Moin Diskutanten,
Ich bin ca. vierzig (40) Jahre über Flohmärkte( drei Km von mir ist mit einer der grössten Flohmärkte Niedersachsens) gestiefelt, nicht als Verkäufer, sondern als "Endverbraucher"!
Irgendwann kam das Thema Internet, und dadurch auch ein wenig "Druck" auf den Flohmärkten, weil..........., die Käufer argumentierten zunehmend, um den Preis ein wenig nach unten zu regulieren, mit dem Satz: " gibt`s bei Eb.. günstiger"! Die Verkäufer, zu Anfang noch erschrocken über diese Konkurrenz aus dem Netz, lernten schnell, und argumentierten meist schmallippig zurück: "dann kauf doch dort"!
Live und pures Verhandlungsgeschick zwischen den "Habenden" und den"Wollenden" in Echtzeit, war eigentlich das schönste für mich am Flohmarkt, meist mit einer Bratwurst in der einen Hand, und einem Becher Kaffee in der anderen Hand, dabei das Verhandlungsgeschick der ungeübten Käufer, beobachtend, wie sie schnell dazu lernten, wie Preise und Preisvorstellung zueinander finden. Wie ich Finde, eine "Kaufmännische Schule" Live und fürs Leben. Wer kommt im täglichen Leben schon ernsthaft dazu Preise und Preisfindung selber zu gestalten? Hier konnte nun auch der „Kleine“Mann“ mal zeigen wie „Eingekauft“ wird.
Und mit was für Tricks auf den geflohten Märkten von Seiten der Verkäufer ( muss noch Standmiete einnehmen, noch nichts Umgesetzt, nur zugezahlt, äußerst Selten, kommt nie wieder) und den absolut verarmten Käufern( Kinder, kranke Mutter, Arbeitslos, usw) die Preistabelle noch „extra Reguliert werden sollte“, hat das eigentliche Flohmarkt - Flair noch verstärkt. Das Beobachten, wer von den Beiden geht als Gewinner vom Feld, wer hat die besseren Argumente und zähes, besseres Verhandlungsgeschick, sah man dann in Form von nun „Ersteigerten Teilen“ die entweder vom Tisch zum Auto wanderten oder nicht. Und………. an den Gesichtern und der Mimik der Verhandlungskomparsen, gehörte zu meinen besonderen Erlebnissen. Einfach köstlich.
Als alter erfahrener „Flohmarktgänger“ ärgerte ich dann auch schon mal einen allzu
„verkaufsorientierten Verkäufer“, der meiner Meinung nach, ( ich kannte natürlich durch meine jahrelange Flohmarktgängigkeit meine Pappenheimer) mal wieder einen Kunden außerhalb der Norm sein Geld verdient hatte, in dem ich dann , fünf Minuten nach Verkauf der Ware zu Ihm ging und nach fragte wo denn das Teil von vorhin hin sei?
Wenn dann das „Verkauft“ kam, sagte ich dem Verkäufer den doppelten Preis, den ich jetzt hätte gern bezahlt, (den ich ja zuvor aus dem Gespräch erfahren hatte), oh weh, da hättet Ihr mal sehen und hören können wie Rumpelstilzchen hinter dem Tisch Tanzte und Fluchte. Nun war der Betroffene nicht mehr der Meinung ein „gesundes Geschäft“ gemacht zu haben, nö, nun war er der Meinung viel zu wenig dafür genommen zu haben und selber übers Ohr gezogen geworden zu sein.
Flohmarkt, pulsierend , geschäftig, handelnd und Schlitzohrig, Live und Wunderbar!
Einfach selber mal hingehen, Flohmärkte leben auch von Besuchen und nicht nur von Verkäufern!
Gut für die ganze Familie.
Mein Floh um die Ecke:
https://www.youtube.com/watch?v=YtEyv6iXUNQ
Ein Abklatsch davon ist Bares für Rares, schön gemacht, vom Relaxe Sessel aus Kaffee schlürfend, zu genießen.
Auch wenn ich das : „kommt nur in gute Hände“ nun wirklich nicht mehr hören kann.
Kleiner Tipp,
die besten Geschäfte habe ich nicht vor dem Verkaufstisch gemacht, sondern hinter dem Tisch vom Kofferraum des VK, oder bei Ihm zu Hause. Einfach eine Visitenkarte hinterlassen und auf der Rückseite das zu Sammelnde schreiben. Nichts ist schlimmer für einen VK wenn er die falschen Sachen zum Flohmarkt trägt, dann gilt nämlich, ausser Spesen nichts gewesen.
Gruß U.R.