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-   -   "Münze" Gut für 1/2 Liter Bier mit Krugsymbol (http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=81843)

talentbefreit 23.03.2014 02:04

"Münze" Gut für 1/2 Liter Bier mit Krugsymbol
 
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Moin.
Hab beim spazieren gehen eine "Münze" gefunden.
Vorderseite: Text: "Gut für 1/2 Liter Bier" und ein Bierkrug.
Rückseite: Verzierungen, evtl. "Hopfen & Malz "
Ich habe schon mal gegoogelt, aber genau DIESE Münze war nirgends abgebildet.
Fundort: Schwebheim bei Schweinfurt

Fragen
Herkunftsort ? Wird sowas von Brauereien oder Wirtsleuten herausgegeben ?
Alter?
Warum hat die ein Loch ?

Danke fürs lesen

behreberlin 23.03.2014 07:45

Hallo. Die Münze heißt Wertmarke. Herausgegeben als Geldersatz (so wie heute Vorkasse), möglich wäre auch Arbeitslohn. Ich schätze mal vom Zeitraum Anfang bis Ende des 20.Jhd. Durch das Loch konnte man sie stapeln (Ständer mit Stab). Bei den "besseren" war die Brauerei, der Ort, oder das Wirtshaus angegeben. Beispiele: http://www.muenzauktion.com/shops/se...SID=&days_new=

ghostwriter 23.03.2014 08:33

auch zu finden als "biermarke" oder "bierzeichen"!? ;)
das loch diente zum einfädeln in einen drahtring ...

gruss

Gypsy 23.03.2014 10:20

Jaja, so eine hab ich auch mal gefunden. Bei 30Grad im Sommer. Was hätt ich mich gefreut, wenn ich sie hätt eintauschen können :lol

Sir Quickly 23.03.2014 10:28

Zitat:

Zitat von Gypsy (Beitrag 814069)
Jaja, so eine hab ich auch mal gefunden. Bei 30Grad im Sommer. Was hätt ich mich gefreut, wenn ich sie hätt eintauschen können :lol

Ich bekam mal eine alte 1L-Biermarke geschenkt und missbrauchte selbige über mehrere Jahre als Anhänger am Autoschlüssel. Es gab nicht nur einen Wirt, der sie sofort gegen einen Liter Bier eintauschen wollte. Bin mir sicher, Du hättest auch einen Tauschwilligen gefunden! :freu

Gypsy 23.03.2014 10:35

ja, aber nicht, wenn man 5km weg vom nächsten Wirt ist, und das Stöffche sofort haben will, weil man durch so einen Fund daran erinnert wird. :)

Shakerz 23.03.2014 11:05

Zu der Zeit gab es anscheinend auch schon so Standartanfertigungen. Die Wertmarken die ich gefunden habe, waren teilweise auch schon hier im Forum zu sehen d. h. bestimmt Modelle waren über das Bundesgebiet verteilt. Also keine regionale Erscheinung. Selbst meine Wertmarke mit Brauereinamen ist ein Standartmodell, dass um den Namen ergänzt wurde.

dcag99 24.03.2014 08:23

war nicht gerade in bayern (aber auch anderen teilen deutschlands) stets auch ein bier im tageslohn enthalten? kann mich da an sowas erinnern...

Sir Quickly 24.03.2014 09:12

Wie das ganz früher mal war, kann ich nicht sagen, aber bei Henninger/Frankfurt hatte jeder Mitarbeiter sein "Kontingent", nämlich 2 Kisten Bier pro Woche (!). Das war zumindest in den 1970ern noch so - wahrscheinlich auch noch länger.

talentbefreit 28.03.2014 22:41

OK, vielen Dank für die vielen Antworten. An so etwas wie einen "Haustrunk" habe ich schon gedacht. Jetzt sind wir mit dem Alter noch nicht weiter...denke aber vor 1930 ? oder vor 1900 ?

Diegosito 29.03.2014 15:52

Viel sind die Dinger ja leider nicht wert, da kriegst auch heute nur einen Doppelliter Bier für. So gesehen waren die doch wertbeständig. Da wurde halt noch in Litern Bier abgerechnet und das dann auch gleich weggesoffen.

ghostwriter 29.03.2014 18:20

muss nicht zwingend nur "haustrunk" sein!?

mario123 04.04.2014 14:38

wird als Biermarke bezeichnet und zählt als Geldersatzmarke und fällt in die Kategorie Notgeldmünzen es gab in grossen Städten Kneipen und Brauereien die ihre eigenen Geldersatzmarken hatten stammen alle aus der Zeit um 1910 weil da ein akuter Kleingeldmangel herschte

Freddo 05.04.2014 08:58

Zitat:

Zitat von mario123 (Beitrag 815691)
und fällt in die Kategorie Notgeldmünzen es gab in grossen Städten Kneipen und Brauereien die ihre eigenen Geldersatzmarken hatten stammen alle aus der Zeit um 1910 weil da ein akuter Kleingeldmangel herschte

Sorry - aber das ist Unfug. Die Marken wurden aus organisatorischen Gründen ausgegeben. Das Bedienpersonal musste nicht nach jedem servierten Getränk in der Geldbörse nach passendem Wechselgeld kramen und so wurde der ganze Ablauf im Biergarten/Festzelt beschleunigt. Die Marken gab es schon vor 1910 und es gibt sie noch heute, jetzt aber meist als Plastikchips.

Viele Grüße
Freddo

ghostwriter 05.04.2014 13:18

@freddo: :yeap

ist das interesse grösser, würde ich mal die örtlichen brauereien abklappern!?
"gockel" spukt ja genug aus, ... vornehmlich die größeren mit biergarten ... :rolleyes:

gruss

mario123 07.04.2014 00:19

Zitat:

Zitat von Freddo (Beitrag 815782)
Sorry - aber das ist Unfug. Die Marken wurden aus organisatorischen Gründen ausgegeben. Das Bedienpersonal musste nicht nach jedem servierten Getränk in der Geldbörse nach passendem Wechselgeld kramen und so wurde der ganze Ablauf im Biergarten/Festzelt beschleunigt. Die Marken gab es schon vor 1910 und es gibt sie noch heute, jetzt aber meist als Plastikchips.

Viele Grüße
Freddo

das ist aber jetzt der grösste Unfug den ich jemals gehört habe

Eine besonders große Menge von Notgeld wurde im Deutschen Reich in den Jahren während und nach dem Ersten Weltkrieg und während der Hyperinflation 1923 ausgegeben. Das Horten von Silbermünzen (durch die Inflation war ihr Materialwert höher als der Nominalwert) und der Metallbedarf der Kriegsindustrie führten zu Kleingeldmangel. Städte, Gemeinden, Kreise und Privatfirmen sprangen in die Lücke und deckten den Bedarf mit eigenen Ausgaben, für den Geldumlauf bestimmten „Verkehrsausgaben“

Zitat:

Das Vertrauen in Notgeld ist in Kriegs- und Krisenzeiten oftmals größer als in offizielles Geld. Es wird meist in inländischer, ausländischer oder historischer Währung (Goldmark, US-Dollar) ausgegeben, aber auch als Anspruch auf Waren wie Getreide, Zucker oder Holz. Neben den üblichen Geldformen Münze (Notmünze) und Geldschein kamen und kommen auch verschiedene Ersatzmaterialien wie Porzellan[1], Pappe, Leder, Presskohle, Seide oder Leinen zum Einsatz. 1923 gaben beispielsweise die neu gegründeten Aluminiumwalzereien in Teningen und Singen Notscheine aus bedruckter Alufolie heraus. Auch Briefmarken (etwa als Briefmarkenkapselgeld), Spielkarten, Schecks und ähnliche Vorlagen werden zu Notgeld umfunktioniert. Welchen Gegenständen dabei ein Wert als Notgeld zugesprochen wird, kann sehr vielfältig und gelegentlich auch regional sehr begrenzt sein. Gemeinsam ist den als Notgeld dienenden Materialien, dass sie keine Wertangabe tragen, sondern in sich selber den Wert darstellen. Ihr Tauschwert ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Notgeld wird nur als Zahlungsmittel gebraucht, nicht zu Kreditzwecken.

ghostwriter 07.04.2014 08:59

http://bier-in-mainz.de/mainzer-brau...ie-biermuenzen

vielleicht mal lesen!? :Proscht

Freddo 07.04.2014 21:17

Zitat:

Zitat von mario123 (Beitrag 816005)
das ist aber jetzt der grösste Unfug den ich jemals gehört habe

Glaub es oder glaub es nicht,

Notgeld hat mit Biermarken nichts zu tun.

Gruß
Freddo


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