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Wigbold 24.03.2002 02:38

Die Wahrheit - Ein Versuch Teil 2
 
Und zweitens die unmenschliche Art und Weise der Vernichtung durch Kohlenmonoxid, Gas oder Arbeit.

Vernichtung, nicht einfach Tötung.

Das wird mir immer unverständlich bleiben, noch nicht einmal ansatzweise.
Ich finde es allerdings nicht in Ordnung, dass Homosexuelle, politische Häftlinge, Kriegsgefangene (!!!), Zigeuner, Zeugen Jehovas und Fremdarbeiter fast immer vergessen werden. Sie hatten das gleiche Schicksal vor sich, aber ohne jüdische Opfer ist das ja alles uninteressant.
Oder wer hätte gewusst, dass im Lager „Laura“ in Lehesten meines Wissens kein einziger Jude dabei war?
Dieses Kapitel deutscher Geschichte ist etwas, das nicht vergessen werden darf. Und es darf sich, zumindest in unserem Land, und durch unser Volk, nicht wiederholen.
Aber ich sehe auch keinesfalls ein, dass Deutschland weiterhin jeden Tag im Büßerhemd, mit Asche auf dem Haupt, gesenktem Blick aber dafür mit dicken Schecks zum Verteilen inmitten einer internationalen und selbstgemachten Kritik steht. 57 Jahre nach Kriegsende !
Irgendwann muß Schluß sein.

Auch andere Themen sollten erwähnt werden, die heute peinlichst verschwiegen werden:
Das dritte Reich hatte auch seine guten Seiten, nicht alles war schlecht.

Ich denke zum Beispiel an den RAD. Hier hat jeder dienen müssen, ob der Arztsohn oder der Bauarbeitersohn. Hier wurde ein Gemeinschaftsgefühl erzeugt, das das Volk zusammenhalten lies.
Und gleichzeitig billige Arbeit für den Staat geleistet.
Sowas würde ich mir heute noch wünschen, natürlich ohne vormilitärische Übungen, allerdings in einheitlicher Kleidung! Das fördert nämlich den Gemeinschaftssinn.
Wer jemals als Handwerker einen Kredit wollte oder mit einem Anwalt zu tun hatte, wird eines merken:
Wir haben das Problem der Schichtentrennung. Es würde keinem schaden, einmal mit seinen Händen in der Gemeinschaft mit allen anderen Volksschichten zusammen etwas für den Staat zu leisten. So als soziales halbes oder ganzes Jahr.
Es würde das Verständnis füreinander fördern und vielleicht so manchen Höhenflug bremsen.

Genau wie die KDF Einrichtungen. Auch heute haben wir viele Menschen in unserer Gesellschaft, die ihr Leben lang nicht rauskommen oder Urlaub machen können.

Wir kranken an unserem mangelnden Gemeinschaftssinn, unsere Gesellschaft ist eine Spaß – und Egoismusgesellschaft. So vorteilhaft es für den ist, dem es gut geht, auf Dauer kann eine Volksgemeinschaft so nicht funktionieren. Das kann nicht ewig gut gehen.

Dann wäre noch unser Verhältnis zu der kämpfenden Truppe zu erwähnen.
Kein Volk dieser Erde ist seinen eigenen Soldaten dermaßen in den Rücken gefallen wie wir. Wie Rotti schon schrieb: Verbrechen gab es in jeder Truppe, egal welcher Nation. Nur mit dem Unterschied, dass die der Deutschen immer wieder erwähnt werden, die der Siegerstaaten jedoch immer wieder verschwiegen werden.
Interessant vor allem, wenn sich den Deutschen zugerechnete Verbrechen als Verbrechen der Siegerstaaten entpuppen. Als Beispiel möge Katyn dienen....

Es dreht sich hier nicht darum, Verbrechen abzuwägen oder aufzurechnen. Das wäre idiotisch. Aber ich bin doch nicht schon Nazi, nur weil ich über Kriegsverbrechen der Siegernationen spreche, da stimmt doch insgesamt etwas nicht.
Es kann zum Beispiel nicht richtig sein, dass eine Ausstellung über die Verbrechen der Wehrmacht staatlich gefördert wird, obwohl sie bekanntermaßen schwere Fehler enthält. Ob die Fehler durch Irrtümer oder mit Absicht eingebaut wurden, lasse ich einmal offen.

Wigbold 24.03.2002 02:40

Die Wahrheit - Ein Versuch Teil 3
 
Aber die Aufgabe des Staates wäre in meinen Augen nicht die Förderung, sondern das Verbot einer solchen Ausstellung. Zumindest bis die Fehler beseitigt sind. Eine Ausstellung trotz bekannter Fehler ist in meinen Augen eine Verleumdung.
Stellt Euch mal die gleiche Situation vor, wenn alliierte Kriegsverbrechen das Thema wären. Oje oje !

Ebensowenig kann ich die Waffen – SS als kämpfende Truppe pauschal verdammen. Diese Truppe hat genau so gekämpft wie die Wehrmacht und einen hohen Blutzoll geleistet. Dafür werden sie heute mit „Privilegien“ bedacht, ohne jedwede Unterscheidung und Differenzierung.
Ein Angehöriger der Waffen – SS ist heute noch in den USA unerwünschte Person. Oft werden Ehrungen verweigert, sowie der Waffen - SS – Status bekannt wird.
Diese Fälle gab es bei Verleihungen von Lebensretter – Auszeichnungen bis zum Bundesverdienstkreuz. Diese Soldaten sind regelrechte Unpersonen geworden.

Dabei gab es DIE SS nicht. Wer darüber sprechen will, sollte sich vorher informieren, wie die SS aufgebaut war und welche Abteilungen wofür zuständig waren.

Ebensowenig wie ich DIE Politiker pauschal als Steuerhinterzieher, Betrüger und Abzocker bezeichnen darf, weil einige Vertreter dieser Zunft genau das tun, kann ich DIE SS nicht in Bausch und Bogen verdammen, weil einige sich schwerer Verbrechen schuldig gemacht haben.
Differenzierung und Fairness darf nicht einseitig sein. Was für den Einen gilt, muß auch für den Anderen gelten.
Die überwiegende Masse unserer Soldaten waren faire Gegner, wohl auch die beste Truppe der Welt. Und das behaupte nicht nur ich, sondern auch die ehemaligen Gegner. Nicht die Politiker, das ist was Anderes...

Ein weiteres, trauriges Thema ist unsere Nachkriegsgeschichte bis heute.
Erklärtes Ziel der Alliierten war ja die bedingungslose Kapitulation, die Zerschlagung von Deutschland sowie die Umerziehung des deutschen Volkes.
Jedes dieser Ziele ist eindeutig durchgeführt worden. Und zwar dermaßen, dass wir Deutschen keinerlei Selbstvertrauen mehr haben, uns selbst anschuldigen und ausdauernd an allen anderen Staaten orientieren. Das ist nicht gesund. Die Aufarbeitung des 2. Weltkrieges hat bis heute nicht stattgefunden.
Auf die ernsthaft diskutierten Pläne wie z.B. den der Sterilisation des gesamten deutschen Volkes oder den Morgenthau – Plan will ich jetzt gar nicht eingehen....

Wir und die Siegerstaaten beschränken uns darauf, alles ans Tageslicht zu bringen, was uns schuldig gemacht hat und ein schlechtes Gewissen am Leben erhält. Die Wahrheit ist nur unter diesem Aspekt interessant. Das ist mir zu einseitig. Deutschland ist psychisch krank, es leidet an einem Schuldkomplex.
Es ist doch hirnrissig, wenn noch nicht einmal geschichtliche Personen und Organisationen ausgeschrieben werden dürfen.

Rechtsradikalismus wird heute in einer Art und Weise definiert, die schon hysterisch ist.

Adolf Hitler war Adolf Hitler und nicht A.H. oder sonst eine Umschreibung. Es muß doch möglich sein, SA, SS, RAD, Hitler, Himmler, Göring oder Goebbels auszuschreiben! Alles Andere ist krank. Das hat doch nichts mit Verherrlichung zu tun. Es waren Personen der Geschichte, wenn auch keiner lobenswerten.

Ich kann heute unmöglich erwähnen, dass Goebbels ein Meister seines Fachs war. Oder Fritz Todt ein genialer Organisator war. Von Kammler und Wernher von Braun ganz zu schweigen. Dann bin ich sofort ein Nazi. Natürlich haben diese Männer ihr Können in den falschen Dienst gestellt. Aber deswegen waren sie doch herausragende Fachleute. Die Möglichkeit, etwas von Ihnen zu lernen, bleibt uns versagt.
Wenn ich daran denke, dass bei mir hier an 500 Metern Strasse nun schon 3 Jahre gebaut wird, würde ich schon gerne wissen, wie die OT das in ein paar Wochen gemacht hat.

Wigbold 24.03.2002 02:43

Die Wahrheit - ein Versuch Teil 4
 
Wenn ich ein Buch schreibe, das z.B. die technische Entwicklung der Wunderwaffen zum Inhalt hat, bin ich doch kein Nazi!

Warum müssen alle Bauwerke des zweiten Weltkriegs vernichtet und eingeebnet werden, sofern nicht darin ein Jude umgekommen ist. Dann wird es natürlich ein Denkmal!
Es muß doch möglich sein, herausragende Bauwerke einfach als Mahnmal gegen den Krieg im Allgemeinen zu erhalten.
Bei der Maginotlinie stört es doch auch niemanden.

Warum darf ich mich als Privatperson nicht durch Quellen aus erster Hand informieren? Warum darf ich mir die Parteitagrede von Hitler, die Goebbelsrede im Sportpalast, die Himmler – Rede in Posen nicht im Original anhören, Mein Kampf lesen oder Den ewigen Juden sehen?
In jedem anderen Land darf ich das.
Wirklich verstehen kann man die Zeit nur im damaligen geschichtlichen Umfeld. Und wer einmal den Film zur Rede im Sportpalast gesehen hat, weiß was ich meine. Eine meisterhafte Inszenierung. Wer damals dort war, konnte die Frage „wollt Ihr den totalen Krieg“ wirklich nur mit „Ja“ beantworten.
Das bewusste Denken wurde regelrecht ausgeschaltet. Wer Geschichte verstehen will, muß die Umstände verstehen. Und dann daraus die Lehren für die Zukunft ziehen.

Das, was heute unter Neonazis läuft, die bekehrt man eh nicht. Gegen Dummheit und Überheblichkeit ist nämlich kein Kraut gewachsen.
Ich würde gerne mal diese „stolzen Nationalsozialisten“ und „Herrenmenschen“ in ein Ausbildungslager stecken, das genau wie damals organisiert ist. 90% dieser hohlköpfigen Glatzen wäre nach 2 Tagen dauerhaft kuriert.....

Ich würde mir sehr wünschen, dass sich unser Volk endlich wieder auf traditionelle Werte besinnt, bevor es restlos träge und verdummt keine Chance mehr hat. Und langsam läuft uns die Zeit davon.
Fleiß, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, Begriffe wie Pflicht und Ehre sowie Patriotismus (das ist nämlich was Anderes als Nationalismus) ermöglichten es, zwei mal nach restlos verlorenen Weltkriegen ein neues Deutschland in unwahrscheinlicher Geschwindigkeit wirtschaftlich wieder an die Weltspitze zu bringen. Trotz Produktionsverboten, Kriegslasten und einem Aderlaß an Wissenschaftlern, Technikern und Patenten, der weltweit einmalig war und ist.
Dadurch waren wir anderen Ländern schon immer unheimlich.
Aber momentan werden wir wirtschaftlich von allen Seiten überholt. Wenn wir nicht in ein paar Jahren in ernsthafte Probleme schlittern wollen, müssen wir HEUTE anfangen, etwas zu tun.
Und das fängt bei jedem Einzelnen von uns an.

So, ich bin am Ende angelangt. Manches blieb ungesagt, aber ich wollte eigentlich nur eine Antwort auf eine Frage geben. Dabei habe ich mir manches andere, was ich für wichtig und als wahr erachte, von der Seele geschrieben. Auch wenn es vielleicht nicht rüberkommt, ich höre nicht pausenlos Marschmusik und esse den ganzen Tag Sauerkraut, ich bin kein ewig Gestriger.
Und schon gar kein Anhänger des Nationalsozialismus.
Ich beobachte nur genau, was um mich herum passiert und denke darüber nach.

Zum Abschluß möchte ich hinzufügen, dass ich mit dem, was ich geschrieben habe, niemanden überreden will. Denn dazu müssten auch die entsprechenden Belege auf den Tisch und dann wäre dieser Text wirklich ein Buch. Die Belege und Zeugenaussagen existieren allerdings wirklich.

Erreichen möchte ich, dass sich in Zukunft jeder etwas mehr Gedanken macht, wenn über Geschichte gesprochen oder diskutiert wird. Vieles ist gelogen und geschönt. Und wer kritisch nachdenkt und auch der allgemeinen Geschichtsschreibung widersprechende Dokumente und Aussagen sorgfältig auswertet, wird überrascht sein !

Und vielleicht können wir irgendwann ohne staatliche Zensur wirklich die Wahrheit herausfinden.

Es wird ein dorniger Weg gegen viele Widerstände, aber ich denke es ist der Mühe wert und wir sind es diesem Land, das ich sehr liebe, schuldig.

AufdieZukunfthoffenderweise, Wigbold

Vampire 24.03.2002 10:58

@ Wigbold

deine Worte regen zum Nachdenken an.


Gruß Vampire

Surfer 24.03.2002 11:21

wigbolds erläuterung
 
um nicht als nazi zu gelten wende ich mich erstmal von greueltaten aus diesem fragment der geschichte unseres volkes ab, aber so manches hätte es nicht unter dieser person gegeben was heut zutage hier vor sich geht. man wandert langsam zur zweiklassengesellschaft der usa hin nur keinem wird das bewußt und zu allen anderen punkten muß ich wigbold recht geben

mfg

omegateam 24.03.2002 12:31

Moin Wigbold
ich versuche ja hier nur auf der "fachlichen" Welle zu reiten, aber hier muß ich doch mal von dieser Richtung abweichen: Was Du hier schreibst entspricht vollkommen meiner Ansicht !!!!!
Dir ist es gelungen das Thema in treffende Worte zu fassen.
Bis bald.

Tippse 24.03.2002 15:52

Hallo Wigbold,

ich kann Dir nur das Eine sagen: SUPER GEMACHT!

Ich hätte das nie so formulieren können, obwohl ich genauso denke wie Du.

Grüße
Mary

Rotti 24.03.2002 15:53

Gutes Bier....
 
...stemmt aus der selben Brauaerei wie meins.Ich hab noch ein paar besondere Tröpfchen davon auf Lager, da wird (hoffentlich ) jeder der geneigten Leser seinen Spaß dran haben.Demnächst hier mehr!
Grüße!
Genausodenkenderweise Rotti

Don Corleone 24.03.2002 18:46

Re: wigbolds erläuterung
 
Zitat:

Original geschrieben von Surfer
um nicht als nazi zu gelten wende ich mich erstmal von greueltaten aus diesem fragment der geschichte unseres volkes ab,



mfg

Und ich wende mich von den Greultaten der Russen in Deutschland ab,den sinnlosen Massakern der Briten und Amerikaner an der Zivilbevölkerung,der Franzosen die bis weit in die 70ziger Leute hinterücks erschossen haben die freigesprochen worden waren,den Tchechen und Polen bei denen Deutsche erschlagen in der Zeit der Verteibung Volksport war usw.Ist das falsch?

Axel

Rotti 24.03.2002 20:18

Zurück zu Reinhard Mohr!
 
Also: So sinnlos (darin stimmen wir ja glaube ich alle erklärtermaßen überein) das Sterben im Krieg an sich -und der Tod von Reinhard Mohr in den letzten Kriegstagen im Speziellen sind, hat es damit doch noch eine Bewandtnis, die ich Euch in aller Kürze nicht vorenthalten will.Reinhard Mohr ist nämlich einer Kampfhandlung zum Opfer gefallen, die wenigstens einen (dürftigen) Sinn hatte ,im Gegensatz zum Tod der Soldaten in den zu "Festungen" erklärten Städten des Ostens.
Das war nämlich so:
Die March ist ein Grenzfluss zur Tschechei,und deckt das Gebiet nördlich von Wien ab, auch gab es hinterhalb des sog. Marchfeldes(also der gesamten Gegend dort) Ölvorkommen(!!!).Was uns heute, die wir zum Tanken an die Zapfsäule fahren und den guten Stoff aus Saudiland tanken vielleicht komisch anmutet, war für die damalige Führung lebenswichtig.Denn der Sprit war sauknapp, es zwickte an allen Ecken und Enden.Die sowjetischen Kräfte waren zunächst hauptsächlich im Angriff auf Wien gebunden, an der March waren ihre Kräfte nicht so stark.AAAber:Über das Marchfeld führte für sie der direkte Weg zu einer Einschließung Wiens und einem Angriff aus der Flanke hinaus.Das wussten auch die Deutschen.Die hatten dort etliches zusammengezogen, von SS über sog. Volksgrenadierdivisionen bis zu ukrainischen und ungarischen Einheiten der SS ,sowie dem Regiment "Feldherrenhalle 2".Dorf um Dorf prügelte man sich also vom 4. bis etwa 12. April quer durch´s Marchfeld, Dorf um Dorf wurden umkämpft, verloren, zurückerobert(manchmal), bombardiert (auch von den Deutschen!!)und in fast jedem Dorf dieser Gegend starben Leute.Deutsche,österreichische Zivilisten und natürlich Russen.Jede kleine Holzbrücke wurde gesprengt, nichts blieb ganz.Und so sinnlos wie´s erscheinen mag ,hatte es alles einen tieferen Sinn: Die Ostfront zu halten, und damit den Russen die territorialen Ansprüche zu verwehren, die sie sonst hätten stellen können, genauso wie die zurückflutenden deutschen Kräfte davor zu schützen, überrannt zu werden.Und da beißt sich die Katze in den Schwanz: Der Soldat, der stehenbliieb und kämpfte, wird als Depp dargestellt, der Deserteur, der davonlief und überlebte als Held.Und zwar von Leuten, deren einziger je geführter Kampf der gegen den eigenen inneren Schweinehund war.Und verloren ging.
Aber das ist ja alles nicht so schlimm, schließlich wird die "Wehrmachtsausstellung" des KPD -Genossen Heer und des Berufssohnes Reemtsma ja schließlich jetzt "bereinigt".Um dem sich in Entsetzen suhlenden Publikum die Missetaten seiner Väter zu präsentieren, getreu dem Wahlspruch des "kleinen Arschlochs": --" An die Greuel Eurer Ahnen-sind wir hier Euch zu gemahnen,bei Video und Pizzafressen- habt ihr Eure Schuld vergessen!"
Insgeheim freu ich mich ja schon wieder auf die Interviews mit Leuten die gerade die Ausstellungsräume verlassen, um sich mit Büßermine und gebeugtem Haupt über ihre Altvorderen zu empören,während sie sich -kaum zuhause angekommen über die "Negermusik" ihrer oder Nachbars Kinder mokieren.Und keine Ahnung haben, was in der Haager Landkriegskonvention über die Behandlung von Freischärlern und Partisanen steht.Für die Katyn ein Teil ihres Autos ist,Wilhelm Gustloff irgendwas mit Urlaubsfahrten zu tun hatte,und Klaus Barbie der Erfinder der gleichnamigen ,rosagekleideten Puppe ist.Und die heimlich still und leise sagen:"Beim Adolf hätt´s das nicht gegeben!" Stimmt.Der hätte sie zum Krepieren nach Stalingrad geschickt.Oder ihren Widerspruchsgeist in den Steinbrüchen von Mauthausen gepflegt.Auch wenn es keiner hören will: Diejenigen,die heute regieren wären auch damals die Herren geworden.Und diejenigen, die heute querdenken und zwar ganz gleich von welcher politischen Warte aus, wären damals eingesperrt und niedergemacht worden.Also auch letztenendes wir,oder zumindest einige von uns.Die Glatzen von heute? Die hätten sich prächtig gemacht.Schaut Euch doch mal die Fotos der SA-Rabauken aus den Münchner Bierschwemmen der "Kampfzeit " an...stiernackige versoffene Gestalten, denen der Intellekt (wenn überhaupt) auf dem Boden eines Bierkruges begegnete.Aber immer da, wenn´s ans Prügeln ging.Die eigentlich genausogut Rotfront hätten sein können,aber gedient hatten und deshalb mit "dem Gsindl" nichts zu tun haben wollten.Von denen wusste kaum einer wirklich worum es ging...aber draufgehauen haben sie tüchtig.Fazit?????An wen erinnert uns das?Richtig.

Wigbold 24.03.2002 21:30

Uff. Da bin ich jetzt platt. Super recherchiert, Rotti !

Für die, die es nicht wissen: Es gab deutscher - wie auch amerikanischerseits Pläne, gemeinsam gegen Rußland zu kämpfen. Vom anfangs gerne begrüßten Verbündeten wandelte sich gegen Ende des Krieges das Verhältnis von den Allierten zu den Russen, da Stalin immer gieriger wurde und sich an keine Absprachen mehr hielt.
Die Militärs waren wirklich nicht abgeneigt, aber die Politiker haben diesen Plänen dann eine Absage erteilt.

Später hat sogar Churchill zugegeben, daß "das falsche Schwein geschlachtet wurde".

Die an der Ostfront eingesetzten Soldaten wollten oft aus verschiedenen Gründen nicht aufgeben:

Einmal wegen der von Rotti erwähnten Ölreserven; das oft noch vorhandene Material war wegen absoluten Spritmangels nicht einsetzbar.

Um den zurückweichenden Truppen einen einigermaßen geordneten Rückzug zu ermöglichen.

Um der Zivilbevölkerung die Flucht ins Restreich zu ermöglichen.

Und um die Grenze, an der Amis und Russen sich ja irgendwann begegnen mußten, möglichst weit im Osten zu lassen. Damals ahnte die Truppe nicht, daß die Amis auf die Russen warten würden und die Grenzen schon ausgemacht waren.

Und wie gesagt die Hoffnung, daß gemeinsam der Russe bekämpft werden würde.

Wer wollte sich schon vom Russen gefangennehmen lassen? Niemand!

Also insgesamt nachvollziehbare Gedanken, das hatte mit kriegsverlängern aus Überzeugung nichts mehr zu tun, jeder sah ja, was los war.
Nicht zuletzt deswegen fielen so viele blutjunge Soldaten noch in den letzten Tagen, es waren ja kaum noch Soldaten da.

Und dafür wurden die Soldaten bis heute beschimpft und verachtet.

Kommentarloserweise, Wigbold

PS: Danke noch für Eure Zustimmung zu meinem Artikel, hat mich sehr gefreut.

DAff 25.03.2002 12:03

Hallo Leute


Es begeistert mich sehr Eure Beträge zu lesen.
Für mich persönlich sind diese sehr wichtig, da ich es noch nicht so gesehen hebe wir Ihr. Ich hab mich mit dem Wigbold schon des öfteren persönlich darüber unterhalten, aber meinerseits eher zurückhaltend, da ich , wie ich doch zugeben muss, immernoch recht "umerzogen" dache.
Ein egoistisches "Ichdenken" liegt mir doch sehr viel näher , als der Gedanke an eine gleiche, harmonische " Volksgemeinschaft".
Diese "Vision" gefält mir prima. >>Gemeinsam schaffen !!<<


Danke Leute
DAff

IMP 25.03.2002 21:48

Hi Diskutierende

Also erstmal muss ich Wigbold ein Kompliment machen, aus freien Stücken soviel zu schreiben ist echt Super, natürlich ist der Text auch vom Inhalt her ok!

So jetzt mal zu meinen Anliegen, ich als einer von der jüngeren Fraktion im Forum will diese jetzt auch mal in Schutz nehmen!
Ihr schreibt ja viel von der so genannten „Spaßgesellschaft“ und bezieht das vor allem auf die unter 25 Jahre alten Menschen (nehme ich mal so an?), mir stellt sich unweigerlich die Frage wie kommt es zu so einer Gesellschaft und wen kann man dafür die Schuld zu schieben? Doch sicher nicht der Jugend, denn wer gestaltet denn unsere Gesellschaft, genau ALLE.
Darum wäre es auch jeden seine Aufgabe, dem dieser Zustand nicht gefällt, ihn zu ändern, tja aber wer macht das schon, jeder Mensch ist doch in gewisser Weise faul und macht nur das was ihm gefällt oder nutzen bringt, also sind auch ALLE schuld daran die nichts machen und nicht nur die Jugend.

Das nächste wäre die Aussage das die Jugend die Wahrheit nicht finden will.
Das mag ja teilweise stimmen, doch müssen sich wohl 99% aller Menschen in Dtl. diesen Vorwurf gefallen lassen.
Ich weiß wirklich nicht wie sich das die Leute vorstellen, wie sollen wir die ganze Geschichte eines Jahrhunderts aufarbeiten, angefangen vom 1.Wk bis zum Unrecht in der DDR, kommt da nicht etwas zu kurz, wie z.B. unsere Zukunft?
Heutzutage gibt es genug Probleme da kann es sich normalerweise keiner leisten sich mit den „Kamellen von gestern“ zu beschäftigen.
Ich meine nicht das Vergessen der Geschehnisse sondern das endlich mal ein Punkt gemacht wird.
Ich verstehe auch nicht was manche erwarten wenn die Gräueltaten der Alliierten im 2. Wk publik gemacht werden, denkt ihr die Franzosen, Engländer, Amerikaner kriechen auf den Knien und bitten um Vergebung oder wollt ihr die Dt. Schuld ausgeglichen sehen?
Wie viele Menschen hätten das Recht auf eine Entschuldigung, z.B. die Menschen in den armen Ländern die von den Industrieländern ausgebeutet werden, wenn diese Gerechtigkeit fordern würden, müsste jeder von uns viele „Stufen von der Wohlstandsleiter herabsteigen“ aber wer macht das?
Jeder fordert sein gesetzliches und moralisches Recht aber das Recht anderer und wenn es „nur“ das Recht auf Gleichberechtigung ist wird großzügig ignoriert!
Wir leben nicht in einer Spaßgesellschaft sondern in einer Gesellschaft mit einer Doppelmoral die einfach nur zum kotzen ist!!
Jeder sollte erstmal vor der eigenen Türe kehren bevor er sich über andere empört!

So jetzt bin ich ein wenig vom Thema abgewichen aber das musste ja mal gesagt werden!

Mit allerherzlichsten Grüßen IMP

Wigbold 25.03.2002 22:28

Hallo IMP,

gut geschrieben! Meine Antwort:

IMP: „Also erstmal muss ich Wigbold....“

Danke! :uii

IMP: „Doch sicher nicht der Jugend, denn wer gestaltet denn unsere Gesellschaft, genau ALLE.“

GELD gestaltet unsere Gesellschaft, Profit und wirtschaftliche Interessen !

IMP: „Das mag ja teilweise stimmen, doch müssen sich wohl 99% aller Menschen in Dtl. diesen Vorwurf gefallen lassen.“

Die Prozentzahl stimmt hoffentlich nicht, ansonsten hast Du absolut Recht.

IMP: „Ich verstehe auch nicht was manche erwarten wenn die Gräueltaten der Alliierten im 2. Wk publik gemacht werden, denkt ihr die Franzosen, Engländer, Amerikaner kriechen auf den Knien und bitten um Vergebung oder wollt ihr die Dt. Schuld ausgeglichen sehen?“

Nein, das ganz sicher nicht! Mir persönlich geht es darum, dass dies ein Ausdruck von Selbstvertrauen unseres Staates wäre, das fehlt nämlich dem Staat komplett und damit jedem Bürger. Gerechtigkeit hat auch damit zu tun.


Antwortenderweise, Wigbold

IMP 25.03.2002 23:06

Hi Wigbold


Stimmt schon das Geld die Gesellschaft prägt aber auch nicht so ganz, wie kann ein toter Gegenstand etwas selber bewirken?
Dazu gehört immer der Mensch, das Geld ist nur die materielle Komponente in der Gesellschaftsprägung.
Das kommt mir wie eine Ausrede vor, "oh das böse Geld macht alle Menschen schlecht", jeder Mensch hat ja wohl genug Verstand um zu erkennen was Gut und Schlecht ist und wofür er dann seine finanz. Mittel verwendet.

Mit dem fehlenden Selbstvertrauen von Dtl. hast du recht aber wenn Dtl. mehr Selbstvertrauen hätte was würde das nützen? Um der USA die Stirn zu bieten und sich dann letztendlich selber zum Herrn der Erde zu ernennen????
Aber ich denke das ich dich beruhigen kann, meine Generation hat keine Komplexe wegen der dt. Geschichte und das wird sich hoffentlich auch in der Zukunft zeigen!
Aber nicht indem sich Dtl. der US - amerikanischen imperialistischen Politik anschließt, sondern sich für gerechte Verhältnisse auf der Erde einsetzt!

Gruß, IMP

Wigbold 26.03.2002 00:10

Zitat:

Original geschrieben von IMP
Hi Wigbold

Mit dem fehlenden Selbstvertrauen von Dtl. hast du recht aber wenn Dtl. mehr Selbstvertrauen hätte was würde das nützen? Um der USA die Stirn zu bieten und sich dann letztendlich selber zum Herrn der Erde zu ernennen????


Gruß, IMP

Hallo IMP,

ich will hier keinen Chat eröffnen, :D aber diesen Punkt will ich klarstellen:

Ich hoffe doch, daß die Großmachtträume nie mehr zum Vorschein kommen, das habe ich so nicht rüberbringen wollen.

Nützen würde es uns in dem Sinne, daß unsere aktuelle, jetzige Politik ihre Entscheidungen nicht immer davon abhängig machen müßte, was andere Regierungen dazu sagen.

Das heißt, man könnte endlich auch mal berücksichtigen, was für UNSER Land gut ist. Und auch für unsere Finanzen :rolleyes:

Bitte bitte macht hier keine politische Diskussion daraus, ich will nur kurz anreissen, daß es was bringen würde, wenn über die finanzielle Beteiligung von EU, NATO, UNO, weiß der Geier was noch, auch in der Asylpolitik usw.usw. Entscheidungen getroffen werden.

Verstehst Du, die Bewältigung der Vergangenheit und der wahrheitsgemäße Umgang damit - egal ob angenehm oder nicht - würde heutige Entscheidungen mit Sicherheit beeinflussen. Ich denke mal, positiv, da wir befreit von ungesunden Altlasten entscheiden könnten.

Aber das eigentliche Thema sollte hier beibehalten werden. (Nur als Hinweis vorsichtshalber :D )

Präzisierenderweise, Wigbold

tichy 26.03.2002 20:48

Zurück zu Reinhard Mohr
 
Hallo wertes Forum


Ich bin von der Recherche von Rotti zu den Apriltagen des Jahres 45 im Marchfeld sehr beeindruckt und stimme im voll und ganz zu.
Einige Anmerkungen würde ich gerne noch dazu anbringen aber
dazu reicht heute die Zeit nicht. Ich werde es später umsetzen
Alle Achtung Rotti !!!!


Tichy

Rotti 27.03.2002 09:08

Recherche
 
Hallo Tichy!
Na da fühl ´ich mich ja gleich gebauchpinselt.(Freu!!!)
Wenn Du noch ergänzende Infos willst, gib mir Bescheid, auf den Beitrag über´s Marchfeld hätte ich locker auch 4 oder 5 Seiten schreiben können, würde halt etwas weit führen.Leider ist mein Informationsstand über Dürnkrut an sich ein recht dünner, die restlichen Orte in der Umgebung geben fast durchweg mehr her (literaturmäßig).Ganz grob verallgemeinert hab ich´s jetzt mal zusammengefasst gehabt,damit auch die Leute , die 1000 und mehr km entfernt leben, und die Geographie Niederösterreichs nicht kennen wenigstens einen ungefähren Überblick gewinnen können was gelaufen ist.Da hatte sich ja deutscherseits wirklich einiges versammelt, was heute in Sammlerkreisen heißbegehrt ist...von den Einheiten her gesehen.Was mich auch überrascht hat ,ist der Einsatz der dt. Luftwaffe zur Bekämpfung von Bodenzielen zu dieser späten Zeit.Normalerweise hatten die oft schon zuwenig Sprit/Material/Leute um sich auch nur mit den aliierten Bomberpulks oder den Tieffliegern zu befassen. Und dann bombardieren sie von den Russen besetzte Ortschaften ohne größere strategische Bedeutung, während Wien in schutt und Asche sinkt...Seltsam!

tichy 27.03.2002 11:27

Marchfeld
 
hallo Rotti

Also wie war das mit dem Marchfeld im 45 Jahr.
Ich hatte das Glück einige Informationen aus erster Hand zu erhalten. Die March wurde nicht an dem Sterbeort des Reinhard Mohr überschritten. Die Übersetzungsversuche wurden abgeschlagen (8,8 er) Es konnten aber von den Russen Brückenköpfe weiter Nördlich bei Sierndorf und auch südliche bei Baumgarten erkämpft werden. Dadurch wurden die Flanken
aufgerollt und Dürnkrut wurde zum 11.04.45 von der WH aufgegeben. Der Ort Zistersdorf (Erdöl) ca.11 Km entfernt wurde zb. erst eine Woche später erobert. Dort hat es heftige Abwehrkämpfe gegeben. Ein Zeitzeuge (damals bei Trabandt)
Am Tag haben wir gegen die Russen gekämpft und in der Nacht
haben wir uns abgesetzt. Am nächsten Tag dasselbe.
Es gibt dort am Amtshaus eine Tafel die zur Ehre der roten Armee
nach dem Krieg angebracht wurde. Die Verluste der Russen sollen
außerordentlich hoch gewesen sein.(Zahlen sind mir nicht bekannt.
In der Literatur werden in dem Sammelsurium neben Ungarn und Wehrmacht auch einige SS Teile erwähnt.
Es dürfte um die Kampfgruppe Trabandt gehandelt haben.
Aber jede Ortschronik schreibt von dort vorhandene SS Teilen
und soviele hat es sicher gar nicht mehr gegeben. Es klinkt offenbar besser wenn man in der Ortschronik erwähnen kann
von der SS verteidigt worden zu sein. Einen Eindruck habe ich
aber immer wieder bei meinen Befragungen erhalten und zwar
das ein gewisser Landsknechtscharakter speziell bei den SS Verbänden anzutreffen war (Alles wird zerstört hinter mir die Sinnflut)In meinem ehemaligen Heimatort wurde zb. die Mühle, eine Fabrik und ein Gasthaus absichtlich angezündet !!

Euer Tichy

Kurasier 27.03.2002 12:11

Also
mein Heimatort (liegt in der Nähe von Baden/Mödling) wurde von Teilen der Division "DAs Reich" verteidigt. ( hab bis jetzt noch keine schlechten Worte über deren Anwesenheit gehört.) Die haben sich zäh verteidigt und deshalb gibt es ca 20 gefallen dt Soldaten und ein bisschen mehr gefallene Russen. Was mich nur immer bewegt ist, dass ein Drittel der deutschen unbekannt ist. Wenn man bedenkt das da vielleicht Soldaten liegen deren Heimatorte nicht allzu weit entfernt liegt und niemand weiss davon.
Gruss
Christoph

Robin aus dem Wald 27.03.2002 16:15

@Rotti
Ohne strategische Bedeutung stimmt so nicht ganz. Immerhin handelt es sich um dieses Gebiet um ein Erdölfeld, das sicherlich eine gewisse Bedeutung darstellte.

@Tichy
Die sowjetische 6. Luftlande-Division und die 72. Garde-Schützen-Division trarten am 11. April aus den Brückenköpfen bei Dürnkrut und Jedenspeigen zu erfolgreichen Angriffen in Richtung Zistersdorf an und wurden nur bei Loidesthal und groß-Inzersdorf zum stehen gebracht.

War nicht die Kampfgruppe Trabant eine SS-Kampfgruppe???
So lautet zumindest die Bezeichnung dafür im Buch von Manfred Rauchensteiner "Der Krieg in Österreich 1945".

Hier ein erschütternder Auszug aus besagtem Buch:
Das Oberkommando der 8. Armee tat aber zweifellos mehr, als den Divisionen Haltbefehle zu geben und Verteidigungsabschnitte zuzuweisen. Am 9. April und dann in den Abständen von jeweils wenigen Tagen berichtete das armeeoberkommando in seinen Tagesmeldungen, daß "zur Festigung der Kampfmoral" einmal fünf, dann acht, dann wieder fünf standrechtliche Erschießungen wegen irgendwelcher militärischer Vergehen vorgenommen worden seien. Am erschreckendsten muß es aber gewesen sein, daß zusätzliche erschießungen unmittelbar auf dem Gefechtsfeld vorgenommen wurden. "Feigheit vor dem Feind" war ein in jedem Fall tödliches Delikt..................

Mir fällt dazu eine Erzählung meiner Mutter ein, in der einen Tag bevor der Ort von den Russen eingenommen wurde, drei 16-18 Jährige (praktisch noch Kinder, die noch schnell als Kanonenfutter herhalten sollten) von der Feldgendarmerie aufgegriffen, und im im Wald hinter der Ortschaft noch in der selben Nacht erschossen wurden.

Ein sinnloses Morden in einer schon längst verlorenen Schlacht.

Kurasier 27.03.2002 16:25

In meiner Gegend, kämpften 14Jährige Burschen aus einem Wehrertüchtigungslager gemeinsam mit der SS gegen die Russen, als die 14jährigen dann keine Munition hatten wollten sie sich ergeben. Als das die dt. Soldaten mitbekommen haben,haben sie auf die Burschen brutal niedergeschlagen, wobei einer sein Aug einbüßte.
Schrecklich wohin Fanatismus führen kann
Gruss
Christoph

Rotti 28.03.2002 10:32

Kg. Trabandt und co.
 
Hi Tichy und alle Anderen!
Das mit der Landsknechtsmentalität der SS hat einige verschiedenartige Gründe.Zum einen war die Kg Trabandt kein einheitlicher Verband, sondern aus allen möglichen Truppenteil zusammengewürfelt.Es waren Ungarn, Ukrainer ,Deutsche und europ. Freiwillige dabei.Alles was man halt kriegen konnte.
Die Ukrainer hatten eh nichts Gutes zu erwarten, wenn die Russen sie kriegten, hatte doch ein erheblicher Teil von ihnen in Sonderkommandos und Einsatzgruppen gewütet.Von denen hatte also eh keiner was zu verlieren.Ferner gab es gegen Kriegsende den Befehl der "verbrannten Erde", der besagte, daß alle kriegswichtigen oder auch nur irgendwie vom Feind nutzbaren Einrichtungen zerstört werden sollten.Der wurde auch oft befolgt, so ist es zu erklären, daß selbst unbedeutende kleine Holzbrücken gesprengt wurden.Oder volle Depots angezündet wurden, während die eigenen Leute hungerten.
@ Robin:Mit "ohne größere strategische Bedeutung " meine ich v.a. die Orte, die nicht in Richtung Zistersdorf /Wien führten.Das Marchfeld an sich hatte natürlich wie schon erwähnt strategische Bedeutung ,wg.Erdöl und Wien...Die KG Trabandt war SS, ausschließlich, was die Kommandoebene betraf,die Mannschaft war SS,Einsatzgruppenleute und Versprengte.Ein Typischer Haufen ,wie er in den letzten Kriegsmonaten fast überall anzutreffen war wo es "brannte".Denke mal ,das erklärt vieles...
SichzumÖsterreichtripabmeldenderweise !
Rotti

tichy 28.03.2002 20:53

Hallo
 
Hallo wertes Forum

Ich bin ganz überrascht welch großes Echo Reinhard Mohr
hier im Forum gefunden hat und welche unterschiedlichen
Meinungen und Gedanken zu diesem Beitrag verfasst wurden.
Für die militärhistorisch interessierten Personen unter Euch
habe ich heute nochmals nachgelesen und folgende Details
bezüglich seiner damaligen Bewaffnung ausgegraben.
Reinhard Mohr war obwohl gegen Ende des Krieges alles knapp war trotzdem mit einem STG44 ausgerüstet die Seriennummer
hatte er in seinen Aufzeichnungen vermerkt (Nr.4911) und
selbst eine Pistole ist ebenfalls feinsäuberlich vermerkt.
Diese Tatsache verwunderte mich insofern da ich aus diversen
Bodenfunden der Meinung war das nur mehr zweitklassiges Material zur Verwendung kam. (zb. ungarische Karabiner bzw. Beutewaffen und Material aus alten österreichischen Beständen.

Euer Tichy



lol :p

Kurasier 28.03.2002 21:04

Also, ich muss immer wieder feststellen, dass hochwertiges Gerät an eher zweitklassige verbände ausgegeben wurde. Aus Niederschriften meines Großvaters konnte ich herausgelesen, dass wie er beim volkssturm war ein STG 44 bekam auch ein paar seiner KAmeraden haben eins gehabt.
Mein anderer Großvater ist kurz vor Kriegsende in eine HJ Kompanie der Feldherrnhalle eingezogen, er hat mir erzählt dass er und seine Kameraden auch mit den neuersten Waffen ausgerüstet wurden. Die Gründe dafür verstehe ich nicht ganz. Weiss sie vielleicht jemand?
Gruss
Christoph

Rotti 03.04.2002 21:08

Ausrüstung der Jungs...
 
Hi!
Wenn´s weiter nix ist: Der Volkssturm gliederte sich in mehrere Kategorien.Die privilegierteste davon ist die gewesen, die aus Hitlerjungen und anderen jungen Burschen bestand.Die wurden in Volkssturmbattaillone z.b.V. zusammengefasst, verhältnismäßig gut ausgerüstet und verpflegt.Die Logistik unterstand indirekt dem "Reichsheini", also Himmler.Ein StGW 44 war nicht recht viel teurer als ein 98er, außerdem war die Produktion eh immer hinterher.Es wurden aber im zunehmendem Maße 44er an die Truppe ausgegeben, sofern verfügbar,schließlich wollte man ja die Meinung aufrechterhalten, neue und effizientere Waffen seien bereits verfügbar,"Wunderwaffen" in Vorbereitung.
Deutlich allerdings entsinne ich mich der verheerenden Beurteilung des 44ers durch meinen Vater.Der hatte nämlich auch eins bekommen, ließ aber kein gutes Haar daran.Das hatte mehrere Gründe:
-Es war immer im Verhältnis zu wenig Munition verfügbar.
-Die Munition ,die da war hatte Stahlhülsen mit denen der Auswurf dank stark auslidernder Hülse oft problematisch wurde, es kam oft zu Funktionsstörungen.
- Das Magazin stand nach unten zu lang raus, ein Schießen aus einer Deckung heraus wurde durch das sperrige Teil nahezu unmöglich, wenn man auf dem Boden lag.
Weiterhin hielt er es für "billig zusammengeschlampten Pressblechschrott"...
Aus dem Grund hat er einem Kameraden eine MP 40 abgeschwatzt, mit der er etwas zufriedener war.Voll des Lobes äußerte er sich jedoch nur über die russischen Vollautomaten, so einen hatte er nämlich vorher (Typ???) ,die -so meinte er - konnte man in den Dreck schmeißen, sie gingen danach IMMER und störungsfrei.....
Soweit die Stiftung Waffentest zu diesem Thema ;)
GugF!
Rotti

tichy 05.04.2002 08:43

STG44
 
Hallo wertes Forum,Rotti

So ein vernichtendes Urteil habe ich nocht nicht gehört.
Das mit dem langen Magazin ist mir bekannt, sicher ein
Nachteil. Die lackierten Stahlhülsen neigten zu Problem
Hülseneinrisse usw. habe ich auch schon gehört.
Den Prügel den der Vater von Rotti vorher hatte
wird wohl eine PPsh41 gewesen sein.


Euer Tichy

Rotti 05.04.2002 10:24

Prügel...:)
 
Hi Tichy!
Das ist wohl möglich,wobei er das Teil nie mit Namen bedacht hat.Aber es sei einigermaßen handlich gewesen und wiegesagt sehr zuverlässig.Außerdem fand man überall in den Stellungen der Russen reichlich Mun dafür.Frag mich bloß nicht, was für welche genau.Das vernichtende Urteil kam evtl auch daher, daß der alte Herr (Jahrgang 1906) bereits als Jugendlicher viel mit Waffen zu tun hatte (Freikorps ,schwarze Reichswehr etc.) und selbst ein Waffenfreak war.Unsolide Konstruktionen und suspekte Verarbeitung waren ihm in jedem Fall ein Graus.Kein Wunder, wer mit C96 oder WK1- 08 den Einstieg machte,wird an Preßstahlteilen bestimmt wenig Spaß haben, sofern man in diesem Zusammenhang von Spaß sprechen kann...(waast eh wos I maahn!)
GugF!!!


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