Schatzsucher.de - Desoto21, Vorstellung

Hallo Ihr,

durch Zufall auf diesen Beitrag gestossen lass ich mir es natürlich nicht nehmen und euch ein bischen von mir zu erzählen.

Am 02.10.1980 wurde ich im kleinen Herne (NRW) geboren, meine Eltern gaben mir den Namen Michael ... *gähn* :popcorn:

Usw...

...ich glaub nicht das jemanden das wirklich interessiert :dance also steigen wir mal mittendrin ein.

Wie bin ich zu diesem Hobby gekommen?
Es begann im Zarten alter von 14 Jahren. In meiner damaligen Schulklasse machte das Gerücht den Umlauf, das ein paar Kids einen Bunker gefunden hatten.

Hhmm...interessant dachte ich und direkt nach der Schule, ruck zuch, die tasche in die ecke, aufs Fahrrad und nach Bochum-Hordel geradelt, meine Freunde waren schon da.

Komischer Anblick...eine Horde von bestimmt 15 Kids aller nationen waren dort vertreten, mädels wie auch Jungs. Kaum das ich mich versah zog mich auch schon ein Klassenkammerad am ärmel, in richtung eines Abhangs. Als ich die kleine öffung im Stein sah (heute weiss ich das es ein halb zugemauerter, rundbogenähnlicher eingang war) wurde mir zwar etwas flau im Magen aber egal...der gruppenzwang war grösser. Auf allen vieren, mein Kammerad voran, hinter mir eine ganze reihe anderer ging es ins schwarze ungewisse. nach einem knappen meter konnte ich mich wieder aufrichten.

...kein Licht dabei...aber dafür die anderen zu genüge. von taschenlampen über Kerzen bis hin zu streichhölzern war alles vertreten. Ca. 10 meter ,durch einen doch sehr engen gang, vorbei an 2 oder drei verrosteten stahltüren mit kleinen schaugläsern betrat ich einen grossen Vorraum. Blick nach Links sah ich etwas undefinierbares eingeschüttetes. Egal, die menge "rannte" geradeaus, ich natürlich hinterher. Gänge soweit man denken kann aber ein grosser Hauptgang, ca. 3-4 Meter breit aber gerade mal so gross, das wir stehen konnten (tippe heute mal so auf 155cm) Der Hauptgang verlief sozusagen im Oval, immer wieder durch quergänge verbunden. Am ende des Bunkers eine art Schützenstellung (2 schlitze im Beton nach draussen, auf die andere seite) daneben wohl mal die sanitäranlagen, ein gang weiter ein raum (ca. 10qm) mit einem massiven gitter abzutrennen gewesen.

Am nächsten tag und einigen beulen am Kopf vom Vortag habe ich mich mit massig licht und einem zurechtgeschnittenem Panzerkombi (grösse -2 gabs noch nicht:suspekt: ) eingedeckt natürlich wieder dort hin begeben. Die dunkelheit, die leicht moderige Luft ... einfach fantastisch. Was passierte hier? wofür war er gedacht? Ach wie gerne würde ich sehen, wie es früher mal hier war...das waren meine gedanken, damals, wie auch heute noch. ... eine verschüttete treppe ?! Ja, am anfang schrieb ich von etwas verschüttetem. nach genauerem hinsehen bemerkte ich (wir) das es sich um einen verschütteten Treppengang handelte. Durch blick nacxh oben entdeckten wir, das an dortiger stelle wohl die decke eingestürzt sei und den treppengang unter sich vergraben hatte. Die neugier wuchs....Einer von und war ein etwas sehr gross geratener...sehr kräftig, sehr gross und ... ich erinnere mich noch genau, dumm wie brot.
Wenig überredungskunst genügte und wir gingen zum benachbarten reiterhof und "borgten" uns :dance spitzhacke, spaten und schaufel. Schleppen, graben, schleppen hacken...schwitzen.
Als wir soweit waren (und ich meine nach einigen tagen) sahen wir die ersten stufen, allerdings rieselte immer wieder von oben erdreich nach .... immer mehr....noch mehr...zu viel. im letzen moment zog ich den kammeraden an den knöcheln aus dem loch ... keine sekunde hätte ich mir zeit lassen dürfen. es stürzte wieder ein. Komischerweise haben wir ihn danach nie wieder im Bunker gesehen ,hatte sich wohl doch etwas erschrocken, wir aber auch.

So verbrachte ich meine jugend, lernte in genau diesem Bunker meine erste Freundin klennen mit der ich über 7 Jahre lang durch dick und dünn ging, deswegen genau vergesse ich diese Zeit mein Leben lang nicht mehr und erinnerer mich noch als wäre es gestern.

Über 1 Jahr ging es dort so weiter (mit ausnahme vom Graben) wir spielten dort spiele, versteckten uns ... eben das was kids so ind em alter tun. (zumindest als ich in dem alter war, heute interessiert das keinen mehr in dem alter so wirklich oder da würde ganz was anderes stattfinden :nono ) Bis auf einmal der Bunker massiv verschlossen wurde mit einer betonplatte. die eltern einiger kids wurden darauf aufmerksam und beschlossen, den bunker aus sicherheit verschliessen zu lassen. sie vergasen aber für kurze zeit den hinteren ein bzw. ausgang...na ja...für kurze zeit. er wurde verfüllt. ich war vor kurzem noch da. ausser ein paar hammerschlägen auf die betonplatte passierte nichts, allerdings der hintere eingang ließ sich mit etwa schweiss wieder von schutt befreien. (nicht massiv ,nur mit schutt verfüllt).

Natüprlich sind mir aus meiner jugend noch mehrere bunker Bekannt, die wir auch dann begangen sind...nur...wir kids eben sind, auffällig, laut und ungehalten wurden die restlichen auch verschlossen und stehen noch heute da wie früher...unangerührt.

Bis heute fasziniert mich das begehen von Bunkern und industrieruinen weil es mich immer wieder in die schöne zeit meiner kindehit/Jugend zurückversetz und da nun endlich das zeitalter der digitalen fotografie eingeleitet wurde kann man es auch vernünftig auf CD oder HD festhalten und für die ewigkeit archivieren. daher hat sich meine Fotoleidenschaft entwickelt. Und erst als ich dieses forum hier entdeckte war ich hellauf begeistert: Doch nicht alleine!!! :yeap

Leider wird man heut zu tage nur zu schnall in einen topf mit Schrootis und kuferdieben geworfen .Die Stellungnahme, ich möchte doch nur ein paar fotos machen wird leider auch zu oft als ausrede von besagten Dieben genommen. Selbst hier im fotum merke ich das nicht jeder hier warscheinlich das ist, was er versucht uns weiss zu machen. roar

Mein Motto bei begehungen:

Ich nehme nichts mit und verlasse immer meine örtlichkeit so, wie ich sie vorfand. Tiere und natur lasse ich unangetastet (besonders acht geben auf fledermäuse) und die eigene sicherheit geht immer vor!

Ich hoffe ich konnte einen kleinen einblich geben wie ich zu dieser leidenschaft gekommen bin und warum ich sie bis heute noch mit vollem einsatz nachgehe.

Für Fragen, falls jemand welche hat steh ich natürlich gerne zur verfügung.

Nette Grüße

Micha