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Alt 28.10.2009, 22:00   #20
chabbs
Heerführer

 
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... und jetzt können wir wieder das von vorhin gelernte Sprichwort anwenden: "Ruhig, Brauner"

Ist doch alles gut, und das hört sich wirklich nach einer haarsträubenden und heftigen Lebensgeschichte an.

Dennoch ist das Sondeln nur bedingt dazu geeignet, Geld zu verdienen. Das will ich Dir kurz beschreiben, und niemand zeigt jetzt hier mit dem Finger auf Dich oder will Dir irgendwas (außer vielleicht etwas vermitteln).


Wenn Du auf Äckern suchst, um Geld zu verdienen: vergiss es. Du wirst Deine Kosten im Leben nicht wieder einholen. Nicht mal annähernd. Die meisten Funde von Äckern, aus Wäldern oder sonstwo sind weder selten, noch besonders wertvoll. Dazu kommt noch das Problem der Erhaltung: fast 100 % der Fundmünzen sind in so miserabeler Erhaltung, dass Münzsammler diese entweder gar nicht oder zu extrem heruntergesetzten Preisen kaufen.

Münzen, die supergut erhalten sind und/oder alt oder aus edlen Metallen findet man selten. Selbst wenn man mal nen guten Tag/Woche oder was hat, ist das ein geringer Prozentsatz. Nach 1875 brauchst Du Münzen gar nicht erst anbieten- die meisten Stücke wurden millionenfach geprägt und sind in Stempelglanz nicht mal nen Euro wert.
Preise für die tollsten Münzen aus der frühen Neuzeit fallen um die Hälfte, wenn auch nur eine Henkelspur daran ist. Was meinst Du, was Du dafür bekommst, wenn die 300 Jahre auf dem Acker gelegen hat?



Pfeilspitzen etc. erzielen vielleicht nen fünfer auf dem Schwarzmarkt, Schwerter auch nicht viel mehr... Fibeln gibt´s auf jeder Münzbörse in der Grabbelkiste, ab 2 Euro...bis hoch zu vielleicht 25 Euro.

Bei den Funden z.B. aus Römerzeit und Mittelalter, die Geld abwerfen, machst Du Dich wirklich strafbar. Fundunterschlagung, Hehlerei, Kulturraub, Ausbuddeln von Bodendenkmalen (im extremsten Fall, ich will Dir das nicht unterstellen)....da ist Deine Gewinnmarge innerhalb von Sekunden futsch. Du müsstest nur einmal gepackt werden und der Gewinn von 15 Sondlerjahren ist mehr als dreimal dahin.

Bringt also auch nichts.


Gut, das Sondeln an Stränden, Spielplätzen etc. Da kannste ein paar Euros machen. Als guten Tipp würde ich Dir auch das Auftragssuchen empfehlen. Es wird immer was verloren und bei guter Verhandlung springen da immer ein paar Euros heraus. Finderlohn + Anfahrt+ Verpflegung solltest Du aber immer rechnen!




Aber glaub nicht, dass sich das Hobby rentiert. Jedenfalls nicht finanziell. Spritkosten, Genehmigungskosten, Recherchezeit, Detektor und Zubehör (und das Zeug will auch gewartet, gepflegt, erneuert sein und ab und an geht es sogar mal kaputt


Du wärst schon unter den "Besseren" Suchern (nicht moralisch), wenn Du auch nur die Kosten rausholst.


Also, das ist nicht (und auch von den anderen nicht) als Angriff auf Dein wirklich schweres Leben gemeint gewesen. Nur ist der finanzielle Anreiz einfach das schwächste Argument suchen gehen zu wollen.

Zitat:
und zum thema das ich mich nie eingliedere in ein arbeitsleben
- das hat Colin nicht gemeint und auch nicht gesagt und ich hab´s auch von keinem anderen gelesen...




Du bekommst Ausgeglichenheit, Naturgefühle, Ruhe, frische Luft und interessante Geschichte, Geschichten und Menschenkontakte. Das ist das, was wirklich wertvoll ist.

Wenn Du Geld verdienen willst, ist das Hobby echt falsch. Viele Sucher haben auch zu "ihren" Funden ein sehr besonderes Verhältnis. Viele, auch ich, können einfach nicht verstehen, dass jemand die hart "erfundenen" Sachen schnell verkauft.

Und denk immer daran: verkaufen kann man nur einmal!


Liebe Grüße

Bjoern

Geändert von chabbs (28.10.2009 um 22:04 Uhr).
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