Thema: Alter LKW!
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Alt 18.03.2007, 17:14   #7
Feldmann
Geselle

 
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Fortschritt der Arbeiten...

Hallo zusammen,

habe den Vorgang von der Entdeckung bis zur Bergung des Bergmann-Nfz verfolgt und gratuliere euch zu diesem beachtlichen Fund.
Ebenso finde ich es sehr beachtlich und toll wie jeder einzelne hier im Forum dazu beigetragen hat, das Rätsel des Fahrzeugtypes zu entschlüsseln.

Da ich mich sehr für Fahrzeuge interessiere und von Beruf Kfz-Lackierer bin (30 Jahre Berufserfahrung im Pkw-und Nfz- Bereich), möchte ich nun meinen Beitrag zur Zeitgenössischen Lackierung beitragen.



1. Der Farbton

Im Jahre 1925 wurde im Reichsausschuss für Lieferbedingungen eine Farbtabelle (RAL Farbtöne) erarbeitet, in denen die Farbtöne genau nach einer Normung festgelegt wurden und Nummern zur eindeutigen Identifizierung erhielten. Diese Farbtöne wurden u.a auch zum Lackieren von Fahrzeugen verwendet.

Das machte das Ermitteln und Lackieren (Reparaturlackierung, etc.) damals schon um ein vielfaches einfacher. Das heist ab 1925 wurden Postfahrzeuge für die Post- und Paketauslieferung in RAL 1032 (Ginstergelb) lackiert.

Da es sich nicht genau ermitteln lasst welcher Farbton vor 1925 verwendet wird. Es sei denn, man nimmt Lackreste der Stirnwand aus dem inneren des Aufbaus und führt sie einer Lacktechnischen Analyse zu.

Macht z.B. die Firma Herberts, Sikkens oder ICI.

Es besteht aber auch Dank unserer modernen Technik, die Möglichkeit eine Analyse in einer Lackiererei durchzuführen, die über eine Computeranalyse verfügt.

Dies wäre eine Alternative die vor allem Zeitsparender und Kostengünstiger ist.



1.1 Die Lackart

Bis ca.1938 wurden in der Regel Nitrolacke verwendet, die allerdings nach der Lufttrocknung Matt wurden und durch Wachse "per Hand" aufpoliert wurden.

Ab ca.1938 wurden sogenannte Kunstharzlacke verwendet.

Leider ist es schwierig an farbige Nitrolacke (ausser Schwarz) heranzukommen, so dass ich euch empfehle das Fahrzeug in Acryl zu Lackieren.



1.2 Die Vorbereitung der Holzaufbauten

Dabei sollte der Lackierer beachten, dass das Holz der Aufbauten nicht mehr wie 13-17% Restfeuchte hat und es mit Holzeinlassgrund vorbehandelt wird.
Dabei erhält die nachfolgende Grundierung in Weiss (das ist wichtig), die erforderliche Haftung mit dem Holz.

Nach der Trocknung des Holzeinlassgrundes stellen sich die Holzfasern auf und müssen "geköpft" werden. Anschliessend alles in Weiss grundieren nochmals schleifen und dann in RAL 1032 lackieren.

Bei weiteren Fragen stehe ich euch gerne zur Verfügung

Feldmann
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