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dcag99 11.01.2017 09:32

Zitat:

Zitat von Zardoz (Beitrag 907896)
Petschaft mit Haus/Hofmarke eines Kaufmannes :yeap
Zur Bestimmung....und auch sehr interessante Lektüre zu Haus und Hofmarken:
Die Haus- und Hofmarken - Carl Gustav Homeyer (1870)
https://archive.org/details/diehausundhofma00homegoog

Gruss
Zardoz

genauer kann man hier auch sagen: Kaufmann zur See

Kaufmännische Hausmarken enthalten oft die Zahl "4". Meist in mehrfacher Form (wie auch hier).

rhaselow1 11.01.2017 16:44

Zitat:

Zitat von erich 1964 (Beitrag 907890)
Schöne Funde dabei:yeap
Kannst du das Petschaft nochmal einzeln einstellen:clap
GF für 2017...erich

Ja kann ich machen aber erst am WE.Bin auf Montage in Ahlbeck.m.f.g.Rico;-)))

rhaselow1 11.01.2017 16:52

Zitat:

Zitat von Frank Enstein (Beitrag 907898)
Den Beschlag in der Mitte habe ich auch schon gefunden, nur etwas größer. Der Hammerkopf ist auch geil, den würde ich mir wieder herrichten! Und die Fingerhüte gut aufheben;)

Der ist wohl von einer Truhe,das Loch für nen Türdrücker fehlt.Fingerhütte sind ein muss!!!aufheben,reinigen und sammeln...:uii Der"Hammer"gehörte
Wohl nen Zimmermann,zum bearbeiten von Holz,das Loch ist zum Nägel ziehen.m.f.g.Rico;-)))

rhaselow1 11.01.2017 16:53

Zitat:

Zitat von dcag99 (Beitrag 907917)
genauer kann man hier auch sagen: Kaufmann zur See

Kaufmännische Hausmarken enthalten oft die Zahl "4". Meist in mehrfacher Form (wie auch hier).

Danke euch beiden für
die Infos...:yeap m.f.g.Rico;-)))

ghostwriter 11.01.2017 21:48

über das mittelalterliche zeichen der 4

:popcorn:

Zardoz 11.01.2017 22:37

Diese "4" wird "Merkurstab" genannt.... ;)
Der Merkurstab ist in der Heraldik eine gemeine Figur und steht als Symbol des römischen Gottes Merkur für Handel.

Alles recht gut in dem Büchlein das ich verlinkt habe nachzulesen....z.b. Seite 174 :rolleyes:
https://archive.org/details/diehausundhofma00homegoog

Gruss
Zardoz

dcag99 12.01.2017 08:12

Da finde ich die Erklärung leider nicht schlüssig. Auffällig bei Hausmarken der Kaufleute (und anderen) ist das deutlich gehäufte Vorkommen der Zahl 4 auch in gespiegelter Form. Ich hab darüber mal eine Arbeit gelesen in dem Zeichen vorkamen, die mehr als 8x die Zahl 4 versteckt hatten (gespiegelt, eine kleine 4 in einer großen usw).
Soweit ich mich erinnere steht die Zahl 4 für das Kreuz sowie für die 4 kardinalstugenden.

Ich müsste mal schauen, ob ich diese Arbeit noch mal finde.. leider les ich zuviel und finds dann meist nicht wieder :(

Auf alle Fälle ist zur Darstellung eines Merkurstabs diese Häufung von 4en nicht nötig und erscheint daher unsinnig. Auch gibt es Hauszeichen mit 4en die keinem Merkurstab ähneln.


Wie immer ist das natürlich nicht "absolut". Bedeutungen wechseln über Generationen insofern ist auch ein wechsel z.b. von einer mythischen Zahl 4 hin zu einer vereinfachten Merkurstabdarstellung nicht unmöglich.


kleines Beispiel schau mal hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Schonenberg


dort siehst du die Hausmarke des Kaufmanns die ja wohl keinem Merkurstab ähnelt. Wohl aber einer 4.
Interessant hier: scheint eine Kombi aus einer 4 + Kreuz zu sein. Allerdings ergibt das kleine Kreuz mit einem Teil der 4 wiederum eine 4.

Zardoz 12.01.2017 15:20

Ich kenne dafür nur die Bezeichnung "Merkurstab" oder "Vierkopfschaft".
"Hausmarken: rein lineare willkürliche Zeichen, älter als Wappen, lassen sich systematisch beschreiben (Vierkopfschaft, Pfeilspitzschaft etc.)"
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...her_Begriffe#H

Aufbau von Hausmarken
Es handelt sich bei Hausmarken um zeichenhafte abstrakte Figuren meist geometrischen Aufbaus. Typische Elemente sind vertikale (Schaft), horizontale (Sprosse) oder diagonale (Strebe nach oben, Abstrebe nach unten) Striche, Halbkreise, Vierköpfe, Ankerfüße, Schragen u.v.a.m. Diese Formensprache trägt der Tatsache Rechnung, daß die Marken einst durch Schneiden, Ritzen, Schlagen, Schnitzen angebracht wurden, was bei geraden Teilstrichen einfacher ist als bei komplex gebogenen. Für die korrekte Blasonierung von Hausmarken gibt es ein eigenes komplexes terminologisches System, das sich an heraldisch gängigen Begriffen wie Schragen, Sparren, Sturzsparren, Krücken, Fensterrauten etc. orientiert und diese auf Schäfte, Streben, Sprossen, Köpfe und Füße der Marken bezieht. Diese Fachterminologie hat sich aber erst nach dem Eingang der Hausmarken in die Heraldik und mit der sich daraus ergebenden Notwendigkeit der blasonierungstechnisch korrekten Ansprache ergeben.
http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/hausmarke.htm

Gruss
Zardoz

rhaselow1 12.01.2017 16:53

Hut ab,was ihr(Du)alles so an wissen habt??!??:yeap m.f.g.Rico;-)))

dcag99 13.01.2017 08:20

Zitat:

Zitat von Zardoz (Beitrag 907980)
Ich kenne dafür nur die Bezeichnung "Merkurstab" oder "Vierkopfschaft".
"Hausmarken: rein lineare willkürliche Zeichen, älter als Wappen, lassen sich systematisch beschreiben (Vierkopfschaft, Pfeilspitzschaft etc.)"
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...her_Begriffe#H

Aufbau von Hausmarken
Es handelt sich bei Hausmarken um zeichenhafte abstrakte Figuren meist geometrischen Aufbaus. Typische Elemente sind vertikale (Schaft), horizontale (Sprosse) oder diagonale (Strebe nach oben, Abstrebe nach unten) Striche, Halbkreise, Vierköpfe, Ankerfüße, Schragen u.v.a.m. Diese Formensprache trägt der Tatsache Rechnung, daß die Marken einst durch Schneiden, Ritzen, Schlagen, Schnitzen angebracht wurden, was bei geraden Teilstrichen einfacher ist als bei komplex gebogenen. Für die korrekte Blasonierung von Hausmarken gibt es ein eigenes komplexes terminologisches System, das sich an heraldisch gängigen Begriffen wie Schragen, Sparren, Sturzsparren, Krücken, Fensterrauten etc. orientiert und diese auf Schäfte, Streben, Sprossen, Köpfe und Füße der Marken bezieht. Diese Fachterminologie hat sich aber erst nach dem Eingang der Hausmarken in die Heraldik und mit der sich daraus ergebenden Notwendigkeit der blasonierungstechnisch korrekten Ansprache ergeben.
http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/hausmarke.htm

Gruss
Zardoz


Mir ist die Entstehung der Hausmarken durchaus bekannt und auch deren Anwendungsgebiete.
Nichtsdestotrotz lässt sich, speziell bei Kaufleuten, eine Häufung der 4 feststellen (während andere Hausmarken durchaus auch eher Runen ähneln und dabei keine 4 haben, z.b. bei Fischern etc) die sehr Auffällig ist.

Das man gerne im Nachhinein versucht diese Zeichen (die ja durchaus vereinfachend sein können) auch zu deuten, liegt nahe. Bei jeder dieser "4" jedoch von Merkurstab zu sprechen, wird m.E.n. der möglichen tatsächlichen Bedeutung nicht gerecht.

Interessant wäre also eine (sich durchaus durch die Jhd. veränderte!) Bedeutung dieser "4" zu finden die nicht nur auf den Merkurstab zurückgeht.

Im Gegensatz zu Wappen (die meist nur für den zuerst annehmenden eine wirkliche Bedeutung hatten, so überhaupt) scheint in Hausmarken, hier speziell bei Kaufleuten, durchaus eine tiefere Bedeutung in den Darstellungen enthalten zu sein. Diese werden naturgemäß wohl durchaus auch religöser Art sein.


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