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oliver.bohm 06.12.2021 21:24

Ob es unsrem Till gut geht..?:confused

hopfenhof 06.12.2021 21:45

Till, du bis verrückt ,,aber gut verrückt ..was du da veranstaltest ist ja schon Bergbau .
Aber sieht top aus Hut ab

hopfenhof 06.12.2021 21:50

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Nur mal ne Frage ,wie willst du das verschließen ?
Wäre da nicht eine Fase oder Facette einfacher gewesen ?

2augen1nase 07.12.2021 08:02

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Was meinst du genau mit Verschließen? Meinst du die Fuge?

Die Fuge ist irgendwas zwischen 5 und 6mm stark, kein Problem das zu verfugen. Die ist ja auch nicht komplett hohl, zwischen den Stücken ist schon auch ein wenig Versetzmörtel :uii

Brauchst dafür halt entweder sehr feine Fugenmörtel oder eben etwas Geduld.


Messerfugen sind nicht jedermanns Sache und ich weiß, nach heutiger Norm sollen "Natursteinfugen mind. 1cm stark sein und mit grauem Zementmörtel verschlossen werden" (so ähnlich stehts in der Din 18332). Ist aber totaler Quatsch, zumindest in der Denkmalpflege.

Eigentlich ist die Fuge für das was früher gebaut wurde viel zu fett - früher haben die die Stücke nur in ganz dünnen Kalkbrei gesetzt, die Fugenflächen waren leicht keilig gehauen, so dass man im Sichtbereich nur 1-2mm "Fuge" hatte. Hinten wars dann etwas mehr, um mit einem Zwickel noch etwas ausgleichen zu können. Was ich immer erstaunlich finde: du findest nirgends Fasen... ich frage mich oft, wie die damals die Kanten halten konnten...



Zurück zum Verfugen:

Ich verfuge grundsätzlich mit Kelle - Mörtelspritze ist mir einfach nichts und die dafür benötigten "Spezialmörtel" enthalten mir zuviel Hexenwerk. Man kann entweder mit Restauriermörtel verfugen, der ist meist schon in sehr geringen Korngrößen erhältlich, oder man lässt sich halt den Fugenmörtel extra in der benötigten Korngröße herstellen.

Remmers hatte von Haus aus einen ziemlich netten Fugenmörtel, den TK-Mörtel. Aber Remmers bekommt es mit dem Vertrieb hier nicht mehr hin. Im konkreten Fall wurde ja von der Denkmalpflege ein Farbton festgelegt und da ich damals an den Remmers Mörtel nicht mehr herankam, verfuge ich jetzt notgedrungen mit Restauriermörtel von Mineros. Die Korngröße liegt da bei etwa 0,5mm - das geht ganz geschmeidig sehr sehr tief rein.

Ich verfuge mit Hilfe einer Traufel. Auf dieser "richte" ich mir das Mörtelbett in der Fugenstärke ein und schiebe es dann mit der Fugenkelle so tief als möglich in die Fuge rein. Mindestfugentiefe ist die doppelte Fugenbreite - und das erreicht man immer.

So es dir jetzt um die Fuge ging, sollte alles klar sein?


Wenn ich kann, baue ich eigentlich immer möglichst enge Fugen, selten größer als 7mm. Sieht einfach besser aus. Vierungen sollten gar keine Fuge haben, außer den obligatorischen mm - was aber auch nicht in jedem Stein so ohne weiteres umzusetzen ist.

Im Anhang mal Fotos von Attikateilen aus Postaer Sandstein - der ist halt sehr grobkörnig und hält die Kanten dementsprechend nicht so scharf. Eng bauen geht trotzdem noch einigermaßen. Solche Fugen nachh noch extra zu verschließen ist nervig, sieht aber besser aus als wenn man den Kleber rauschauen lässt, auch wenn das im konkreten Fall möglich gewesen wäre.

2augen1nase 07.12.2021 08:07

Zu Ollis Frage:

Mir geht es wieder gut. Zwei Tage lag ich flach, danach gings munter weiter mit dem Aufbau der Attika. Nase läuft immer noch ein wenig, ist aber bei dem Wetter nicht verwunderlich.

Und der Grund weshalb ich zur Zeit zum Haus nichts poste ist ganz einfach:

erstens muss dieses Jahr noch einiges fertig werden und da muss auch mal ein Samstag geopfert werden, zweitens bin ich nach wie vor mit der Bergung beschäftigt. Die benötigten Granitplatten sind zwar raus, aber da gibt es eben noch mehr zu retten, bevor der Longfront anrückt und alles klein kloppt.

Zudem ist es zu kalt um Stücke zu versetzen. Eigentlich wäre jetzt die Zeit endlich mal im CAD die weiteren Werkstücke zu zeichnen und sich noch fix vor der absoluten Kälte die Stücke herzurichten / zu sägen. Hab ich aber gerade keine Zeit für...

:uii

oliver.bohm 07.12.2021 09:09

Mir ging es um die Attika.. Und deine Gesundheit.. :brav:

Hatte schon die Befürchtung, das du das Projekt nicht angehen konntest..

U.R. 07.12.2021 12:22

Zitat:

Zitat von hopfenhof (Beitrag 984614)
Nur mal ne Frage ,wie willst du das verschließen ?
Wäre da nicht eine Fase oder Facette einfacher gewesen ?

Im Notfall," Blei-Presswolle", gibts im Bleiwerk.

Auch geeignet für Fugen mit Metallanschlüssen, oder als Dübel für Fallrohrschellen....

Die benötigte Menge Bleiwolle für die Fuge leicht "Rödeln",(ähnlich wie am Spinnrad), und mit einem feinem Holzkeil(wichtig Holz) in die Fuge Klöppeln. Dabei darauf achten, das man die Wolle nicht zu stark verdichtet(stopfen), sonst fängt man von neuem an. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt.

So mussten wir vom Denkmalschutz her, das alte Palais Hannover(heute Landtag Niedersachsen) , oder auch die superschöne Gartenkirche in Hannover am Turm abdichten.

In einigen Fällen wurde auch extra Muschelkalk eingefugt, aber nur da, wo das Denkmalamt es vorgeschrieben hatte.



Gruß U.R.

2augen1nase 07.12.2021 21:26

...mit Bleiwolle verfugt habe ich auch schon - aber das geht nicht bei Fugen mit um die 6mm Stärke - keine Chance.

Da brauchs mindestens 8-10mm, wenn ich mich recht erinnere war die Empfehlung sogar noch höher, je nach Feineit der Wolle. Zudem meine ich, dass die Bleichwolle richtig eingehauen werden muss, damit die Fugen wirklich dicht sind. Lose reinstopfen ist da nicht, ich muss aber zugeben, dass ich auch schon wenig verdichtete Bleifugen an Denkmälern gesehen habe. Aber um wirklich dichte Fugen zu bekommen, muss die Wolle am Ende quasi eine glatte Oberfläche haben.

Ich hab damals mit Fäustel und Eisen verdichtet, das ging einwandfrei - ein Gefrickel ist es trotzdem, es braucht ne Zeit, bis man die richtige Menge raus hat. Kein Wunder, dass der lfdm Bleifuge irgendwas zwischen 90 und 120€ kostet. Dafür hält sowas aber auch hundert Jahre zuverlässig - kein Vergleich mit den heute üblichen Polymerdichtstoffen...

Im Steinmetzbereich wird noch relativ viel mit Blei gemacht, vor allem in großen Höhen und beim Versetzen filigraner Bauteile, die höheren windlasten ausgesetzt sind. Da wird dann aber i.d.R richtig vergossen, auch nicht ganz ungefährlich...


@ Oli: Die Attika steht, lediglich die beiden Anschlussteile i.R. Dach muss ich noch setzen - da muss aber erstmal der Maurer ran.

U.R. 07.12.2021 22:18

Meine Erfahrung mit Bleifugen:

Holzkeile ingesammt aus Eichenholz, geformt wie ein Türkeil mit Griffstück, Ecken abgerundet, Stößelseite" Fein"(Reibeholz) geschliffen, verschiedene Breiten (3-10 cm)und Höhen (2-10mm).
Keil immer so wählen Fuge minus 2mm.

Fugen ab 4 mm- ca. 10mm, danach ist kein fester Sitz in der Fuge Gewähleistet. Mit Luft vorher Ausblasen.( ich weiß, es gibt am Bau auch grössere Fugen)

Zum Schluß die Fuge gleich nach dem Einbringen abreiben mit Fugenholz (auch ein feingeschiffenes Eichenholz, das vor Arbeitsbeginn auf Blei geglättet wird, jeden Tag neu, an der Vorderkannte), bis sie Glänzt und richtig verdichtet ist. Dabei ist viel Kraft nötig.

Die Holzteile je nach Fugenhöhe wählen. Keine Meißel aus Metall verwenden.

Man braucht also verschiedene "Stopfkeile", und verschiedene "Reibekeile", sonst bekommt man kein gutes Ergebnis.

Waagerechte Fugen kann man "Ausgiessen", dafür gibt es Alu- Gießkannen mit verschiedenen Tüllen.

Holzkeile haben wir immer selbst hergestellt.
Sämmtliche Keile müssen eine Top Vorderkannte haben,selbst kleinere "Zacken" verschlimmbessern das Ergebnis, sofort austauschen.

Das mal mein bescheidener Beitrag und Erfahrungswert dazu.

Und ja, ist Aufwändig und Teuer..:eek

Bin immer noch Begeistert von deinem Thread....:D + :dance

hopfenhof 07.12.2021 22:32

Blei ist natürlich das beste ..das stimmt wohl ...
Ich hätte nur so ein paar bedenken wenn da mal irgendwas arbeiten gerade bei Sanierungen ,lastverteilungen innen und oder außen kann es ja sehr schnell mal zu Kleinese Rissen kommen. Ansich alles unproblematisch aber deine Bauteile werden nie reißen aber die Fugen mitunter und dann die Feuchtigkeit ..
War nur ne Idee von mir
Sicher sieht es so am aller besten aus .
Ich hätte warscheinlich versucht mit einer fase die Optik an der Stelle zu tauschen und die Füge dann ein Stück tiefer mit elastischem Material verfüllt und mit dem Material entsprechendem Sägestauf abgestreut oder gepudert ...
Wohl bemerkt bei mir selbst ..wir sprechen nicht davon was Vorschrift ist .bei mir soll es halten und gut aussehen .ich will meist nichts 2 mal machen müssen ...


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