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Sir Findalot 31.10.2016 20:29

Bischöfliche Prägung Regensburg
 
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Kürzlich gefunden:

bischöflicher pfennig regensburg um 1277-96
heinrich II graf von rotheneck
die etwas undeutliche (aber für diese Pfennige typische Prägeschwäche) zeigt wohl bischof und herzogkopf im doppelten spitzbogenportal. Es steht auch die gekreuzten Regensburger Schlüssel und ein anderer Name im Raum, aber da müsst ich mal eine verlgeichsabbildung sehen.

Bei der Durchsicht von Münzen aus der Zeit: sind ja knallige Kasperlbilder der Herrscher dabei. Der Bischof auf der Münze sieht auch eher aus wie winnie puuh. Entweder es war allen egal, wie drollig die drauf ausschauen, oder der Begriff von Lustigkeit war seinerzeit anders.

Kaktus44 01.11.2016 10:35

Die bildlichen Darstellungen waren in der Tat etwas anders: weniger persönliche Züge, mehr Symbolik. Aber haptsächlich ist die Massenproduktion mit einfachen Mitteln und nur kurz haltbaren Stempeln schuld. Es war weder Zeit noch Notwendigkeit die große Zahl an Pfennigen mit komplizierteren Bildern zu prägen. Es waren ja auch mehr gestempelte Silberstückchen als representative Kunstwerke. Hier interessantes zur Herstellung:

http://www.geschichte.uni-wuerzburg....m_mittelalter/

http://www.muenzenwoche.de/de/Archiv...?&id=72&type=a

dcag99 02.11.2016 08:56

Sicher mit der Bestimmung?
Ich würde Richtung 14. Jhd. gehen, wobei sich hier die Geister sehr scheiden wenn ich da so schaue auf acsearch.

die einen sehen ein anonymes gepräge 14. jhd ...
die anderen z.b. der hier dann 13. jhd:

https://www.acsearch.info/search.html?id=459479


im übrigen sind die prägeschwächen sowohl technik bedingt (4 schlag) als auch, das teilweise nur 1 stempel wiederverwertet wurde (sprich die rückseite für mehrere prägungen verwendet wurde), was eben zu den unterschiedlichen qualitäten der bilder führt.

die stempel an sich sind nie übermäßig ausgestaltet, was auch an der kurzen gültigkeit der münzen liegt. diese wurden recht oft verufen und es wurden neue benötigt. da steckt man einfach nicht so viel zeit rein.

Sir Findalot 02.11.2016 11:26

Nicht sicher.

Gestern erhielt ich eine Bestimmung von einem Münzkenner, der auf der Rückseite die zwei gekreuzten Regensburger Schlüssel sieht. Bei ihm taucht auch ein anderer Herrschername auf, den genauen Wortlaut setz ich später hier rein.
Nunmehro drei Beschreibungen vorliegen, kann ich mir eine aussuchen :D

Im Großen/Ganzen reicht mir das auch. Ich freu mich an dem Stück.

Was das lustige Aussehen mancher der Herrscherkonterfeis angeht: es dürfte schon wegen Nachlässigkeit oder einfach darstellerischer Unfähigkeit der Stempelmacher an der Umsetzung einer besseren/seriöseren Darstellung gemangelt haben. Und so ähnlich eine korrekte architektonisch Perspektive auch noch nicht jedermanns Sache war, waren wohl die körperlichen Attribute eines Chefs erst mal kaum angemessen darstellbar. Durch künstlerisches Lernen und Wissen wurds wohl besser.

Das nächste mir unbekannte Münzchen folgt auf dem Fuss fürs Bestimmungsvolk.... siehe neues Thema....

dcag99 02.11.2016 13:12

ehrlicherweise sehe ich keine gekreuzten schlüssel, sitze aber nicht davor.

mein 1. tip wäre eine hand gewesen. bei genauerer betrachtung könnten es auch 2 köpfe sein ..


unfähigkeit würde ich hier nicht unbedingt ausweisen, wurden doch bei größeren stücken deutlich aufwendigere sachen gestaltet.

ich würde hier eher (wie schon oben beschrieben) sowohl auf technik als auch kurze gültigkeit verweisen ..
ist dein geld nur kurz gültig (und wird dann eh wieder eingeschmolzen) betreibst du weniger aufwand. eben so wie zu inflationszeiten das papiergeld nur einseitig bedruckt war.

zusätzlich sind stempel ja nicht zum selbstzweck "soll schön aussehen" da sondern erfüllen hier eine funktion:

zu dieser Zeit war wichtig:
1. gültig ja/nein
2. stimmt die menge (der silberanteil)
3. woher (dies war für punkt 1 u. 2 wichtig).

bei den kurzen abständen, der größe und der notwendigen funktion musste man einfach nicht viel besser sein.

sieht man auch an so schönen einseitigen stücken mit nur einem buchstaben.. die erfüllten lediglich die obigen zwecke.


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