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Alt 22.02.2008, 20:25   #109
htim
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Suche nach dem Bernsteinzimmer

Goldfieber im Erzgebirge

Deutschneudorf (dpa)
- Die Schatzsuche im Erzgebirge hat einen großen Medienrummel ausgelöst. In der kommenden Woche soll nun das Graben nach Gold und Silber professionell fortgesetzt werden.

Die Bergsicherung in Schneeberg werde am Dienstag ein Loch ins Erdreich bohren, um den Hinweisen auf ein Edelmetalldepot nachzugehen, kündigte der Bürgermeister der Gemeinde Deutschneudorf, Heinz-Peter Haustein (FDP), an.


Anschließend solle mit einer Kamera der vermutete Hohlraum erkundet werden. Bislang gab es lediglich oberflächliche Messungen - danach könnten im Erdreich unter Deutschneudorf bis zu zwei Tonnen Gold und Silber lagern, so seine Annahme. Haustein hofft sogar, dass der vermeintliche Schatz ihn auf die Spur des verschollenen Bernsteinzimmers bringt.

Hausteins nicht unumstrittene Vision fasziniert inzwischen Medien aus aller Welt. Zu einer Pressekonferenz am Freitagvormittag reisten rund 50 Journalisten in den kleinen Ort an der deutsch-tschechischen Grenze, darunter auch Kamerateams vom US-Nachrichtenkanal CNN und des russischen Fernsehsenders NTW.

Im schmucken, holzvertäfelten Empfangsraum des 2001 eröffneten "Abenteuer-Bergwerks Bernsteinzimmer" standen Haustein und sein Partner Christian Hanisch aus Schleswig-Holstein Rede und Antwort und versuchten, Zweifel an ihrer Geschichte auszuräumen.

Der neue Goldrausch in Deutschneudorf hatte vor gut zwei Wochen begonnen, als Hanisch und Haustein bei Messungen mit Spezialgeräten erhebliche Mengen von Edelmetall aufgespürt haben wollen. In einer Kladde im Nachlass seines Vaters - ein Funker und Navigator bei der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg - sei er auf die Koordinaten von Deutschneudorf gestoßen, schilderte Hanisch. In den Aufzeichnungen hätten sich zweifelsfreie Hinweise auf 1,9 Tonnen Gold und Diamanten sowie andere Kulturgüter - etwa wertvolle Gemälde - gefunden.

Zunächst versuchten die Schatzsucher vergeblich, mit einem Bagger an die vermuteten Kisten zu kommen. "Die Schätze liegen tiefer als erwartet", erklärte Haustein. Deshalb solle nun die Bergsicherung helfen. Finanzielle Hilfe vom Staat erhalte er bislang nicht, sagte Haustein, der für die FDP im Bundestag sitzt, wie auch der Briefkopf seine jüngsten Presseeinladung nach Deutschneudorf ausweist. Er sprach aber von "moralischer Unterstützung" etwa bei der Erteilung von Genehmigungen. Die Suche werde bislang allein privat finanziert, unter anderem über einen Förderverein.

Schmallippig wurde Hobby-Schatzsucher Hanisch, als er von Journalisten auf Ungereimtheiten angesprochen wurde. Er hatte bereits im vergangenen Sommer der Lokalpresse Fotos mit Goldbarren präsentiert, die er in Deutschneudorf gefunden haben will. Den Fundort konnte er aber niemandem zeigen. Eine Erklärung dafür blieb er schuldig und verschwand damals kurz nach der Pressekonferenz, ohne - wie geplant - noch einmal mit den Kamerateams zu Grabungsstelle zu gehen.

Bürgermeister Haustein, seit mehr als zehn Jahren auf der Suche nach dem Bernsteinzimmer, ficht das nicht an: "Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass in den letzten Kriegsjahren in Deutschneudorf Schätze von den Nazis versteckt wurden." Dafür habe er unzählige Hinweise erhalten. Er werde nicht aufgegeben. Sollte er auch diesmal scheitern, habe er bereits andere Stellen für die Suche im Auge. "Dann werde ich die Medien aber erst informieren, wenn ich wirklich etwas gefunden habe."
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htim
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