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waldschrat01 05.10.2006 02:29

Schloß Löwitz
 
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Hallo zusammen,

bin vor ca. 3 Wochen im Kreis NWM in Mecklenburg unterwegs gewesen und suchte mal wieder das Schlöß Löwitz auf, um Foto's zu machen. Vor knapp 5 Jahren war ich schon mal dort. Mittlerweile ist noch viel mehr kaputt als bei meinem letzten Besuch.
Das Dach ist noch original mit Schiefer gedeckt, doch leider kann schon das erste Wasser von oben sein Unheil anrichten. Das Buschwerk drumherum ist recht groß geworden und es sieht noch verwahrloster aus, als wie ich es in Erinnerung hatte.
Zu diesem Schloß gibt es eine interessante Geschichte.

Als sich der zweite Weltkrieg 1945 dem Ende näherte, fuhr der erste amerikanische Panzer vor das Schloß und hielt. Die Soldaten setzten ab und durchsuchten das Schloß nach Waffen, fanden aber keine. Dann zogen sie wieder ab. Doch der Russe war nicht weit. Mit denen wollte der Graf nun wirklich nicht's zu tun haben und flüchtete in Richtung Westen. Es war, glaube ich mich zu erinnern, das nahegelegene Schönberg. Dort standen schon die Alliierten. Nachdem er seine Familie in Sicherheit gebracht hatte, kehrte er mit dem Pferdekarren um, um noch einmal nach Löwitz zu fahren. Er kam nicht sehr weit, denn die alliierten Soldaten versperrten ihm den Weg und er mußte somit umkehren.
45 Jahre später kam die Wende, man entsann sich des alten Besitzes und ehemaliger Angestellter. Die Tochter des ehemaligen Treckerfahrers machten sie ausfindig und erkundigten sich nach besonderen Vorkommnissen zu ihrem ehemaligen Schloß. Das, was sie dort vor 45 Jahren im angrenzenden Park vergraben haben, tauchte zu DDR nicht auf. Somit müßte es noch dort sein. Man begab sich auf die Suche nach der Stelle und fand das damals vergrabene Familiensilber noch vollständig vor mit den beigelegten Utensilien. Die Adligen bedankten sich bei der Tochter und ihrer Familie mit Wein, den sie abends noch ein Form eines Weinfestes begingen. Dann wieder ab in Richtung Westen, diesmal mit ihrem Familiensilber..........

Diese Begebenheit wurde in einem Buch niedergeschrieben, die sich mit Mecklenburgischen Herrenhäusern befaßt.
Quelle: Mecklenburgische Gutsherren des 20. Jahrhunderts, herausgegeben von Mario Niemann, der diese autobiographischen Erlebnisse in einem Buch zusammengefaßt hat.

Ob sie den Kontakt zur Treckerfahrerstochter aufrecht hielten, weiß ich nicht.
Ich denke eher nicht, denn wenn man den Werdegang der Familie betrachtet, so dünkten sie sich doch etwas Besseres zu sein. Der Kontakt zur Tochter, war meines Erachtens nach wohl eher Mittel zum Zweck.
Eine Antwort zu den gesuchten Waffen, die in dem Bericht im Zusammenhang mit der Durchsuchung des Schlosses erwähnt wurden, findet man nicht. Entweder waren sie mit bei dem Silber und fanden keine Erwähnung oder landeten im nahegelegenen Teich. Habe mir das alles mal angesehen. Wer sich aber die Arbeit macht, um alles zu verbuddeln wird doch wohl des Gutsherren "Lieblinge" nicht so einfach wegwerfen .....?
Deren Freude war doch häufig die Jagd.
Hier noch ein Link dazu: http://www.rehna.de/index.phtml?show...24&Datensatz=1

immer noch nachdenklicher waldschrat01

Nun ein paar Bilder

Bild 1: Vorderansicht
Bild2 : Ansicht rechts
Bild 3: Innen zur Parkseite links
Bild 4: Innen zur Parkseite rechts
Bild 5: Ansicht links

waldschrat01 05.10.2006 02:52

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Noch mehr Bilder:


Bild 6: Haupteingang von innen
Bild 7: ehemalige Küche (aus DDR Zeiten)
Bild 8: zugewachsene Seitentreppe
Bild 9: Weg in den Park
Bild10: Ansicht Turmseite

waldschrat01 05.10.2006 03:06

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Noch welche:

Bild 11: Rückansicht
Bild 12: seitlich rechts
Bild 13: Decke der Eingangskuppel
Bild 14: Kellertreppe
Bild 15: Zimmer zum Park hin

Oben im Schloß war ich diesmal nicht, denn das Haus daneben ist verkauft und dort sind Bautätigkeiten. Nicht das dort noch Ärger naht, wenn man zu lange darin verschwindet.

Gruß waldschrat01

Matthias45 05.10.2006 03:42

Es ist ein Jammer das man solch schöne Gemäuer einfach so verfallen lässt.
Steht die Hütte nicht unter Denkmalschutz?

waldschrat01 05.10.2006 04:00

Das will ich doch wohl hoffen. Ein Schild, daß darauf hinweist, ist mir allerdings nicht aufgefallen.

Gruß waldschrat01

htim 05.10.2006 08:23

Vermutlich wie überall: Renovierung zu teuer, Abriss und Entsorgung zu teuer. Da überlässt man das Objekt einfach sich selbst......

Aber so bleibt uns wenigstens ein schönes Fotoobjekt erhalten. Klasse Bilder :yeap

raw-fan 05.10.2006 08:26

Zitat:

Zitat von Matthias45 (Beitrag 260541)
Steht die Hütte nicht unter Denkmalschutz?

Das ist wahrscheinlich das Problem: Denkmalschutzauflagen ohne Ende, das schreckt jeden potenziellen Interessenten im Vorfeld ab.

Nestor 05.10.2006 12:06

Ist schon traurig, Kaiserzeit, Weimarer Republik, das 3. Reich, die Kommunisten, zwei verheerende Kriege – alles überstanden, nur die Vereinigung nicht.

Ted 06.10.2006 20:02

Ja is echt schade, daß man sowas so zerfallen läßt.
Wer weiß, was die da noch so alles verbuddelt haben. Mußt wohl die Sonde noch mal ansetzen.

waldschrat01 07.10.2006 01:49

Hallo Ted,

geht nicht. Sonde nicht vorhanden. Bin Oberflächengucker.

Gruß waldschrat01

seewolf 07.10.2006 02:37

Ich würde es Reparieren .Habe leider keine Mittel um es zu kaufen.Das wäre doch mal ei schöner Wohnsitz und mann hätte ständig was zu tun.

schüppensepp 08.10.2006 00:01

Das könnte wohl ehr eine duer Baustelle werden, das hut bis zur Renet nich so ganz hin, außer du hast den Jackpot geknackt! :clap

Regina 16.10.2006 10:11

Eine tolle Geschichte!

Aber es sind auch immer wieder die gleichen Probleme, die mit solchen alten Häusern verbunden sind.
Es zu halten bedarf einem enormen Vermögens, bzw. eines nebher gut gehenden Betriebes bei dem ordentlich zugepackt werden muss, oder man hat den Denkmalschutz am Hals, der einem auch nicht immer wohlgesonnen ist.

So jedenfalls ist es in Österreich.

Ich habe hier beobachtet dass es immer eine "sparende" und eine "nehmende" Generation gegeben hat. Hat einmal die nehmende Generation 2x hinteinand´ zugeschlagen, war dann oft von den schönen alten Schlössern nur noch das über, was du uns hier so anschaulich vorführst.

Es ist schade darum.

Moritz0030 29.12.2008 22:36

Hallo,
ich habe mir am Wochenende das Schloss Löwitz angesehen und muss sagen, dass der Zustand echt miserabel ist. Es rührt mich in Tränen, dieses Objekt so vergammeln zu sehen. Ich spiele mit dem Gedanken es zu kaufen und zu sanieren, aber es wird sicherlich echtes Geld kosten. Hat eigentlich jemand noch mehr Bilder? Mich interessiert es sehr. Der Eigentümer sagte zwar ich könnte das Schloss betreten, aber beim Anblick des Fußbodens habe ich es mir anders überlegt. Auch die Treppe sieht nicht mehr sehr tragfähig aus, jedenfalls sind Teilbereiche in einem schlechten Zustand. Ich bekomme kaum Informationen zu dem Schloss und deswegen dachte ich hier kann mir vielleicht jemand helfen...
Wie mag der Keller und der Dachstuhl aussehen? Mich interessiert so sehr ob das Schloss noch zu retten ist (klar ist alles eine Frage des Geldes). Der Berlinder Eigentümer weiß über den Zustand nichts. Er hat keine Informationen zum Objekt. Sehr traurig.
Ich würde mich über eine Email, PN oder so sehr freuen.
Gruß
Moritz

blackcat 29.12.2008 22:47

Was für ein wahnsinns Bau..
Tolle Fotos, klasse Geschichte..

Ich hab auch noch eins für euch im gepäck was ich bei der letzten Tour in MeckPom gemacht habe, werd es die nächsten Tage mal hochladen ..
Wenn ich mit der Kamera durch die Räume wandel dann kommt schon Wehmut auf..
Schade um solche alten Gemäuer, gerade weil heutzutage sowas schönes kaum noch gebaut wird und wir unseren Nachfahren nicht sonderlich viel zum anschauen und schwärmen hinterlassen..
Schön das wenigstens wir das noch erleben dürfen..:popcorn:

waldschrat01 29.12.2008 23:03

Hallo Moritz0030,
wenn ich mich recht erinnere, ist das Schloß für gewerbliche Zwecke geplant gewesen. Ich glaube, daß so eine Art Call-Center oder so etwas ähnliches daraus werden sollte. Irgendwie hat das wohl nicht so geklappt und seitdem gammelt das Schloß vor sich hin. Vor etwa 7 Jahren war ich mal drin und man konnte noch bis zum obersten Stockwerk gefahrlos hochgehen. Da war es nicht so marode wie jetzt. Leider hatte ich zu diesem Zeitpunkt keine Kamera dabei. Bei meinem letztmaligen Besuch in diesem Sommer sprach ich mit den Nachbarn dort über das Objekt. Den jetzigen Zustand im Inneren kenne ich leider nicht. Wenn ich mich recht erinnere, will der jetzige Eigentümer auch verkaufen, doch wohl ohne große Verluste. Das wird wohl hier nicht möglich sein. Ich glaube auch, daß der jetzige Eigentümer dieses Objekt schon länger sein Eigen nennt und in Berlin beheimatet ist. Ein sehr schönes Objekt, wenn man es denn wieder restauriert hat, doch auch ein sehr Teures.
Beste Grüße vom waldschrat01

Moritz0030 05.01.2009 16:23

Ja, er wollte dort ein Callcenter einrichten. Er war selbst Jahre nicht mehr dort. Habe Kontakt zu ihm

MKM 07.02.2013 11:10

Der Thread ist zwar schon lange tot, aber vielleicht hat ihn ja noch jemand auf der Beobachtungsliste.

Bin auf das Forum bei der Suche nach alten Häusern gestoßen und finde es dafür toll, wenngleich es schon manche Idee zerstört hat. Vielen Dank dafür.

Nun meine Frage: kann sich jemand, der damals drinnen war, an den "Baufälligkeitsgrad" erinnern bzw. war vielleicht seit 2009 noch mal da. Das Schloß steht ja schon länger zum Verkauf (z.B. hier: http://www.immonet.de/angebot/18835169), ist immer noch die Call-Center-Firma Eigentümer? - Diese Info der Gemeinde von 2003 (http://www.rehna.de/index.phtml?show...SpecialTop=136) kenne ich, weiß wer Neueres?

Moritz0030 08.02.2013 17:50

Also, als ich damals im Schloß war, war der Holzboden teilweise gebrochen (Bretter auf den Balkendecken), die Treppe in den Keller war ebenfalls eingebrochen. Wieso interessiert Dich das Objekt? Neueres weiß ich leider nicht. Aber wenn Du es besichtigen willst komme ich gern aus HH vorbei.

Moritz0030 08.02.2013 17:52

Ach ja, damals wurde ich trotz Genehmigung des Eigentümers zur Besichtigung (der natürlich nicht dabei war) von einem Anwohner verjagt.

MKM 08.02.2013 19:06

Wir suchen nach einem "Ferienhäuschen" in Küstennähe, ich stehe auf alte Kästen mit Denkmalschutz und deshalb schaue ich immer mal nach interessanten Objekten, die auch architektonisch was hermachen.

Die Nähe zu Lübeck finde ich auch ganz erfreulich, nur die Landwirtschaft direkt außen rum macht mir etwas Sorgen. Weißt du was das ist, über GoogleMaps kriege ich da nicht allzuviel raus (Mast- oder Milchviehbetrieb oder lediglich Pflanzenbau)?

Velen Dank für die bisherigen Antworten, wichtig zu wissen wäre eben, ob die Decken komplett eingebrochen sind infolge längerfristiger undichter / fehlender Dachteile und ob sich infolge dessen so etwas wie Hausschwamm ausgebreitet hat.

Moritz0030 08.02.2013 20:00

Also bei meinem letzten Besuch waren die Decken nicht ganz gebrochen, aber sicherlich müssten Teile der Balken/Sparren getauscht werden...
Die Betriebe in der Umgebung sind mir unbekannt. Willst Du es besichtigen?

MKM 12.02.2013 10:00

Erfahrungsgemäß erledigt sich ja vieles schon nach gründlicher Netzrecherche und ggf. - wie hier - gezieltem Herumfragen. Ob es zu einer Besichtigung kommen wird, wird sich noch zeigen, wenn ich alles recherchiert habe. Trotzdem vielen Dank!

Moritz0030 17.08.2015 16:35

Altes Thema...., ich weiß...

Trotzdem die Frage ob jemand weiß wie es dem Gebäude weiter ergangen ist?

Frank Enstein 17.08.2015 16:41

Zitat:

Zitat von Moritz0030 (Beitrag 868120)
Altes Thema...., ich weiß...

Trotzdem die Frage ob jemand weiß wie es dem Gebäude weiter ergangen ist?

Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von deinen Plänen:bussl


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