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-   -   Dach neu decken - "wer red hat recht" (http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=84468)

Donnerstag 06.11.2014 12:15

Dach neu decken - "wer red hat recht"
 
Wohl oder über muss ich mich ans Dach machen, und zwar nicht weil es undicht ist, sondern weil nicht isoliert, die Zwischendecke zum Obergeschoss ist vernünftig mit Hanf isoliert aber nicht die Schrägen der oberen Zimmer.
In dem Zusammenhang wollte ich dann gleich Überstände 40-60cm anbauen lassen.
Jetzt sind die Angebote reingekommen - Alter Schalter - Handwerk hat goldenen Boden.

Mal abgesehen von den Preisen, erzählt jeder was anderes und seine Lösung ist natürlich die einzige und richtige.

Einfaches Spitzdach ohne Gauben, ein Schornstein eine Antenne - ca 9x 8m Grundfläche hat das Haus.

Mal schauen, ob ich hier ein paar Anregungen bekomme.
Mir wäre eine Aufsparrendämmung am liebsten,da gibt es Systeme, die als Bausteine die das Dach dicht machen. Sie sind diffussionsoffen, hat man mir am Kochtopf gezeigt. Habe aber irgendwie etwas gegen dieses Schaumstoffzeug und wird mit Ziegel gedeckt.

Eine andere Alternative die mir gefällt sind diese Blechdächer (sind letztlich auch nicht billiger), aber Blitz und Sturmsicherheit, im Prinzip lebenslange Garantie (mir scheint die Sonne auch schon in den Rücken) und Optik gefallen mir. Nachteil die Unterspannbahnen schränken die Diffussionsfähigkeit meiner Meinung nach erheblich mehr ein als normale Diffusionsbremsen.
https://www.facebook.com/dasmetalldach.de?fref=photo


Von beiden Varianten wollen die ortsansässigen Dachdecker nicht so wirklich was wissen, aber für mich stichhaltige Argumente haben sie auch nicht.

Wenn Ziegel - Beton oder Ziegel ?
Dämmung soll wieder mit Hanf erfolgen, schon da scheinen einige Buden überfordert.
Bin gespannt auf Eure Meinungen/Erfahrungen.

fleischsalat 06.11.2014 12:21

Wie wärs denn mit Weichfaserplatten, darauf eine neue Lattung u Ziegel. Zwischen den Sparren kann man flocken. Wurde bei mir grad so gemacht...

hopfenhof 06.11.2014 19:14

Ein gutes Blechdach in ziegelform mit angespritztem dämmmaterial als tropfschutz ist nach dem verlegen nicht mehr viel günstiger als das ziegel oder betondach .die Farben teils sogar gepulvert sind inzwischen so gut,das da nichts ausbleicht über die Jahre .
Eigentlich würde ich dir aus Erfahrung immer zu einem guten Ziegeldach raten .aber ich habe heutzutage schon sehr viel teils sehr schlechte Ziegel gesehen ,teils teure glasierte ziegel die nach ein paar Jahren über Garantie fehlstellen hatten glasurausbrüche . Der Hersteller kam dann mit gestiegenen Schadstoffen in der Luft .... Bei uns auf dem Dorf .... .
Betondachstein ,eigentlich nicht so mein Ding hab da eine Abneigung .beton gehört da nicht hin obwohl die Qualität wesentlich verbessert wurde und heutzutage schon mit 30 Jahren Garantie werben (braas) .
Naja zur Dämmung ich bin da recht hausbacken und stehe auf Glas und Steinwolle .
Da will ich mich mal enthalten

Lucius 06.11.2014 19:27

Beton sieht durchweg nach ein paar Jahren sch...e aus.
Gerade im Osten ist das schön zu sehen,wo die neuen Wohnviertel relativ zeitgleich aus dem Boden gestampft wurden und je nach Geldbeutel Ziegel oder Betonsteine verarbeitet wurden.

Auf meinem Haus lagen beim Kauf 50 Jahre alte Betonsteine mit der Konsistenz von Pfefferkuchen;jetzt liegen dort gleich alte Ziegel-für die nächsten 50 Jahre...

hopfenhof 06.11.2014 21:09

Du hast recht Lucius du hast aber auch 50 Jahre alte Ziegel die halten auch . Heute wird gespart was das Zeug hält und da kommen auch Ziegel in den Handel mit diesen klinkertypischen Einschlüssen sieht man ja nich . Das passiert wenn man nicht richtig brennt .
Bei Betonsteinen gibt es auch verschiedene güten . Aber du hast im Grunde schon recht . Man bekommt immer das was man bezahlt ... Grins

Zappo 06.11.2014 22:37

Zitat:

Zitat von Donnerstag (Beitrag 838237)
Mal schauen, ob ich hier ein paar Anregungen bekomme.....

Eher Fragen :) Willst du die Schrägenverkleidung in den Zimmern lassen, d.h. soll alles nur von außen geschehen? Und wie hoch sind denn Deine Sparren?

Gruß Zappo

Donnerstag 07.11.2014 10:21

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von Zappo (Beitrag 838332)
Eher Fragen :) Willst du die Schrägenverkleidung in den Zimmern lassen, d.h. soll alles nur von außen geschehen? Und wie hoch sind denn Deine Sparren?

Gruß Zappo

Das geht nicht anders (mit vertretbaren Aufwand), die Schräge bleibt.
Das ist nicht die Schräge vom First, sondern weiter unten, auf der Skizze rot.
"A" ist mit 20cm Hanfdämmung isoliert.
Die Sparren habe ich jetzt nicht nachgemessen, denke zwischen 15 und 20cm.

Zitat:

Zitat von hopfenhof (Beitrag 838295)
Ein gutes Blechdach in ziegelform mit angespritztem dämmmaterial als tropfschutz ist nach dem verlegen nicht mehr viel günstiger als das ziegel oder betondach .die Farben teils sogar gepulvert sind inzwischen so gut,das da nichts ausbleicht über die Jahre .

Von der Optik gefallen die mir sogar besser als Ziegeldächer. Hab mir einige live angeschaut, und wenn Du die Bilder siehst, die oben verlinkt sind.... . Die Dämmung muss aber separat eingebaut werden, die ist da nicht ausgespritzt.
Die veralgen auch nicht, was Ausgrund meines Umfeldes auch nicht zu vernachlässigen ist.

Der Preis ist, bei dem was ich vorhabe, also mit Dachverlängerung nach allen Seiten, genauso hoch wie ein Ziegeldach, man könnte viel selber machen, aber das habe ich in dem Fall nicht vor. Das ganze Drumherum (Rüstung, Entsorgung, Zimmer- und Klemptnerarbeiten) ist ja, unabhängig von dem was letztlich raufkommt, das Gleiche. Deshalb sind die Angebote auf 1000,- Euro identisch.

Zitat:

Zitat von Lucius (Beitrag 838298)
Beton sieht durchweg nach ein paar Jahren sch...e aus.
Gerade im Osten ist das schön zu sehen,wo die neuen Wohnviertel relativ zeitgleich aus dem Boden gestampft wurden und je nach Geldbeutel Ziegel oder Betonsteine verarbeitet wurden.

Jupp, allerdings sehe ich auch gleichalte Ziegeldächer, die es hinter sich haben. Bei mir sind übrigens auch noch DDR Betonsteine drauf, die würden mich überleben.

Zitat:

Zitat von fleischsalat (Beitrag 838239)
Wie wärs denn mit Weichfaserplatten, darauf eine neue Lattung u Ziegel. Zwischen den Sparren kann man flocken. Wurde bei mir grad so gemacht...

Bei mir nur Hanf als Dämmung, da bin ich überzeugt und durch Fördermittel nur geringfügig teurer.
Wenn die Hütte abfackelt ist der Ort stoned. :yeap

Zappo 07.11.2014 11:36

Zitat:

Zitat von Donnerstag (Beitrag 838363)
Das geht nicht anders (mit vertretbaren Aufwand), die Schräge bleibt.
Das ist nicht die Schräge vom First, sondern weiter unten, auf der Skizze rot.
"A" ist mit 20cm Hanfdämmung isoliert.
Die Sparren habe ich jetzt nicht nachgemessen, denke zwischen 15 und 20cm. ......

bei 15 bis 20 cm würde mir mal nicht so viele Gedanken machen. Hanf zwischen die Sparren und über das ganze Dach als Unterdach nicht ne Unterspannbahn, sondern ne Weichfaserplatte 22 mm, Konterlatte, Lattung, Ziegel.

Und zum Thema Haltbarkeit. Klar, es gibt immer systembedingte Vor- und Nachteile - aber wenn Du jetzt Ziegel oder Betonsteine aufs Dach legst, werden die Dich überleben - und deine Kinder eventuell auch. Ich hab noch kein Dach gedeckt, das wegen kaputter Flächenziegel defekt war, Ausnahme handgestrichene oder ziggenerationenalte Biberschwänze. Anschlüsse, Verwahrungen usw gehen in die Knie - aber der Ziegel selbst, was soll dem passieren? Der liegt da, wird naß und trocknet wieder ab. Das kann je nach Oberflächenbeschaffenheit (natur, engobiert, glasiert) nach 50 Jahren unterschiedlich verbraucht aussehen - andere sagen Patina dazu. Ich würde zB. mir niemals nen glasierten aufs Dach legen. Aber kaputtgehen tun alle eigentlich nicht - nicht in erlebbarer Zeit.

gruß Zappo

hopfenhof 07.11.2014 23:26

hallo zappo ich werde wenn ich es schaffe morgen mal bilder einsetzten von glasierten markendachsteinen die keine 15 jahre gehalten haben .bieberschwanz glasiert im nachbarort .
es ist nicht zu fassen aber das gibt es wirklich . ...
ein engobierten mit ausblühungen und teils ausplatzungen mit löchern hätte ich da auch noch zu bieten .
ich weiss nur nicht ob ich den hersteler nennen darf ... aber eigendlich hat er selbst schuld wenn er plunder verkauft .

Sorgnix 08.11.2014 00:37

=> der "Plunder" funktioniert grundsätzlich nicht! Und zwar Herstellerunabhängig ... - da braucht es zum Glück keine Namensnennung, mit der man sich u.U. rechtliche Probleme einhandeln könnte ... :rolleyes:



Vorsicht bei engobierten und glasierten Ziegeln ... :rolleyes:


Auch wenn von vermeintlich Diffusionstechnisch auf neuestem Stand.

Wasser ist nicht in der Einbahnstraße unterwegs ...

Es zieht in den Ziegel ein - Natürlich bei Regen Hauptsächlich von oben. Aber auch von der Unterseite (=> Unterlüftung, Luftfeuchte etc.)

und das Werbeargument, bei so schönen glatten und glänzenden Oberflächen fließt das Wasser schnell ab, entsteht bzw. hält sich kein Moos, das ist zwar schön - aber nicht dauerhaft bzw. automatisch die totale Befreiung von anderen physikalischen Gegebenheiten ...

Wasser geht rein in den Ziegel - und muß auch wieder RAUS!
Und JEDE noch so glatte, vermeintlich "dichte" Oberfläche hat ihre Schwachstellen!
Jeder Ziegel, jede Glasur hat auf der Oberfläche auch irgendwann Haarrisse. Schon bei der Produktion, nach "sportlicher" Verlegung oder einfach als "Alterserscheinung".
Zu solchen kleinen Rissen zieht das Wasser kapillar ein, wird förmlich aufgesogen. Verteilt sich im Ziegel - und will auch wieder abtrocknen, auskondensieren.
... KANN es aber nicht. Weil die Glasur/Engobe natürlich auch noch "dicht" ist. In den intakten Bereichen. Folglich entsteht irgendwann ein "Stau". Und der ist im Winter bei Frost nicht unbedingt gut ... - dann gibt es Frostabsprengungen ... :eek

Was Hopfi schon in kurzen Worten sagte ...



Gleiches passiert übrigens auch an so schönen Sichtmauerwerksfassaden, die "Hydrophobiert" werden. (war grad in anderem Thread am Rande vorgestelt ...) "Wachsversiegelung" um das Eindringen von Wasser zu vermeiden.
=> Man kriegt KEINE Fläche in ihrer Gesamtheit vollständig dicht beschichtet - das ist unmöglich. Nicht nur, weil Handwerker da arbeiten und keine Uhrmacher und Präzisionschirurgen sind. Das liegt in der Natur der Sache ...
Früher oder später gibt es Fehlstellen in der Oberfläche, an denen verstärkt das ja ob der Imprägnierung noch schneller an der Fassade herabfließende Wasser eingsogen wird. Es verteilt sich wunderbar im Stein - und kann nicht nach außen Abdampfen, weil von der "Schutzschicht" gehindert, gebremst.
=> ich kann durch eine 1 cm2 große Öffnung binnen kurzer Zeit 10 Liter Wasser einbringen - aber in Dampfform dauert es ewig, auf diesem Weg die Wand auch wieder zu verlassen ...
Die Folge ist wie bei den Dachziegeln: Einerseits Frostaufbrüche - andererseits auch irgendwann Ausblühungen bzw. Auswaschungen, weil das verweilende Wasser genügend Zeit hatte, diverse Bestandteile im Ziegel anzulösen und auf dem Weg nach draußen mitzuführen ...
Was auch ein Problem bei den vorgenannten Dachziegeln werden kann ...


Manch einer hält z.B. einen vermoosten Betondachstein für unschön - aber er erfüllt seinen Zweck ...
... und es sind auf den Dörfern Horden von Klinkenputzern unterwegs, die den Leuten die schnelle "Sanierung" für kleines Geld aufschwatzen wollen. Dampfstrahlen des Daches (wässern!!), Ziegel imprägnieren. Mit Lack, in glänzend, so gewünscht. Natürlich alles an EINEM Tag.
Endgültiges Todesurteil für den Ziegel ... Gleiche Auswirkungen wie oben beschrieben.
Neben dem Effekt, daß das natürlich gern im Sommer gemacht wird. Und wenn´s kalt wird, ziehen sich die Ziegel zusammen, und in jeder Lage kommt ein Streifen "Original" zum Vorschein ... :clap


Langer Vortrag zum Thema Ziegel :rolleyes:
=> Nimm das, was sich lange Zeit bewährt hat. Nix "neues" ... ;)


Gruß
Jörg


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