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-   -   Experten aus Afrika produzieren Aluminium-Kochgeschirr (http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=93632)

oliver.bohm 25.06.2018 22:54

Experten aus Afrika produzieren Aluminium-Kochgeschirr
 
Eigentlich kann man es schon fast unter das Thema experimentelle Archäologie
packen...:rolleyes:

Also wenn ihr zum Muttertag euren weiblichen Mitbewohnerinnen was GANZ Besonderes schenken wollt..

,
..dann gießt ihr den persönlichen Topf..:yeap

https://www.youtube.com/watch?v=tyiGQjkKXQk

Bitte nur mit passender Schutzausrüstung nachmachen.

Frank Enstein 25.06.2018 23:14

Giftiger geht kaum

Michael aus G 26.06.2018 01:25

Hab ich das richtig gesehen? Der hat ein Topf zerkleinert um daraus einen Topf zu gießen? Bewunderung fürs afrikanische DIY in allen ehren. Aber so wird dat nix mit dem Kontinent...:rolleyes:

Frank Enstein 26.06.2018 08:57

Zitat:

Zitat von Michael aus G (Beitrag 935270)
Hab ich das richtig gesehen? Der hat ein Topf zerkleinert um daraus einen Topf zu gießen? Bewunderung fürs afrikanische DIY in allen ehren. Aber so wird dat nix mit dem Kontinent...:rolleyes:

Albert Schweitzer, "Afrikanisches Tagebuch":yeap

Zappo 26.06.2018 11:36

Zitat:

Zitat von Michael aus G (Beitrag 935270)
Hab ich das richtig gesehen? Der hat ein Topf zerkleinert um daraus einen Topf zu gießen? Bewunderung fürs afrikanische DIY in allen ehren.......

Nicht, daß der Großteil UNSERES Recyclings da was anderes wäre.....

Aber im Ernst: Der kaputte Topf ist wohl eher das Model zum die Form zu machen - den kann der sein Leben lang benutzen. Und Gießen geht genau so: auch heute noch - und in "High-Tech". Ob Glocke oder Düsenauslässe für die Ariane....

Ich denke, daß das Gezeigte die Fähigkeit von 90 % unserer Bevölkerung übersteigt - incl. meiner.. Aber vielleicht äußert sich ja auch noch einer der Gießexperten hier....

Gruß Zappo

fleischsalat 26.06.2018 12:46

Zitat:

Zitat von Zappo (Beitrag 935281)
Aber vielleicht äußert sich ja auch noch einer der Gießexperten hier....

Ich hätte Angst um meine Füße:D

Zum gezeigten Gussverfahren: Es ist ein Guss in Formsand, das Muttermodell wird im Formsandkasten in den Formsand eingebettet und ein Trennmittel aufgebracht. Nachdem der Sand verdichtet wurde, wird das Muttermodell entnommen, der Formsandkasten wieder zusammengesetzt und der Hohlraum mit flüssigem Alu ausgegossen.

Diese Art des Gießens ist heute moderner Standart.
Ob unsere Vorväter diese Kunst beherrschten, ist nicht 100 %ig bewiesen, allerdings gibt es einige Funde, die darauf hindeuten (Niederlande, Frankreich und vor allem Irland).
Technisch war es auf jeden Fall möglich. Die Crux daran ist, dass das Gussverfahren, wenn nicht grad "in situ" aufgefunden, keinerlei oder nur sehr sehr schwer erkennbare Spuren hinterlässt. Bei Stein- oder Lehmformen ist das bekanntermaßen anders... .

Abschließend noch: Der Sandguss mit vorzeitlichen (So wie es aussieht auch afrikanischen) Methoden absolut gefährlich für Laien, selbst bei geübten Gießern bleibt ein gewisses Risiko.
Der Sand enthält einen gewissen Wasseranteil, um nicht auseinanderzufallen. Für diesen Wasseranteil gibt es kein Rezept, man macht es nach Auge und Gefühl. Bei zu wenig Wasser wird die Form instabil, bei zu viel Wasser auch: Sie fliegt einem um die Ohren.
Ich habe bisher zwei Mal das Erlebnis "genießen" dürfen. Seitdem liegt gegen Sandformen immer ein Prallschild. Einen Helm mit Visier habe ich mittlerweile immer auf.

Sir Quickly 26.06.2018 13:43

Zitat:

Zitat von Zappo (Beitrag 935281)
Nicht, daß der Großteil UNSERES Recyclings da was anderes wäre.....

Aber im Ernst: Der kaputte Topf ist wohl eher das Model zum die Form zu machen - den kann der sein Leben lang benutzen. Und Gießen geht genau so: auch heute noch - und in "High-Tech". Ob Glocke oder Düsenauslässe für die Ariane....

Ich denke, Michael meinte eher die "Rohstoffgewinnung" für den Guss des neuen Topfes. Dazu wurde ein alter Topf zerschlagen. Letzterer war aber bestimmt schon gerissen/durchgebrannt/wasauchimmer. Die sind doch nicht doof...

Donnerstag 26.06.2018 13:51

Zitat:

Zitat von fleischsalat (Beitrag 935285)
Der Sand enthält einen gewissen Wasseranteil, um nicht auseinanderzufallen. Für diesen Wasseranteil gibt es kein Rezept, man macht es nach Auge und Gefühl. Bei zu wenig Wasser wird die Form instabil, bei zu viel Wasser auch: Sie fliegt einem um die Ohren.
Ich habe bisher zwei Mal das Erlebnis "genießen" dürfen. Seitdem liegt gegen Sandformen immer ein Prallschild. Einen Helm mit Visier habe ich mittlerweile immer auf.

Wird der Sand nicht mit Öl zum Haften gebracht? Wir haben unsere Pilker immer mit so einem Teil gegossen: https://www.ebay.de/itm/2-kg-wasserf...0AAOSweW5VWeKa

edit: beim Deckel sieht man ja, dass er Wasser nimmt. :eek -


Aber wenn man auch den abendlichen Absacker braucht: https://www.youtube.com/watch?v=s-pqv0HRnTU

fleischsalat 26.06.2018 14:51

Zitat:

Zitat von Donnerstag (Beitrag 935288)
Wird der Sand nicht mit Öl zum Haften gebracht?
edit: beim Deckel sieht man ja, dass er Wasser nimmt. :eek -

Im Sand ist ein gewisser Tonanteil der dafür sorgt, dass die Sandkörner aneinander kleben. Dazu muss der Ton aber feucht sein.

Zappo 26.06.2018 15:26

Zitat:

Zitat von fleischsalat (Beitrag 935285)
Ich hätte Angst um meine Füße:D

Zum gezeigten Gussverfahren: Es ist ein Guss in Formsand, das Muttermodell wird im Formsandkasten in den Formsand eingebettet und ein Trennmittel aufgebracht. Nachdem der Sand verdichtet wurde, wird das Muttermodell entnommen, der Formsandkasten wieder zusammengesetzt und der Hohlraum mit flüssigem Alu ausgegossen.

Diese Art des Gießens ist heute moderner Standart.
Ob unsere Vorväter diese Kunst beherrschten, ist nicht 100 %ig bewiesen, allerdings gibt es einige Funde, die darauf hindeuten (Niederlande, Frankreich und vor allem Irland).
Technisch war es auf jeden Fall möglich. Die Crux daran ist, dass das Gussverfahren, wenn nicht grad "in situ" aufgefunden, keinerlei oder nur sehr sehr schwer erkennbare Spuren hinterlässt. Bei Stein- oder Lehmformen ist das bekanntermaßen anders... .

Abschließend noch: Der Sandguss mit vorzeitlichen (So wie es aussieht auch afrikanischen) Methoden absolut gefährlich für Laien, selbst bei geübten Gießern bleibt ein gewisses Risiko.
Der Sand enthält einen gewissen Wasseranteil, um nicht auseinanderzufallen. Für diesen Wasseranteil gibt es kein Rezept, man macht es nach Auge und Gefühl. Bei zu wenig Wasser wird die Form instabil, bei zu viel Wasser auch: Sie fliegt einem um die Ohren.
Ich habe bisher zwei Mal das Erlebnis "genießen" dürfen. Seitdem liegt gegen Sandformen immer ein Prallschild. Einen Helm mit Visier habe ich mittlerweile immer auf.

Erstmal Danke für die Erläuterung.

Gruß Zappo


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