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Alt 03.03.2016, 08:57   #2
dcag99
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Zitat von Sir Findalot Beitrag anzeigen
Hallo!

Diese Tage hab ich mich über meinen kleinen Berg Münzleichen hergemacht. Hauptsächlich sind es Kupfermünzen, wo man gar nix oder nur schemenhaft mit einem großen Klacks Fantasie was erkennen kann. An einem hoffnungslosen Kupferexemplar hatte ich mal mit Schleifvlies und Öl sanft herumgerieben, und tatsächlich zeigte sich noch was bestimmbares. War dann keine Schönheit, aber ebend bestimmbar (die Münze ist gerade "ausgeliehen", Bilder daher späterer Zeitpunkt).

Vielleicht ists für den einen oder anderen interessant, wie ich die Teile versuche zum Reden zu bringen.

Unsere uralte Hausnachbarin hatte mal mitbekommen, dass ich Münzen finde und auch mal gern daran herumreibe. Sie hat mir einen ebenso uralten "Gummiklotz" überreicht, wo feinste Schleifkörper im "Gummi" (oder was auch immer) eingebettet sind. Mit diesem Ding sind die teils welligen, gebogenen unebenen Münztoten hervorragend von der widerspenstigen Oxydschicht zu befreien, besonders bei den kupfernen und natürlich vorsichtig mit Gefühl. Nennt sich das Teil heute Putzstein?

Wenn sich die ersten blanken Stellen zeigen, stopp und mit Schleifvlies (Benennung/Abrasivitätsleistung schieb ich nach) und Tropfen Öl und kreisenden Daumen weiter . Um keine Daumenversteifungen zu kriegen, versuch ich heut abend, auf einen Winzigminischleifteller das Vlies aufzubringen, und eingespannt in den regelbaren Dremel mal an eine Münze wie auf dem Bild ranzugehen. Dann, mal sehen, noch mit Schwammaufsatz und Zahnpasta.

Dieser fundrohe Delirant hat erahnbar die Zahl 180? und irgendein Geranke auf der anderen Seite. Die schwarze Linie auf dem Bild soll den Schwung der Prägung andeuten. Ich vermute, dass das Wort "Pfennig" verborgen ist. Es halte es durchaus für möglich, dass für einen versierten Münzexperten auch in diesem unbearbeiteten Zustand die Münze bereits bestimmbar wäre.

Ich hab extra keine absolute Münzleiche für diesen Versuch genommen, um beurteilen zu können, ob vorher sichbares durch mein Werk nicht eher unsichtbarer wird. Wenn sich das Verfahren als tauglich und schnell erweist, bin ich gespannt, wass der Leichenberg alles hergibt, und was bei der Münze rauskommt, gibts demnächst hier zu sehen.
servus.. das thema münzen hatten wir hier schon öfter.

kupfermünzen sind immer so eine sache .. und natürlich kann man hier nur mit mechanischen mitteln (keine säuren etc ) arbeiten.

mit was du den abrieb letztendlich machst ist jedem selbst überlassen. es funktioniert mit deiner methode genauso wie z.b. mit elsterglanz.

ich empfehle jedoch immer einen glasfaserstift. den gibts in div. größen und dieser lässt damit viel gezielter flächen bearbeiten. so kann man besser merkmale herausarbeiten.

noch "professioneller" wäre mit noch kleinerem gerät unterm mikroskop.



übrigens ist dein beispiel (augsburger stadtpfennig) denkbar ungünstig .. der hat eine recht "komische" kupferlegierung. da ist die patina viel viel härter als bei anderen kupfermünzen. so zumindest meine erfahrungen.. ich besitz den ein paar mal.
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Gruss Matthias
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