Thema: zwei silberne
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 05.08.2006, 23:38   #10
Bert603
Geselle

 
Registriert seit: Feb 2002
Ort: absurdistan
Beiträge: 92

Noch was zu dem 8-Gröscher:

Es handelt sich wahrscheinlich um eine sogenannte preuss. Fälschung. Ich zitiere dazu aus "Walter Haupt: Sächsische Munzkunde":
>Der Preussenkönig verpachtete die Leipziger Münzstätte 1757 an das Berliner Konsortium Ephraim, Itzig & Co. Die Pächter mussten dem preuss. König dafür hohe Zinsen zahlen, aber je höher dessen Forderungen waren, desto geringer wurde der Silbergehalt der von ihnen hergestellten Fälschungen. Bei der Übernahme fanden sie in der Leipziger Münze alte Prägestempel mit der dem kurfürstlichen Brustbilde und er Jahreszahl 1753, die zur Prägung von Achtgroschenstücken verwendet worden waren. Diese Stempel behielten sie mitsamt den veralteten Jahreszahlen bei und fertigten damit Nachprägungen, ohne Unterscheidungsmöglichkeit von den echten sächsischen Münzen, mit ständig sinkendem Silbergehalt. Erst 1761 und 1762 wurden die richtigen Jahreszahlen auf den Münzstempel gesetzt.
Schon im Jahre 1757 entdeckte man eine merkliche Verkürzung im Korn, die von Monat zu Monat durch den ganzen 7jährigen Krieg hindurch immer sichtbarer wurde, weil die Kaufleute ihre Preise nach dem inneren Wert des Geldes kalkulierten. Nach dem Namen des Münzpächters erhielten die Fälschungen den Namen Ephraimiten. Das Volk prägte dafür den Reim "von außen schön, von innen schlimm, von aussen Freidrich, von innen Ephraim."<

Statt den vorgeschriebenen 36 Stück aus der der feinen Mark Silber schlugen die Pächter bis zu 160 Stück aus der Mark, also etwa 4x so viele Münzen aus der gleichen Menge Silber.

Eine interessante Münze, die auch einiges an geschichtlicher Aussagekraft hat!

Adios, Bert

Geändert von Bert603 (05.08.2006 um 23:43 Uhr).
Bert603 ist offline   Mit Zitat antworten