Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 07.08.2016, 21:05   #300
Eisenknicker
Heerführer

 
Benutzerbild von Eisenknicker
 
Registriert seit: Oct 2015
Ort: NRW
Detektor: Akten
Beiträge: 4,970

Der letzte Satz im Teil 3 müsste richtiger so heißen: Ich kann garantieren, dass das Bernsteinzimmer in Königsberg versteckt ist. (ich habe hier nochmal genauer nachgeschaut weil diese Aussage eine Schlüsselerklärung ist. Er sagte nicht das Bernsteinzimmer wurde in Königsberg versteckt sondern es ist in Königsberg versteckt)


Teil 4 von 5


Sławomir Orłowski: Durch was stützen sie Ihre Hypothese?


Erich Koch: Ich habe die Kisten gesehen, in denen das Bernsteinzimmer verpackt war und Dr. Rhode hat mir über sie erzählt. Das war als die Stadt bereits abgeschnitten von Hinterland/Rückzugswegen (zaplecze) war. Darüber hat auch der Beauftragte von Himmler am 8 April berichtet, also ein Tag vor der Einnahme der Stadt.


Sławomir Orłowski: Sie meinen SS Obersturmbahnführer Georg Ringel, der auf Ihre Anforderung nach Königsberg gekommen ist?


Erich Koch: Als die Russen die Stadt direkt bedrohten, habe ich mich an Hitler gewendet, mit der Bitte Leute zu senden die, die wertvollen Kunstwerke, Papiere und Regierung- und Parteidokumente so wie Wertgegenstände (kosztowności). Himmler schickte 10 Leute unter dem Befehl von Ringel. Ich weiß das sie mit dem Bernsteinzimmer nach Pillau unterwegs waren. Das Bernsteinzimmer sollte über das Meer in das dritte Reich gebracht werden aber daraus ist nichts geworden und sie sind als Endergebnis wieder nach Königsberg zurück gekommen. Mit Hilfe von Juden, die sie später erschossen damit es keine Zeugen gab, haben sie in den Nächten im Geheimen die Kunstwerke, Wertgegenstände und Dokumente versteckt. Ich hatte auf die Sache kein Einfluss und habe mich auch nicht drum gekümmert, weil ich mit der Stadtverteidigung beschäftigt war. Um alle Dinge dieser Art hat sich auf meine Anweisung der Oberbürgermeister von Königsberg, Helmut Will gekümmert und ich habe Ringel geraten ihn zu Kontaktieren.


Sławomir Orłowski: Kennen Sie Bunker in welchen das Bernsteinzimmer oder andere Wertvolle Kunstwerke versteckt wurden?


Erich Koch: Ich kenne zwei Schutzräume in der Nähe der alten Kirche in dem damaligen Ortsteil Ponarth. Ich war damals auf der Halbinsel „Sambijskim“ (kenne den deutschen Namen nicht) . Helmut Will und Rigel riefen mich an, sie informierten mich das, der Befehlshaber der Stadt Königsberg, General Lasch am nächsten Tag die Stadt den Russen übergibt. Damals hat Rigel erwähnt, dass zwei Bilder aus meiner privaten Galerie in den zwei Bunkern in der Nähe der kirche versteckt wurden. Er sagte mir, das dort auch andere Kunstwerke versteckt wurden. Später wurden die Bunker zugeschüttet und Häuser in der Nähe gesprengt um eine Schuttabladeplatz vorzutäuschen. Vielleicht ist gerade da das Bernsteinzimmer oder die erwähnten Ikonen. Während des Telefonats fragte ich sogar Ringel was mit dem Bernsteinzimmer passiert ist, aber als er anfing mir zu Antworten ist die Telefonleitung zusammengebrochen. Offensichtlich hat eine Granate die letzte Telefonleitung von Königsberg zu dem Rest der Welt beschädigt.


Sławomir Orłowski: Wissen Sie das Ringel in Königsberg mit falschen Papieren geblieben ist?


Erich Koch: Ja. Er hatte ein Befehl von Himmler und Hitler persönlich. Er sollte in der Stadt Wehrwolf organisieren und Befehlen. Wie ich später erfahren habe, ist nichts daraus geworden und Rigel ist nach einer gewissen Zeit nach Westdeutschland als Vertriebener ausgereist und ist dort gestorben.

Übrigens die Quelle meiner Quelle - also das Original ist hier gewesen:

Erich Koch, Bursztynowa Komnata, Rozm. przepr. Sławomir Orłowski, „Na Antenie” 1967, nr 48, s. 6.
__________________
„Denn nicht durch Worte, aber durch Handlungen, zeigt sich wahre Treue und wahre Liebe.“ — Heinrich Von Kleist

Geändert von Eisenknicker (07.08.2016 um 21:25 Uhr).
Eisenknicker ist offline   Mit Zitat antworten