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Shakerz 24.12.2016 22:29

Bunker u. Schützengräben - Tarnputz
 
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Verehrte Kollegen u. Bunkerkundige!

Bei einem meiner Streifzüge durch die Natur habe ich diesen (siehe Bild) gesprengten Bunker entdeckt. Der Bunker liegt an einem Hang, kurz unterhalb des Plateaus u. hat ein Blickfeld von ca. 180 Grad. Nach meinem Kartenmaterial handelt es sich um einen Artillerie-Beobachtungspunkt (Gruppe II) der Wehrmacht. Tatsächlich wird es sich jedoch um eines der Regelbauwerke (Erprobungsphase) für den Westwall handeln, welche in der Praxis (auch) als Artillerie-Beobachtungspunkte genutzt wurden.

Ich selbst stehe am Fuß des Hanges. Dort wo ich mich befinde, also direkt unterhalb des Bunkers, sind die Überreste langer Schützengräben zu sehen, welche im (leichten) Zick-Zack angelegt wurden. Die Schützengräben machen den Eindruck, als wären sie wie ein "Sperrgürtel" zu Nahverteidigung des Bunkers angelegt worden. Sie trennen den Hang von der vorgelagerten weitläufigen Freifläche.

Jetzt meine Frage: war es üblich, dass einem Bunker ein "Sperrgürtel" aus Schützengräben vorgelagert wurde?

Nur zur Info: dort wo heute Bäume sind, war natürlich vor vielen Jahren alles unbewaldet.


Viele Grüße

S.

ghostwriter 25.12.2016 09:15

moin christoph,

ich denke es kommt auf die örtlichen gegebenheiten an!?
ein "artillerie-beobachtungsstand" war selten alleine irgendwo ...
weil er oft nur eine eingangsverteidigung hatte!?
da kamen noch flankierende bunker zum einsatz ...

an welchen regelbau dachtest du?

gruß marc

Zappo 25.12.2016 09:28

Zitat:

Zitat von Shakerz (Beitrag 907049)
....Jetzt meine Frage: war es üblich, dass einem Bunker ein "Sperrgürtel" aus Schützengräben vorgelagert wurde?....

Ich kenne das aus der Pfalz eigentlich garnicht anders.

Meinem bescheidenen Wissen nach war ja die grundsätzliche Idee der Bunker der Schutz der Soldaten/Ausrüstung während des sturmvorbereitenden Artilleriebeschusses - GEKÄMPFT sollte dann draussen werden. Im Graben bzw in den Feldstellungen.

Gruß Zappo

wobo 25.12.2016 10:32

Zitat:

Zitat von Shakerz (Beitrag 907049)
.
.
Ich selbst stehe am Fuß des Hanges. Dort wo ich mich befinde, also direkt unterhalb des Bunkers, sind die Überreste langer Schützengräben zu sehen, welche im (leichten) Zick-Zack angelegt wurden. Die Schützengräben machen den Eindruck, als wären sie wie ein "Sperrgürtel" zu Nahverteidigung des Bunkers angelegt worden. Sie trennen den Hang von der vorgelagerten weitläufigen Freifläche.
.
.

Wenn dort Schützengräben am Fuß des Hügels sind,
können die eigentlich nur von Zivilisten/Volkssturm ausgehoben worden sein,
denn taktisch gesehen ist so etwas grober Unfug.
Jede Verteidigungslinie kann genommen werden und die Besatzung muß ausweichen,
in diesem Fall müßten die Verteidigen den Hügel hinauf hetzen, was wohl keiner überlebt hätte... :suspekt:

Wenn ich den Bunker verteidigen sollte, hätte ich Stellungen AUF dem Hang angelegt,
auch Handgranaten lassen sich bergab deutlich besser einsetzen als bergauf ... :D

Gruß Wolf

Zappo 25.12.2016 11:00

Zitat:

Zitat von wobo (Beitrag 907057)
Wenn ich den Bunker verteidigen sollte, hätte ich Stellungen AUF dem Hang angelegt,
auch Handgranaten lassen sich bergab deutlich besser einsetzen als bergauf ...

Grundsätzlich richtig.
Aber wie schon geschrieben: Kommt auf die Örtlichkeit an. Manchmal ist auch "unten" für nen Teil oder Rest des Geländes "oben" - und andere Geländedetails wie Waldrand/Übergang offenes Gelände oder Enge der Kuppe oben usw können zusätzliche unten gelegene Kampfgräben sinnvoll erscheinen lassen.

Das ist ohne Kenntnis der damaligen Situation insb. Bewuchs schwierig.

Gruß Zappo

borsto 25.12.2016 11:39

Zitat:

Zitat von Zappo (Beitrag 907058)
Grundsätzlich richtig.
Aber wie schon geschrieben: Kommt auf die Örtlichkeit an...............

Frohe Weihnachten !

Aus der Eifel und auch aus dem Saarland kenne ich es nur so, dass etwa ab September 1944 alle Westwall-Bunker durch Laufgräben miteinander verbunden waren. Diese waren zick-zack förmig angelegt. Das ist durch Luftaufnahmen weitestgehend belegt.

Vergleichsaufnahmen von vor September 1944 zeigen keine Laufgräben zwischen den einzelnen Bunkern.

Man muss davon ausgehen, dass durch das Vorrücken der Alliierten im Herbst 1944 bei den allgemeinen Schanzarbeiten die eingesetzten Arbeitskräfte und auch die Truppe diese Laufgräben flächendeckend angelegt haben.

Beste Wünsche !

borsto

Lucius 25.12.2016 12:59

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Nein, es waren 2-3 Linien, wobei die Bunker nicht in vorderster Linie standen.
Gerade wenns ein ArtBeob war oder ein Führungsbunker, waren diese als Defensivstände eher weiter hinten angelegt. Die Beobachtungsbunker dabei noch nach Geländegegebenheit.

Gerade Versuchsbauten wurden ja streng nach Lehrbuch gebaut,unabhängig vom praktischen Nutzen...

Shakerz 25.12.2016 16:19

Hallo Jungs!

Danke für die zahlreichen Infos. Nach Textstudium komme ich zu der Feststellung, dass sich die gesichteten Schützengräben also durchaus zu einer Gesamtanlage in Verbindung mit dem Bunker gehören könnten. Dann werde ich diesen auf jeden Fall mein Augenmerk schenken...


Gruß

S.

ghostwriter 25.12.2016 20:22

wie schon geschrieben ...
mich würde der regelbautyp interessieren!? :yeap

Shakerz 25.12.2016 21:45

Das kann ich dir nicht sagen, weil ich mich da selbst zu wenig auskenne. Diesbezüglich kann ich nur Aussagen weitergeben, die mir gegenüber von "Kennern" gemacht wurden. Bezüglich genauen "Typen" habe ich da nicht nachgefragt.

Gruß

S.


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