgestellt - was ja auch nicht so schlimm ist.:rolleyes:

Dass es ein Hinterhaus gibt und die Bezeichnung "VEB Budenkombinat" nicht aus der Luft gegriffen ist, habe ich ja sicher schon gut belegen können. Villa und Hintergebäude sind ein gemischtes Allerlei vielfältigster Dachformen und Dachaufbauten - und ich brauche mal professionellen Rat.:confused:yeap

Vorab: Ich plane einen größeren Kredit aufzunehmen um möglichst vieles an Dächern neu decken zu können und wissen will ich die jeweils bestmöglichste Variante - nebst evetl. abgespeckter Form.

Grund ist, dass ich in knapp 5 Monaten meine Werkhalle verliere und damit mehr oder weniger obdachlos werde. Im externen Lager werde ich zwar Strom haben, aber kein Wasser und im eigenen Objekt bin ich lange noch nicht so weit. Daher die Hoffnung, dieses Jahr wenigstens die Dächer in den Griff zu bekommen und vielleicht noch ein wenig mehr. Nun aber zu den Dächern:


Hinterhaus , trapezförmig, es gibt Bilder aus Sicht der Villa auf das Dach und die Innenaufnahmen sind vom Dachstuhl/1.OG:

Hier soll eine Aufdachdämmung drauf und möglichst ein "ansehnlicher" Dachbelag. Zinkblech wäre mein Favorit, vor allem aber aus dem Grund heraus, dass Rheinzink eine spannende Photovoltaikanlage anbietet die sich im Doppelstehfalz verkrallt und keiner weiteren Befestigung durch die Dachhaut bedarf - ich kenne keine andere Kombi mit der das so gehen würde und finde das sehr attraktiv, da ja Durchdringungen immer als erstes kaputt gehen.

Beim Aufbau scheiden sich die Geister in den Details. Ein Aufbau mit Belüftung zwischen Abdichtungsebene und Dämmstoffebene scheint wohl das Beste zu sein. Rheinzink sprach allerdings davon, dass man bestenfalls 3 Schalungen aufbringt: 1. auf den Sparren, darauf Dämmung + Unterlegbahn, darauf 2. Schalung, dann Konterlattung, wieder Schalung, dann Drainvlies und darauf dann Blech. Die zweite Schalung könnte man wohl auch mittels Kreuzlattung sparen. Der Zimmermann berichtete mit heute von einem Dämmstoff der gleich mit einer Holwerkstoffplatte ausgestattet ist, da bedarf es über den Sparren lediglich einer Dampfbremse, darauf dann diese Dämmplatten, Unterlegbahn, Hinterlüftung usw. Ein befreundeter Dachdecker sagte mir, ich solle auf keinen Fall ohne Hinterlüftung und auf keinen Fall OSB Platten als Schalung verwenden und verwies auf ein Zinkdach welches nach 7 Jahren schon komplett weggegammelt war (Zink+Aufbau darunter).

Wäre Edehlstahl an der Stelle die bessere Variante? Wie würdet ihr den Aufbau am besten bewerkstelligen?


Hinter dem Hinterhaus gibt es noch die Werkhalle + das ehemalige Palettenlager. Beides ebenfalls Holzkonstruktionen, beide Gebäude würde ich gerne mit Trapezblech eindecken (weil Optik da für mich keine Rolle spielt), nur die Werkhalle soll ebenfalls eine Aufdachdämmung bekommen.

Dahinter bzw. daneben gibt es noch eine "Durchfahrtsgarage" und das ehemalige Fasslager, die Garage hat ein Dach aus stranggepressten Ziegelplatten (wohl mit Gefälleestrich obenauf) und das Fasslager laut Bauunterlagen eine Decke aus Leonhardtbalken (ebenfalls Beton). Diese beiden Gebäude brauchen keine Dämmung, hier würde ich wohl mit einer Kunststoffbahn (Wolfin? Bauder? Soprema?) abdichten wollen - angeblich hält das ja auch auf Bitumen.

Warum Blechdächer:

Ich habe rundherum Bäume stehen die auch stehen bleiben müssen. Entsprechend habe ich die Sorge, dass mal (trotz Baumpflege) ein Ast herunterfällt - und da täte ich einem Blechdach mehr zutrauen als anderen Belägen. Fairerweise muss man sagen: Bisher gibt es kein Loch aufgrund eines Astes, außer beim Palettenlager, da hats aber auch die Schalung durchgedroschen - hätte ein Blech sicher auch nicht überlebt.

Doof ist halt bei einem Aufbau mit Aufdachdämmung: Wenn es mal ein Loch gibt, so bekommt man das ewig nicht mit. Die Dämmung säuft genüsslich ab und der Schaden wird immens sein. roar
Gut ist: Ich muss mir keinerlei Gedanken machen wegen Dampfsperren Innen, abdichten, Gipskartonrotz usw. - sollte also am Ende günstiger und schneller erledigt sein als eine Zwischensparrendämmung... und für den Dachstuhl sicher auch risikoärmer. Da ich auch in der Werkstatt immer mit viel Nässe rechnen muss, scheidet also von vornherein jeder Aufbau aus, der da empfindlich sein könnte. Gips usw. kommt mir jedenfalls nicht in die Bude - sofern ich es vermeiden kann.

Mich würde wirklich interessieren mit welchen Aufbauten ihr da gute Erfahrungen gemacht habt. Wie gesagt, der Teufel steckt im Detail.... die DIN sagt 40mm Lüftungsquerschnitt, Rheinzink empfiehlt 60mm, manche sagen man brauche bei flachen Dächern mindestens 80mm - und wieder andere sagen, dass 20mm auch reichen...:give me a

Die Hinterlüftung wird jedenfalls der Knackpunkt sein. Konstruktiv ist das leider nicht so einfach zu lösen, schon gar nicht bei den verschiedenen Anschlussvarianten die ich habe....

Von der Villa fange ich jetzt gar nicht erst an... da wäre mein Traum ein richtiges Schieferdach, aber ob das noch bei rauspringt - mein befreundeter Zimmermann nahm mir heute ein wenig den Mut...:rolleyes:


ungefähre Flächenangaben (falls nötig):

Hinterhaus ca. 110m2 Dachfläche
Werkhalle ca. 60m2 Dachfläche
Garage + Fasslager je ca. 20m2 Dachfläche
Palettenlager max. 30m2 Fläche

Das Hinterhaus ist übrigens die einzige Dachfläche, bei der eine Photovoltaikanlage Sinn machen würde, da hier nur die Ecke i.B. des Schornsteins durch die Eche ab und an beschattet wird. Alle andere Flächen sind unrentabel und zu sehr durch die Bäume gefährdet.

Wenn ich mich recht erinnere, ist der Kollege Erdspiegel ja erfahrener Klempnermeister - vielleicht kannst du mich da beraten?:rolleyes:

Eines will ich jedenfalls vermeiden: Wegen Billigheimerei in 10 Jahren (oder früher:eek) mit einem völlig vergammelten Dachstuhl da stehen....

Übrigens: Ich bin auch offen für Dämmstofftipps. Momentan tendiere ich eher zu Pir / Pur, da man diese Dämmstoffe zum Teil als B-Produkt relativ günstig bekommt und keinen allzuhohen Aufbau braucht. Zudem sollen die angeblich kein Wasser aufsaugen, was ja ein Vorteil wäre...

Sorgnix 16.01.2019 14:17

:grbl

"Professioneller Rat"??


... vielleicht solltest Du grundsätzlich mal einen Fachmann vor Ortmit der ganzheitlichen Planung betrauen??? :eek :rolleyes: ;)


Sorry,
aber ich lese da jetzt wieder nur heraus, daß da jemand seinem Drang,
unnötig Kohle zu verballern nachgeht ... ( ;) )


Photovoltaik:
... da würde ich mal einfach grundsätzlich die Finger von lassen.
Das EEG bzw. die Einspeisesätze werden mit schöner Regelmäßigkeit geändert,
nach unten gefahren.
Diese heute moderne Wahnsinnsidee, sich über den Eigenverbrauch zu sanieren, ist auch nur
eine Milchmädchenrechnung.

Langsam sickert es in der Mehrheitsmeinung durch, daß das alles nur Geldschneiderei ist.
Klimarettung hin, Klimawandel her - der Rettungseffekt geht gegen Null.
Der der Rettung einiger Geldbörsen eher nicht ... - was nicht die Börsen der
(klein)Anlagenbetreiber betrifft ...


Und ob sich das System von Rheinzink nun als Wunderwaffe herausstellt, wage ich zu
bezweifeln.
Ich habe neulich ca. 3.000 m2 Photovoltaik rückgebaut, davon 2.000 m2 umgesetzt und 1.000 m2 vernichtet ( :eek ).
Um dann die freien 3.000 m2 mit neuem Dach und komplett mit neuer Anlage zu versehen.

Die alte Anlage hatte KEINE Probleme mit der Verankerung auf dem Trapezblechdach.
und nebenbei: Das Dach war dicht und funktionierte ...
Nach 20 Jahren. was soll an einer Befestigung auf einer Hochsicke - insgessamt 6 Löcher auf
einer 5 m langen Blechtafel, auch schief gehen?? Hochsicke!
... ja, es soll Experten geben, die bohren auch in die Tiefsicke.
Die Befestigunsebene ist ungefähr genauso intelligent gewählt, wie die Durchstoßung
einer bituminösen oder Kunststoffdachhaut, um die Anker dann nur mit nem Dichtlappen einzukleben ...


... ich frage mich dann noch dazu, wie es passieren kann, daß ich in Baden-Baden z.B. auf
Dächern aus verzinktem Stahlblech - knapp 100 Jahre alt - erst bzw. nur leichte Schäden
feststellte, die eben noch zu reparieren waren, den Komplettaustausch um weitere
vielleicht 20 Jahre nach hinten schoben ...
Was war an denen bloß anders?
Und auch solche Dinge wurden aus Kostengründen schon damals "billig" - aber richtig! - gebaut.
Statt Kupfer kam halt einfaches Blech - und das wurde grün gestrichen ...
Schon sah es "teuer" aus ...

Wie bei jedem anderen Dach auch sollte man mind. 2 Lüftungsebenen haben.
(was selbst heute kaum ein Architekt für seinen Bauherrn plant ...)
Überall da, wo der Dampfdruck entspannt wird, muß auch entlüftet werden.
Vollsparrendämmung ist schon länger out ...


... und als Dachhaut - auch gegen herabstürzende Äste - taugt immer auch die
gute alte Bitumenschweißbahn. Wie auch die aus Plastik von Bauder. So ziemlich jeder Dachdecker
hat sich in das Zeug ja verliebt, wie seinerzeit der Heimwerker ins Silikon ...

Und wo ist das Problem, ein Loch in der Dachhaut neu abzuschweißen?
Schneller und günstiger geht´s wohl nicht.


Vom Blechdach kommst Du vielleicht ab, wenn wir hier die Problemstellen diskutieren,
die Schadensfälle aufzeigen. ;)


Wie sieht es eigentlich mit nem kompletten Kostenbudget aus?
Bzw. Plan über alle Arbeiten, die da mal erbracht werden sollen, bis der Wunschzustand
erreicht ist?
Auch, wenn man vieles nur in Häppchen erbringen will, wenn Kohle aus Aufträgen
mal richtig geflossen - irgendwie muß unter allem mal ein Strich gemacht werden,
der spitze Bleistift gezückt ... ;)

Gruß
Jörg

2augen1nase 16.01.2019 17:41

Hallo Jörg,

Fachplanung vom Architekten fällt derzeit aus Kosten- und vor allem Zeitgründen aus - das ist einfach nicht drin. So wie du als Maurer genug Ahnung hast auch ohne Architekten eine Mauer zu mauern, so wird ein guter Dachdecker sein Handwerk (hoffentlich) genauso verstehen - und vielleicht noch den ein oder anderen Tipp mitbringen um es perfekt zu machen.

zur Photovoltaikanlage:

Mir ist es völlig gleich was du davon hältst und mich interessieren auch die momentanen Einspeisevergütungen herzlich wenig. Was das Thema angeht, geht es mir einfach nur um den Blick in die Zukunft und da möchte ich mir nix verbauen. Da ich keine Aussendämmungen anbringen kann und auf Innendämmungen ebenfalls verzichten will, muss ich laut ENEV wenigstens an anderen Stellen wo was möglich wäre etwas tun. Ich habe insgesamt ca. 200m2 Fläche die ich potentiell für Solarenergie nutzen könnte - 100 auf dem Hinterhaus und nochmal 100 auf der zukünftigen Werkhalle.

Übrigens: um die durchstoßene Dachhaut an sich mache ich mir bei einer herkömmlichen Befestigung am wenigsten Sorgen - wohl aber um das Durchtoßen aller darunterliegenden Schichten. Ich finde die Lösung von Rheinzink da einfach sehr smart - auch wenn man sich natürlich dann von denen abhängig macht was die Module angeht.

Wie "gut" man übrigens Dachbahnen aus Bitumen reparieren kann habe ich jetzt 12 Jahre lang erlebt- und ich mag nimmer. Davon abgesehen geben die Hersteller / Verarbeiter eine Lebensdauer von 15-20 Jahren an und im Anschluss hab ich nicht nur die Pappe als teuren Sondermüll zu entsorgen, sondern auch die Schalung oder ggf. gar die Dämmung darunter. Hinzu kommt ausserdem, dass ich meine Dachabwässer nicht über die örtliche Kanalisation entsorgen will, sondern in Zisternen sammeln und nutzen will - und Bitumendächer produzieren nach Abwitterung der Schieferschicht immer eine totale Dreckbrühe die nicht gerade förderlich ist. Da ist mir Blech sehr viel sympathischer.

2 Entlüftungsebenen kenne ich nur von Zwischensparrendämmungen und auch das fällt definitiv bei mir aus - ein Blick auf die roh gehauenen Steinblöcke im Hinterhaus bergündet das auch ohne weiterer Erklärung - und nein, ich fange nicht an dort drin zu verputzen nur um einen sauberen Wandanschluss für die Dampfsperre herzustellen, das fällt genauso aus wie aufgeschraubte Gipsdecken.

Aber zu dem Detail mit den 2 Entlüftungsebenen kannst du mir gerne mehr schreiben - ich kann ja nur dazulernen.

Über alles andere brauchen wir nicht wirklich reden. Ich denke ich habe relativ klar definiert was ich will und worauf ich aus bin. Warum ein altes Zinkdach funktioniert oder nicht spielt doch in dem Kontext hier gar keine Rolle. Es geht um einen Aufbau, den es vor 100 Jahren in der Form nicht gab. Damals war alles ausreichend belüftet, Dachböden / Häuser anders genutzt und unter dem Zink wenn überhaupt nur eine dünne Pappbahn.

Wie gesagt, ich will definitiv eine Aufdachdämmung, alles andere macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Trapezblech bringt ja von Natur aus schon eine gewisse Hinterlüftung mit, ist ebenfalls eine günstige Dachbekleidung und lässt sich auch völlig unproblematisch entsorgen / austauschen wenn es mal irgendwann soweit sein sollte. Fraglich ist für mich nur, ob OSB tatsächlich unter Zinkblech funktioniert oder ob man doch besser auf richtige Holzschalung zurückgreift.

Fraglich ist auch, ob man einem modernen Dämmstoff mit OSB Beschichtung so vertrauen kann, dass der ähnlich lange lebt wie der Dachbelag selbst - in so einem Fall ließe sich ja sogar die erste Schalungsebene sparen, der Kram wird ja direkt auf die Balken verlegt...

Mir fehlen da die Erfahrungswerte und ich hoffe halt, dass es den ein oder anderen Spezi im Forum gibt, der dazu eine vernünftige Aussage treffen kann.



EDIT: du hast ja auf Problemstellen hingewiesen. Nenne die doch einfach mal konkret beim Namen, das wäre sicherlich hilfreicher als "Religion" auszuüben...

Sorgnix 16.01.2019 21:08

Nö.
Für sowas hab ich keine Zeit - kostenlose Fachberatungen ... :D :p
Andere leben von so etwas ... :eek

(und mir fehlt wirklich die Zeit)

OSB:
... soll Bauphysikalisch eben andere Eigenschaften haben als "normales" Holz - es wirkt wie eine Dampfbremse.
Und nicht nur mit dem Auto an falscher Stelle gebremst, ist halt manchmal etwas Sch...
Hätte Dein Dachdecker Dir ja auch erklären können ... :rolleyes:


Ansonsten habe ich Architektur studiert, um meine Maurer-Mauern noch besser zu verstehen ... :D :p ;)


Warten wir einfach andere Meinungen ab.


Gruß
Jörg

Zappo 17.01.2019 10:52

Die Frage, was "am besten" ist, nützt in der Regel ja wenig. Weil "am besten" ein Maserati ist - man sich aber meist nur ein gutes Fahrrad leisten kann.

Irgendwie fehlt mir da bei dem Projekt (schon immer - wie schon geschrieben) Angaben übers Budget. Gerne für alle geplanten Maßnahmen entsprechend dem gewünschten Endzustand.

Genau DAS regelt nämlich die ganzen Fragen.

Und da kann das Budget durchaus bedeuten, daß man die eine oder andere Hütte mit Bordmitteln solange über Wasser hält, bis man dann das andere saniert hat - und dann abreisst oder komplett erneuert.

Wenn ich mir die Bilder von Dach und Holzdecke so ansehe, weiß ich eh nicht, was man da an Geld reinblasen soll. Scheint mir unrentabel. Außer für ne extensive Nutzung. Dann brauchen wir aber auch nicht über ein Blechdach reden. Dann legt man auf der Decke über EG ne Dämmung aus und das Dachgeschoß -mit Bitumenbahn - ist der Regenschirm.

Und Ansprüche sind zwar schön - aber sollten sich natürlich auch an die Realität (hier: Nutzung) halten. Wenn nicht wirklich geheizt wird/werden kann, brauche ich keine hochprofessionelle Dämmung. Wenn kein Dampf entsteht, keine Dampfsperre oder Hinterlüftung. Da laß ich im OG lieber einfach das Fenster auf :)

Man KANN kein Bauteil nur für sich ansehen und entscheiden. Es mag an meinem Beruf liegen - aber ohne Planung, Kalkulation, Abwägen und BEWERTEN des Gesamten wird mir da schwindlig :)

Gruß Zappo

2augen1nase 17.01.2019 19:13

Ach Leute...

Lasst mich doch das Projekt einfach so angehen wie ich das vor habe und gut. :rolleyes:

Wenn ich jetzt nen Planer mit der Gesamtplanung beauftrage - und zwar nur bis Leistungsphase 4, dann kostet mich das knapp 18.000€ - und da ist noch keine Detailplanung der Dächer drin und die Planung habe ich dann mit vieeel Glück irgendwann im August...:eek

Keine Sorge, bevor ich was beauftrage halte ich mit nem befreundeten Architekten Rücksprache - aber mehr ist halt auch bei dem zeitlich nicht drin.:rolleyes:

Was das Budget angeht, so habe ich keine Zahlen - denn den Umbau bediene ich aus dem laufenden Geschäft bzw. über kleinere Kredite die ich so erhöhe wie ich das brauche. Im letzten Jahr habe ich etwas mehr als 20.000€ in die Bude gesteckt, das beinhaltet die Kaufnebenkosten, Kredittilgung und alles was ich eben für und am Objekt gemacht habe. Ich denke so in dem Rahmen ist das für mich auch gerade so machbar.

Das ist nicht viel, das weiß ich auch, aber daher bin ich ja auch so erpicht darauf möglichst gut zu bauen - denn ein Dach zweimal angehen kann und will ich mir definiitiv nicht leisten.

Ich bin jetzt 33 und mit viel Glück lebe ich noch 50 Jahre - so lange sollte das also mindestens halten.

Extensive Nutzung? Kannst du vergessen. Hast du schon mal einen Betrieb von ner 700m2 Halle in eine derzeit 150m2 und in Zukunft vielleicht 250m2 Halle gezogen?

Das Ding wird komplett genutzt, sowohl die Villa als auch sämtliche Hintergebäude. Das einzige was ich mir sparen möchte ist der Ausbau des Daches der Villa, da das Haus an sich genügend Wohnfläche bietet - aber selbst da wäre es sicherlich klug auch für die Zukunft zu bauen und gleich eine entsprechende Aufdachdämmung mit aufzubringen - dann hätte ich in Zukunft zumindest noch die Option ein Kinderzimmer o.ä. im Dach unterzubringen.

Es gibt untergeordnete Bereiche - zum Beispiel die eigentliche Werkhalle - wo es mir nicht auf eine schöne Optik des Daches ankommt und wo ich auch mit leben kann in 20 Jahren den Dachbelag mal zu tauschen. Daher der Gedanke im hinteren Bereich mit Trapezblech zu arbeiten. Das sind auch kleinere Flächen.

Auf das Hinterhaus schaue ich aber drauf - und ich werd bestimmt nicht in Zukunft in einer schönen Villa wohnen (wenn alles klappt) und dann auf eine öde Trapezblechlandschaft glotzen.:eek


Alle Gebäude werden beheizt. Ausgenommen davon ist nur das ehemalige Fasslager sowie das alte Palettenlager, da ich diese Räume nicht warm brauche. Nur die Werkhalle könnte ich mit einer Aussendämmung versehen, was aber bei 40cm Wandstärke und geplanter Wandheizung innen wahrscheinlich nicht viel Sinn macht.

Klar, ich brauche in den Werkstätten keine 20°C, aber 12-15°C wären schön und für die Maschinen definitiv besser als der Zustand wie er jetzt ist.

Geplant ist im Hinterhaus eine Art "Hausanschlussraum" wo eine Heizung nebst Pufferspeichern, Kompressor, Entstauberanlage usw. stehen soll. Von hier aus soll dann der gesamte Werkstatttrakt inkl. Büro (ehemaliges Herrenzimmer) beheizt werden. Im OG des Hinterhauses werde ich um normale Heizkörper nicht herum kommen, alle anderen Flächen sollten möglichst mit Wand- oder Fussbodenheizungen geheizt werden. Das ist nicht ideal, das OG des Hinterhauses muss ich aber nur bei Bedarf heizen, der Rest muss immer geheizt sein.

Zur Decke im Hinterhaus: Die sieht schlechter aus als sie ist. Es gibt nur zwei Bereiche die stärker angegriffen sind und das ist mit dem Austausch von je zwei Balken erledigt. Dennoch denke ich darüber nach die Decke durch eine Betondecke zu ersetzen - Kostenpunkt ca. 5000€, das habe ich bereits angefragt und das Angebot liegt mir vor. Hat weniger mit der Nicht-Sanierbarkeit zu tun als mit dem Fakt, dass da oben in Zukunft mal eine größere Holzbearbeitungsmaschine stehen soll, was auf ner Holzbalkendecke etwas grenzwertig ist.

Ich denke ich fasse das zwecks besserer Übersicht nochmal für die einzelnen Gebäudeteile / Abschnitte zusammen:

Hinterhaus:

KG: Umbau zu Zisterne, eventuell Pufferspeicher f. Heizung, Austausch Kellerdecke / Verfüllen
EG:
Hausanschlussraum, Metallwerkstatt, Durchgang, Treppe z. OG, evtl. 1-2 Heizkörper für Metallwerkstatt/ Durchgang
OG:
Modellbau / Holzwerkstatt / Lager, Heizkörper, Aufdachdämmung, Dachbelag (Wunsch): Zinkblech o. Edelstahl

Werkhalle:
Steinmetzwerkstatt, Wandflächenheizung, Grube bleibt erhalten, alte Tordurfahrt wird wieder geöffnet, Einbau Schallschutzfenster + -tür zu Palettenlager, Einbau Tor, Aufdachdämmung, Trapezblech

Palettenlager:
Front mit Mauer abschließen (vorher stand da der Hühnerstall), 2-flügelige Tür, Fenster ergänzen, Dachschalung an einer Stelle reparieren, Dachdeckung: Trapezblech

Fasslager + "Durchfahrtsgarage":

Bleibt wie gehabt, lediglich Dachneudeckung. Betonunterkonstruktion Deckung evtl. mit Kunststoffbahnen (Tectofin, Soprema o. ä.), Verputz erneuern, Tore evtl. erneuern / reparieren.

Der linke Teil der Villa grenzt muss komplett umgebaut werden, das sprengt hier den Rahmen. Es soll einen Teilabbruch geben, der erhöhte Kniestock soll wieder zurückgebaut werden auf das alte Niveau, Dachstuhl muss wahrscheinlich neu kommen, da stark angefressen usw.

Zur Heizung generell:
Ich hätte gerne eine Heizung, in der ich sowohl Kohle als auch Holz feuern kann. Holz fällt ohnehin ständig an und Kohle ist seit Jahren sehr preisstabil. Zusätzlich (als Not-Heizung) lege ich einen Strang Gas ins Hinterhaus, so dass man immer mal noch eine Gastherme nachrüsten / zusätzlich einbauen kann.

Viel mehr kann ich jetzt nicht benennen - und nein, ich lade keinen detaillierten Plan hoch und mache auch keine weiteren Aussagen zum Budget.

Die Anforderungen sollten eigentlich klar sein. Ansonsten halt nochmal detailliert nachfragen.

Ich darf aber dran erinnern: Mir geht es hier um die Dachkonstruktion, also speziell um empfehlenswerte Konstruktionen und Materialien. :bussl

ghostwriter 17.01.2019 19:31

hmh, ...
du hast doch hier öffentlich gefragt!?
aber wie bei vielen deiner themen, lässt du keine
anregungen, tipps oder auch nur den hauch von kritik zu?

denk' mal darüber nach ... ;)

2augen1nase 17.01.2019 20:39

Lieber Ghostwriter,

hier nochmal ein Zitat aus meinem ersten Beitrag:

"Vorab: Ich plane einen größeren Kredit aufzunehmen um möglichst vieles an Dächern neu decken zu können und wissen will ich die jeweils bestmöglichste Variante - nebst evtl. abgespeckter Form."

Extra für dich die Kernfrage nochmal unterstrichen.:eek:bussl

Ja, ich habe öffentlich gefragt - bisher kam aber zu meiner Frage keine einzige verwertbare Antwort. Von Sorgnix gab es lediglich mal einen kurzen Hinweis darauf, dass es Probleme und Schadensfälle gibt - die wurden aber bisher nicht näher erläutert und somit ist dieser Hinweis auch nicht gerade dienlich.

Ich würde ja nicht explizit nach der besten Variante fragen, wenn ich alle Problemfälle inkl. Schadensfälle kennen würde. Es gibt Blechdächer die funktionieren und es gibt welche die nicht funktionieren - und tataaa: Es wird nicht am Blech liegen, sondern eher an den Details der Konstruktion - und genau da bin ich dankbar über jeden Tipp und Hinweis.

Alles drumherum ist off-topic und hat weder mit dem Thema noch was mit meiner Kritikfähigkeit zu tun...:rolleyes:

ghostwriter 17.01.2019 22:25

naja ... :grbl

Zitat:

Ach Leute...

Lasst mich doch das Projekt einfach so angehen wie ich das vor habe und gut. :rolleyes:
:suspekt:

2augen1nase 17.01.2019 23:16

Was "Naja"?

Hat für mich nix mit mangelnder Kritikfähigkeit zu tun, falls das darauf hinaus laufen soll...

Das ist schlichtweg am Thema vorbeigeschossen - zumal ich das ja auf Jörgs ersten Beitrag schon ausreichend beantwortet habe.:give me a

Ferndiagnosen sind immer schwer, deshalb nehme ich das Zappo auch nicht übel, wenn er der Meinung ist, das ganze sei unrentabel... am Ende ist das aber 1. mein Bier und hat 2. null und nix mit der Fragestellung zu tun und 3. war mit Ausnahme von Sven und Rat-Balu sowieso noch keiner von euch vor Ort und hat halbwegs ein Bild von der Örtlichkeit geschweigedenn von meinen Anforderungen / Vorstellungen...

Die Budgetfrage mag für den ein oder anderen wichtig sein, für mich ist das zweitrangig. Mir nützt es bei der Größe des Objektes auch nix, Dinge die gemacht werden müssen und von denen alles weitere abhängt auf die lange Bank zu schieben. Ich schätze, dass ich irgendwann 600-800.000€ in den Kasten versenkt haben werde - in welchem Zeitraum ist da aber die entscheidende Frage - und den kann ich nur "unbegrenzt" in die Länge ziehen, wenn´s von oben ne reintropft und ich in aller Ruhe dort rumwurschteln kann.:rolleyes:

In diesem Sinne würde ich mir wünschen, dass man mal wieder zum Kernthema zurückkommt - falls da überhaupt jemand noch irgendwas zu sagen mag...

Ansonsten kann man das Thema auch gerne dicht machen - und von mir aus den Budenkombinatthread gleich mit:eek

Zappo 18.01.2019 14:45

Zitat:

Zitat von 2augen1nase (Beitrag 943912)
Ach Leute...

Lasst mich doch das Projekt einfach so angehen wie ich das vor habe
............
Die Anforderungen sollten eigentlich klar sein. Ansonsten halt nochmal detailliert nachfragen.

Ich darf aber dran erinnern: Mir geht es hier um die Dachkonstruktion, also speziell um empfehlenswerte Konstruktionen und Materialien......

Dann MACHS doch einfach, wie Du willst :)
Und das ist jetzt in keiner Weise irgendwie bös gemeint.

Mal davon abgesehen, daß natürlich von weitem (und von nahem) Kostenermittlung und die zugehörige Detaillierung Aufwand und Arbeit bedeutet:

Es GIBT eben keinen üblichen und sinnvollen Werkstoff, der per se nur gut oder nur schlecht ist.

Der eine hat DEN Vorteil und Nachteil, der andere jenen*. Und der fürs dreifache hält auch nicht zwangsläufig länger. Alles hat Sinn, wenn es fachgerecht und nach DIN eingebaut wird - und dazu kann man in jedes Konstruktionshandbuch schauen und sich z.B. vom fachkundigen Handwerker oder Archi beraten lassen. Und den Rest (Zinkblech oder Edelstahl (!) ) regelt das Budget, das Angebot oder persönliche Vorlieben. DAS kann Dir niemand abnehmen.

Deshalb ist die hier geäußerte Erwartung an verwertbare Antworten eher ein wenig blauäugig.

Edelstahl kaufe ICH mir so wenig wie goldene Wasserhähne, Blechdächer versuche ich zu meiden bzw. plane auf quasi ungeneigte Dächer lieber ein gedämmtes Gründach, wenn die Statik das hergibt, Sandwichelemente sind für manche Flächen tatsächlich eine Option, wenns schnell gehen und einfach sein soll und die Nebenanschlüsse nicht die Kosten explodieren lassen, Bitumenschindeldeckung würde ich (bei entsprechender Neigung) einer Dachbahndeckung vorziehen - und gerade im Lowbudget/Selbstorganisierten Baubereich würde ich (teure) Aufdachdämmung eher mit nem Fragezeichen versehen.

Aber trotzdem: Jeder vernünftig arbeitende Dachdecker haut Dir fachgerecht nach Verlegerichtlinien irgendeinen gedämmten oder ungedämmten Aufbau incl. hinterlüftetem Unterbau drauf, der 30 Jahre hält. Ob mit Blech oder "nur" mit Verlegebahnen. Oder ein Edelstahldach. Oder ein Kiesdach. Oder Bitumenschindeln. Und wenn der eine 4 cm Hinterlüftung sagt und der andere 6, dann nimmstde eben 6 - DAS ist ja die Diskussion nicht wert.

Ich seh da -im Gesamtprojekt - extrem viel bewundernswerten Optimismus und wenn ich so sehe, was Du bis jetzt so gestemmt hast (incl. dem hingelegten "Geld") ziehe ich den Hut - aber ich sehe auch -gerade in bezug auf Materialien - ziemliche Bedenkenträgerei.

Es ist nicht unbedingt das MATERIAL mit seinen Eigenschaften - es ist größtenteils das Gesamtpaket aus Material, richtigem Einbauort und Verarbeitung, was die Lebensdauer bestimmt. Das geht mit allem - und da kann man alles -oder garnix- empfehlen.

Zu meinen, man kann auf Grundlage irgendeiner "Killer"-Eigenschaft DEN Superbaustoff bewerten, ist bei Bauherren weit verbreitet - aber ein Irrtum. Schon die Tatsache, daß es unterschiedliche Baustoffe für ähnliche Anwendungen gibt, spricht da dagegen. Einer, der per se scheisse wäre, wäre da wohl nicht mehr im Angebot.

Laß Dir eben ein paar alternative Angebote machen und entscheide dann eben nach Geldbeutel, Aufwand und Vorliebe. DAS kann Dir niemand abnehmen. Am wenigsten wir hier. Aber falsch machen kann man da ja nix.**

Gruß Zappo

* Klar, nur MILKY WAY schwimmt in Milch (wenn sich noch jemand an den Schokriegel und die Werbung dazu erinnert) - aber das sagt eben garnix darüber aus, ob er mir schmeckt.

** das klingt jetzt ein wenig vollmundig. Aber unter den Voraussetzungen, daß der Bauherr kontrollieren kann, daß das Angebot auch alle Problemecken beinhaltet (wohl kein Problem), ein Architekt mal drübergucken kann (wie Du schriebst) und der Handwerker weiß, was er tut bzw. fachgerecht arbeitet, ist es eben in der Regel tatsächlich so.

2augen1nase 18.01.2019 21:11

Hallo Zappo,

danke für deine Antwort.

Ich denke nicht, dass es eine blauäugige Anfrage ist.

Sicherlich kann man in Konstrunktionshandbücher schauen - aber eben nur wenn die einem vorliegen :eek Mir liegt der Dachatlas nicht vor und ich werde mir den jetzt nicht für mehrere hundert Euro bestellen. Ich hatte einfach die Hoffnung, dass jemand hier aus seiner Erfahrung heraus etwas empfehlen kann.

Muss nicht zwangsläufig dann so sein, dass das bei mir genau so passt, das ist klar.

Nur mal ein Beispiel:

Schaut man sich die Konstruktionsempfehlung von Rheinzink an, dann steht bei belüftetem Kaltdach: Vollholzschalung, darauf direkt Blech.

Nun sagt der eine Handwerker, dass es mit OSB Platten genauso gut funktioniert, der andere berichtete mir, dass OSB völlig weggegammelt ist und der dritte sagt, man müsse zwischen Blech und Schalung ein Drainvlies einbauen (letzteres findet bei Rheinzink zum Beispiel nur Erwähnung bei unbelüfteter Konstruktion.

Meine Gedanken dazu: Es kann nicht gut sein, wenn die Holzschalung unter dem Blech immer das Kondensat direkt abbekommt - kein Wunder also, wenn OSB dort versagt - würde Holz auf Dauer wahrscheinlich genauso. Zweiter Gedanke: Warum nicht immer ein Drainvlies darunter verlegen? Kann doch kein Fehler sein, oder doch?

Schaut man sich Videos zu dem Thema an, wird darauf hingeweisen, dass bei der Konterlattung zwischenrein eine "Nageldichtung" eingebracht werden soll - davon fehlt in den Konstruktionshinweisen besagter Firma der Hinweis. Zudem stellt Rheinzink nur Varianten mit Zwischensparrendämmung dar, nicht aber mit Aufdachdämmung...

SO dreht sich das also im Kreis und ich bin mir zu 100% sicher, dass mir selbst das Fachbuch (in das ich demnächst mal reinschauen darf) konkret zu meinem Wunsch sicherlich keine detaillierte Beschreibung aufzeigt.

Ob ich schlussendlich bei einem Fachmann vor Ort nachfrage oder bei hier im Forum macht für mich nicht unbedingt einen Unterschied - es kommt halt drauf an wer hier was antwortet. Die Fachkompetenz / Erfahrung ist ja da, du hast ja ebenso erwähnt, dass du Blechdächer eher vermeidest - nur eben keine Begründung dazu genannt...

Das mit dem Edelstahl hat übrigens nur die Bewandnis, dass ein Bekannter von mir damit sein großes Dach decken lassen will. Sofern ich mich also für Edelstahl entscheide, könnte ich bei dem quasi mitordern und evtl. einen besseren Preis bekommen. Da gehts nämlich um ein paar m2...

Warum hier so rumgeeiert wird, verstehe ich wirklich nicht, schon gar nicht wenn offenkundig ein Planer mit an Bord ist, der mit Sicherheit schon wesentlich mehr Dächer gebaut / geplant hat als ich das je tun werde... :uii

Was sind denn nun die konkreten Probleme mit Blechdächern? Lautstärke? Kondenswasser? Hitze? Dehnung?

Rheinzink brauche ich nach sowas jedenfalls nicht fragen, genausowenig wie nen Handwerker der sich damit vielleicht selbst um nen lukrativen Auftrag bringt...

:sorgi

ogrikaze 18.01.2019 21:22

Also Till, ich als Nichtdachdecker mit schmalem Geldbeutel würde Sandwichelemente nehmen, schnell verlegt, günstig, hohe Traglast, guter Dämmwert. Zumindest was die Nutzgebäude betrifft.
Ansonsten halt ich mich hier raus....

2augen1nase 18.01.2019 21:25

Übrigens, noch ein Nachtrag wegen der "teuren" Aufdachdämmung:

Im Fall meines Hinterhauses müsste ich bei einer Innendämmung das gesamte Geschoß verputzen, da ich auf ner bruchrauhen Wand sicherlich keine anständige Abdichtung hin bekäme. Zudem müsste ich die Balken aufdoppeln um einen halbwegs der ENEV entsprechenden Dämmwert zu bekommen. Drittens würde ich dann so viel Platz verlieren, dass ich bestenfalls gleich noch eine Baugenehmigung beantrage und das Hinterhausdach um 30cm anhebe.

Im Fall der Werkhalle wäre das einfacher, trotzdem müsste ich die Bestandsdecke komplett rausreißen (inkl. Füllung) ebenfalls aufdoppeln und dann wieder komplett verkleiden. Gipskarton fällt als Baumaterial in der Werkstatt aus, da bei mir immer mit sehr hoher Feuchtigkeit zu rechnen ist. Blöd wäre dabei auch: durch den Verlust der Füllung, muss ich mir dann um den Schallschutz wieder Gedanken machen...

Was kostet die Aufdachdämmung? Wenn ich mich recht entsinne in der A-Qualität ca. 30€/m2, macht bei 150m2 Dachfläche 4500€ plus Verlegung - und das geht ja bei den Platten relativ fix.

Runden wir es auf, lass es 6000€ sein was mich die Aufdachdämmung kostet -und wohlgemerkt ist das Thema dann nach 2 Tagen definitiv durch. Ich kann mit beim besten Willen nicht vorstellen, dass da eine Innendämmung mit all den Nebenarbeiten drumherum billger sein soll... von der Zeit gar nicht erst zu reden.

Ich habe mich ja relativ viel im Internet belesen und Totschlagargument der Kosten bei Aufdachdämmung ist immer, dass der vorhanden Dachbelag abgenommen werden muss um sowas zu installieren. Das passiert bei mir ja aber ohnehiin...

Weiterer Vorteil: Bei einer Umnutzung kann ich nachträglich immer noch die Sparren dämmen - und zwar ohne aufdoppeln zu müssen. Daher ja auch die Überlegung das bei der Villa auch so zu handhaben, auch wenn ich den Dachboden nicht ausbauen will - es kann nicht schaden sich die Option zu lassen - und dort habe ich ebenfalls mit geringen Raumhöhen zu kämpfen....

Nun gut. Wollte das nur noch ergänzen, vielleicht wird jetzt ein wenig verständlicher, warum ich so auf Aufdachdämmung aus bin...

Michael aus G 18.01.2019 23:49

Zitat:

Zitat von 2augen1nase (Beitrag 944003)
Nun sagt der eine Handwerker, dass es mit OSB Platten genauso gut funktioniert, der andere berichtete mir, dass OSB völlig weggegammelt ist und der dritte sagt, man müsse zwischen Blech und Schalung ein Drainvlies einbauen (letzteres findet bei Rheinzink zum Beispiel nur Erwähnung bei unbelüfteter Konstruktion.

Wenn ich zu drei verschiedenen Ärzten gehe, bekomme ich auch drei verschiedene Diagnosen. Das liegt daran, das alle unterschiedliche Erfahrungswerte haben. Das kann man aber dann nicht verallgemeinern.

DEIN Problem ist, daß du dir unsicher bist. Deswegen fragst du viele Leute. Nur, es wird dadurch nicht leichter, sondern schwerer die für dein Projekt richtige Entscheidung zu treffen.

Bis jetzt klingt das für mich so, als willst du für die "Ewigkeit" bauen. Dein Budget und Zeitplan geben das aber wohl nicht her. Bau pragmatisch, nach deinem Budget, nach deinen Bedürfnissen der Nutzung. Bau so einfach wie möglich, dann kannst du später bei Zeit, Geld und Lust immer noch ein "Palast" daraus machen.

2augen1nase 19.01.2019 02:39

Danke für deinen Beitrag!

Natürlich bin ich mir unsicher - sonst würde ich ja nicht fragen, oder? :eek:rolleyes:

Nein im Ernst: Mir ist das schon bewusst, nicht umsonst gibts das Sprichwort: Wer viel fragt, der geht viel irr.:rolleyes:

Trotzdem denke ich wird es immer eine Optimallösung geben und ich kann für mich eben nur "Sicherheit" erlangen, wenn ich weiß was die kritischen Punkte sind - dazu wird sich ja aber im Detail hier gar nicht erst geäußert - und das ist natürlich schade. :suspekt:

Zum Thema Ewigkeit:

Mag sein, dass das so rüberkommt, ist als Steinmetz vielleicht auch berufsbedingt so... nahezu alles was ich baue wird mich (hoffentlich) überleben :rolleyes:

Pragmatismus werde ich sicherlich noch früh genug an ganz anderen Stellen ausreichend üben können - und es gibt sicherlich vieeeeeele Stellen im Haus die dann auf die Weise gelöst werden. Es wird aber auch Punkte geben auf die ich sehr viel Wert lege - Dach und Fassade gehören da mit als wichtigste Bauteile des Hauses aber definitiv dazu.

Die erträumte Wandheizung in der Werkstatt kann ja noch warten, dann stelle ich zwischenzeitlich nen Ofen rein - an solchen Stellen kann ich sehr pragmatisch sein - aber definitiv nicht bei den Dächern.

Generell macht es bei der Größe des Objektes keinen Sinn Dinge auf später zu verschieben in der Hoffnung da wäre dann mehr Geld oder Zeit da... Da gibts dann sicherlich ganz andere Themen - und irgendwann will ich ja auch mal Familie haben... :rolleyes:

Viele Dinge kann ich ja selbst erledigen und bin ja auch schon fleißig dabei. Alleine für die notwendigen Natursteinarbeiten könnten sich andere ein kleines Einfamilienhaus bauen, so gesehen kann ich da aus Eigenleistung schon etwas mehr herausziehen als andere. Kostet halt Zeit - und deswegen auch vorhin nochmal der Nachtrag zur Dämmung. Vielleicht spare ich mit Innendämmung ja doch Geld ein (was ich nicht glaube) dafür kann ich aber minimum 4 Wochen keine Steine fürs Haus klopfen - auch da spielt Pragmatismus schon auch eine Rolle.

Unter dem Aspekt könnte man auch ein langlebiges Dach als Pragmatismus ansehen: Einmal und für den Rest des Lebens dann Ruhe. Hoffentlich :rolleyes:

Wie dem auch sei, ich weiß, dass alle die gebaut haben irgendwann nur noch fertig sein wollten und alles was liegen blieb, was später mal gemacht werden sollte liegt noch heute - ist ja bei mir in der Wohnung genau so... Weil dann andere Projekte dazwischenkommen /wichtiger sind oder eben einem das "schnell fertig werden" mit Pragmatismus / Leidenschaftslosigkeit doch schneller auf die Füße fällt als einem lieb ist...

Ich weiß, dass alle Ratschläge dahingehend auf einer gewissen Erfahrung beruhen und gut gemeint sind. Ich hab halt (noch :rolleyes:) eine andere Grundeinstellung zu dem Thema.:clap

Zappo 19.01.2019 14:50

Zitat:

Zitat von 2augen1nase (Beitrag 944003)
.....Warum hier so rumgeeiert wird, verstehe ich wirklich nicht, schon gar nicht wenn offenkundig ein Planer mit an Bord ist, der mit Sicherheit schon wesentlich mehr Dächer gebaut / geplant hat als ich das je tun werde... ..

Nun, vielleicht liegts auch an der eher unklaren Fragestellung. Oder daran, daß -zumindest ich - die Problematik nicht wirklich verstehe.

Du frägst nach dem "besten Material" (was m.E. wie das ganze "Grundsätzliche" ziemlich an der Sache vorbeigeht) aber die wirklichen Entscheidungskriterien - nämlich Kosten und Detailfragen - entziehen sich doch tatsächlich unserer Kenntnis.

Du frägst nach bautechnischen Lösungen, kommst aber dann mit "mitbestellen können/ guten Preis kriegen/ selber machen können/ dies und jenes muß sowieso raus" usw.

Das sind doch alles Eckdaten, die hier weder irgendjemand weiß noch sich mit anderen "schulmäßigen" Erfahrung decken.

Dann mach doch ein hinterlüftetes Blechdach und wenn es sich wegen der Umstände anbietet, dann mach halt ne Aufdachdämmung. Und wenn Du für kein Geld Edelstahl kriegst, dann nimm eben Edelstahl.

Das ist doch kein Problem - und was soll man da raten?

Zitat:

Zitat von 2augen1nase (Beitrag 944003)
Was sind denn nun die konkreten Probleme mit Blechdächern? Lautstärke? Kondenswasser? Hitze? Dehnung?....

Es gibt keine Probleme mit Blechdächern*. Warum denn? Genausowenig wie es Probleme mit anderen gewählten Dachdeckungen gibt. Man muß das alles nur richtig einbauen und verarbeiten.

(Hinterlüftete) Schalung, Vordeckbahn, Stehfalzzinkblech. So machts mein Blechner - und so sehen die (teilweise über 50 Jahre) alten Dächer aus, mit denen ich "Kontakt" hatte.

Ich mache die - wie geschrieben - nicht , weil meine Planungen in der Regel - bis auf Gaupen - Dachneigungen aufweisen, für die sich andere Deckungen anbieten. Das ist alles.

Gruß Zappo

*WENIGER rumeiern geht m.E. beim besten Willen nicht :) :) :)

Michael aus G 19.01.2019 14:56

Zitat:

Zitat von 2augen1nase (Beitrag 944027)
Unter dem Aspekt könnte man auch ein langlebiges Dach als Pragmatismus ansehen:

Widerspruch. ein günstiges, dichtes und trockenes Dach ist pragmatisch. Langlebigkeit ist, wenn auch wünschenswert, Bonus. Ich kann dich da schon verstehen, aber du kommst so nicht weiter. So wie ich das verstanden hab, hast du ja primär ein zeitliches Problem. Also vielleicht doch erstmal günstig, warm und trocken für die nächsten 5-8Jahre, als aufwendiger die "Ewigkeitslösung", dafür aber schnell?!

Zitat:

Zitat von 2augen1nase (Beitrag 944027)
Einmal und für den Rest des Lebens dann Ruhe. Hoffentlich :rolleyes:

Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Selbst bei Neubauten gibts keine Ruhe. Ich komm nicht vom Bau, von daher kann ich dir da leider keine Hilfe leisten, habe aber etwas Erfahrung mit Projektentwicklung. Und vorallem mit der Vorstellung der Kunden in dieser Hinsicht. :D

Im Moment sieht es aus der Ferne so aus, daß du beginnst dich in Details zu verzetteln. Das kann zeitplanmäßig nach hinten losgehen.

Hast du denn eine Roadmap? Nein? Als allererstes machen! Zwischenziele so klein wie möglich gestalten. Zeitlich realistisch planen. Dann darüber nachdenken was wirklich unbedingt muss. Und unbedingt Luft für ungeplantes und (ganz wichtig!) Erholungsphasen einplanen. Das wird knapp genug...

Mein Schwager hat fast 5 Jahre gebraucht einzusehen, daß er das neben der Arbeit nicht schafft seine Ruine auszubauen. Und Abriss/Neubau günstiger und schneller geht. Jetzt nach 2 Jahren ist er fertig. Und die Ehe von ihm im Arsch... :(

Hör im Zweifelsfall auf dein Bauchgefühl. Denn am Ende lebst du dort. Ich wünsch dir trotzdem viel Erfolg. :yeap

Donnerstag 19.01.2019 15:31

Zitat:

Zitat von Michael aus G (Beitrag 944043)
Und Abriss/Neubau günstiger und schneller geht.

Jupp, kann ich bestätigen. Ich habe zwischenzeitlich das 2,5fache in die Modernisierung, Sanierung gesteckt wie geplant war. Zeit genauso. Gut, es war nichts dringend notwendig und ich könnte auch heute noch im Kaufzustand leben, aber.... .

Da ich beruflich diverse Käufe, gerade von älteren Dreiseitenhöfen und andere Bauerngehöfte begleitet habe, kann ich bei Bauten, die älter als 50 oder 60 oder gar 100 Jahre sind, fast mit Sicherheit den Faktor 2,5 bei den geplanten Kosten bestätigen.
Glauben wollte es mir nie einer wenn ich deren Finanzierungsplanung belächelt habe. Und die Muskelhypothek dürfte bis auf die wenige Ausnahmen von Beschäftigten aus der Baubranche deutlich überschätzt werden.
Zum Thema Dach bin ich fast beim Bauherren, vernünftig - aber bei der Dachfläche kaum zu bezahlen.

2augen1nase 19.01.2019 21:19

@Zappo: Nicht böse sein, aber lies nochmal meinen ersten Beitrag...

Ich frage hauptsächlich nach dem Aufbau und nur ganz nebenbei danach, ob andere Materialien (Edelstahl statt Zinkblech zum Beispiel) vielleicht doch besser geeignet sind. Hintergrund hier: der befreundete Dachdecker berichtete nicht nur von vergammeltem Holz, sondern auch vom mürben Zinkblech - nach 7 Jahren... Hab ich aber nicht extra erwähnt zum Eingangspost, da der eh schon lang genug ist.

@Michel + Donnerstag:

Ein zeitliches Problem habe ich, das ist richtig - aber eben auch nur wegen der Werkstatt. Es ist völlig wurscht was ich als Dachbelag aufbringe - hauptsache Dach + Haken dran. Wie gesagt, bestenfalls so, dass ich in den nächsten Jahren definitiv nicht mehr ran muss.

Ein zeitliches Problem existiert eigentlich generell - allerdings nur in Bezug auf den Verfall. Ob ich in zehn, zwölf oder fünzehn Jahren erst in die Villa einziehe, spielt aus jetziger Sicht keine Rolle - aber das Dach macht so lange einfach nicht mehr mit. Innendrin ist die Bude wirklich noch gut in Schuß. Zumindest im linken Gebäudeteil gibt es bisher keinerlei Feuchteschäden - und das soll auch so bleiben, sonst wirds später nur unnötig teurer.

Übrigens: Mit Ruhe haben meinte ich einfach zu wissen, dass das Thema abgehakt ist und auf mich in Zukunft nur noch Pflege + Wartung zukommt, nicht aber nochmal das gesamte Projekt neu anpacken zu müssen.

Was die Roadmap angeht, so kann ich nur sagen, dass Hinterhaus + Werkstatt vom Prinzip her Priorität haben. Völlig losgelöst kann man das aber auch icht betrachten.

Ich habe jetzt ein Jahr lang damit zugebracht die Bude auszuräumen, möglichst vieles notzusichern und vor allem mal genau zu erkunden wie der Bestand ist / war / in Zukunft werden soll.

Zwischenrein schiebe ich immer mal kleinere Projekte, wie zum Beispiel das mit dem Türgewände oder den Bau der Holztür - hatte den Hintergrund im Winter eine kleine Wärmestube zu schaffen, hab ich aber mangels Zeit / Ofen / Pigmente noch nicht fertig machen können - und nun ists zu kalt.

Genauso schiebe ich das Thema mit dem Tresorraum zwischenrein bzw. habe das zumindest vor. Macht für Aussenstehende null Sinn sich jetzt mit so nem Gimmick zu befassen, für mich aber schon, da ich ja meine Bestandswerkstatt auflösen muss und den Raum 1. irgendwo unterbringen muss und 2. nicht zwei mal anfassen möchte >>> daher gleich einbauen, was man weg hat, hat man weg :rolleyes:

Zu den Kosten kann ich nix sagen. Ich habe kein Budget im Kopf, sondern mir nur mal überlegt und grob überschlagen was da über die Jahre so zusammenkommen kann, so bin ich grob bei 600-800.000€ gelandet - je nachdem was und wie ich baue. Ursprünglich war ja ein Komplettabriss plus Werkstattneubau angedacht, mitterweile denke ich darüber nach den hinteren Teil des Hauses auszuräumen und quasi den Bestand als Werkhalle zu nutzen - das wäre sicherlich kostengünstiger, da muss aber definitiv ein Fachplaner ran bevor man da eine wirkliche Aussage treffen kann.

Am Ende kann ich auch bei 500.000 rauskommen oder bei 1 Mio... für mich spielt das nicht wirklich eine Rolle. Ich hab mich für die Bude entschieden und will das durchziehen und entweder schaffe ich das über die Jahre und mit kleineren Krediten und nebenbei oder ich muss es irgendwann vielleicht doch aufgeben. Das wird die Zeit zeigen.

Was die Werkstatt angeht, so bin ich es ja gewohnt mit quasi nix dazustehen... meine aktuelle Werkstatt hat weder Dämmung, noch eine Heizung, noch gescheite dichte Türen - im Grunde ist das ein einfacher Schuppen mit Strom- und Wasseranschluss. Mein parallel angemietetes Lager hat allerdings nur Strom zu bieten - und das ist doof. Eine Zeit lang werd ich mich schon mit Hilfe von IBC Containern über Wasser halten können, aber geiler wärs natürlich, wenn ich die Hintergebäude möglichst zeitnah (innerhalb der nächsten 1-2 Jahre) in Nutzung bekommen würde. Dann wäre ich aus dem Gröbsten raus.

Dass Neubauten generell günstiger sind, wage ich übrigens zu bezweifeln. Heißt nicht, dass man neu nicht günstig bauen kann, aber das ist dann kein Vergleich zu dem was ich hier habe. Grundstück + Haus war preiswert zu haben, die Lage könnte besser nicht sein und ich sehe das einfach als großen Rohbau und gut.

Klar, würde ich neu bauen würds definitiv keine Villa werden, so gesehen habe ich schon höhere Kosten, keine Frage. Am Ende bleibt aber auch eine großzügige Gewerbeeinheit zum Vermieten übrig, an dem Standort zumindest für gewisse Klientel auch nicht ganz uninteressant....:rolleyes:

Man wird sehen... wird schon irgendwie werden:yeap

oliver.bohm 19.01.2019 22:11

U.R. ist Dachdeckermeister...

Dem schick ich mal den Link hier..

2augen1nase 19.01.2019 23:44

Du willst wohl den Thread in die Länge ziehen?

Sofern fachlich zum Thema noch was kommt, gerne...:bussl

U.R. 20.01.2019 14:36

Moin!
Zum Thema ist doch alles schon gesagt!

Jörg hat es im Post 2 auf dem Punkt gebracht,

" ... und als Dachhaut - auch gegen herabstürzende Äste - taugt immer auch die
gute alte Bitumenschweißbahn. Wie auch die aus Plastik von Bauder. So ziemlich jeder Dachdecker
hat sich in das Zeug ja verliebt, wie seinerzeit der Heimwerker ins Silikon ..."

warum wohl greifen erfahrene Dachdecker gerne auf dieses Material zurück?

Besonders wenn ich hier die Bilder der Dachlandschaft sehe, mit Ecken, Winkeln, Anschlüssen, Dachdurchdringungen usw. , da gehen mit anderen Materialien(Sandwich, Zinkdach, Trapetzdach oder gar Edelstahl(da rate ich massivst von ab) Stunden über Stunden drauf, die Fläche ist das kleinste Problem.

Wasser vom Dach sammeln ist auch so eine Sache.

Kupfer wird z.B. auch benutzt um Dächer Moosfrei zu halten, daran sieht man das gesammelte Wasser in der Kaverne ist nicht ohne. Trinkwasserqualität hat es sowiso nicht. Genau so verhält es sich mit Zinkdächern, Stahldächern,usw. alle haben eins gemeinsam, es lösen sich Stoffe, mehr oder weniger.

Im billigen Polymerbitumen-Bahnen finden sich neben den üblichen Stoffen auch noch Abfälle aus der Industrie(Bremsflüssigkeit, Lösungsmittel etc.) die eigentlich recyclet werden sollten, und die auch dafür sorgen das es die berüchtigte Bitumen-Korrosion an dem Materialien verursacht.

Gute Bahnen die nicht so verseucht sind mit "Beimischungen) kosten allerdings auch mehr. Aber auch hier lösen sich Aerosole, Benzole, etc. aus der Fläche, die Eierlegende Wöllmilchsau am Dach gibt es nicht.
Mit diesem gesammelten Wasser lässt sich Rasen giessen und Bäume die kein Obst tragen, mehr nicht.

Zu guter letzt:

In den 60/70/80 er Jahren musste schnell gebaut werden, da wurde alles genommen was abdichtete und wenig kostete. Der Vorteil von Flachdächern war, sie waren als Dach ca. 1/3 Billiger als Ziegeldächer, allerdings dafür ohne Dachboden. Hier konnten die alten Hasen schnell gutes Geld verdienen, leider mit billigsten Materialien. Nicht alle Firmen , aber doch eben viele haben sich daran beteilligt. Die Architekten haben hier auch Ihr Schäfchen beigesteuert, sie drückten die Preise um für die Kunden ein günstiges Dach herstellen zu können, aber dadurch haben sich einige Dach-Firmen gezwungen gesehen die Preisschraube für Material nach unten zuschrauben und "Einsparungen" vor zu nehmen. Zu guter letzt wurden die Bitumenbahn-Hersteller durch die Hochpolymere Industrie(Foliendächer,...... rate ich auch von ab, Halogene und Weichmacherflucht)) in die Einlagigkeit gezwungen um konkurrieren zu können, und dann wurde auch noch an der Materialdicke geschraubt. Das Desaster war eigentlich Vorprogrammiert.

Ich könnte hier jetzt jedes einzelne Bedachungsmaterial und deren Vor- oder Nachteile erklären, aber das würde sich über Seiten hinziehen, das werde ich aber nicht tun. Weil es eben zu viele wenns und aber`s gibt.

Unter Berücksichtigung dieser Materialien, deinem Zeitdruck und deiner Toleranz:

Mein Rat,

... ein Dach aus Polymerbitumen(meinetwegen auch Dreilagig) einer gehobenen Marke die mit I anfängt, je nach Auflast,feste Unterkonstrucktion, eine Druckfeste Dämmung. Bedenke aber auch, bei Aufdachdämmung kommen noch Extra Kosten auf Dich zu, (Bohlen an den Rändern(die müssen von Aussen auch noch verkleidet werden), Abdeckungen und Dachkanten- Profile. Einen Dachdecker als Freund der Dir dabei behilflich ist hast du ja.

Ach ja, und dann hat Jörg noch das geschrieben:

" ... vielleicht solltest Du grundsätzlich mal einen Fachmann vor Ortmit der ganzheitlichen Planung betrauen??? "

.. dem kann ich nur Beipflichten.

Und... Vorrangig erst einmal das Dach machen das Du als erstes brauchst um Geld zu verdienen und deine Firma einzurichten.
Gruß U.R.

2augen1nase 20.01.2019 18:17

Zitat:

Zitat von U.R. (Beitrag 944086)
...oder gar Edelstahl(da rate ich massivst von ab)

Hallo U.R.!

Vielen Dank für die Zeit die du dir genommen hast und deine Tipps.

Bei den Kunststoffbahnen hast du ja geschrieben weswegen du die nicht verwenden magst und ich muss dir sagen: so ganz vertraue ich den Bahnen auch nicht, obwohl ich nie negatives gehört / gesehen habe. Vom Edelstahl rätst du massiv ab - leider wieder einmal (auf den Thread bezogen) ohne konkrete Begründung:rolleyes:

Laut Rheinzink sind Zinkdächer fürs Wasser nicht gefährlich - gut, wie du schon sagst, jeder Baustoff wird durch die Verwitterung irgendwas absondern, einzige Ausnahme wird wahrscheinlich in dem Fall dann doch Edelstahl sein, oder?

Zur Nutzung der Dachabwässer:

1. werd ich einen Teufel tun und den Kram in den Kanal leiten.
2. Habe ich bis dato keinen Kanalanschluss, sondern lediglich eine Zisterne in der das meiste Wasser gesammelt wird - ich gehe also davon aus, dass die ausreichend groß dimensioniert ist.
3. will ich zusätzlich mindestens eine Zisterne im Kellerbereich des Hinterhauses installieren
4. soll das Wasser in Zukunft nicht nur im Garten Verwendung finden, sondern vor allem auch in der Werkstatt.

Ich plane ja (in ferner Zukunft) die Aufstellung einer Brückensäge und da brauche ich mind. 3-4 m3 Wasser immer vorrätig. Selbst für andere Zwecke in der Werkstatt brauche ich regelmäßig größere Mengen sauberes Wasser - und da will ich keine Benzole oder sonstige Chemie drin wissen.

Ich sehe ja auch live, was sich in meiner aktuellen Werkstatt in den Eimern unter den Löchern im Dach für eine braune Brühe sammelt. Klar, die Dächer sind uralt und vielleicht auch mit schlechten Bahnen gemacht, aber selbst bei neueren Dachbahnen ist mir das schon aufgefallen.

Du hast natürlich Recht, es ist sicherlich ein etwas größerer Aufwand mit Blech die ganzen Anschlüsse und Winkel abzudichten als das mit anderen Materiaien zu machen - aber über wieviel Mehrleistung reden wir da am Ende? Fällt das wirklich so ins Gewicht? Ich glaube es kaum, da ja auch im Falle einer Bitumenbahn viele Anschlüsse aus Blech erfolgen müssen.

Nächste Woche will sich ja ein Dachdecker bei mir melden und sich das alles mal ansehen. Mal sehen was der sagt und was da am Ende bei rauskommt.:rolleyes:

Ich fänds schön, wenn du noch ergänzen könntest warum du von Edelstahl massiv abrätst, das würd mich einfach interessieren - auch wenn das Material nicht unbedingt in die engere Wahl fällt. Ich kenne keinen, der damit schon länger Erfahrung hat (im Dachbereich), deswegen bin ich da neugierig. Eigentlich sollte ja nix gegen das Material an sich sprechen, wird ja immerhin auch im Lebensmittelbereich, für Handläufe usw. verwendet - also vermute ich der Teufel wird in den Details stecken.

In Neuseeland sind Edelstahldächer übrigens Usus. Das erklärte mir ein Bekannter der dort wohnt. Hat dort hauptsächlich mit dem ätzenden Kot der Vögel zu tun und eben dem Einfluss des Meeres. Er meinte sogar, dass das von Seiten des Staates in manchen Gebieten sogar vorgeschrieben ist.:suspekt:

U.R. 20.01.2019 18:47

Später, habe jetzt keine Zeit....

U.R. 20.01.2019 23:51

So jetzt zum Thema kommend.

Aufwand Metall gegenüber Polynerbahnen:

Und ja, es ist ein erheblicher Mehraufwand mit Metall eine komplizierte Ecke auszuführen als mit Polymerbahnen. Das Problem dabei ist, wenn es Rund wird, dann ist Handarbeit verlangt und die ist nun mal teuer.

Merke : Rund = Teuer:neenee


Ich selber habe es schon fertiggebracht in einer kleinen aber komplizierten Ecke 8 Std mit der Arbeit zu verbringen. Es sind Bauteile gewesen die einem Teil-Ausschnitt aus einer Apfelsiene ähneln. Rund gebogen von Oben nach Unten und Rund gebogen von Links nach Rechts. Dazu noch die Passenden Verfalzungen an allen Seiten einschl. der benötigten Dehnungsmaße..

Angebaut immer unter Berücksichtigung der Tagestemperatur.
Am Dach rechnet man mit +80/-20 Grat.
Alle Teile egal, Aussenecken, Innenecken , Gullys, Lüfter, Lichtbänder, Ausstiegsluken und das gesammte Dach in Länge sowie Breite, müssen so verarbeitet werden, das ein Abkalten des Daches (Zusammenziehen) oder durch Sonne ein Aufheizen(Dehnung der Flächen) eine ausreichende Bewegung an den Bauteilen Gewährleistet. Das ist Teilweise sehr schwer, da zum Bsp. Gullys gerne und nicht DIN entspechend meist sehr dicht in Ecken vor zu finden sind, da dann eine entsprechende Dehnung zur Verfügung zu stellen ist nicht leicht.

Das Ganze ist bei Zink oder Kupfer schon nicht Ohne. Bei Edelstahl, das ja nun noch eine festere Substanz hat, ist das Herstellen solcher Teile naturgemäß nochmals Aufwändiger und dementsprechend Kostenintensiver.
Ausserdem wird Edelstahl im Dachbereich dünner hergestellt, eben wegen seiner guten starren Eigenschaften, dementsprechend flattert es bei starken Wind auch mehr. Dagegen gibt es Antiflatter Bauteile, da durch wiederum sieht das Dach dann nicht mehr schön aus, Unrat kann sich sammeln und die Abflüsse verstopfen. Und sie kosten Extra und Zeit.

Dann ist da noch der Lichteinfall, ich hatte schon Bauten, da haben sich Leute aus Nachbarhäusern wegen des Blendeffeckts verklagt. Sicher gibt es auch gestrahltes Edelstahl, das wiederum den Preis in die Höhe treibt.

Zur Verarbeitung von Edelstahl darf nur Rostfreies Werkzeug benutzt werden, das haben die wenigsten zu Hause. Klar, das muss der Fachbetrieb mit bringen, aber was ist wenn ich selber mal schnell ein Abgasrohr oder Lüfter an einer Stelle brauche, dann muss jedes mal eine Fachfirma kommen.

Ach ja, es sind unbedingt Säuretropfen zu vermeiden, z.B. beim Löten!

Unserem Auszubildenden ist eine Lötflasche umgekippt, diese Stelle ist nicht mehr weg zu bekommen. Dafür gibt es Reinigungssray, aber ehrlich, wenn es verdunstet, ist die Stelle wieder sichtbar.Sieht einfach hässlich aus.

Das sind meine Bedenken gegen Edelstahl, ansonsten ein guter Werkstoff.

Allerdings mit Polymerbahnen ist so ein Bauteil in kürzester Zeit Geschichte.

Und nein, Anschlüsse im Bitumendach müssen nicht aus Blech sein, aber Zweiteilig und mit Keil ( auch hier wieder wegen der Dehnung im Dach).

Zu guter letzt:

Für die Verarbeitung von Edelstahl braucht man eine gute erprobte Firma, ansonsten wird es teuer, teuer, teuer.....!

:Proscht

2augen1nase 21.01.2019 00:50

Na das nenne ich mal ausführlich! Vielen Dank dafür!

Was du beschrieben hast mit den Rundungen habe ich auf einer Baustelle mal erlebt, da haben die ein gewölbtes Dächlein über einem Erker wieder mit Zinkblech verkleidet. Das war schon ein ganz schöner Aufwand, das ist richtig.

Bei meinem Pultdach gibt es sowas aber nicht. Die einzige Durchdringung ist der Schornstein und ansonsten ist alles eckig und gerade.

Schornsteinverwahrungen, Kehlen und die Abschlussbleche rund ums Dach inkl. Tropfbleche in der Rinne usw. kenne ich hierzulande bei Bitumendächern aber nur aus Blech, nicht anders. Gut, aber vielleicht gibts da heute ja auch ganz andere Möglichkeiten, ich schaue ja immer nur auf hundsalte Dächer.

Was ich nicht wusste, ist das mit dem Flattern, das klingt nicht cool, da muss ich mich mal darüber belesen. Das Edelstahlblech was ich mal gesehen habe hatte ne Beschichtung, sah aus wie Zinkblech. Denke mal, da wirds verschiedene Sachen geben und ganz ehrlich: ein hochglanzpoliertes Edelstahldach wäre auch nicht das was ich mir so vorstelle.

Davon abgesehen hast du völlig recht: ohne einen Betrieb der das wirklich kann, wird das definitiv Mist - und ich weiß nicht ob Edelstahldächer jeder kann, klingt ja schon nach einigermaßen großem Zusatzaufwand mit den Werkzeugen, der Sorgfalt usw.

Wie dem auch sei... selbst wenn Bitumen eine Alternative wäre, würde ich wohl doch eine hinterlüftete Konstruktion vorziehen. Vor allem weil ich das nicht gut finde Bitumen + Dämmung miteinander zu verkleben. Sowas später mal zu entsorgen wird sicherlich der absolute Supergau. Zudem wäre es für den Fall eines Astbruches sicherlich besser eine harte Schalung direkt unter der Pappe zu haben.

Das mit der Dehnung scheint wohl auch das größte Problem bei Trapezblechdächern zu sein. Zumindest würde das die Aussage meines Dachdeckers bestätigen, der sagte ja, dass sich die Schrauben im Laufe der Zeit lockern und die Dichtungen verschleißen.

Mal sehen, morgen treffe ich meinen befreundeten Architekten und der bringt einige Fachbücher mit und wird mich hoffentlich auch gut beraten.

Übrigens: Rund ist auch bei mir immer teuer :uii

Auf jeden Fall vielen Dank für deine Beiträge, das bringt mich auf jeden Fall schon mal ein Stück weiter!:yeap:bussl

U.R. 21.01.2019 14:01

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Moin,


"Wie dem auch sei... selbst wenn Bitumen eine Alternative wäre, würde ich wohl doch eine hinter lüftete Konstruktion vorziehen. Vor allem weil ich das nicht gut finde Bitumen + Dämmung miteinander zu verkleben. So was später mal zu entsorgen wird sicherlich der absolute Supergau. Zudem wäre es für den Fall eines Astbruches sicherlich besser eine harte Schalung direkt unter der Pappe zu haben."

Bravo, bin deiner Meinung!:yeap


Bei den Dachdeckern hat sich vor nicht allzu langer Zeit ein kleiner Gau abgespielt.
Grund war, die zu entsorgende Wärmedämmung,sie entsprach nicht der "Entsorgungsnorm". Das Altmaterial wurde von keiner Deponie in meiner Ecke angenommen, somit stapelten sich diese Stoffe auf dem Betriebshof bis zum Stillstand. Flachdächer wurden nicht mehr angenommen. Gott sei dank haben die Politiker recht schnell die "Giftnorm" erhöht, somit konnte der Betriebshof Ruck zuck geräumt werden. Aber wenn ich an die Zukunft denke.......? Da wartet noch eine Menge Giftstoffe auf Entsorgung. Daher bin ich voll auf deiner Seite mit deiner Konstruktion/Wahl.

Metalldächer:


Das Material in der Firma herzustellen und zu Formen an der Kantbank, Schneidemaschine usw. ist eigentlich unkompliziert, aber am Dach, nur mit "handwerklichen" Mitteln, ist eine ganz andere Anforderung. Da scheiden sich ganz schnell die Geister.

Die ganzen Schiebehafter und Befestigungen haben auch Längengrenzen, ab einer gewissen Länge(meist 10 m, Traufe /First) erlangen auch diese Teile ihre Grenzen. Da beginnen dann die nächsten Sorgen. Dehnungsfragen gibt es bei allen Materialien, und nicht nur bei Metall-Dächern. So z.B. bei Dach-Terrassen mit gemauerten Feilern, dazwischen mit Gittern. Oft genug erlebt, das die Feiler bei Dehnung des Gitters losgerissen wurden und nun nicht mehr die Sicherheit boten. Problemlösung : in den Gitterhalterungen Langlochlöcher fräsen, die Schrauben leicht lose(nicht das die Gitter klappern) mit doppelten Muttern gekontert,. somit konnten sich die Metallgitter Ausdehnen /Zusammenziehen ohne den Feiler zu bewegen. Das gilt natürlich auch für Zäune mit Gittern.


Das wars erstmal....

:Proscht

2augen1nase 21.01.2019 15:54

Der Gau hat sich nicht nur bei Dachdeckern abgespielt, auch bei uns war das ein Problem. Dummerweise wird Styorpor heute auch bei Natursteinlieferungen sehr gerne für die Verpackung genutzt - wobei as totaler Blödsinn ist, dass das nicht druckstabil ist. Aber wir konnten das Zeug nicht entsorgen, weil wir nicht nachweisen konnten was es genau war... So sammelte es sich BigBagweise, bis es irgendwann doch wieder entsorgbar war...:rolleyes:

Bei den Zinkdächern weiß ich nicht genau wie das Dehnverhalten ist, könnte mir aber vorstellen, dass sich die Bleche in Scharbreite (also am Ende auch Hausbreite) besser verhalten als in Scharlänge. Durch den Stehfalz wird sich die Dehnung vielleicht in Grenzen halten? Reine Vermutung.

Die maximale Länge einer Schar wird sich bei um die 6m abspielen und die Länge des Baus ist irgendwas um die 12m.

Ich dachte eigentlich, dass die Scharen fertig geliefert werden. Würde jetzt jedenfalls nicht vermuten, dass viele Dachdecker so eine Biegemaschine im Betrieb stehen haben. :rolleyes:

Ich kann dir gerne auch mal Pläne vom Objekt per Mail schicken. Ich sehe nur wenige aufwendige Stellen am Dach:

-Kaminverwahrung
- 1 Kehle
- 1 Attika verblechen (muss ohnehin)
- auf einer Länge von 13,3 m und einer Länge von 9.3 m müssten die Scharen einen Winkelschnitt bekommen, jeweils am höchsten Punkt.



Eben kam noch der Rückruf eines Dachdeckers, morgen habe ich einen Termin - ich bin gespannt. Drückt mir mal die Daumen!

U.R. 21.01.2019 16:21

Die längeren Scharen werden mit einer Profilmaschine,

https://www.schlebach.de/index.php/m...ebersicht.html

hergestellt. Das Zink auf Coils geliefert. Somit ist die Länge frei wählbar.
Schiebehafter/Festhafter Abstand, je nach Dachhöhe und Neigung. Breite der Coils 60 cm. Deckbreite Abzüglich der Falze 52cm.

Bei flacher Neigung habe ich immer Dichtstreifen in den Falz mit eingearbeitet um Kapillarwirkung aus zu schliessen.

Die Dehnung in den Falzen je nach Tagestemperatur 0,5mm bis max 3mm pro Schare. Dehnungsformel dazu Delta/Tetta/L

Festhafter im oberen 1/3 , im unterenBereich 2/3 Schiebehafter.


Genügend Material um den Traufumschlag ordentlich auszuführen(Längendehnung beachten), das gleiche am First. Belüfteter First? Details finden sich im Netz.

Achtung!!! Bei Verarbeitungs-Temperaturen unter 10°wird es kritisch,ab da reisst das Material wie Papier,(Zink), und bricht sehr leicht.

Das Material kann auch vorgefertigt geliefert werden, alles kein Problem, nur eine Kostenfrage.
Rest kann dir dein Berater erklären.
https://www.rheinzink.de/produkte/da...oppelstehfalz/
:Proscht

2augen1nase 21.01.2019 17:08

Danke dir für die vielen Infos - manche Sachen sind mir schon bekannt gewesen, das mit den Festhaften / Schiebehaften und auch mit den Dichtungen, aber eine Dehnung in der Größenordnung in den Falzen ist ja schon enorm - auf die Breite des Hauses gesehen...

Am Telefon sagte mir der Dachdecker übrigens, dass Titanzinkdächer gar keine so hohe Lebenserwartung haben wie gedacht bzw. oft beschworen.

Ich dachte eigentlich, dass ein Zinkdach locker 50 jahre überlebt, er sprach aber davon, dass es bereits nach 30 Jahren zu den ersten Schäden kommen kann. Bitumenbahnen gibt er (bei hochwertigen) 20 Jahre.:rolleyes:

Nun ist das sicherlich stark abhängig von der Bewitterung, Sonneneinstrahlung und so weiter - aber bei der Dehnung wirds ja selbst mit den Abdictungen in den Falzen sicherlich sehr früh schon zu Problemen kommen können.

Er sagte mir übrigens auch, dass es ohne Unterlage zu einer verfrühten Auflösung des Zinks kommen kann - so gesehen ist der von Rheinzink dargestellte Aufbau des Zinkbleches direkt auf dem Holz wohl fürs Dach eher kontraproduktiv - übrigens ein gutes Beispiel weswegen ich nachfrage: Erfahrung ist das eine - die Konstruktionsempfehlungen das andere...

Er sagte mir jedenfalls, wenn ich wirklich richtig Ruhe haben will, so müsste ich ein Kupferdach aufbringen - und das mache ich sicherlich nicht:rolleyes:

Wie ist deine Erfahrung mit der Haltbarkeit von Zink? Dickere Bleche (sofern es sowas gibt) halten zwar sicherlich der Korrossion länger stand, werden sich aber bestimmt auch in der Dehnung negativ bemerkbar machen...

By the Way: Ist eine Eiche in direkter Nachbarschaft für so ein Dach eigentlich sehr negativ? Weniger von der Gefahr eines Astbruches her, eher wegen der enthaltenen Gerbsäure?

Ich bin echt mal gespannt was am Ende als Dachbelag wirklich draufkommt - und letztendlich doch sehr froh über deine Beiträge und meine Nachfrage hier!

Danke dir sehr dafür!:brav:

U.R. 21.01.2019 17:26

Deine Ausführungen/Gedanken kann ich allesamt Bestätigen.

Nicht zu verachten ist die Umgebung, die massiv Einfluss auf das Dach hat!!!

Ist z.B. etwa eine Firma in der Nähe mit schädichen Abgasen aus dem Schornstein,Chemie, Zement, Kalkverarbeitende Industrie, senkt das die Lebensdauer(Titanzink) erheblich.

Laub hingegen ist nicht weiter tragisch, sollte dennoch Regelmässig entfernt werden.
Kalkreste, Mörtel von verputzten Stellen, Bohrstaub usw sofort mit viel Wasser entfernen. Bei Anschlüssen(z.B. Bohren am Schornstein) vorher mit Folie abdecken. Die Flecken bekommst Du nie mehr weg.

Hersteller wollen Verkaufen und Verdienen und Hochglanzbroschüren sehen immer schön aus. Nicht alles Glauben!

Allerdings ......, nimmst Du auch nur ein Teil (Schrauben, Nägel , was weis ich auch noch......) anders als vom Hersteller empfohlen,verfällt sofort die Garantie.

Gruß :Proscht

2augen1nase 22.01.2019 17:35

Die große Enttäuschung...
 
...oder wie man einem Steinmetzen einen Zahn zieht:


Heute hatte ich den Termin mit einem Dachdecker - wohl ein alter und erfahrener Hase. Zumindest erschien mir das so.

Er hat sofort abgelehnt Blech auf die Dächer zu legen. Begründung: zu flache Neigung.:eek

Zwar ist es wohl so, dass man laut den Herstellern das Blech schon ab 3° Dachneigung verlegen können soll - ich habe defintiiv mehr Neigung - aber er sagte mir, dass es bei hohem Schnee dazu kommen kann das trotz Abdichtung in den Falzen die Brühe reinlaufen kann...

Ich hatte ein bisschen das Gefühl, dass er Fan von Bitumen- und Kunststoffbahnen ist, aber die Erklärung gepaart mit den Aussagen von U.R. hat gepasst.

Er meinte auch, dass das heutige Blech wohl nicht mehr so lange haltbar ist, weil es auch dünner ist. Er sprach davon, dass früher Bleche mit einer Dicke von 1,3mm verarbeitet wurden, heute fast nur noch 0,8mm Blech. Dickeres Blech will er aber auch nicht verarbeiten, weil er meinte das versprödet beim Falzen sehr schnell:rolleyes:

Naja. Ich bin gespannt auf das Angebot und lass mich überraschen....

Zum Schieferdach meinte er, dass der Dachstuhl das hergäbe, aber die Neigung ein klein wenig flach wäre. Er meinte zwar dass es schon ginge, sagte aber auch, dass Kunstschiefer haltbarer wäre. Er meinte in unserer Region halten Naturschieferdächer i.d.R. keine 80 Jahre. Ich kenne nur ein Gegenbeispiel beim Holzhaus einer Freundin - ihr Dach geht jetzt erst langsam kaputt und das ist von 1938...:rolleyes:

Wer viel fragt geht viel irr, aber ich brauche ja einem Handwerker auch nichts aufschwatzen wenn er nicht will und ich keine Ahnung habe. Naja.... Erstmal ernüchternd. Mal sehen, es kommen ja noch zwei andere zwecks Angeboten.

Ich werde weiter berichten.


Liebe Grüße!

U.R. 22.01.2019 18:01

.... für Metalldach zu flach, aber für Schiefer mit seinen tausenden Fugen geeignet!!?


Bleche 1,3mm.....im Leben nicht, der wirft da irgendwas durcheinander.

Die Zinkbleche halten heute länger weil Titanbeimengungen drin sind, dadurch kann man erst das Metall in zwei Richtungen biegen.

Früher, ohne Titan, konnte man nur in eine Richtung biegen,z.B. von Oben nach Unten, nicht gleichzeitig von Links nach Rechts, dann ist es gebrochen.


Nr. 1 ....ist Raus !
Vergiss den Typen!:spank:

Ich schrieb ja, eine gute Firma brauchst Du.......:rolleyes:


Ich Glaube, ich schreibe dir die passenden Antworten nun mehr per PM, langsam wirds heikel......

2augen1nase 22.01.2019 18:24

Nich verwechsseln: Schieferdach auf Villa, Blech auf Hinterhaus!


Ich hab dem meine verblechten Fensterbänke gezeigt und die sind frühestens aus den zwanziger Jahren, wenn nicht gar noch älter... und die sind noch heil.

Da meinte er, das wäre dickeres Material gewesen...:rolleyes:

Kann ja auch nur widergeben was er mir sagte. Er bietet mir jetzt Bitumen und Kunststoff an, man wird sehen...:rolleyes:


Hab ja noch zwei Dachdecker die sich das anschauen wollen, mal abwarten.

Können übrigens auch gerne mal telefonieren - falls du dich da richtig reinhängen magst :D

U.R. 22.01.2019 18:33

Hast Post...

Sir Quickly 22.01.2019 20:32

Zitat:

Zitat von U.R. (Beitrag 944210)
Bleche 1,3mm.....im Leben nicht, der wirft da irgendwas durcheinander. .

Ich bin nun wirklich kein Dachdecker, aber Bleche von 1,3 Millimeter Stärke kommen mir auch absolut unrealistisch vor. Oder anders: Ich hab noch nie einen Dachdecker mit einem Vorschlaghammer gesehen...

ogrikaze 22.01.2019 21:10

Ich werfe mal noch ne Bitumendeckung mit Kiesauflage in den Raum, 1. Lage 'schwimmend". So will ich eigentlich den Garagenstreifen neben der Firma machen, falls Du dich erinnerst....Bei mir ist es allerdings ne Betondecke....

2augen1nase 22.01.2019 21:41

Ich hab ja auch keine Ahnung davon und wer weiß was ihn zu der Aussage veranlasst hat.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es früher dickere Bleche gab, ob das nun genau 1,3mm waren oder nicht - das spielt ja keine Rolle.

Eigentlich war der Besuch heute ganz nett und er hat sich viel Zeit genommen und mir das alles fein und nachvollziehbar erklärt.

Er würde mir ja auch ein Blechdach draufbauen wenn ich das unbedingt wöllte, riet mir aber davon ab, weil eben die Gefahr besteht, dass bei Schnee und Eis Wasser reinläuft - trotz Abdichtung zwischen den Fälzen.

Wie gesagt, ein klein wenig hatte ich das Gefühl, dass er von Bitumen / Kunststoffbahnen / Kunstschiefer überzeugter war als von Blech oder echtem Schiefer. Er sprach zwar von Erfahrung, aber ich denke ein klein bisschen Vorliebe konnte ich da schon auch raushören.:rolleyes:

Na mal sehen...

2augen1nase 23.01.2019 17:57

So... Montag kommt der nächste Spezialist, diesmal alles aus einer Hand: Zimmermann / Dachdecker / Dachklempner.

Eine Empfehlung vom Denkmalamt - auf Nachfrage, da ich neulich sehr gestaunt habe über wirklich superschön ergänzte Balkenköpfe.

Der machte am Telefon jedenfalls schon nen guten Eindruck, meinte er will sich das erstmal genau ansehen und mir dann empfehlen was wirklich sinnvoll ist.

Vorteil wäre: Wenn alles in einer Hand ist, habe ich nicht den Stress das koordinieren zu müssen. Wäre schon nicht ganz schlecht - aber sicher auch entsprechend teuer, da große Firma...:rolleyes:

Mal abwarten - ich werde weiter berichten.:D


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