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maffyn 20.10.2017 19:03

Recht und Gesetz bei den Kelten/Germanen
 
Hi- kann mir jemand gute Bücher empfehlen (oder Links/Pdf) wo ich gut belegbare Recherchen, Zusammenfassungen etc. zum Recht bei Kelten und Germanen finde? Das Thema wird immer mal angeschnitten, und google findet natürlich 1000e Seiten wo jeder seinen Senf schreibt. ich wäre an gutem seriösem Material interessiert, am liebsten ein richtiges gutes Buch mit Quellenangabe und so. Irgendwer hat doch da bestimmt seinen Doktor drüber gemacht?

Danek schon mal im voraus. LG

Frank Enstein 20.10.2017 19:09

https://www.buecher.de/shop/germanen...d_id/36885860/

Das ist ganz brauchbar. Auf keinen Fall würde ich Nachkriegspublikationen nutzen, da haben die meisten Schreiber so ihre liebe Mühe neutral zu bleiben.

insurgent 20.10.2017 20:11

Zitat:

Zitat von Frank Enstein (Beitrag 922016)
https://www.buecher.de/shop/germanen...d_id/36885860/

Das ist ganz brauchbar. Auf keinen Fall würde ich Nachkriegspublikationen nutzen, da haben die meisten Schreiber so ihre liebe Mühe neutral zu bleiben.

Ui, Text von 1906..............:popcorn:

Frank Enstein 20.10.2017 20:16

Zitat:

Zitat von insurgent (Beitrag 922019)
Ui, Text von 1906..............:popcorn:

Jo, damals soll es sogar um echte Forschung gegangen sein, erstaunlich oder?

Odenwälder Bub 20.10.2017 20:36

Zitat:

Zitat von Frank Enstein (Beitrag 922021)
Jo, damals soll es sogar um echte Forschung gegangen sein, erstaunlich oder?

Wieso, geht es heute nicht mehr um "echte" Forschung? Es mag sicherlich einige Wissenschaftler geben, die ihre Tätigkeit möglicherweise nicht ganz von politischen Belagen zu trennen vermögen. Das kritisieren auch einige Kollegen solcher Wissenschaftler. Ob das Aufrufen diametral entgegengesetzter Apologeten eine sinnvolle Reaktion auf diese modernen Zeitgenossen ist, ist mindestens fraglich. Wie wäre es mit Einzelfallbewertung, auch von Literatur nach 1945? ;) Weltanschauungsunabhängig! Empirisch!

oliver.bohm 20.10.2017 20:44

"Sorgfältig bearbeiteter Nachdruck der Originalausgabe von 1906"

...wurde das Buch inhaltlich überarbeitet...?

maffyn 21.10.2017 18:14

also ich muss hier mal eine Lanze für Frank brechen: es ist absolut lächerlich zu denken, vor 100 Jahren hätten die nicht gewusst wie man Geschichte aufarbeitet. spätestens seit Napoleons Ägyptensache und den späteren Möglichkeiten durch Fotografie etc. hat die "Wissenschaft" bzw. die Fähigkeit zur Methode, Einzug gehalten. Ich selbst habe Bücher über z.b. Schriftsprachen der "welt", da legts di nieder und staunst nur noch, was die damals vor 100 Jahren schon wussten und zur Verfügung hatten! man kann auch mit papier und Stift rechnen und Massband hatten die auch schon und ein Gehirn zwischen den Ohren ;-)) Also oft ist es gerade die primärliteratur die z.b. auch einen unverstellten Blick auf den Forschungsgegenstand hat!! Spätestens ab dem Zeitpunkt, wo bestimmte "Gurus" den Forschungsstand nebst Ausrichtung bestimmen und demzufolge Veröffentlichung (verbunden mit Geld und Ruhm) daran geknüpft sind, Gnade vor diesen Gurus zu finden, wird es oft fragwürdig bzw. ist wirklich eine freie Forschung dahin. Niemand wird ja gehindert verschiedene Bücher zu vergleichen, aber der Tip von Frank ist goldrichtig immer auch mal vor WK2 zu schauen, als die Think Thanks einfach noch nicht soo viel zu sagen hatten. Als kleines illustrierendes Beispiel z.b. mal das Ding mit dem Dogma vom "Gehirnzellen können sich nicht vermehrern und neu produzieren". Das war jahrelang Gesetz der Forschung und der Typ, der das aufgebrochen hat, hat tatsächlich (um das Problem zu umschiffen) die Neuproduktion von Gehirnzellen ERST am Beispiel des Spatzenhirns publiziert, um es dann später (gaaanz erstaunt;-) auf dem Menschen zu übertragen. Ebenso die Geschichten von der Schädeldatierung, wo der grooße Prof. "seine" Schädel alle ganz spektakulär datieren liess, wegen Ruhm und so.... Also egal welches Gebiet: neu ist nicht immer besser;-) Leider stehen die heutigen Alternativwissenschaftler vor dem Problem, daß die wiederum ihre Ergebnisse in der Gegenrichtung aufblasen müssen, damit Leute ihre Bücher kaufen (da müssen es eben Alines sein und so...) ;-)

Odenwälder Bub 21.10.2017 18:48

Zitat:

also ich muss hier mal eine Lanze für Frank brechen: es ist absolut lächerlich zu denken, vor 100 Jahren hätten die nicht gewusst wie man Geschichte aufarbeitet.
Wer hat hier gesagt, dass man vor 100 Jahren nicht gewusst hätte wie man Geschichte aufbereitet? Die Aussagen einiger Zeitgenossen hier zeigen leider immer wieder, dass man zwar gerne den Begriff Wissenschaft in den Mund nimmt, sich aber niemals mit Wissenschaftsgeschichte, Wissenschatstheorie geschweige denn Wissenschaftsphilosophie befasst hat.
Man würde sonst um den Umstand wissen, dass Wissenschaft grundsätzlich revisionistisch ist und sich korrigiert. Zeitgeist hat und wird immer in gewissem Maße Einfluss haben. Bei den Geisteswissenschaften eher als in der Naturwissenschaft.

Zitat:

spätestens seit Napoleons Ägyptensache und den späteren Möglichkeiten durch Fotografie etc. hat die "Wissenschaft" bzw. die Fähigkeit zur Methode, Einzug gehalten.
Hier beschreibst du nur eine Methode und nicht die grundsätzliche Etablierung von Methodik. Wissenschaft hatte schon immer Methode. Zu allen Zeiten auf die ein oder andere Weiße. Methodik (z.B. der Versuch!), die das widerspiegelt, was wir unter Wissenschaft verstehen lässt sich bis zum Beginn der Neuzeit zurückverfolgen. Ist also wesentlich älter als Napoleon!

Zitat:

Also oft ist es gerade die primärliteratur die z.b. auch einen unverstellten Blick auf den Forschungsgegenstand hat!! Spätestens ab dem Zeitpunkt, wo bestimmte "Gurus" den Forschungsstand nebst Ausrichtung bestimmen und demzufolge Veröffentlichung (verbunden mit Geld und Ruhm) daran geknüpft sind, Gnade vor diesen Gurus zu finden, wird es oft fragwürdig bzw. ist wirklich eine freie Forschung dahin
.

Ahja, was ist denn "freie" Forschung??? Gab es zu früherer Zeit keine Gurus? Ist frei nur das was der eigenen Anschauung entspricht?
Hast du dich jemals mit den im 19. Jahrdhundert entstandenen und bis in die 1940er Jahre reichenden interpretatorischen Grundlagen, die v.a. auch für die Prähistorie maßgeblich waren, befasst? Wieso sollten kuluturanthropologisch konstruierte Erklärungsmodelle unverstellter sein als andere? Ich lese in diesem Absatz nur das was du gerne glaubst, mehr nicht.

Zitat:

Als kleines illustrierendes Beispiel z.b. mal das Ding mit dem Dogma vom "Gehirnzellen können sich nicht vermehrern und neu produzieren". Das war jahrelang Gesetz der Forschung und der Typ, der das aufgebrochen hat, hat tatsächlich (um das Problem zu umschiffen) die Neuproduktion von Gehirnzellen ERST am Beispiel des Spatzenhirns publiziert, um es dann später (gaaanz erstaunt;-) auf dem Menschen zu übertragen.
Die Publikation, die das genauso sagt würde ich gerne sehen. Bitte originale Publiaktionen, am besten aus Pubmed! Hat das der Betreffende vielleicht nicht doch etwas differenzierter fomuliert als du es hier gerade darstellst? ;) Ich glaube schon. Hat er wirklich ein Dogma aufgebrochen? Gab es wirklich jemals ein ECHTES Dogma in dieser Sache??? Eher nein, aber Vereinfachungen sind ja immer wohlfeil und so schön .;)

Zitat:

daß die wiederum ihre Ergebnisse in der Gegenrichtung aufblasen müssen, damit Leute ihre Bücher kaufen (da müssen es eben Alines sein und so...
Zur Info, mit Wissenschaftsliteratur verdienen heute bestenfalls Verlage, wenn überhaupt. Da hat der Wissenschaftler gar nix von.

Es fehlt an deinem Beitrag eigentlich nur noch das Schimpfen auf die berühmte Lügenkresse. :freu

Übrigens: Das von Frank vorgeschlagene Buch halte ich für lesenswert und völlig in Ordnung! Mir missfiel nur der erste Satz. Weiterhin glaube ich Frank manchen Bericht/Geschichte, die er hier schon berichtet hat eher als manch anderer Forenteilnehmer! Ich sage nur Kisten und Karin Hall. Außerdem gibts gemeinsames Interesse am Kav.Reg. Nr.6 Schwedt. Von daher hat mein Beitrag nix mit Antipathie zu tun. Eher etwas mit einer anderen Meinung bei einem Einzelthema.

PS: Um hier keine Irritationen aufkommen zu lassen. Mir sind Apologeten und Ideologen ALLER Richtungen ein Graus. Erst recht in den Wissenschaften.

dcag99 23.10.2017 12:54

back to topic:

jetzt ist ja "keltisch" und "germanisch" ein doch recht weitgefasster Begriff. So er nicht präzesiert werden kann (mangels Kenntnis) anbei eine website die sich mit sowas beschäftigt inkl. weiterführender Literatur:

Lex alamannorum als beispiel:
http://www.leges.uni-koeln.de/lex/lex-alamannorum/

unten im text gibt es weiterführende literatur. rechts andere rechtstexte.

ansonsten kann ich auch dissertationen zu dem thema empfehlen. diese gibt es kostenlos bei diversen unis.

z.b.:
http://katalog.ub.uni-heidelberg.de/...Bfac_sp%5D=ger
(wobei der suchbegriff hier nicht gut gewählt ist. ein wenig rumprobieren)


oder Band 18 von hier:
https://www.degruyter.com/view/serial/16626

Erdspiegel 26.12.2017 21:39

Buchtip:
Jan De Vries 'Die geistige Welt der Germanen',Max Niemeyer Verlag/Halle/Saale
2.Auflage,1945

Die 3.und letzte Auflage erschien 1964 in Darmstadt
Zum Autor:
https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_de_Vries_(Philologe))


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