Unbekannter Rechenpfennig (?)
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Hallo zusammen,
hat jemand eine Idee zu diesem Stück hier? Durchmesser ca. 30 mm, Fundort zw. Bremen und Hannover. Ich vermute ein Rechenpfennig, habe aber nichts vergleichbares gefunden. Ich erkenne (auf dem ersten Bild) heraldische Symbole, eine Sense und eine Hacke/Rechen? Vielen Dank :-) |
das loch ist sauber und gratfrei ... sieht nicht genagelt aus!? :grbl
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Zitat:
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Warum vermutest du Rechenpfennig?
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Ich finde hier in der Gegend ehrlich gesagt keine Kupfermünzen in der Größe und Gestalt, daher die Idee mit dem Rechenpfennig. Erinnerte mich ein bisschen an niederländische Rechenpfennige.
Stimmt aber nicht, ist wohl aus Osnabrück, ein Tipp aus einem anderen Forum. Sowas hier: https://www.ma-shops.de/olding2/item.php?id=267026 Jetzt geht's an die Detailrecherche. |
Das Loch zum auffädeln ist typisch für Rechenpfennige von Handelsreisenden.
Nur waren die eher kleiner, sollten möglichst leicht sein und wenig Platz und Material verbrauchen... |
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Zitat:
Im Anhang nochmal die Münze richtig gedreht. Es finden sich etliche 12-Pfennig-Stücke aus Osnabrück, die von der Größe und dem Münzbild sehr gut passen, aber der waagrechte Balken durch das X ist nirgends zu finden (und ehrlich gesagt sieht es auch mehr nach XL aus). Hatte der Stempelschneiderlehrling seinen ersten Tag? Riss im Stempel. Doch was anderes? Ich wollte gerade dem Betreiber von osnabruecker-muenzen.de schreiben (Link-Tipp aus einem anderen Forum), aber eine kurze Suche nach dem Betreiber hat ergeben, dass er 2017 jung verstorben ist. Falls jemand einen Experten für Osnabrücker Münzen an der Hand hat, gerne bescheid sagen ... sonst ruf ich einfach mal beim dortigen Archäologen an. |
Hoi lord,
natürlich kann ich mich irren...aber irgendwie bezweifele ich die XII Theorie aus Osnabrück..?! :rolleyes: Bekommst du die Zustandmäßig nicht ein wenig besser hin ..?! :) Lb. Gruß derweil Colin |
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Hallo Colin!
Am Zustand ist leider nichts zu machen. Die Patina zerbröselt mit jeder Berührung mehr. Von Belichtung habe ich aber keine Ahnung, vielleicht ließe sich auf dem Wege mehr aus dem Foto/der Münze rausholen. Zu Osnabrück: Freue mich sehr über andere Ideen. Manchmal verrennt man sich ja bei der Bestimmung, ich würde für Osnabrück definitiv nicht meine Hand ins Feuer legen. Ich habe den Avers mal neben ein besser erhaltenes Exemplar von ma-shops.de gesetzt, siehe Anhang. Auf ma-shops.de finden sich quasi identische Exemplare von 1599 (x9 Exemplare), 1615 (x5) und 1623 (x14). Zwei werden als 1633 verkauft, die sind aber nur falsch bestimmt. Nur die Exemplare von 1599 zeigen auf der Umschrift des Avers nach dem "K" aus "OSNABRÜCK" eine "8", so auch die Fundmünze hier. Ich habe die Stelle markiert, zusätzlich zu anderen, die m. M. n. ganz gut zeigen, dass es ein anderer Stempel, aber wohl dasselbe Motiv ist. Auch das Osnabrücker Rad in der Mitte der Münze scheint zu passen. Die Wertseite passt halt nicht ... Mir sind alle Deutungsversuche willkommen, Colin. |
Hoi lord,
mir ist so etwas selten begegnet...(wenn denn dem so ist..) aber ist schon mal..! ;) Es streiten sich manche gelehrten darüber ob es sich um Fehlprägungen (nicht allgemein bei diesen Münzen) .. oder private Selbstbeschäftigungsarbeiten von dazumal handelt..?! :rolleyes: Je mehr ich hinschaue u. habe die Bilder auch schon durch den Photoshop gezogen...um so eher bin ich der Meinung das es sich um einen "Negativ Abdruck" von einem 12er handelt..weil irgendwie ist alles unten was oben sein sollte.?! :grbl Wie geschrieben...sehr schwer ( bei dem Zustand ) zu erkennen..aber selbst das Loch würde schon zum 2. tendieren...und geben gibts das auch! :winky Schau mal ob das hinhauen könnte... Gruß Colin |
Eine gefälschte Osnabrücker Münze oder sonstwie ein "Unikat" ist mir natürlich tausend Mal lieber, als eine reguläre Prägung. Wenn du's vielleicht spannend findest und meinst, am Original vielleicht mehr rauszufinden, kann ich dir das Stück auch einfach mal postalisch zukommen lassen ...zum Archäologen geht's planmäßig eh erst im Frühjahr.
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Ich glaube nicht das sich das (aufgrund von Material u. Zustand) lohnen würde, zumal ich auch nicht unbedingt die Verantwortung übernehmen möchte, zwischen deinem Wohlgefallen der Münze von vor u. nachher..?! :rolleyes:
Bin aber gespannt was dein Archäologe dazu sagen wird..u. gib ihm mal meinen Tip vom Negativ mit auf den Weg, weil wie geschrieben macht es für mich den Anschein, das alles was erhaben sein sollte vertieft ist u. dement. auch anders rum..?! :grbl Naja, halte uns bzw. mich mal auf dem laufenden..! :yeap Lb. Gruß Colin |
Ach ... bin kein Sammler in dem Sinn. Was das Wohlgefallen angeht, bin ich ganz unromantisch ein Mensch, der die Fundobjekte im Zweifelsfall als Mittel zum Zweck hin zum historischen Kontext sieht. D. h. wenn's das Rätsel um die Münze lösen würde, käme ich auch damit klar, wenn du sie zu Staub zermalmst und zum Saturn schießt. Die Dokumentation bleibt ja. In dem Fall ist es der Fund eines Kollegen (auf einer gemeinsamen Fläche), aber der denkt da sehr ähnlich.
Deine Gedanken werde ich auf jeden Fall mit dem Archäologen teilen, die Ergebnisse hier teilen ... bzw. dich ggf. nochmal belästigen, wenn die vom Amt auch nicht daraus schlau werden. Danke jedenfalls. :-) |
Osnabrücker ist die Idee, die mir auch zunächst gekommen war. Aber das passt nicht sehr gut. Ich kann, wenn Du möchtest, die Bilder an den (zweit! :) ) besten Numismatiker geben, den ich kenne. Dr Ilisch, den ehemaligen Numismatiker vom LWL. Normalerweise kann der bei Unterlegscheiben sagen, wo die geprägt worden sind.
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Zitat:
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Da ich eh ins Staatsarchiv musste, habe ich die Münze auch mal eben auch dem Münzhändler zwei Häuser weiter vorgelegt, seine Analyse:
"Wir haben die einschlägige Fachliteratur und ein Online-Verzeichnis von Münzauktionen durchgesehen und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich bei dem gefundenen Stück tatsächlich – wie von Ihnen bereits vermutet - um das Osnabrücker 12-Pfennig-Stück von 1599 (Kennepohl 436) handelt. Unser Auffassung nach ist der „Querstrich“ durch die Wertziffer XII auf Abplatzungen der Münze aufgrund der Korrosion zurückzuführen. Man sieht dies sehr deutlich zwischen dem X und dem ersten I. Irgendein Hinweis auf eine Variante des Münztyps, die einen Querstrich zeigt, ist weder in der Standardliteratur noch online zu finden." Und die hatten das Original zur genaueren Betrachtung da. Wenn hier ein Mitglied die Münze trotzdem nochmal auf links drehen würde, gerne eine PN an mich, kann ich sie gerne schicken. |
Ich denke, die Antwort passt. Hatte auch "ein" 12 Pfennig Stück aus Osna benannt bekommen.
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Danke für die Aufklärung! :yeap
Schon verrückt wie dieser Querbalken zustande kam..aber konnte man sicher auch nur durch Augenschein erkennen. Ein gewisses Rätsel bleibt sie für mich dennoch..! :rolleyes: ;) Lb. Gruß Colin |
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