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Christian67 29.01.2018 19:06

"Tüllenmeißel ?!"
 
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Hallo,

vor kurzem hatte ich die Frage bzgl. Korrosion gestellt, hier der Grund, kommt auf den Bildern nicht ganz so gut rüber, wirkt in der Hand fast wie gusfrisch.

Hatte bei einer Nachsuche noch mal was gefunden das ich erst gar nicht zuordnen konnte, bis dahin auch noch nicht gesehen habe.

Habe bis jetzt auch nur ein aussagekräftiges Bsp. im Netz gefunden wo ein ähnliches Stück, wenn auch größer, als Tüllenmeißel in einem urnenfelderzeitlichen Kontext aufgetaucht ist. Genauer gesagt als "Bauopfer" Erwähnung findet.

Da mein zuständiger Archäologe ein solches auch nocht nicht gesehen hat und von ihm befragte Kollegen bis jetzt auch noch nichts dazu sagen konnten. erhoffe ich mir jetzt hier ein paar Hinweise zu bekommen die sozusagen etwas mehr Licht ins Dunkel bringen.

Da ich nicht eine einzige Scherbe gefunden habe vermute ich das es evtl. ein Hort gewesen ist evtl in einem Lederbeutel. Allerdings ist die Streuung mitlerweile bei 50m. Hier spricht der Zustand der Patina nicht dafür, das sie schon oft umgeackert wurden aber dafür dann doch ziemlich weit auseinander liegen. Und wenn es einer war, warum der "Meißel" nur im Ansatz der Tülle leichte Patina aufweist und die anderen Stücke voll patiniert sind. Mitlerweile habe ich mir auch schon einige umliegende Felder angesehen und nach Abschlägen, Keramik oder was sonst noch so auf Bediedlung hinweisen würde, aber bis jetzt Fehlanzeige. So werden die Fragezeichen eher mehr als weniger. :)

Also für Hinweise bzgl. Verwendung, Herstellung, Legierung, Vorkommen solcher "Tüllenmeißel" bin ich dankbar.

mfG Christian

fleischsalat 29.01.2018 19:14

Auf jeden Fall ein Tüllenmeißel.
Entweder im Kerngussverfahren oder mit "verlorener Form" hergestellt.

Die Legierung wird sicher bei mindestens 8%, vielmehr bei 10-16% SN liegen.
Als Fausregel kann man sagen, dass Werkzeug immer härter sein muss, als der zu bearbeitende Gegenstand. Die "Standart-"Legierung lag bei etwa 10%SN, 16%geht noch, geht aber schon hart auf die Bruchgrenze (Oft bei Ambossen und Hämmern verwendet).

Christian67 29.01.2018 20:50

Patina
 
Hallo,
kann sich denn eine doch eher geringe Variation von Zinn so stark auf die Korrosion /entwicklung der Patina auswirken?

Frank Enstein 29.01.2018 21:42

Sehr schönes Teil!

Spürhund 29.01.2018 23:17

Besteht die Möglichkeit das die Spitze durch nachträgliches Schmieden gehärtet wurde und deswegen nicht so stark rumoxidiert ?-)

chabbs 30.01.2018 08:27

Ich denke, dass es mit dem Boden zu tun hat- vielleicht minimal andere Bodenzusammensetzung und teilweise unter Sauerstoffabschluss gelagert. Dann ist das Ergebnis durchaus einfach erklärbar.

Christian67 10.02.2018 21:27

Eisbrocken mit Füllung
 
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war vor kurzem mit meinem "Eisbrecher" unterwegs, gefrorener Boden 5-7 cm kein Problem. Es sollte allerdings ein etwas hochwertiger Spaten sein, ein Billigspaten macht das Hebeln nicht lange mit. Damit meine ich nicht einmal den Stiel sondern das Blatt.
Nicht vergessen bei gefrorenen Boden ausreichend Abstand zum Objekt, bzw. ausstechen. Hab mir ein schönes Klümpchen mitgenommen und aufgetaut :)

Ganz allgemein für diejenigen die es ein wenig mitverfolgen möchten was es mit dem "Bronzeacker" auf sich hat.

Bis jetzt geht man von einem Hort aus der eingebracht wurde, da bis hier hin keine Keramik, Leichenbrand oder sonstiges das auf etwas anderes als einen Hort deutet gefunden wurde.
Ich selber glaube aber nicht das alle Teile beieinander waren, bzw aus einem Hort sind, da die Patina von dem Meißel(evtl. kommt es hier zu einer metallurgischen Untersuchung) und besonders das Bruchstück in folgenden Bildern für mich einfach nicht ins gleiche Depot passen.
Hier sieht die Bruchstelle für mich alt aus, bzw. kam als Bruchstück schon in die Erde. Lasse mich diesbzgl. gerne belehren.
die Streuung der Fundstcke liegt bei inzwischen 130 m. Ist bestimmt möglich, aber erscheint mir doch ziemlich weit.
Desweiteren ist man um Luftbilder bemüht ob man da evtl. bei genauerem hinsehen doch was erkennen kann.
Die Kommunikation zwischen verschiedenen Stellen ist da wohl nicht so einfach wie man glauben möchte. Auf jeden Fall ist viel Geduld von Nöten.
Es bleibt spannend, zumindest für mich.

MfG Christian

Jägsam 11.02.2018 16:28

Sieht aus wie der Henkel von einem Pokal oder Gefäß... Muß nicht besonders alt sein !

chabbs 11.02.2018 16:50

Das ist ein Armreif aus der BZ.

Jägsam 11.02.2018 20:52

Woran erkennst Du das ? Meines Erachtens ist das Teil viel zu flach (Hab auch schon einige gefunden...)


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