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Sir Findalot 02.03.2016 17:08

Münzleichen bearbeiten: meine Erfahrungen
 
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Hallo!

Diese Tage hab ich mich über meinen kleinen Berg Münzleichen hergemacht. Hauptsächlich sind es Kupfermünzen, wo man gar nix oder nur schemenhaft mit einem großen Klacks Fantasie was erkennen kann. An einem hoffnungslosen Kupferexemplar hatte ich mal mit Schleifvlies und Öl sanft herumgerieben, und tatsächlich zeigte sich noch was bestimmbares. War dann keine Schönheit, aber ebend bestimmbar (die Münze ist gerade "ausgeliehen", Bilder daher späterer Zeitpunkt).

Vielleicht ists für den einen oder anderen interessant, wie ich die Teile versuche zum Reden zu bringen.

Unsere uralte Hausnachbarin hatte mal mitbekommen, dass ich Münzen finde und auch mal gern daran herumreibe. Sie hat mir einen ebenso uralten "Gummiklotz" überreicht, wo feinste Schleifkörper im "Gummi" (oder was auch immer) eingebettet sind. Mit diesem Ding sind die teils welligen, gebogenen unebenen Münztoten hervorragend von der widerspenstigen Oxydschicht zu befreien, besonders bei den kupfernen und natürlich vorsichtig mit Gefühl. Nennt sich das Teil heute Putzstein?

Wenn sich die ersten blanken Stellen zeigen, stopp und mit Schleifvlies (Benennung/Abrasivitätsleistung schieb ich nach) und Tropfen Öl und kreisenden Daumen weiter . Um keine Daumenversteifungen zu kriegen, versuch ich heut abend, auf einen Winzigminischleifteller das Vlies aufzubringen, und eingespannt in den regelbaren Dremel mal an eine Münze wie auf dem Bild ranzugehen. Dann, mal sehen, noch mit Schwammaufsatz und Zahnpasta.

Dieser fundrohe Delirant hat erahnbar die Zahl 180? und irgendein Geranke auf der anderen Seite. Die schwarze Linie auf dem Bild soll den Schwung der Prägung andeuten. Ich vermute, dass das Wort "Pfennig" verborgen ist. Es halte es durchaus für möglich, dass für einen versierten Münzexperten auch in diesem unbearbeiteten Zustand die Münze bereits bestimmbar wäre.

Ich hab extra keine absolute Münzleiche für diesen Versuch genommen, um beurteilen zu können, ob vorher sichbares durch mein Werk nicht eher unsichtbarer wird. Wenn sich das Verfahren als tauglich und schnell erweist, bin ich gespannt, wass der Leichenberg alles hergibt, und was bei der Münze rauskommt, gibts demnächst hier zu sehen.

dcag99 03.03.2016 08:57

Zitat:

Zitat von Sir Findalot (Beitrag 886273)
Hallo!

Diese Tage hab ich mich über meinen kleinen Berg Münzleichen hergemacht. Hauptsächlich sind es Kupfermünzen, wo man gar nix oder nur schemenhaft mit einem großen Klacks Fantasie was erkennen kann. An einem hoffnungslosen Kupferexemplar hatte ich mal mit Schleifvlies und Öl sanft herumgerieben, und tatsächlich zeigte sich noch was bestimmbares. War dann keine Schönheit, aber ebend bestimmbar (die Münze ist gerade "ausgeliehen", Bilder daher späterer Zeitpunkt).

Vielleicht ists für den einen oder anderen interessant, wie ich die Teile versuche zum Reden zu bringen.

Unsere uralte Hausnachbarin hatte mal mitbekommen, dass ich Münzen finde und auch mal gern daran herumreibe. Sie hat mir einen ebenso uralten "Gummiklotz" überreicht, wo feinste Schleifkörper im "Gummi" (oder was auch immer) eingebettet sind. Mit diesem Ding sind die teils welligen, gebogenen unebenen Münztoten hervorragend von der widerspenstigen Oxydschicht zu befreien, besonders bei den kupfernen und natürlich vorsichtig mit Gefühl. Nennt sich das Teil heute Putzstein?

Wenn sich die ersten blanken Stellen zeigen, stopp und mit Schleifvlies (Benennung/Abrasivitätsleistung schieb ich nach) und Tropfen Öl und kreisenden Daumen weiter . Um keine Daumenversteifungen zu kriegen, versuch ich heut abend, auf einen Winzigminischleifteller das Vlies aufzubringen, und eingespannt in den regelbaren Dremel mal an eine Münze wie auf dem Bild ranzugehen. Dann, mal sehen, noch mit Schwammaufsatz und Zahnpasta.

Dieser fundrohe Delirant hat erahnbar die Zahl 180? und irgendein Geranke auf der anderen Seite. Die schwarze Linie auf dem Bild soll den Schwung der Prägung andeuten. Ich vermute, dass das Wort "Pfennig" verborgen ist. Es halte es durchaus für möglich, dass für einen versierten Münzexperten auch in diesem unbearbeiteten Zustand die Münze bereits bestimmbar wäre.

Ich hab extra keine absolute Münzleiche für diesen Versuch genommen, um beurteilen zu können, ob vorher sichbares durch mein Werk nicht eher unsichtbarer wird. Wenn sich das Verfahren als tauglich und schnell erweist, bin ich gespannt, wass der Leichenberg alles hergibt, und was bei der Münze rauskommt, gibts demnächst hier zu sehen.

servus.. das thema münzen hatten wir hier schon öfter.

kupfermünzen sind immer so eine sache .. und natürlich kann man hier nur mit mechanischen mitteln (keine säuren etc ) arbeiten.

mit was du den abrieb letztendlich machst ist jedem selbst überlassen. es funktioniert mit deiner methode genauso wie z.b. mit elsterglanz.

ich empfehle jedoch immer einen glasfaserstift. den gibts in div. größen und dieser lässt damit viel gezielter flächen bearbeiten. so kann man besser merkmale herausarbeiten.

noch "professioneller" wäre mit noch kleinerem gerät unterm mikroskop.



übrigens ist dein beispiel (augsburger stadtpfennig) denkbar ungünstig .. der hat eine recht "komische" kupferlegierung. da ist die patina viel viel härter als bei anderen kupfermünzen. so zumindest meine erfahrungen.. ich besitz den ein paar mal.

ghostwriter 03.03.2016 11:23

[ot]
 
du antwortest doch direkt auf den beitrag von "Sir Findalot" ...
warum dann noch dieses aufblähende zitat desgleichen ...!? :confused

ist m.m.n. unnötig?

dcag99 03.03.2016 11:45

da hast du natürlich völlig recht und ich werde es entsprechend beim nächsten mal beachten.

Sir Findalot 03.03.2016 17:48

Siebzig Prozent der Themenbeteiligungen haben mit dem Thema nix zu tun.
Bei dem d e m abgenudelten Thema sind mal dreissig auch nicht zu verachten:rolleyes:

Aber trotzdem:
mit meinem selbstgebastelten Schleifgerätchen gehts bei den Kupfermünzen jedenfalls um Längen schneller als per Handbetrieb. Auf die Weis hat sich die Leserlichkeit jener Kupfermünze leicht erhöht (einzelne Buchstaben sind nun erkennbar), und das "Geranke" scheint in der Mitte einen Kopf auf Sockel darzustellen. Nach Ausprobieren von Alupapier versuch ich noch als letztes Mittel, denMünzenflächen auf einer stärkeren Moosgummifläche mit Autopolitur die letzte Info rauszureiben.

Bei meinen andern Kupferleichen war echt gar nichts mehr rauszukitzeln, kein Schatten, kein definierbares Muster (aber wenn man lange genug draufstarrt, sieht man durchaus mal auf dicken Pferden reitende nackte Frauen :rolleyes:). Glasfaserstift erscheint sicher als probates Mittel, aber ich hasse dieses Tool, seit ich damit seinerzeit die Technischen Zeichnungen retouschiert habe. Denke, mein neuer Streichelanschleifknecht reicht aus, und das Rad will ich beim Thema auch nicht neu erfinden.

Es ist halt immer eine Frage der Neugier, was sich hinter einer nichtssagenden Verwitterungsfläche einer Münze befindet.
Ein optisch hoffnungslose Münze, die ich nur wegen ihrer relativen Dicke aufgehoben habe, hat sich jetzt auf einer Seite nur als scheintot erwiesen und zeigt einen hübschen Flattermann, wo man im Schnabel sogar die Zunge erkennen kann. Bilder das nächste Mal.

dcag99 04.03.2016 08:38

probier doch trotzdem mal glasfaserstifte aus. vor allem mit kleiner fläche. da kannst du die buchstaben und andere details viel besser herausarbeiten. nur ein kleiner tip.

OBonn 31.03.2016 11:41

Zitat:

Zitat von Sir Findalot (Beitrag 886273)
halte es durchaus für möglich, dass für einen versierten Münzexperten auch in diesem unbearbeiteten Zustand die Münze bereits bestimmbar wäre.

Pfennig, Augsburger Stadtmünze, 1805 :)

dcag99 31.03.2016 11:47

Zitat:

Zitat von OBonn (Beitrag 888911)
Pfennig, Augsburger Stadtmünze, 1805 :)

guckst du weiter oben, da ist die münze bereits bestimmt worden ;-)

ghostwriter 31.03.2016 12:15

uuuuh, ...
 
da hat jemand an der ehre des "erstbestimmers" gekratzt!?

:suspekt:


und zudem kann es aber auch weiter unten stehen!? :uii

Zitat:

...

übrigens ist dein beispiel (augsburger stadtpfennig) denkbar ungünstig ...
soo unscheinbar ... :p

Andre1968 24.06.2016 14:07

Münzen reinigen
 
Hallo,

versucht es mal mit einem Glasfaserstift!
meine Reichsmünzen die ich finde werden damit super sauber.

Für Silber eignet sich Zitronensäre hervorragend.

Gut Fund

Andi


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