Hallo Till,
auch nach Betrachten der vielen vorherigen Fotos, dieser vom Putz befreiten Außenwandfläche, entsteht der Eindruck, als ob der Maurer schon damals überfordert war. Die ersten Schichten unter der Fensteröffnung verlaufen noch waagerecht. Ab Fensteröffnung wird der linke Mauerpfeiler leicht " freimaurerisch".... Dein aktuelles Foto zeigt das " Können " diese Maurers aus 2 = 1 zu machen, der Putz wird es schon überdecken. Ich würde die Steine so belassen, wie Du schon richtig erkannt hast, dahinter werden sich keine Balkenlöcher etc. verstecken. Den "Klassiker" gibt es ja heute noch , 11,5 KS mit Griffloch hochkant.... Weiterhin frohes Schaffen ! Gruß FM |
Moin!
... nun laßt doch mal den Maurer Maurer sein ... :rolleyes: "Betrunken" bzw. Planlos sieht im Normalfall GANZ anders aus ... Es wird schon einen Grund gehabt haben. Die Maurer haben seinerzeit zumindest ja eine GERADE Wand hinbekommen :yeap Und das sieht man auch in den Schichten, den horizontalen Fugen. Da kippen nur sehr wenige Steine. Also "kippen" über das übliche und zulässige Maß hinaus. Beim Verband kann man sich allerdings schon seine Gedanken machen :grbl Blockverband, Binderverband, ein wenig Kreuzverband - in Summe nennt man das auch "Wilder Verband" - eben von allem etwas ... WENN der Maurer allerdings in einer Wand die Steine von ein- und demselben Format (!) (NF bzw. damals eher Reichsformat genannt) auf einmal HOCHKANT vermauert, dann hat das im Normalfall wohl auch einen Grund :neenee Aus reiner Langeweile kommt niemand auf die Idee ... Da der Stein hochkant vermauert ist, ist er nach hinten halt nur 7,2 cm tief, eben nicht die üblichen 11,5 cm. Sprich, es bleiben bei ner 24er Wandstärke nach hinten schon mal knapp 4 cm "Luft". Für was auch immer. wenn das bei ner 24er Wand auf BEIDEN Seiten gemacht wird, hat es in der Mitte schon ne Nische von 9,6 cm ... => wie wäre es mit einer Tasche für irgendwelche Maueranker? Eben um den steinernen Fensterrahmen mittels Anker einzulassen? EINE Idee, es gibt aber noch andere Dinge. Was u.U. Einfluß auf die Innenseite der Wand hat. Vielleicht liegt die Lösung dort (noch unter Putz verdeckt) Wie von Till schon gesagt - es wird es uns berichten, wenn er einen Bereich mal aus Neugier aufgestemmt hat ... :yeap Mich würde es jetzt auch interessieren ... ;) Ansonsten, falls einer da mit dem Mauerwerksbild "Probleme" hat: Es geht in erster Linie um die Anforderungen an die Wandqualität, die Oberflächengüte. Wenn ich Sichtmauerwerk haben will, dann nehme ich natürlich hochwertige und maßhaltige Steine. Wird die Wand so oder so verputzt, kann der Maurer auch mal mehr Wert auf TEMPO legen, als sich in feingliedriger Detailarbeit zu vergnügen. Denn eine Sichtmauerwerkswand, JEDEN Fehler vom Handwerker, den schaut sich der Bauherr und die Welt ein GANZES Leben lang an ... :eek Wenn´s verputzt wird, sieht´s eben keiner. Und beim Arzt kommen Blumen auf die "Fehler" drauf. (beliebter Vergleich während der Frühstücksrunde in der Baubude ...) ... und heute pappen die Bauträger alles mit Raufaser und Farbe zu - der Kunde sieht heute weitaus MEHR nicht als damals, was er, um ruhig zu schlafen, am besten auch gar nicht wissen sollte ... Und mit das ERSTE, was ich in der Lehre vom Seniorchef des (damals) 200 Leute-Unternehmens eingetrichtert bekam war: 2 Halbe sind auch ein Ganzer!!! :neenee (bei später nicht sichtbarem Mauerwerk) Seinerzeit ging eben nicht so viel in den Container ... Und alles, was in der Wand verarbeitet wurde, sparte eben auch Geld - und sammelte sich selbstverständlich in des Cheffens Schatulle ... :freu Vor dem Hintergrund mache ich mir beim Anblick der Fassade von Tills Burg absolut keine Gedanken ... ;) Vielleicht sollte er uns nochmal ein Bild mit einem größeren Ausschnitt der Fassade spendieren. Gruß Jörg (... der in solchen Diskussionen desert-eagle schwer vermißt, der ja auch vom Fach war!) |
Das mit dem Format könnte vielleicht des Rätsels Lösung sein...
Warum? Das Treppenhaus und der erste Teil des linken Flügels wurden 1875 errichtet - und damals noch mit einem relativ großen Format, ich vermute ein Klosterformat dahinter, muss aber nochmal genauer messen. Der in den Bildern zu sehende Baukörper ist 1884 errichtet worden. Vielleicht wurden ja Ziegel, die durch den Anbau angefallen sind (zum Beispiel vom runterbrechen der Laibungen, da daraus ja Türen wurden) wiederverwendet - und passten nur hochkant rein bzw. mussten mit hochkant gesetzten Reichsformatziegeln ergänzt werden... ? Das würde erklären, warum sich das Thema überall an der Fassade zeigt... Da ja auch der ehemalige Giebel abgerissen wurde, fiel sicher einiges an Material an. Man darf ja eines nicht vergessen: man spart ja nicht nur den Einkauf neuer Ziegel, sondern auch den Transport - die alten liegen ja schon vor Ort auf dem Geschoß, wo sie benötigt werden... Mal sehen ob ich die Nuss knacken kann:yeap Danke jedenfalls für die Anregung!:freu |
Zitat:
Dumm nur, dass da jeder sein eigenes Format hatte:rolleyes: Verwaltungsgebäude und offizielle Bauten wurden im Reichsformat gebaut, aber Bauer Willi bastelte seinen Kuhstall halt mit Bordmitteln. Zur Freude späterer Restaurateure.:give me a |
Ja, ich weiß schon... "Klosterformat" ist überall anders :-) Aber es gab schon noch ein paar größere Formate die einheitlicher waren - dachte ich zumindest.
Wie gesagt, ich muss selbst nochmal nachschauen, messen usw. Aber: es könnte eine Erklärung dafür sein. Ich habe ja irgendwann mal damit begonnen einen nachträglichen Türdurchbruch zuzusetzen und mit Reichsformat gemauert, weil ich die großen Kaliber für die Treppenhaussanierung aufhebe. Fragt nicht, was ich da an Mörtel zwischen die Steine knallen musste :uii |
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Soooooooodele...
Wieder zwei Schritte weiter... :clap Letztes WE habe ich die Fassade gereinigt, also die alte Farbe von den Steinen abgewaschen - wenigstens den ersten Reinigungszyklus wollte ich dieses Jahr noch schaffen und es war warm genug dafür. Danach habe ich mir überlegt, wie ich sinnvoll weiter verfahre und bin zu dem Schluss gekommen, dass es Blödsinn ist, zuerst das Gesims und die Sohlbankvorplattungen einzubauen - denn: ich muss ja darüber noch jede Menge an alten Steinen aushauen. Also hab ich mich unter der Woche mal damit beschäftigt die Konsolen und die runden Spiegel ins Haus und aufs Gerüst zu schaffen - dank Dachdeckeraufzug keine riesen Hürde - auch wenn die Konsolen schon mächtig schwer waren für einen alleine, aber gut. Gestern habe ich dann meinen Seilaufzug montiert, denn damit erschien es mir sicherer, die Säulenschäfte hochzuschaffen - auch wenn ich dazu zeitweise Geländer aus dem Gerüst nehmen musste. Mittels Rollbrett habe ich die schweren Teile dann auch gleich verteilt. Unter der Woche habe ich auch die alten Spiegel ausgebaut, denn um für die Säulen Platz zu haben, mussten ja erstmal die neuen Spiegel verbaut werden. Geplant war heute der Einbau der Spiegel und das Hochschaffen der Säulen - anschließend wollte ich dann die ganzen Steine im Bereich der Pilaster (Säulen) aushauen, da ich aber eh gerade den ganzen Mörtelkram auf dem Gerüst hatte, hab ich mich dann doch dazu entschieden noch fix die Diamantbossensteine einzubauen - was erledigt ist, ist schließlich erledigt :D Ich bin heute jedenfalls mit meiner Leistung sehr zufrieden - und wie schön wäre es, wenn es immer so gut von der Hand gehen täte...:rolleyes::suspekt::brav: Nunja...anbei ein paar Bilder von der ganzen Aktion. Übrigens: so ganz ohne Zwischenfälle ging es nicht vonstatten, aber das erspare ich mir jetzt :spank: |
Bei den dicken Brocken schreien meine defekten Bandscheiben auf..., wenn sie hören , das du die Dinger alle wuppst..
Und wieder hat das Steinpuzzle etwas weiter Form angenommen...:clap |
Du kannst deine Bandscheiben beruhigen - mit etwas Technik geht das schon (und damit meine ich nicht den Kran)
Meinen Bandscheiben geht es jedenfalls (noch) gut und ich hoffe, dass das auch so bleibt :bussl |
Du kommst ja ganz schön voran :).
War schon länger gespannt wie es bei dem (nicht gerade unerheblichen) Projekt weitergeht. An dieser Stelle meinen allerhöchsten Respekt vor deinem Mut und Tatkraft :clap!!!! Schönes Gebäude :)..... Immer super wenn es jemanden gibt, der so einem Gemäuer eine Chance gibt und es "adoptiert". Auch wenn sowas nicht nur jede Menge Geld und Zeit und Nerven und Zwischenfälle ;) kostet. Hut ab!!!!! |
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Danke für die lieben Worte!
Ich bin mal gespannt, was ich morgen schaffe, da wird wieder Hauptkampftag... Heute hab ich erstmal die Anker für die Stücke hergestellt - fast wie aus der Fabrik... fast :brav::D:clap |
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