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U.R. 04.06.2017 13:31

Moin SDE`ler!

Zum Thema Stromausfall mal eine kleine Anekdote.


Es ist schon ein paar Jahre her, da fieberte mein Junggeselle immer am Freitagabend seiner Geliebten entgegen. Na ja, junge Liebe halt.

Jedenfalls bat er mich immer(Freitags) um vorzeitigen Feierabend, und auf dem Rückweg von der Baustelle, doch dem Umweg zum Bahnhof zu nehmen, wegen dem Zug von Hannover nach Flensburg, und den wolle er doch ja nicht verpassen. Da der Geselle durch positives Verhalten zu seiner Arbeitseinstellung, auch praktisch beigetragen hatte, kam ich seinem Anliegen auch sehr gerne nach.
Das ging so einige Monate, den Vater der Traumfrau durfte er schon "Papa" nennen, wie er mir voller Stolz berichtete.
Auch das ging so einige Monate schon mal gut, trotz meiner Zweifel, die ich Ihm auch ab und an mitteilte, das die Entfernung so manche Liebe schon zermehlt hat.
Ich wusste seinerzeit nicht dass ein Stromausfall seine Gefühle und seine Liebe zu der Frau, sagen wir mal so, einen 50 kHz Schock verpassen würde.

Das kam so:
Seine Angebetete arbeitete bei einem großem nördlichen Stromlieferanten,
und der hatte reichlich junge Auszubildende, männlich wie weiblich.
Nun hatte dieser Arbeitgeber den toxischen Einfall, die Auszubildenden mal eine Woche auf Kurs "Insel" Dänemark zu schicken, um zu erlernen, wie es ist,ohne Strom, und vor allem wie Vorteilhaft es ist, mit Strom zu Leben.
Praktischerweise dazu noch in der kalten Weihnachtszeit, Dezember.
Eine Woche lang.

Es war eine sinnlose Zitterpartie meines Junggesellen um diese Maid.
In einer Holzhütte ohne Strom, nur bei Kerzenlicht und Kamin, war mir schon klar, das da die Wolldecke eine Hauptrolle bei diesem Experiment spielen sollte.
Genau unter dieser schlüpfte die Dame mit einem stromlosen Leidensgenossen, und.............. Schwuppdiwupp ward eine neue Liebe Geboren, mangels 50 kHz Versorgung.

Ich brauchte mich von nun an Freitags nicht mehr zum Bahnhof quälen, und unser Junggeselle war auch nicht mehr so abgehetzt und ausgedörrt am Montagmorgen zum Brot und Stromerwerb zur Arbeit erschienen.

Das Wort: "Schwiegerpappa", kam nicht mehr über seine Lippen und nach einigen Wochen formten seine vorher, durch hängenden Gesichtsmuskeln, wieder ein zufriedenes und dazu gelerntes Gesicht.
Übrigends, der Schwiegerpappa trank immer gerne "Kamintee", der schmeckte auch tatsächlich nach Schornsteinasche, .......... hat mir von Anfang an nicht geschmeckt, dieser "Papa".

Fazit: Immer genug Strom einpacken.............., für Notfälle!:brav:

Gruss U.R.

DericMV 04.06.2017 13:58

:lol
Sehr schön niedergeschrieben U.R.
Nach Überspannung hatte der Jung da einen anständigen Spannungsabfall. :D

Übrigens, da hier ab und an mal das Akku-leere Smartphon ins Spiel kommt:
Bei einem kompletten Stromausfall sind die Funktürme in eurem Bereich auch tot. Da nützt der volle Akku nur noch als Taschenlampe.

Phobos 04.06.2017 20:45

Stromausfall
 
50 Hz oder 50 kHz?:bussl

U.R. 04.06.2017 22:32

Wie Du möchtest!:Proscht 50`000 mal berührt.

Peter_0467 04.06.2017 22:45

Zitat:

Zitat von DericMV (Beitrag 915214)
:lol

Übrigens, da hier ab und an mal das Akku-leere Smartphon ins Spiel kommt:
Bei einem kompletten Stromausfall sind die Funktürme in eurem Bereich auch tot. Da nützt der volle Akku nur noch als Taschenlampe.

Naja, nicht gleich sondern erst nach einigen Stunden. Die haben für den Notfall Akkus um die ersten 12 Stunden zu überbrücken. Und einen Anschluss um einen Generator zu verbinden. Bei "Großereignissen" kann der Mast aber für die bevorzugten "Bedarfsträger" freigehalten werden. Die normale Bevölkerung schaut dann halt in die Röhre. So hat mir das jedenfalls ein ehemaliger Telekomiker erklärt.
So ähnlich war es auch mit manchen Telefonleitungen in Häusern mit Sirene auf dem Dach. Wenn die ausgelöst wurde, wurde vorher ein event. laufendes Gespräch unterbrochen.

Frank Enstein 05.06.2017 00:11

Zitat:

Zitat von Zappo (Beitrag 915204)
Nun, an Tschernobyl hab ich da andere Erinnerungen.

Das war in der DDR besser, bei uns gabs keine Radioaktovität, die Mauer hat alles abgehalten und von Osten aus ist alles drüber geflogen. Dit war kuhl:brav:

Michael aus G 05.06.2017 00:12

Du bist sehr optimistisch veranlagt. Die Akkus gabs nur beim GSM Netz. Hielten max 8h Betriebsdauer. Bei den UMTS Zellen waren die Aufnahme von Akkupacks vorbereitet, die wenigsten dürften einen bekommen haben. LTE dürfte nicht anders sein. GSM hatte in den Lizenzbedingungen noch eine Verpflichtung zur Ausrüstung als Notfall-Kommunikationsnetz. Eine verpflichtende Regelung für den Mobilfunk gibt es allerdings nicht. Da ist das im Laufe der Jahre dem Rotstift der BWLer zum Opfer gefallen. Spaß kostet, Sicherheit auch. Für beides bist du selbst verantwortlich. Der Bund hat ja auch deswegen sein eigenes BOSanalog versucht weiterzuentwickeln. Das jetzige TETRA hält aber höchsten 2h aus, eher weniger. Mit der entgültigen Umstellung auf VoIP ist bei analog/ISDN Besitzern entgültig Schicht im Schacht bei Stromausfall.

Drucksache 17/5672:
TA-Projekt: Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften –am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung


Interessant sind insbesondere Seiten 40 -43. Viel Spaß beim lesen...:yeap

Sorgnix 05.06.2017 00:57

:give me a

:D :bussl

... Du kannst einem aber auch Illusionen nehmen ... :rolleyes: ;)


Danke!
jörg

Peter_0467 05.06.2017 09:29

Michael, danke fürs Update. Meine Info ist schon ziemlich alt.

Ironpic 05.06.2017 10:22

Zitat:

Zitat von Zappo (Beitrag 915204)

Schadensereignisse sind eben vielfältig - in Größe, Art und regionalem Ausmaß.
Ich habe aber den Verdacht, daß wenn man nach 3 (!) Tagen den Überlebenskampf anfangen will, dann weil man will - und nicht, weil man muß.

Auch fürs Leben ohne Strom gibts soziale und zivilisierte Verhaltensmöglichkeiten.

Wobei ich schon eine Gefahr drin sehe, daß alles -und vieles unnötig- Strom benötigt. So gesehen ist die "Fallhöhe" schon höher als früher, als an der Verladerampe und der Kasse Bleistift und Block genügten. Ich kann mir aber trotzdem schwer vorstellen, daß Deutschland bei Stromausfall verhungert - und Aldi draufzahlt- nur weil im Zentrallager der Warenbestand elektronisch erfaßt und an der Kasse elektronisch kassiert wird.

Gruß Zappo

Hallo,

Also mal angenommen wir haben einen bedeckten, windstillen Wintertag. So was gibt es.
Wir haben keine Atomkraftwerke mehr und die Stein- und Braunkohlekraftwerke sind
auch zum größten Teil eingemottet. Jetzt kommt das europäische Stromnetz ins Spiel.
Wir können aufgrunde der aktuellen Wetterlage mit Sonnenkollektoren und Windrädern
selbst keinen Strom produzieren. Also brauchen wir Energie aus Frankreich und Belgien.
Da kann man aber weils da auch kalt ist und viel Strom für Heizungen gebraucht wird
nicht genug liefern. Das deutsche Netz schaltet teilweise kontrolliert ab. Jetzt ist der Rest
überlastet und schaltet unkontrolliert ab. Italien versucht immer noch Strom aus
Deutschland zu beziehen. Bei dem Versuch bricht das gesamte italienische Netz
zusammen und reißt auch die französische und belgische Versorgung mit. Der Strom fällt
jetzt europaweit aus. Kann auch nicht wieder eingeschaltet werden, da Umspannwerke
beschädigt sind und zu viele Verbraucher am Netz hängen. Das ist die Situation am Tag 1.
Die Trinkwasserversorgung wird empfindlich gestört, da die Pumpen nur eine gewisse
Zeit mit Notstrom betrieben werden können. Es kommt beim Wasser zu Hamsterkäufen,
zumindest in den Läden die offen haben (Bleistift an der Kasse, Wartezeit ca. 2 Std.). Ein
Teil der Kunden geht ohne zu bezahlen und kann auch vom Ladenpersonal nicht daran
gehindert werden. Die kriminelle Hemmschwelle sinkt. Ein Teil der Supermärkte wird
nach kurzer Zeit von der Bevölkerung selbst geöffnet. Das Militär kann ja nicht überall
sein. In den gestürmten Läden kommt es, im wahrsten Sinne, zu ergreifenden Szenen.
Jeder reißt die Sixpacks an sich die er kriegen kann, und draußen vor der zertrümmerten
Türe muss man sie gegen die verteidigen die im Laden nichts mehr gekriegt haben. Und
zu Hause dursten Frau und Kind. Jetzt komm mir einer mit Zivilisation oder Ritterlichkeit!
Dieses Szenario muss nicht unbedingt Utopie sein. Wir sind verletzlicher als man meint.


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