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Alt 03.03.2015, 19:27   #25
Sorgnix
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Das ist die Entwässerung des Flachdachs eines OBI-Marktes!

Die seitliche Umrandung, auch Attika genannt, geht halt ÜBER die Dachfläche hoch. Somit entsteht "innen" ein Becken. Von außen sieht der Bau dann "kubisch" aus, keine Dachschrägen zu sehen.
Denn: Beim Flachdach ist das Dach NICHT flach - immer noch leicht geneigt
(sollte es zumindest ... )

Und irgendwie muß man das Wasser ja nach draußen und weg kriegen. Normalerweise dann mit Bodenablauf, Durchstoßung der Dachhaut, Leitung unter der Decke bis irgendwo an die Außenwand geführt, dann ins Fallrohr nach unten und in den Kanal.

HIER wollte der Architekt wohl innen die Leitungen nicht führen, die Dachhaut an sich nicht durchstoßen - was ja keine soo schlechte Idee ist, weil das IMMER irgendwann ne Schadensstelle wird ... - und führte das Wasser durch die Attikawand mittels Wasserspeier nach außen ab.

Grundsätzlich keine schlechte Idee - nur mit der praktischen Ausführung hapert es ...
WO soll der Wasserstrahl hin, wenn der Wasserspeier keine 10 cm über die Wandoberfläche hinausragt??
Selbst bei Windstille "zieht" er von allein zur Wand HIN - und durchnäßt sie. Da hilft ein "Dichtanstrich" auch nicht ewig ...
=> nass + Frost => Absprengung / nass = hohe Wärmeleitfähigkeit => Energieverbrauch steigt / nass + Pollen etc. = Gammel => der Maler freut sich regelmäßig etc. etc.


Wer mal ne alte Kirche, Burg oder sonstwas angeschaut hat, der sieht, wie => ein Wasserspeier aussehen könnte, wenn er die Fassade nicht benässen soll.
bei OBI käme das aber wieder blöd, wenn mich oder mein parkendes Auto der Strahl in 3 m Entfernung von der Wand trifft. Aus einer Höhe von über 6 Metern ...


Und hier schließt sich ein wenig der Kreis zum schönen Bild mit dem Haus im Walde.

=> Wasser weg vom Bau!!

und es wird auch am Ortgang nicht ewig an geraden Brettern bis unten zur Traufe geleitet, wo es sich dann als kleiner Strahl sonstwohin ergießt.
Wenn der Wind es schon über die Dachfläche über die Kante rübertreibt, dann läuft es am Ortgangbrett zwar runter, aber wird an jeder kleinen Kante bzw. Versprung zum Abtropfen gezwungen.
So entstehen an keiner Stelle GROSSE Wassermengen. Wenns denn drüberschwappt, dann mit minimalen Auswirkungen für die vom Dach zu schützende Substanz.
... was natürlich auch einen seitlichen Dachüberstand erfordert - keine glatten Außenfassaden wie beim OBI

DAS heißt so ungefähr "konstruktiver" Holzschutz.
... oder eben konstruktiver Bautenschutz.



sehr lang, sorry
Gruß
Jörg
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Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

(Heiner Geißler)
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