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Ironpic 03.01.2019 12:23

Kleiner Anhänger
 
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Hallo,

Den vermeintlichen Granatsplitter zur Reinigung mit nach Hause genommen,
weil er für ein Führungsband nicht die richtige Form hatte.
Und das ist dabei rausgekommen. Maria mit Kind. Auch schön.
Da fragt sich der Atheist: Wurde der am Hals oder am Rosenkranz getragen?
Und der Sucher fragt: Kann man das Alter einschätzen?
.

Shakerz 03.01.2019 13:18

Hallo!

Originärer Verwendungszweck war als Anhänger um den Hals. Sekundär als Anhänger an der Fraisenkette od. am Scharivari (Bayern). Natürlich schließt das nicht die Möglichkeit aus, dass es auch mal jemand an den Rosenkranz gehängt hat (einige wenige Exemplare kenne ich). Hauptsächlich hat man sich von diesen Figürchen den Schutz u. die Fürsprache des jeweils dargestellten Heiligen erhofft u. es war zumeist ein Mitbringsel von einer Wallfahrt.

18. Jahrhundert


Gruß

S.

Ironpic 03.01.2019 20:21

Hallo Shakerz,

Vielen Dank für Deine Hilfe. Und ein gutes neues Jahr und alles was so dazu gehört.

Niklot 03.01.2019 21:03

Die Mitbringsel einer Wallfahrt im 17., 18. und bis ins 19. Jh bestanden in den meisten Wallfahrtsorten nicht aus gutem Buntmetall wie Messing, oder Bronze.
Die wurden billig im Gussverfahren aus Legierungen auf Zinnbasis gefertigt. Zu dieser Zeit gab es vor Ort eine florierende Händlerschaft, die diese Mitbringsel fertigten, wie auch an die Gläubigen verkauften.

Shakerz 03.01.2019 22:29

Zitat:

Zitat von Niklot (Beitrag 943195)
Die Mitbringsel einer Wallfahrt im 17., 18. und bis ins 19. Jh bestanden in den meisten Wallfahrtsorten nicht aus gutem Buntmetall wie Messing, oder Bronze.


Es kam darauf an, was der gläubige Wallfahrer für sein Andenken ausgeben wollte. Es gab Stücke, welche auf materiell hochwertigen Schrötlingen (Gold, Silber u. Messing) mit aufwendig geschnittenen Stempel geschlagen od. von Hand graviert wurden. Daneben gab es Stücke aus der Massenproduktion, welche auf einfachsten Schrötlingen (Kupferlegierungen) mit unpräzisen Stempeln od. groben Gußformen in hoher Stückzahl produziert wurden. Bereits damals waren die Kundenwünsche höchst unterschiedlich u. wie auch heute von der individuellen Kaufkraft geprägt. Ein Blick auf die Stücke von Paul Seel, Georg Meßlechner, Jakob Neuß u. der Familie Hamerani zeigen das anschaulich auf.

Zitat:

Zitat von Niklot (Beitrag 943195)
Die wurden billig im Gussverfahren aus Legierungen auf Zinnbasis gefertigt. Zu dieser Zeit gab es vor Ort eine florierende Händlerschaft, die diese Mitbringsel fertigten, wie auch an die Gläubigen verkauften.

Erst seit Mitte des 18. Jahrhunderts hat die Zinngießerei Schweizer aus Dießen am Ammersee in nennenswerter Stückzahl Wallfahrtsmedaillen in Zinnguss hergestellt. Diese Stücke wurden durch Reisende Händler auf großen Märkten u. Hausierern im Kleinhandel vertrieben.


Gruß

S.

Sir Alottafind 03.01.2019 22:50

Sag mal, shakerz, wann lädst Du zur Premiere Deiner Internetseite 'Religiöse Anhänger und Medaillen' ???

Shakerz 04.01.2019 16:07

Zitat:

Zitat von Sir Alottafind (Beitrag 943200)
Sag mal, shakerz, wann lädst Du zur Premiere Deiner Internetseite 'Religiöse Anhänger und Medaillen' ???

Ja - eigentlich müsste man das machen. Die aktuell über Internet erreichbaren Quellen sind schlecht. Entweder werden in großer Stückzahl neuzeitliche Medaillen aus Aluminium beschrieben od. historische Begebenheiten aufgrund mangelnder Recherche falsch bzw. unsinnig dargestellt.

Wie ich jüngst in den einschlägigen FB-Gruppen feststellen musste, kommt es über diese Internetseiten sogar zur Bildung neuer Begriffe zum Zwecke der Beschreibung spezieller Devotionalien. Diese begrifflichen Eigenkreationen verzerren den gesamten historischen Kontext u. sind wissenschaftlich betrachtet totaler Unsinn.

Aber was will man da sagen - wenn man sein Wissen ausschließlich aus dem Internet schöpft u. kein Geld in teure Fachliteratur investiert, muss es ja so kommen...


Gruß

S.


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