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Alt 26.06.2018, 12:46   #6
fleischsalat
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Zitat von Zappo Beitrag anzeigen
Aber vielleicht äußert sich ja auch noch einer der Gießexperten hier....
Ich hätte Angst um meine Füße

Zum gezeigten Gussverfahren: Es ist ein Guss in Formsand, das Muttermodell wird im Formsandkasten in den Formsand eingebettet und ein Trennmittel aufgebracht. Nachdem der Sand verdichtet wurde, wird das Muttermodell entnommen, der Formsandkasten wieder zusammengesetzt und der Hohlraum mit flüssigem Alu ausgegossen.

Diese Art des Gießens ist heute moderner Standart.
Ob unsere Vorväter diese Kunst beherrschten, ist nicht 100 %ig bewiesen, allerdings gibt es einige Funde, die darauf hindeuten (Niederlande, Frankreich und vor allem Irland).
Technisch war es auf jeden Fall möglich. Die Crux daran ist, dass das Gussverfahren, wenn nicht grad "in situ" aufgefunden, keinerlei oder nur sehr sehr schwer erkennbare Spuren hinterlässt. Bei Stein- oder Lehmformen ist das bekanntermaßen anders... .

Abschließend noch: Der Sandguss mit vorzeitlichen (So wie es aussieht auch afrikanischen) Methoden absolut gefährlich für Laien, selbst bei geübten Gießern bleibt ein gewisses Risiko.
Der Sand enthält einen gewissen Wasseranteil, um nicht auseinanderzufallen. Für diesen Wasseranteil gibt es kein Rezept, man macht es nach Auge und Gefühl. Bei zu wenig Wasser wird die Form instabil, bei zu viel Wasser auch: Sie fliegt einem um die Ohren.
Ich habe bisher zwei Mal das Erlebnis "genießen" dürfen. Seitdem liegt gegen Sandformen immer ein Prallschild. Einen Helm mit Visier habe ich mittlerweile immer auf.
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Geändert von fleischsalat (26.06.2018 um 12:57 Uhr).
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