Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 31.05.2006, 22:08   #37
Loenne
Ratsherr

 
Registriert seit: Mar 2004
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 267

@da kami

Ich hatte hier auf den (berechtigten) Einwand von Chefchiller noch einen Beitrag geschrieben, der leider nicht mehr da ist. Ich versuche ihn noch einmal zu schreiben:

"Wie immer ist es in den Foren so, dass das geschriebene Wort härter klingt, als das Gesprochene. Sollte ich also jemanden zu nahe und/oder auf die Füße getreten sein, dann entschuldige ich mich hiermit. "

So, nun zu Deinen Fragen:

Nein, ich bin kein Archie sondern genauso ein "Schlumpf" wie Du.

Deine Rechte enden im Artikel 5, Absatz 2 GG. Und Dein persönlicher Entfaltungsdrang findet dort sein Ende, wo Du die Rechte anderer berührst. Aber bringt uns das jetzt irgendwie weiter?

In Deinem nächsten Absatz hast Du ja vom Grundsatz recht, aber das Problem ist doch, dass auch die Archäologen nicht bei jedem Feld wissen, ob es dort etwas archäologisch relevantes gibt oder nicht. Woher sollen sie auch? Wenn Archäologen Flächen zum Suchen ausweisen, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder liegt dort nichts (sehr motivierend für einen Sondengänger ) oder sie müssen sicher sein, dass derjenige, der dort suchen geht, beurteilen kann, ob etwas wichtig ist oder nicht. Und wenn er etwas findet, müssen sie darauf VERTRAUEN, dass die Dinge dann auch gemeldet werden. Würdest Du jedem Sondengänger (oder besser Menschen allgemein) dieses Vertrauen schenken?? Auf Dein "Pilz-Argument möchte ich nicht weiter eingehen, weil Spuren unserer Vorfahren ja schließlich nicht nachwachsen wie Brennholz und B(ä)eeren.

Bzgl. der Kriminalisierung sind wir uns vollkommen einig!

Zu Deinem "Sondengängerführerschein": Der ist doch schon da und setzt sich gerade Bundesland für Bundesland durch, ohne das einige es mitbekommen. Selbst in diesem Beitrag schrieb allerdings schon jemand: Und ich werde bestimmt nicht irgendwelche Kurse besuchen, freiwillig jahrelang bei offiziellen Ausgrabungen Erde abfahren und ein Führungszeugnis abgeben NUR UM auf einem Acker mit offizieller Erlaubnis in der Tasche nach Reichspfennigen suchen zu dürfen. Noch Fragen?

Meiner Meinung nach hat Sondeln ein nicht zu unterschätzendes "Suchtpotenzial". Was motiviert einen Sondengänger denn? FINDEN ist doch das A und O - oder sehe ich das falsch (es geht nicht um die Intention!)? Sammeln kann es nicht sein, weil den (größtenteils) Plunder den wir finden, kannst Du auf jeder entsprechenden Börse einfach und in besserem Zustand für kleines Geld erstehen und Dir dann in die Vitrine stellen.

Du schreibst: Wie wärs denn wenn man mal davon ausginge, die Bevölkerungsmehrheit sei halbwegs vernunftbegabt und nur selten kriminell? (Ironie an) Deswegen bin ich auch schon seit Jahren gegen die Promillegrenze, Führerscheine, Ampeln und Verkehrszeichen. Ohne diese ganzen Regelungen würde es auf den Straßen laufen wie verrückt. (Ironie aus).

Nichts gegen Vorschläge (mache ich den Archies ständig). Aber jemand wie Du, der ja scheinbar auch die Möglichkeiten hat hinter die Kulissen zu schauen, müsste eigentlich auch um die ganzen Probleme wissen, die das Sondengehen mit sich bringt und auch ein Verständnis für die Argumente der Wissenschaftler haben. Konstruktive Vorschläge, die geprüft und ausprobiert werden, um eine sanfte Änderung zu erreichen, sind das Salz in der Suppe - nicht der Holzhammer. Nur das wollte ich mit meinem Beispiel in der Firma darstellen und damit klarmachen, dass (fast) jeder einen Beruf erlernt hat, den er auch (hoffentlich) beherrscht.

Leider habe ich jetzt den Überblick verloren, ob ich alles beantwortet habe. Wenn nein, ist es keine Absicht und wird im Zweifelsfalle nachgeholt.

Macht jedenfalls Spaß sich mit Dir auszutauschen und ich würde Dir gerne noch ein paar Dinge erzählen, die hier zu weit führen würden. Vielleicht gibt es ja noch an irgend einer anderen Stelle die Möglichkeit.

Gruß
Loenne
PS.: der auch alles lieb meint, was er schreibt..
Loenne ist offline   Mit Zitat antworten