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TuNichtGut 05.06.2011 12:23

Zitat:

Zitat von moskito (Beitrag 674889)
...Jetzt muß eine Größere Bemmerie her.

Genau, weil bei mir sage und schreibe, ganze 23 Elektronen übertragen wurden, bevor die Batterien alle waren :lol

Zak 05.06.2011 19:52

Ich muss mal danke sagen! Bin die letzten 3-4 Stunden auch am lysen... hab mich an Erichs Anleitung gehalten (da alles vorhanden)...

Ich zerstöre grade zwar eher die Teile - aber zum testen reichts das vollkommen :) Leider kann ich meine Stromabgabe momentan nicht messen (wird morgen nachgeholt - über mittagspause kurz das Zangenamperemeter mitnehmen..) - allerdings kann ich sie momentan sowieso nicht regeln - wenn benötigt klemm ich mir irgendwann ein Poti dazwischen.

Aber - meine Teile bekommen teilweise richtig schwarze Filme - bekomm ich die wieder weg?

Und irgendwo war die Frage mit der Kupferklemme - ich hab am Anfang nur Kupferdraht genommen - man sieht dass er arbeitet - also deutlich heller und sauberer rausgekommen das CU... dürfte sich halt irgendwann auflösen - sollte aber bei der reinigung keine Probleme bereiten (dem ersten Anschein nach)

TuNichtGut 05.06.2011 23:27

@ Zak: hast du richtig rum gepolt?

Minus an 'Werkstück', Plus an Edelstahlelektrode.

Bei mir ist nämlich der Edelstahlküchenschwamm (benutzte Elektrode) schwarz geworden und mein Löffel zu 60% Rostfrei (1h/15min.).

Ich habe meinen vorhergehenden Versuch etwas abgewandelt, und zwar:

- 16V Netzteil (T-Online Speedport Netzteil),
also ein sog. Steckdosenwürfel mit 16V und 900mA
Nach 1 Stunde ist der Gute allerdings heiss geworden und es hat schon nach dem Trafo gerochen
- Edelstahlküchenschwamm (Topfkratzer) als Elektrode

- Kupferklemmen (original von Batterieladegerät)

- Kabel, 1,5mm² Durchschnitt


Und es funtzt, für alle OHNE Batterieladegerät, es geht evtl ein Steckdosenwürfel,
ABER: Netzteil wird heiss, UNBEDINGT alle 10min. prüfen. Sonst Brandgefahr!

Zak 05.06.2011 23:35

Jupp - denke richtig gepolt zu haben; Minus aufs Werkstück.

Aber so ganz versteh ichs auch net - mein edelstahlschwamm rostet mir weg - ergebnis sah nich wirklich gut aus - dann mal mit nem anderen edelstahlschwamm das stück nachpoliert und bin vom ergebnis begeistert!

ABER!!!! Habe eine Hülse damit "poliert" - das Ergebnis ist super - meiner Meinung nach - das gleiche nochmal mit einer Münze probiert - das Ergebnis ist ein Drama... hatte vor Jahren mal eine Kaisermünze maschinell bearbeitet - das Ergebnis ist leider das gleiche - riefen ohne ende.


Gibt es irgendwo eine liste welches material x ich zum reinigen von material y nehmen kann (Bezüglich der Härtegrade - denk da immer an schleifkohlen :yeap )

TuNichtGut 08.06.2011 03:16

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 5)
zu der schwarzen Schicht nach der Elyse;

Diese ist eine Art 'Vorrost' ein Vorprodukt des Eisenoxides. Habe eben gelesen, daß wohl nicht wenige nur bis dorthin lysen und diese Schicht als erhaltenswert betrachten.

Wenn sie trocken ist siehts ja auch nicht schlecht aus, im 'engen Schwarzen'.

Aber: Einmal angefasst und schon hat man schwarze Pfoten ...
Ich selbst würde diese Schicht auch gern beseitigen. -> Leseergebnis: Zitat "diese Schicht geht aber nie ganz weg."
Es ist also ein Nachscheuern der Teile nötig (Edelstahlschwamm oder so).

Hier jedenfalls nochmal der Löffel:

berti071 10.06.2011 16:27

Kleine Anmerkung:

Die Profis in der Restaurierungsabteilung der >Museen berechnen sich in etwa 1A pro dm³ Metall. Das dauert um einiges Länger aber das Ergebnis ist halt Zucker!

Die Schwarze Schicht..., Jungs, diese Schicht ist die ehemalige Originaloberfläche des Werkstückes!! Wenn ihr Teile habt die eventuell noch Stempel, Gravuren, Schmiedemarken etc. haben könnten, dann ist sie nur noch auf dieser Schicht zu finden!!

Ein beseitigen dieser Schicht..., ist Blöd!! Definitif!

Das kann man bei Teilen machen die nichts Wert sind, die Neuzeitlich sind oder zum Testen. Etwas richtig Altes soweit zu elysieren das nur noch das Metall (hübschHäßlich Grau) ist gleichzusetzen mit Eliminieren ;-))

Wenn man auf der schwarzen Schicht ist kann man aufhören und das Teil in Wachs kochen, am besten Bienenwachs!!
Solange in dem Wachs lassen bis keine Blasen mehr aufsteigen und dann mit nem weichen Lappen das Wachs abwischen. Dann gibbet auch keine schwarzen Flossen mehr und man hat um das Werkstück eine Dampfsperre, den Rost auf EWIG ausgesperrt....

Das ist übrigens ein Grund warum ich auf Sandstrahlen umgestiegen bin! Ich kann mit einem Sandstrahlgerät und einiger Erfahrung die einzelnen Schichten unterscheiden und nur die "unwichtigen" beseitigen....

lg

Nils
(da vermisse ich C4 und seine Anleitungen im Netz!!)

Zak 10.06.2011 17:27

Bist du dir sicher dass das die Originaloberfläche ist und nicht irgendeine Oxidschicht darauf?? Leider habe ich grade keinen passenden schrott mehr zum testen zur hand... aber je nach Teil sollte sich die Schicht auch entfernen lassen - ohne Schaden anzurichten - und versiegelt werden kann es dann ja auch noch. (Mir geht es übrigens um Buntmetalle, ob Eisen jetzt grau oder schwarz ist ist mir auch egal..)
Aber bitte sag mir wenn ich einen Denkfehler hab, will doch nur das es glänzt :uii

Geht das Sandstrahlen eigentlich nicht noch mehr aufs Material?

berti071 10.06.2011 18:15

Moin

Natürlich ist das Schwarze eine Eisenoxid³ Schicht, aber diese ist in diesem Sinne direkt auf der ehemaligen Originalschicht ;-), bzw. hat die Originaloberfläche "ersetzt".
Das natürlich auch nur bei richtig alten Stücken! WKII Kram hat eine ebensolche Schicht die aber natürlich nur Hauchdünn ist und bei derem Entfernen nicht viel passiert...., oder aber beim Elysieren erst entsteht, Eisenoxid³ ist nunmal die erste Rostschicht auf Eisenmetallen....

Beim Sandstrahlen kann ich mit Material und Luftdruck spielen und so den gewünschten Reinigungsgrad erzielen....

Bienenwachs ist das Kleinstmikrolineste Wachs auf Naturbasis, zum versiegeln das Beste, in meinen Augen....

Drusus 10.06.2011 20:17

Zitat:

Zitat von berti071 (Beitrag 675472)
Natürlich ist das Schwarze eine Eisenoxid³ Schicht

Also Eisen(III)-oxid ist das doch eher nicht, denn dieses ist ja rostbraun (da es eben der gewöhnliche Rost ist).

Ich denke, es ist durch die Elektrolyse zersetztes Eisen(II,III)-oxid (aka Magnetit). Dieses ist ursprünglich dunkelgrau und v.a. verdammt hart. Und es sieht deutlich besser aus, als diese schwarze Pampe, weswegen ich bei alten Funden (<1900) immer zu mechanischer Reinigung statt Elektrolyse rate.

Aber wo ich voll konform gehe: das war mal die ursprüngliche Oberfläche der Objekte.

Viele Grüße,
Günter

berti071 10.06.2011 20:36

Okay, da Stinke ich nicht gegenan! ;-)

Sooo dolle kenne ich mich auch nicht aus, aber wenn jemand IMMER NUR aufs blanke Eisen gehen will bekomme ich Ausschlag. Grins.

Allerdings denke ich das die schwarze Schicht (nicht unbedingt die schwarze Pampe die bei der Elyse ENTSTEHT??!!) der erste Rost war/ist.
Sozusagen der Grünspan des Eisens.

Darauf und leider auch darunter bildet sich weiterer Rost der dann eben ausblüht und "wächst".

Vielleicht kennt das ja jemand: Auf der schwarzen Schicht kann man noch alle Schlagzahlen lesen, nach der Elyse sind da nur noch Krater..! Aber Blank ;-(

Beim Sandstrahlen gehe ich genau bis zu dieser Schicht, peng, da ist Schluß.

Der Rest wird durch das Kochen in Bienenwachs stabilisiert und konserviert, das ist Wichtig da unter der schwarzen Schicht ja z.T. auch noch andere Rostschichten (was für ein Oxid auch immer) sind die ohne diese Dampfsperre weitergammeln können.

Ich hatte so schön "restaurierte" Teile in meiner Vitrine die alle nach ein paar Monaten auseinanderplatzten weil der Rost von Innen fraß.

lg

Nils


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