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Sir Alottafind 29.09.2020 23:25

Der zweite, hoffnungsvolle Besuch am Orte der Glückseligkeit war nix. Tante Fortuna liess sich diesmal nicht blicken. Da halfen kein Gefluche und Wehklagen.

Es war kalt, es war windig, es war pieselnass. Das Gesteinszeugs machte die arbeitenden Hände dermassen schlüpfrig, dass der Fäustel ein paarmal davonschlupfte beim Ausholen. Das blockige Zeug ist unter den Bedingungen nicht spaltbar, baut auch mit drei reingetriebenen Meisseln keine innere Spannung auf. Bei länger trockenem/warmem Wetter gehts wahrscheinlich besser.

Ein Ammoniten-Negativ aber war zu entdecken, in einem wieder völlig anderem Gestein. Photographieren war nicht, denn den Gläätsche an meinen Händen hätt die Kamera nicht überstanden. Ich glaub, ich war nie vollgepappter mit Lehmsdreck als wie an diesem Tage. Allerdings war dafür daheim der Pott Kaff mit Pott drin extraordinär wärmend wohlschmeckend.

Um mal zu ergründen, um was für Arten es sich bei den zwei Ammos handelt und generell, hab ich Kontakt mit einer Fachperson geknüpft. Bin gespannt.

Sir Alottafind 03.10.2020 21:10

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Versuchbesuch Nummero drei!

Mit Vorschlaghammer diesmal. Nicht meiner, sondern ein alter gepumpter Murkser. Daher flog nach der Hälfte Zeit das Massestück im hohen Bogen davon.

Etliche einladende Blöcke waren damit plus fetten Spitzmeissel aufzuspalten, leider ohne jegliches Ergebnis. Kann ja sein, dass eine/die fundführende Schicht, welche sich ähnlich zb in Kalksteinbrüchen zeigt, halt nicht dabei war. Oder die Ammoniten sind in dem Zustand wie vor zwei Wochen erspalten absolute Mangelware. Es gab aber durchs Spalten einige Überreste von Holz zu finden (Bild eins). Ein paar Male war flinkes Davonhüpfen notwendig, da das Spaltmaterial sehr gern den Hangabtriebskräften folgte. Einige Male war das Zeug schneller und die Schienbeine zu langsam.

Aber es gab drei Lesefunde! Einmal ein Negativ, in ganz anderer Schicht und anderem Habitus (Bild zwei), dann ein abstruses Ammonitenstück (drei), und noch einen eigentlich komplett im Block aussehenden Ammoniten (vier), der bedauerlicherweis nur in tausend Stücken vorlag. Wär zu bergen gewesen, wenn ich einen halber Liter Sekundenkleber dabei gehabt hätte. Letzterer könnte einer jener Sorte sein, die nicht schön aufgerollt aussehn, sondern wie halb ausgerollt.

Bis auf jenen auf Bild zwei sinds alle Ceraten, wobei der auf Drei extrem daherkommt mit seinen Zacken aufm Rücken. Man müsste mal die Frage klären, inwieweit die Ammoniten durch Druck oder ähnliches massiv verschoben worden sind. Die Zacken auf Drei kommen in der Rückenansicht auf Bild fünf wie assymetrisch in eine Richtung verbogene Turbinenschaufeln daher. Meine Oberpfälzer Oma würd sagen: schebbs!

Es war ein recht schöner Tag im Bruch, wenn auch anfangs sehr windig. Hatte was zum Qualmen dabei, und konnte dabei sinnend in die umliegenden heimatlichen Hügelkettenansichten entschwinden. Mir gings saugut:dance, besonders dann wieder daheim in der Küche stehend bei den tiefen Zügen Dunkles aus historischem Bierglas.

Aber ich müsst endlich mal neue Steinbruchschuh kaufen und die uralten in einen Baum zur ewigen Ruh hängen....... .

Sir Alottafind 11.10.2020 01:15

Die ersten zwei Ammoniten sind Lewesiceraten.
Es folgen Mammites und Thomelites.

Sind aber vorerst Ferndiagnosen. Für Zweifelsfrei wirds noch einige Zeit dauern. Werd dann wohl ein Stück mit den Funden gen Osten fahren dürfen.... .

Sir Alottafind 11.10.2020 22:00

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Als vorerst letzte Folge der One-Man-Show: Der Nautilus!

Zum Abschluss der Kampagne offerierte sich noch ein faustgroßer Nautilide. Auf dem Bild kommt seine dickliche Knubbligkeit nicht raus. Ich nehme an, der wird andernorts für noch mehr Freude sorgen als bei bei mir in der stillen pizzaduftverräucherten Stube.

So langsam hat sich das Sucherauge auf die fundführenden Schichten/Blöcke und deren Habitus eingeschossen. Es gibt eine vielfältige Schichtenabfolge, mit unterschiedlichen Spaltverhalten und so weiter, dass du dich zu Tode suchen könntest. So aber kann mans nun in dem Durcheinander recht effektiv eingrenzen.

Damit das Publikum was zu erwarten hat, oder vielleicht sogar am Thema teilnehmend hochdotierte Wetten abschließen möchte:
letztes Bild, der rausragende ammonitverdächtige 'Rücken'..... ists ein Ammonit, und wenn, in welcher eventuell irrsinnig schöner Erhaltung...... das aufmerksame Betrachterauge wird diesen feinen Riss rechts des Rückens schon erspäht haben, der eine komfortable Spaltung vorwegnimmt.......die Antwort kennt der ermattete Finder bereits :D................................................ .................................................. .................................................

Sorgnix 11.10.2020 22:41

yeah! :yeap

Den Riß sehe ich.

... reißt die Klippe dann auch wirklich da, wo der Finder es sich wünscht?? :confused

Fragen über Fragen ...
... die nur EINER beantworten kann ... ;)

neugierigerweise
:sorgi

ghostwriter 11.10.2020 22:52

mein tipp:

spaltung am riss: ja
ammonit: nein

frei aus dem bauch heraus!?

:rolleyes: :uii

Sir Alottafind 13.10.2020 18:39

Also, bevor einer von euch zwei nicht mehr schlafen kann vor praller Neugierde:

es ist ein Ammonit dahinter!

Spalten liess sich der Block am vorhandenen Riss sehr schön. Aber das wusste der Expertenspalter schon im voraus :rolleyes:.....

Man muss den Ammoniten aber noch rauspräparieren; dafür gibts dann demnächst die langen Winterabende bei Rumpfondeln und Goldmilchschlürf. Heut erst hab ich noch eine Flasche exkuiwisiten Himbeergeistes erstanden, um das zu überstehen.....

Die Senckenberg Gesellschaft Dresden ist an den Funden gut interessiert. Sind sehr nett, und mit mir als Laien dankenswerterweise auch geduldig.

Sir Alottafind 26.10.2020 07:33

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In der Annahme, dass es den einen oder anderen interessiert: es gab einen Crustacea-Fund. Geht wohl in die Richtung Enoploclytia leachi.
Ein hässlicher Vogel zu Lebtagen.

Sorgnix 26.10.2020 15:19

Häßlich??


... und ziemlich klein :eek :rolleyes:




;)
Jörg

Sir Alottafind 26.10.2020 19:22

Dachte schon, ich wär hier alleeeeeeeeeeeine :ankotz

Es geht nicht immer nur nach Größe, und die Krabbe ist immerhin ca. 13 Zentimeter länglich (bis jetzt; mal sehen was die institutionelle Professionellpräparation noch freilegt.... was aber wahrscheinlich mindestens erst weit im nächsten Jahr passieren könnte).

Es ist mir gelungen, das Tierchen praktisch in allen Teilen, die am Fundort zu finden waren, zu evakuieren. Komplett ist er leider nicht.

Und: ich werd mir einen Benzinhammer zulegen!:dance
Damit mal was weitergeht.


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