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SiegfriedKromme 25.12.2018 18:24

Wie geht man in einem solchen Fall vor?
 
Hin und wieder gehe ich mal für eine Stunde mit der Sonde in die Bauerschaft und versuche, mich an das Gerät zu gewöhnen. Natürlich bleibt man mit einem derartigen Teil nicht unbemerkt. Also hat man mich auf dem Nachbarhof gebeten, nach einem verlorenen goldenen Ehering Ausschau zu halten.

Ein guter Plan, aber ungünstiger könnte das Gelände wohl kaum sein, in dem sich der Verlust abgespielt haben soll:
- Direkt zwischen Haupt- und Nebenhaus
- Alles gut bewachsen mit Disteln und Brennesseln
- Auf 20x2 Metern liegt Aushub: Da kann das gute Stück drin sein oder auch darunter
- Kronkorken, Deckel, metallene Kleinteile ohne Ende
- Begeisterte Hühner, die neben meiner Hand lauern, wenn ich vorsichtig grabe
- Ein dauergeschichtenerzählender Hofbesitzer

Immerhin beschränkt sich die abzusuchende Fläche auf gut 50x50 Meter.

Wie geht man da nun am besten vor?

Kartoffelhorst 25.12.2018 18:26

Hallo,

also ich würde mit meinem Gerät alles diskriminieren, was nicht aus Gold ist (vorausgesetzt der verlorene Ring ist es) und dann systematisch loslegen. Viel Ruhe und Geduld sollte das Gewünschte bringen.
:grbl

Kartoffelhorst 25.12.2018 18:35

und natürlich die Brennnesseln und Diesteln vorher entfernen. Aber das dürfte im Winter vllt nicht mehr das größte Problem sein.

ogrikaze 25.12.2018 18:47

Was ist denn für ein Detektor am Start? Bei nem Leitwertgerät könnte man den 2. noch vorhandenen Ring als Referenz nehmen....

rhaselow1 25.12.2018 19:44

Ich würde mit meinen F-75 die kleine 16er Konzentrische Spule nehmen.Da kann man Kronkorken super ausblenden.Die nen Leitwert von 70-75 haben.Eisen raus,Leitwert 1-15.So buddelt man nicht alles aus.Gold geht bei 22-57,64 los,je nach dem wie hoch die Legierung vom Gold ist...333u.s.w..im Frühjahr ist das meiste Unkraut verfroren,wenn nicht Handschuhe u.s.w. m.f.g.Rico😉

SiegfriedKromme 25.12.2018 20:22

Danke für die vielen hilfreichen Antworten. Da fällt mir auch gleich auf, was ich vergessen habe zu erzählen:

- Der Ehering ist ein Unikat, uralter Familienbesitz, es gibt kein Gegenstück. Es handelt sich um 24 Karat Gold, besetzt mit diversen Diamanten.

- Der Verlust hat sich im Jahre 2002 ereignet.

- Mir fehlt jegliche Erfahrung. Also egal, was das Gerät (Garrett 2500) anzeigt, es wird vorsichtshalber ausgebuddelt. Und es zeigt ununterbrochen etwas an und immer gibt es einen Grund dafür. Auf großen Weiden habe ich im Gegensatz dazu immer rund 50 Meter Ruhe. Letztendlich miste ich das Gelände gerade rigoros aus. Mehr Alarm dürfte nur eine Metallwerkstatt verursachen können. Immerhin erkenne ich mittlerweile den Zusammenhang zwischen Leitwert und gefundenem Gegenstand...

Eisenknicker 25.12.2018 21:38

Falls du nicht erfolgreich bist!
Ich würde bei Auftragssucher.de nach einem geeigneten Profi aus der Gegend fragen.

Der Ring ist ja schon was besonderes!

Watzmann 26.12.2018 10:16

Hast ja nichts zu verlieren.
Versuch macht kluch! :D
Auch wenn Du keinen Erfolg hast, bleibst Du beim Hofbesitzer trotzdem in guter Erinnerung.
Und dies ist für Dich nur ein Vorteil für die Zukunft. ;)

Donnerstag 26.12.2018 11:40

Zitat:

- Direkt zwischen Haupt- und Nebenhaus
Der Beschreibung nach ist das doch ein fester Untergrund der überwachsen ist, Pflaster oder so? Da wird doch kaum eine Brache zwischen den Gebäuden gewesen sein?
Na so oder so, Ringe geben doch im allgemeinen ein gutes deutliches Signal, aber zeigen nicht zwingend Gold an. Bis auf die Kronkorken wäre ich mit dem Ausblenden vorsichtig. Den Besitzer würde mit dem Rasenmäher mit Auffangbehälter die Fläche möglichst kurz abmähen lassen, dass der Ring tief liegt ist eher unwahrscheinlich, also Fläche machen und wie das mit deinem Gerät am besten geht, das musst du wissen.

Jacza 27.12.2018 15:32

Die Empfindlichkeit des Detektors sollte so gering wie möglich eingestellt werden, da der Ring (vermutlich) nicht allzu tief liegt. Somit weniger Störungen durch tiefer liegende Objekte (und weniger Graben).

Zuerst die Stellen absuchen, wo sich der Ringbesitzer am wahrscheinlichsten aufgehalten haben könnte.

manooo 28.12.2018 09:30

Den Aushub könntest du durchsieben.
Mit einer Siebtrommel / Trommelsieb.
Denn Umschichten musst du den eh, wenn du darunter suchen möchtest.

Der Verlust war 2002 ? Dann liegt der Ring schon 18 Jahre dort.
Es kommt darauf an wie das Gelände genutzt wurde. Wenn dort viel Betrieb ist und eventuell auch Fahrzeuge fahren dann ist der Ring eventuell zerdrückt. Also nicht mehr Ringförmig.

Wenn der Ring hochkant im Boden steckt, dann gibt er unter Umständen, ein anderes Signal, als wenn er Flach liegt.

Ebenso gibt ein unterbrochener Ring ein anderes Signal als ein geschlossener Ring.

Wenn dort (Un)Kraut wächst, dann kann es auch passieren, das die Wurzeln durch den Ring wachsen und der Ring dann in den Wurzeln hängen bleibt. Wenn man dann das Kraut mir der Wurzel heraus reißt und entsorgt, dann ist der Ring auch weg.

Ich würde erst mal so gut wie es geht mit dem Detektor suchen. Und nach Möglichkeit jedes Signal ausbuddeln. Zuerst das Nichteisen und dann eventuell noch die Eisensignale.

Viel Erfolg.

Und zeig mal was du so findest, auch den Schrott.

SiegfriedKromme 30.12.2018 13:52

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Gestern reichte das Tageslicht für eine Suche aus und der Regen kam auch erst später. Einen Teil des Geländes habe ich mal fotografiert. Die Pflasterung erfolgte natürlich erst einige Jahre nach dem Verlust des Objektes. Zumindest der Aushub ist noch vorhanden.

Was habe ich gefunden?

- Drei Kronkorken von Krombacher Flaschen, was eine exakte Datierung auf ein Kindpinkeln im Jahre 2009 zuließ. Eigentlich wird hier nämlich nur Veltins getrunken.

- Eine alte Dose Tuborg, spätes 20. Jahrhundert, da noch der alte Dosenverschluss erkennbar war. Bei meinem Glück war die Dose natürlich leer.

- Zwei Deckel von Konservendosen.

- Diverse nicht identifizierbare Kleinteile, alles ohne erkennbare Form, aber offensichtlich sehr leitfähig.

Was habe ich gelernt?

- Ein benachbarter Bauer schaute vorbei, sah sich das Elend an und hat mich vor einer ein Kilometer entfernten Stelle gewarnt: Dort liegen Munitionsreste. Das beantwortete eine alte Frage von mir, wieso jemand in seinem Acker beim Pflügen eine derart große Lücke lässt...

- Ein Pin-Pointer am Gerät ist sehr hilfreich, wenn er derart präzise arbeitet.

- Eine Suche unter derart alten Eichen ist gemein. Der Boden ist mit Eicheln geradezu übersät.

Freddo 30.12.2018 17:28

Deine Probleme möchte ich haben. Eicheln machen doch keine Fehlsignale.
Viel Glück bei der Suche nach dem Ring:yeap
Freddo

Gypsy 30.12.2018 20:55

Zitat:

Zitat von SiegfriedKromme (Beitrag 942686)
....
- Ein dauergeschichtenerzählender Hofbesitzer
...


Zitat:

Zitat von SiegfriedKromme (Beitrag 942686)
Was habe ich gelernt?

- Ein benachbarter Bauer schaute vorbei, sah sich das Elend an und hat mich vor einer ein Kilometer entfernten Stelle gewarnt: Dort liegen Munitionsreste. Das beantwortete eine alte Frage von mir, wieso jemand in seinem Acker beim Pflügen eine derart große Lücke lässt...

Das mit dem Ring scheint schwierig...

aber was ich zwischen den Zeilen lese, ist nicht weniger wertvoll!!

Lass sie Ihre Geschichten erzählen, hör gespannt zu! Da ist dann villeicht auch das Ende des Regenbogens!

SiegfriedKromme 30.12.2018 21:27

Im Prinzip habe ich die Fläche beinahe durch. Eine Ecke muss noch von Brennesseln befreit und untersucht werden, dann war es das. Unter dem Strich habe ich auch am Ende wohl keinen Ring gefunden, aber in Westfalen zählt das konsequente Durchführen einer Aufgabe unabhängig vom Ergebnis. Und das Wort "Aufgeben" müsste ich ohnehin erst nachschlagen.

In Bezug auf die Geschichten der Anwohner ist Vorsicht geboten. Bei der Westfälischen Weltmeisterschaft im Weitlügen würde der eine oder andere Bauer sicher eine Medaille gewinnen.

Sorgnix 31.12.2018 00:03

Zitat:

Zitat von SiegfriedKromme (Beitrag 942960)
Was habe ich gefunden?

- Drei Kronkorken von Krombacher Flaschen, was eine exakte Datierung auf ein Kindpinkeln im Jahre 2009 zuließ. Eigentlich wird hier nämlich nur Veltins getrunken.

:eek

... also DAS halte ich mal für eine wichtige Archäologische Erkenntnis!! :clap :freu

vielleicht nicht unbedingt für die heutigen Tage - aber wer weiß, was die Fachwelt
in 539 Jahren für solch epochale Erkenntnis gibt ... :rolleyes: ;)

=> :iron


zu den Geschichtenerzählern:
... manchmal beißt man sich nach Jahren in den Allerwertesten, weshalb man so mancher
"alten Geschichte" seinerzeit nicht mehr Glauben schenkte. Sich zumindest Notizen
dazu angefertigt hätte oder gar im Detail nachgefragt ... :rolleyes:

Es soll ab und an ja sogar TAUSENDE von Jahren alte "Geschichten" geben, immer
eifrig per Mund überliefert, die am Ende, nachdem mal jemand im Detail geforscht hat,
sich als "wahr" herausstellen oder gar auch noch einen Schatz preis gaben ... :eek :popcorn: ;)


Gruß
Jörg

chabbs 31.12.2018 09:27

Dazu mein Lieblingsbeispiel, Sorgnix. Ich stand mal auf einem Acker, als ein sehr ältere Bauer zu mir kam und sagte: Da brauchste nicht suchen, da stand früher mal ein Hof.

Er wusste nicht, dass ich gerade nach wüsten Höfen suche :D

Erst Jahre später hat sich herausgestellt, dass dort vor über 800 Jahren ein kleines Kloster stand. Es gibt nur eine Quelle, die das beschreibt (von 1660)... sonst gab es darauf keine Hinweise...

SiegfriedKromme 31.12.2018 13:46

Trotz ihrer herausragenden archäologischen Bedeutung habe ich die Kronkorken entsorgt. Mit diesem Makel werde ich in meinen Biographien leben müssen.

Die Geschichten der Ureinwohner haben mich viele Jahre lang begleitet. Dann habe ich die alten Zeitungen und Akten studiert und in jahrelanger Arbeit die Chronik der Stadt geschrieben. Dabei wurden nur zeitnahe schriftliche Belege akzeptiert. Mündliche Überlieferungen führten bisweilen zu belastbaren Unterlagen, viele Erzählungen wurden aber direkt widerlegt.

Bei vielen Geschichten handelte es sich demnach um liebevoll gepflegte Legenden, die einer historischen Grundlage entbehren. Den Touristen zuliebe werden sie aber auch heute noch bei jeder Stadtführung aufgesagt.

Geblieben sind faszinierende Rätsel, die mir niemand erzählen konnte, weil sie vergessen worden waren. Immerhin konnten auf Grund der Unterlagen sogar einige "verlorene" historische Objekte wieder lokalisiert werden.

SiegfriedKromme 16.01.2019 18:54

Die Nummer ist jetzt durch. Es gab noch viele undefinierbare Klumpen sowie diverse historisch wertvolle Cola-Dosen, aber das Zielobjekt haben wir nicht entdeckt.

Es war sehr lehrreich, welches Signal der Detektor bei welchem Objekt gibt.

ghostwriter 16.01.2019 18:57

nicht so schnell aufgeben ...
ist auch eine vorgehensweise!? :yeap

manooo 17.01.2019 10:57

Habt ihr auch den Aushub durchsucht?
Und unter dem Aushub?

SiegfriedKromme 17.01.2019 18:11

Der Aushub war sehr interessant, enthielt die meisten Cola-Dosen.

Glücklicherweise war er nicht auf einen Haufen gekippt, sondern annähernd flächig verteilt worden.

Der Ring kann natürlich noch unter der später angelegten Pflasterung liegen, aber da sehe ich keine Möglichkeit zu einer Suche.

greko 30.01.2019 18:17

Ein guter Detektor könnte den Ring auch unter dem Pflaster lokalisieren:rolleyes:

Watzmann 31.01.2019 06:22

Zitat:

Zitat von greko (Beitrag 944575)
Ein guter Detektor könnte den Ring auch unter dem Pflaster lokalisieren:rolleyes:

Aber halt auch nicht mit 100% Sicherheit.
Und ob der Besitzer so erfreut ist, wenn man auf Verdacht einzelne Pflastersteine rausreist und darunter dann doch nur die Abziehlasche einer Coladose oder dergleichen rauskommt, sei mal dahin gestellt. :rolleyes:

SiegfriedKromme 02.02.2019 19:26

Angesichts der schwierigen Wetterlage (Dauerfrost und auch heute wieder stundenlange Schneefälle) stellt sich im Moment nicht die Frage nach weiteren Suchen.

Wir hatten im Vorfeld bereits entschieden, die Pflastersteine nicht aufzunehmen. Sollte der Ring längere Zeit an der Oberfläche gelegen haben, dürften ihn die Elstern oder die Schleierohreulen bereits fortgetragen haben.

Für mich ist die Aktion vor allem lehrreich: Möglicherweise liegt dort ein goldener Ring, gut versteckt zwischen undefinierbarem Metallschrott und historischen Getränkedosen. Zudem habe ich zum ersten Mal in meinem Leben zutrauliche Hühner geknubbelt.

Andererseits habe ich die Freigabe, das gesamte Land des Hofbesitzers abzugehen und das sind etliche Hektar Weide und Acker. Auf diesem Land befinden sich zwei aufgegebene Kotten und eine im 19. Jahrhundert aufgehobene Reichsstraße. In der Landschaft finden sich keine sichtbaren Hinweise mehr, aber der Hofbesitzer ist mit mir alles abgegangen und die historischen Landkarten liegen mir sowieso vor.

Kartoffelhorst 03.02.2019 06:05

Hallo,

Na das ist doch schon fast wie ein Sechser im Lotto, so eine Erlaubnis und Ortsangabe. Viel Erfolg beim Sondeln. Da sind bestimmt schöne Dinge zu finden.

MfG

chabbs 03.02.2019 16:42

Weide ist in NRW leider von den Genehmigungen ausgenommen. ;) Immer dran denken.

SiegfriedKromme 03.02.2019 20:08

Sein Besitz besteht zu neunzig Prozent aus Ackerland.


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